Fahrwerksteile schützen/lackieren
Hi,
das Problem kennen ja sicher mehrere, das Fahrwerksteile wie Federbeine, Querlenker, Aggregateträger usw. mit den Jahren so vor sich hin gammeln. Hat jemand ein gutes Mittel womit man die Sachen lackieren kann?
Ok, Sandstralen, Pulverbeschichten wäre schon klar, wird nur etwas teuer sein. Ich dachte eher so an putzen mit Stahlbürste und dann lackieren.
Beste Antwort im Thema
Ich spreche schon von den Querlenkern der B4. Laut den Zeichnungen, die ich eingesehen habe, sind diese definitiv nicht verzinkt - weder galvanisch und schon gar nicht feuerverzinkt. Die Vorbehandlung endete mit einem Phosphatieren und einer relativ dünnen Lackschicht.
Das Verzinken machte da auch wenig Sinn, denn selbst wenn es rostet, dauerte es verdammt lange ehe er soweit angegriffen ist, dass es kritisch wird.
Die orig. Lenker, die ich bisher gestrahlt habe, waren zudem auch 100% nicht verzinkt.
Die Schadensbilder der Beschichtungen sehen für mich nach einer ungenügenden Untergrundvorbehandlung aus. Das Pulver scheint keine Haftung zum Untergrund zu haben. Ich habe sowas persönlich noch nicht erlebt und ich beschichte schon etliche Jahre und meine ersten Arbeiten waren dabei sicherlich nicht perfekt. Ich strahle aber auch alle Sachen, wenn ich immer sehr fein. Pulver hält eben nicht überall - das sieht man auch auf diamantgedrehten Felgenbetten, wo im Laufe der Zeit das Pulver unterwandert wird. Oft wird zudem ein Epoxidpulver verwendet, was auf Dauer nicht UV-beständig ist.
Ich habe an meinem Jeep etliche Achsteile schon vor vielen Jahren beschichtet - und diese wurden keinesfalls geschont, sondern insgesamt sehr stark belastet - und das in allen Belangen. Da ist noch nichts unterrostet bzw. kaputt. Die angsprochenen Mikrorisse gibt es eigentlich überall...auch bei den galv. Verfahren und soweit ich meinen Chemie-Doc. in Erinnerung habe auch beim herkömmlichen Lack.
20 Antworten
strahlen würde ich die teile auf alle fälle. damit bekommt man wirklich alles runter.
ich hab meine teile strahlen lassen und anschließend lackiert.
zum schluss noch hohlraumwachs rein und fertig.
wenn ich mich noch recht erinnere hab ich 150€ fürs strahlen und lackieren bezahlt.
Zitat:
Original geschrieben von davids86
strahlen würde ich die teile auf alle fälle. damit bekommt man wirklich alles runter.
ich hab meine teile strahlen lassen und anschließend lackiert.
zum schluss noch hohlraumwachs rein und fertig.
wenn ich mich noch recht erinnere hab ich 150€ fürs strahlen und lackieren bezahlt.
und hats was gebracht?
Also ich meine, wie lange ist es schon her und hat das gut gehalten? (kommt mir nähmlich recht günstig vor)
150€ für strahlen und lackieren ist günstig. gibt sicher auch Anbieter die das doppelte verlangen. deswegen muss es aber noch lange nicht schlecht sein.
Generell fährt man häufig am günstigsten wenn man versucht das zu strahlende Gut in einer Firma dazwischen schieben zu lassen. Reine Beschichtungsunternehmen nehmen meist am meisten für die Arbeit.
Also mal in den gelben seiten informieren wer dafür in deinem Umkreis in Frage kommen würde.
ich kenn den strahler gut und deshalb macht er mir auch einen guten preis.
offiziell kostet es aber auch nicht viel mehr. das lackieren macht er auch gleich mit.
das ist dann aber nicht mehr offiziel😁
zur haltbarkeit kann ich noch nichts sagen weil die teile noch nicht verbaut sind.
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soweit ich weis darf man das nicht. wenn die teile aber anschließend lackiert werden merkt es ja keiner.
Ich würde mir nicht so viele Hoffnungen bezüglich der Haltbarkeit machen:
Fahrwerkteile sind stark mit wechselnden Spannungen bzw. Verformungen konfrontiert, das hält der flexibelste Lack auf Dauer nicht durch. Ob Pulverbeschichtungen dafür generell geeignet sind, möchte ich zumindest leicht bezweifeln.
Extrem deutlich wird dies an den wechselseitig auf Torsion beanspruchten Gelenkwellen. Hier platzt die Beschichtung nach einigen Jahren runter wie die Schale von einem Maiskolben, wenn man selbigen verdreht.
Zitat:
Original geschrieben von metronaut
Ich würde mir nicht so viele Hoffnungen bezüglich der Haltbarkeit machen:Fahrwerkteile sind stark mit wechselnden Spannungen bzw. Verformungen konfrontiert, das hält der flexibelste Lack auf Dauer nicht durch. Ob Pulverbeschichtungen dafür generell geeignet sind, möchte ich zumindest leicht bezweifeln....
exakt. Pulverbeschichtung ist weit "steifer", weniger flexibel, auch weil sie viel dicker ist als Lack´, daher sage ich auch dass es ungeeignet ist.
Verzinken klingt interessant, wäre ne Überlegung wenns legal ist.
Lackieren sollte aber durchaus reichen. Wenn man das zb mit nem anständigen Lack macht, dann hält das schon ne weile.
Und irgendwann dürfens evtl ja auch mal neue Ersatzteile sein 🙂
Zitat:
Original geschrieben von maxl 909
Wieso sollte man das ganze nicht verzinken dürfen?
Das liegt wahrscheinlich in den Verfahren begründet. Grundsätzlich unterscheidet man feuerverzinken, was bei recht hohen Temperaturen geschieht, dabei kann das Werkstück sich zb auch verformen und/oder das Material seine Eigenschaften verlieren. Ist also nicht ganz ungefährlich aber die haltbarste Art. Eher ungeeignet für Fahrwerksteile.
Das andere bzw die anderen Verfahren basieren im wesentlichen immer auf Elektrolyse, also Galvanotechnik wie zb auch das eloxieren bzw verchromen.
dabei findet in einem Bad ein Elektronenaustausch statt. Die Bäder sind dabei meist ein Säure/base Bäder, und gerade die Säuren sind bei Werkstücken mit Hohlräumen nicht ganz unproblematisch. Zu 100% bekommt man die meist nie neutralisiert.
Zudem hat man zb an geschweissten teilen unterschiedlich Reaktionen an Werkstoff und Schweisszusatz etc.
Das Endergebnis kann durchaus sein dass das Werkstück unter der Beschichtung noch deutlich schneller weggammelt als es ungeschützt der Fall wäre.
Das Feuerverzinken ist bei Querlenkern etc. wegen der Gefahr der Verformung völlig ungeeignet. Das galv. Verzinken ist nicht wegen der schlechten Neutralisation verboten, sondern aufgrund dessen, dass bei der Elektrolyse Wasserstoff freigesetzt wird. Durch diese Vorgänge kann es in den Grenzschichten teilweise zu unkontrollierten Wasserstoffversprödungen kommen. Diese verändern die Eigenschaften der Bauteile! Auch müßten die Teile im Nachgang noch lackiert werden, wenn man einen dauerhaften Korrosionsschutz haben möchte.
Und Pulverbeschichtungen sind seeeehr flexibel. Ich habe zu Anschauungszwecken immer Probebleche da, an denen man die Flexibilität ausprobieren kann...ebenso beschichtete Sättel, an denen man die Beschichtung mal mit einem Hammer malträtieren kann, um zu sehen, wie stark das Pulver mit der Oberfläche versintert ist.
Die Abblätterungen der Beschichtung an Gelenkwellen hat wohl andere Gründe für das Abblättern als die Wechselbelastungen dieser. Der Lack blättert dort regelrecht ab und das ist untypisch für Pulverlacke, die im kalten Zustand aufgebracht werden. Viele Teile werden in einem anderen Verfahren mit Pulver beschichtet - das Wirbelsintern der auch die Tauchbeschichtung fallen durch solche Schadensbilder auf.
Ich würde empfehlen, solche Teile Strahlen und Beschichten zu lassen, oder wenn einem das lieber ist, entsprechend zu lackieren (bei beidem würde ich eine Grundierung immer empfehlen). Und so teuer ist das Beschichten in der Regel nicht...wenn ihr mir den Teileumfang mitteilt, kann man darüber sicherlich genauer sprechen.
Zitat:
Original geschrieben von stummel78
Das Feuerverzinken ist bei Querlenkern etc. wegen der Gefahr der Verformung völlig ungeeignet. Das galv. Verzinken ist nicht wegen der schlechten Neutralisation verboten, sondern aufgrund dessen, dass bei der Elektrolyse Wasserstoff freigesetzt wird. Durch diese Vorgänge kann es in den Grenzschichten teilweise zu unkontrollierten Wasserstoffversprödungen kommen. Diese verändern die Eigenschaften der Bauteile! Auch müßten die Teile im Nachgang noch lackiert werden, wenn man einen dauerhaften Korrosionsschutz haben möchte.
Die originalen B4 Querlenker sind verzinkt. Wenn du Originalersatzteile kaufst (bei Audi) dann bekommst du auch heute noch diese verzinkten Querlenker. Im Zubehör schaut da natürlich anders aus, da zu teuer.
Verzug spielt bei den Toleranzen, die bei einem Querlenker gefordert sind, keine Rolle. Wärmespannungen entstehen bei inhomogenem Wärmeeintrag, den du aber beim Feuerverzinken nicht hast.
Schöne Grüße
quattro-jones
Hmm, wie nicht anders zu erwarten war gibts hier viele verschieden Meinungen mit pro und contra zu allen Variationen.
Zu klären wäre erst mal was erlaubt ist? Möchte ja nicht mit nem schön verzinkten Aggregateträger zum Tüv kommen und der legt mir die Karre still 😁
Das Pulverbeschichten hab ich mal im Fernsehn gesehen, die haben da ein T1 restauriert und alle Achsteile orange beschichtet.
Was kostet den das Beschichten zb. für Aggregareträger,Querlenker und Hinterachse vom B4?
Ich habe bei meinen Astra den losen Rost mit der Stahlbürste runter geschruppt, und habe das ganze mit Schiffslack gestrichen 😉
Rostet nicht mehr und bietet ne gute Schutzschicht...
Ist wohl das Kostengünstigste...