Fahrschule: Welche Fahrhilfen sind bei der Prüfung zugelassen?

Ich persönlich kritisiere ja den Einsatz recht luxuriöser Fahrzeuge in Fahrschulen und glaube, dass man auf alten Autos wie bspw. einem Golf 2 viel mehr Gefühl für "richtiges" Fahren entwickelt (Schalten nach Gehör usw.). Allein durch den Einsatz einer elektronischen Handbremse lernen doch viele gar nicht mehr, wie man mit einer mechanischen Handbremse "Anfahren am Berg" praktiziert und wer stellt denn sicher, dass der Leihwagen im Urlaub o.ä. genauso modern ist wie der Fahrschulwagen?

Heute lag beim Friseur ein Flyer einer neu eröffnenden Fahrschule, die mit dem Fahren eines gut ausgestatteten Hyundai wirbt und auch besonders erwähnt, dass alle verbauten Fahrhilfen wie Rückfahrkamera bei der Prüfung genutzt werden dürfen.
Sollten Schüler nicht so gut wie möglich auf das reale Autoleben vorbereitet werden? Welcher Führerscheinneuling hat denn als erstes Auto eines mir RFK?
Mag ja sein, dass ich altmodisch denke aber ich finde, dass es hier zu weit geht (sofern es stimmt, dass der TÜV den Einsatz solcher Assistenzen zulässt).

Beste Antwort im Thema

Ich persönlich kritisiere ja den Einsatz recht luxuriöser Fahrzeuge in Fahrschulen und glaube, dass man auf alten Autos wie bspw. einem Golf 2 viel mehr Gefühl für "richtiges" Fahren entwickelt (Schalten nach Gehör usw.). Allein durch den Einsatz einer elektronischen Handbremse lernen doch viele gar nicht mehr, wie man mit einer mechanischen Handbremse "Anfahren am Berg" praktiziert und wer stellt denn sicher, dass der Leihwagen im Urlaub o.ä. genauso modern ist wie der Fahrschulwagen?

Heute lag beim Friseur ein Flyer einer neu eröffnenden Fahrschule, die mit dem Fahren eines gut ausgestatteten Hyundai wirbt und auch besonders erwähnt, dass alle verbauten Fahrhilfen wie Rückfahrkamera bei der Prüfung genutzt werden dürfen.
Sollten Schüler nicht so gut wie möglich auf das reale Autoleben vorbereitet werden? Welcher Führerscheinneuling hat denn als erstes Auto eines mir RFK?
Mag ja sein, dass ich altmodisch denke aber ich finde, dass es hier zu weit geht (sofern es stimmt, dass der TÜV den Einsatz solcher Assistenzen zulässt).

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Zitat:

@bauks schrieb am 14. Dezember 2015 um 12:14:51 Uhr:


Wir sind uns einig, dass Sicherheitssysteme, die im "Hintergrund" arbeiten (ESP, ABS) absolut nicht verwerflich sind. 😉

Und ja - das Gepiepse kann einen schon recht nervös machen - merke ich auch jetzt nach dem Upgrade vom PDC "nur hinten" zum PDC vorne, hinten und seitlich (durch die Einparkhilfe). Sowas kann in der Tat auch mehr als nötig verunsichern, besonders in der Garage, wo alle Sensoren anschlagen. 😁
Den eigenen Kindern die Assistenten im "täglich genutzten" Auto nahezubringen, ist aber m.E. etwas anderes (und sinnvoller) als die Schüler sich an Assistenten des Fahrschulwagens zu gewöhnen. Die sollen ja schließlich lernen, mit Autos generell umzugehen und nicht nur mit einem Auto.

Nun, ja - so hat halt jeder seine eigene Meinung und Erfahrung. Meinen Kindern würde ich mit Sicherheit beibringen (oder es zumindest versuchen), wie man erstmal (!) ohne solche Komfort-Assistenzen mit dem Auto umgeht bevor man sich zu sehr daran gewöhnt und sich dann nicht mehr traut, auch mal ein anderes Auto zu fahren, dass weniger Ausstattung hat.

Dazu gehört auch die Schulung der heutigen Assistenzsysteme. Was sie machen, wo liegen die Grenzen.

Sie aber aus den Fahrschulautos zu verbannen, ist nicht die Lösung. Unsere Kinder wachsen selbstverständlich mit Technik auf. Du würdest deinen auch kein Tastentelefon oder eines mit Wählscheibe von damals hinstellen und sagen: "Lerne erstmal telefonieren.". 😉

Es muss nicht gleich das Topmodell sein.

Wie viele schon geschrieben haben: In der Fahrschule lernen die Schüler nur, wie sie sich im Verkehr bewegen sollen (StVO) und wie die Fahrzeuge zu bedienen sind. Nur weil es PDC (optisch und akustisch) hat, nimmt es dem Fahrschüler das Einparken nicht ab. Einparken muss er schon selbst inklusive schauen. Es erleichtert nur den Vorgang, weil die Übersichtlichkeit solcher Fahrzeuge immer schlechter geworden ist. Vergleich Golf 4 zu Golf 6

Richtig fahren lernen sie erst später. Manche brauchen dafür eben länger. Manche sind leider der Meinung, dass sie mit Erwerb des FS nun fahren können und Gott spielen. 🙁

Zur Thematik Anfahren ohne Gas:
Welcher Fahrlehrer bringt einem Anfahren ohne Gas geben bei?
Mein Fahrlehrer hat zwar gemeint, dass es bei einem Diesel auch ohne geht (haben es auch probiert), aber leichtes Gas geben gehört dazu, falls der linke Fuss mal nicht so fein dosiert werden kann. Jede Kupplung ist anders und so kann es ausgeglichen werden.

EDIT: Jeder hat auf einem für seine Zeit modernen Auto seinen FS gemacht. Jetzt solche Entwicklungen zu verbieten, ist der falsche Weg.
Unsere heutigen Autos piepsen nun mal an allen Ecken und Enden. Dies muss der Fahrschüler auch lernen und diese Piepstöne zu deuten. Jedes moderne Auto warnt dich, wenn es unter 4°C ist wegen Glättegefahr, der Gurt ist nicht drin und du bist schneller 20km/h, ohne Kupplung treten startet der Motor nicht...

"Anfahren ohne Gasgeben" gehört womöglich zu solchen Lern-Methoden wie die ersten Stunden nur durch Lenken (Schalten u. Bremsen durch Fahrlehrer) den Schüler die Stunden absolvieren zu lassen - bin ich kein Freund von, das nötige Gefühl für Gasgeben/Kupplung sollte man so früh wie möglich "drauf" haben.

Nein, alles zu unterbinden, um mit einem "Oldtimer" fahren zu lernen, wäre sicherlich übertrieben.
Aber man bringt Kindern ja auch erst Schreiben mit der Hand bei bevor sie Briefe o.ä. mit dem PC erstellen. (obwohl... wenn man sich bei Facebook so umsieht, kommen Zweifel in mir hoch. 😁)

Man kann sich ja an den "Stand der Technik" orientieren - aber genau DA bin ich mir sicher, dass eine RFK nicht zu den Feat. gehört, die die Masse der Fahranfänger nach Ablegen der Prüfung im eigenen Auto verbaut haben. Und das ändert sich auch nicht von heute auf morgen. Schülern dies zu zeigen und auch mal zu testen wenn es im Fahrzeug vorhanden ist, geht m.E. völlig okay - sie sollten es aber auch ohne können. Dafür ist die Vielzahl solcher Gimmicks der zahlreichen Autohersteller viel zu umfangreich, um die Schüler damit dauerhaft vertraut zu machen (viele Systeme arbeiten ja auch völlig unterschiedlich).
Die Schüler mit sowas "durchzubringen" (damit die Prüfung einfacher bestanden wird wie es die Werbung in diesem Flyer suggeriert) fördert sicher nicht der Reduzierung der KFZ-Teilnehmer, die "stundenlang" zum Einparken in eine Lücke benötigen. 😉

Anders ist es doch im Berufsleben auch nicht: Wenn man sein "Handwerk" (auch am PC) erstmal ohne Tool-Unterstützung lernt, versteht man die Prozesse, die automatisiert werden, viel besser. Im "Alltag" kann/sollte natürlich die effektivste Methode gewählt werden.

Solange sie abgeschaltet werden können, warum nicht.
Ich sehe darin aber kein Problem, wenn sie aktiv bleiben. Der Fahrschüler lernt es auch mit, sofern er natürlich will.

Keiner hat soviel Zeit und Geld, um erstmal das Handwerk "Auto fahren" zu lernen. Dann kostet die Fahrschule demnächst 10.000€ und dauert min. 1 Jahr.
Dafür ist die Fahrschule eben nicht da. Sie ist das Grundpraktikum.
Sicherlich lernst du schreiben auf dem Papier mit Stift. Du mußt ja auch erstmal das Alphabet lernen. Im übertragenen Sinne macht das die Fahrschule. Ob du nun beim Schreiben einen Bleistift benutzt oder den Füllfederhalter mit Titanspitze ist jedem selbst überlassen.

Einen gemeinsamen Nenner werden wir hier kaum finden. Aber das ist auch gut so. So bleibt die Sache in Bewegung und es finden Anpassungen statt.

Ein modernes Auto auch ein Diesel muss heutzutage mit Gas angefahren werden denn die Elektronische Handbremse gerade im Golf löst sonst gar nicht.

Gruß
Maik

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Keine Ahnung was dann mit meiner Fahrschule falsch war...
Aber das war nicht nur bei meiner, auch von einigen anderen im Umkreis habe ich das hier gehört.
Sonst hätte ich das vielleicht noch als Einzelfall abgehakt und nicht weiter beachtet.

Zitat:

@bauks schrieb am 14. Dezember 2015 um 12:59:10 Uhr:


"Anfahren ohne Gasgeben" gehört womöglich zu solchen Lern-Methoden wie die ersten Stunden nur durch Lenken (Schalten u. Bremsen durch Fahrlehrer) den Schüler die Stunden absolvieren zu lassen

Gut, das war zum Glück nicht der Fall!

Zitat:

@matsches schrieb am 14. Dezember 2015 um ca 7:00 Uhr:


Dinge wie eine elektronische Handbremse sind seit 10 jahren Standard (hatte bereits mein 2005er VW Passat in Basisausstattung).
Eine Ausbildung (egal welche) sollte sich imho immer am aktuellen Stand der Technik orientieren.
Und das ist nun mal kein Golf 2, sondern eben z.B. so ein Hyundai mit allem Bling Bling.
Gegenfrage: Wrelcher Führerscheinneuling hat denn heute noch als erstes Auto einen Oldie der 80er Jahre?

Ich will mal Kleinkariert sein.

Wir haben 3 Autos, alle jünger als 10 Jahre. Mercedes, Opel und Peugeot.

Alle ohne elektrische Handbremse 😁

Natürlich sollte sich die Ausbildung am Stand der Technik orientieren.
Aber meine Meinung ist einfach, dass man das Fahren an sich drauf haben sollte.
Diese modernen Standarts sind halt Dinge, die das Fahren ein Stück weit erleichtern.

Aber ich halte es für deutlich leichter aus der Fahrschule zu kommen und dann plötzlich ein Auto zu haben was plötzlich diese Boni hat, zumal diese dann durch mitfahren bei den Eltern in der Funktion sicher schon bekannt sind oder gut erklärt werden können (Parkpiepser, RFK, evtl Spurhalteassistent etc pp) als die selbe Situation umgekehrt zu haben.

Zitat:

@Leon596 schrieb am 14. Dezember 2015 um 16:09:11 Uhr:


Ich will mal Kleinkariert sein.
Wir haben 3 Autos, alle jünger als 10 Jahre. Mercedes, Opel und Peugeot.
Alle ohne elektrische Handbremse 😁

Der vor wenigen Wochen ausgelieferte 4er BMW GranCoupé meines Dads für ~60k€ hat auch keine elektr. Parkbremse (eines der Dinge, die er von seinem alten A5 Sportback vermisst). 😁

Die Umbauten für einen Fahrschulwagen sind schon sehr teuer.
Soll die Fahrschule nun die elektrische Parkbremse ausbauen lassen und eine mechanische einbauen? 😕
Mein Golf hat auch nur eine mechanische. Ab Passat aufwärts ist die elektrische Variante vorhanden.
Anderer Hersteller bauen eben Techniken in kleinere Klassen ein, welche andere eben erst in größeren Klassen verbauen. Nehmen was drin ist und es ist nicht zu ändern.
Jedes moderne Fahrzeug dürfte eine Berganfahrhilfe drin haben. Somit ist das Anfahren mit Handbremse fast überflüssig geworden (IMHO).
Fahrschulen haben moderne Fahrzeuge und keine 10Jahre alten. Das man sich als Fahrer mit einem für sich unbekannten Fahrzeug erstmal vertraut macht, gehört zum gesunden Menschenstand. Vielfahrer können das schneller, Wenigfahrer brauchen eben länger. Notfalls auf einem Parkplatz die grundlegenden Dinge üben.

@tomcat092004 Eben. Und wenn ich beim missglückten Versuch, am Berg anzufahren, so weit zurück rolle, dass ich dem im eigentlich ausreichenden Abstand stehenden Hintermann drauf klatsche, dann hab ICH was grundlegend verkehrt gemacht und nicht meine Fahrschule. Zumal sowas zwar ein Ärgernis ist, aber es gibt schlimmeres, für sowas gibt's Versicherungen...

... sofern der Schädiger den Schaden auch meldet. Oft genug (Trend leider steigend) werden solche Schäden (an parkenden Autos) ja gerne fahrerflüchtig begangen. Aber das ist ein anderes Thema. Ich persönlich sehe die "Vorsorge" für empfehlenswerter als die Abwicklung über die Versicherung aber gut, das wäre in der Tat zuviel von einer Fahrschule verlangt. 😁

Sorry, aber wenn der Fahrer dumm genug ist, um ohne Hilfen zu versuchen so einzuparken, als hätte er sie und dann auch noch ein A....loch ist und den Schaden nicht meldet, da kann dann wohl die Fahrschule am allerwenigsten für.... 😕

Hat er auch nicht geschrieben 😉

Zitat:

@Leon596 schrieb am 14. Dezember 2015 um 16:09:11 Uhr:


Aber ich halte es für deutlich leichter aus der Fahrschule zu kommen und dann plötzlich ein Auto zu haben was plötzlich diese Boni hat, zumal diese dann durch mitfahren bei den Eltern in der Funktion sicher schon bekannt sind oder gut erklärt werden können (Parkpiepser, RFK, evtl Spurhalteassistent etc pp) als die selbe Situation umgekehrt zu haben.

Hmm da sind die Wahrnehmungen offenbar verschieden.

Meine Frau zum Beispiel (fährt einen Handschalter mit konventioneller Handbremse) schwitzt jedesmal tausend Tode, wenn sie mit meinem Fahrzeug (Automatik mit el. Feststelbremse) an einer Steigung anfahren oder gar rangieren muss.

Damit autom. einzuparken würde sie sich niemals trauen und dem Parkpiepser oder dem autom. Fernlicht vertraut sie nicht.

Ich stieg vor 2 Jahren zum ersten mal in einen Prius und war auf Anhieb schlicht nicht in der Lage dazu den Motor zu starten, die Bremse zu lösen und loszufahren.

Ich würde somit vermuten (ist eine rein subjektive Wahrnehmung) dass all das eine Frage der Gewohnheit ist und keine Frage ob eines davon "einfacher" als das andere ist.

Zitat:

@bauks schrieb am 15. Dezember 2015 um 10:37:39 Uhr:


... sofern der Schädiger den Schaden auch meldet. Oft genug (Trend leider steigend) werden solche Schäden (an parkenden Autos) ja gerne fahrerflüchtig begangen.

Ja, aber die gestiegene Tendenz zur Unfallflucht ist ja nun wahrlich keine Folge mangelnder Fahrschulausbildung oder nicht vorhandener Komfortelektronik.

Zitat:

@Matsches schrieb am 15. Dezember 2015 um 12:29:36 Uhr:


Ja, aber die gestiegene Tendenz zur Unfallflucht ist ja nun wahrlich keine Folge mangelnder Fahrschulausbildung oder nicht vorhandener Komfortelektronik.

Natürlich nicht, ich schrieb ja auch "... anderes Thema..." (fehlte nur im Zitat). 😉

Sind wir aber mal ehrlich... ALLES, was uns das Leben einfacher macht und bisher bekannte Abläufe abnimmt, lässt uns weiter von dessen Verständnis entfernen - vor allem spürbar, wenn diese "Erleichterung" mal entfällt (aus welchen Gründen auch immer). Viele wissen doch gar nicht mehr, wie das Auto mit Schlüssel geöffnet wird für den Fall, dass die FFB ausfällt. 😁 Im Haushalt gibt es zig Beispiele dafür - das heißt aber nicht, dass ich selber darauf verzichten möchte (fragt mal meine Frau 😁)!
Ich halte es aber nicht für falsch, auch die "klassische Weise" zu vermitteln solange diese noch oft vorzufinden ist. Ich habe halt nur das Gefühl, dass die heutige Jugend mehr Priorität auf zig Multimedia-Features wert legt und diese zu bedienen weiß als die für den Straßenverkehr wirklich wichtigen Dinge.
Die angesprochene Fahrschule bietet bereits im Flyer an, dass Schüler ihre eigene MP3-Musik mitbringen können zum Hören während der Fahrt. Ich für meinen Teil bin damals auch gerne laut Auto gefahren, mittlerweile ist mir aber bewusst, dass damit die Konzentration sinkt. Nicht umsonst wird die Audio-Lautstärke oftmals autom. beim Einlegen des Rückwärtsganges gesenkt. 😉
Das Ablenken während der "Ausbildung" derart zu fördern finde ich nicht sonderlich gut obwohl natürlich jeder bei Autofahrt Musik hört - muss halt jeder für sich wissen, wie ihn sowas in welchem Maße ablenkt. Womöglich vermittelt der Flyer auch ein falsches Bild und sowas wird dann erst erlaubt wenn die Routine halbwegs aufkommt und der Lehrer nur noch spazieren-fährt. Der Lehrer soll schließlich nicht testen, wie gut ein Schüler mit dem Multimedia umgehen kann, dazu soll er gefälligst die Bedienungsanleitung lesen (ich weiß, ist auch "out", gibt es aber noch). 🙂

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