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Fahrschule: Was lernt man heute zu Einsatzfahrzeugen?

Ich habe in den 1980er Jahren in der Fahrschule gelernt, dass man Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht und Martinhorn möglichst freie Durchfahrt gewähren muss. Das praktiziere ich seitdem auch erfolgreich.

In den letzten Jahren habe ich den Eindruck, dass die Verkehrsteilnehmer dagegen immer anhalten, wenn sich von hinten ein Einsatzfahrzeug mit Sondersignal nähert. Im Stadtverkehr und im Großraum Hamburg führt das nach meiner Beobachtung immer wieder zu riskanten Situationen.

In dieser Woche nun der absolute Höhepunkt auf der Flughafenumgehung (4-spurige Schnellstraße mit Tempolimit 80 km/h):
Die Kolonne fährt auf der rechten Spur etwa 90 km/h, auf der linken Spur etwa 100 km/h - von hinten nähert sich ein Polizeiwagen. Die "lightshow" ist für jeden, der gelegentlich in den Rückspiegel schaut deutlich zu sehen, schon bevon das Martinhorn zu hören ist.
Daher vergrößern die Fahrzeuge rechts den Abstand zum Vordermann, die von der linken Spur können sich einfädeln und die Ordnungsmacht zischt mit ca. 110 km/h vor bei.
ABER DANN! - Weiter vorne zahlreiche Bremslichter, der Streifenwagen kommt etwa mittig zum Stehen!
Was ist passiert? Nun, zwei Autofahrer meinten aus 90 km/h auf der rechten Spur eine VOLLBRMSUNG hinlegen zu müssen und kamen auf dem rechten (im Galeriebereich recht schmalen) Standstreifen zum Stehen. Zeitgleich meinte der Fahrer eines Uraltkombis das Gleiche aus ca. 110 km/h auf der linken Spur scharf an der Mittelleitplanke zelebrieren zu müssen. Das Manöver kostete etwa eine halbe Minute, bis der Streifenwagen seine Fahrt fortsetzen konnte.

Mir fehlt für solche Panikreaktionen jegliches Verständnis.

Lernt man heutzutage bedingungsloses Anhalten in solchen Situationen in der Fahrschule?

Oder sind solche sinnlosen Manöver der Tatsache geschuldet, das es mittlerweise sehr viele Verkehrsteilnehmer gibt, die den Schein nicht in der überregulierten Bundesrepublik, sondern irgendwo im Wüstensand oder in der Ackerfurche gemacht haben?

Beste Antwort im Thema

Ich habe in den 1980er Jahren in der Fahrschule gelernt, dass man Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht und Martinhorn möglichst freie Durchfahrt gewähren muss. Das praktiziere ich seitdem auch erfolgreich.

In den letzten Jahren habe ich den Eindruck, dass die Verkehrsteilnehmer dagegen immer anhalten, wenn sich von hinten ein Einsatzfahrzeug mit Sondersignal nähert. Im Stadtverkehr und im Großraum Hamburg führt das nach meiner Beobachtung immer wieder zu riskanten Situationen.

In dieser Woche nun der absolute Höhepunkt auf der Flughafenumgehung (4-spurige Schnellstraße mit Tempolimit 80 km/h):
Die Kolonne fährt auf der rechten Spur etwa 90 km/h, auf der linken Spur etwa 100 km/h - von hinten nähert sich ein Polizeiwagen. Die "lightshow" ist für jeden, der gelegentlich in den Rückspiegel schaut deutlich zu sehen, schon bevon das Martinhorn zu hören ist.
Daher vergrößern die Fahrzeuge rechts den Abstand zum Vordermann, die von der linken Spur können sich einfädeln und die Ordnungsmacht zischt mit ca. 110 km/h vor bei.
ABER DANN! - Weiter vorne zahlreiche Bremslichter, der Streifenwagen kommt etwa mittig zum Stehen!
Was ist passiert? Nun, zwei Autofahrer meinten aus 90 km/h auf der rechten Spur eine VOLLBRMSUNG hinlegen zu müssen und kamen auf dem rechten (im Galeriebereich recht schmalen) Standstreifen zum Stehen. Zeitgleich meinte der Fahrer eines Uraltkombis das Gleiche aus ca. 110 km/h auf der linken Spur scharf an der Mittelleitplanke zelebrieren zu müssen. Das Manöver kostete etwa eine halbe Minute, bis der Streifenwagen seine Fahrt fortsetzen konnte.

Mir fehlt für solche Panikreaktionen jegliches Verständnis.

Lernt man heutzutage bedingungsloses Anhalten in solchen Situationen in der Fahrschule?

Oder sind solche sinnlosen Manöver der Tatsache geschuldet, das es mittlerweise sehr viele Verkehrsteilnehmer gibt, die den Schein nicht in der überregulierten Bundesrepublik, sondern irgendwo im Wüstensand oder in der Ackerfurche gemacht haben?

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Die lernen das aber nur in der Theorie, und wenn es dann soweit ist das von hinten was angerauscht kommt, sind diese total überfordert.

Problem sind halt auch die Anzahl der Fahrstunden und damit der Kosten usw. Heute braucht man locker so um die 5 Fahrstunden, bis man überhaupt ein Auto bedienen kann. Früher hat man das mit Papa oder Mama schon mal vorher (verbotenerweise - hat aber keinen interessiert) auf Feldwegen geübt. Kuppeln, schalten, Lenken usw. war da alles schon da, bevor man in ein Fahrschulauto stieg. Außerdem sind wohl heute auch die Schwerpunkte anders gelagert. Wen hat früher Umweltschutz interessiert ? Und wenn dann noch während der Fahrstunde das ablenkende Radio dudelt - war bei meiner Tochter so, na ja... Die hat es dann selbst ausgemacht.

Sorry, aber gibt genug Situationen wo es nun mal einfach nicht geht. Zweispurige Straße, rechts parkende Autos, links eine Mauer weil dahinter eine Straßenbahn fährt. Beide spuren voll mit Autos an der Ampel. Die kreuzende Straße ist mehrspurig mit schnell passierenden Autos. Krankenwagen kommt von hinten, nichts geht. Auch nach vorne kann man nicht raus, weil dort andere Fahrzeuge schnell vorbei sausen. Dann muss der Krankenwagen nun halt einfach auch mal warten. Ist so. Und ja, das ist auch dann ok, wenn ich hinten drin liege. In Luft auflösen kann sich ein Auto nun mal nicht. Bis sich alle irgendwie an die Seite gezwängt hatten, war sowieso schon wieder grün.

Lange Rede kurzer Sinn, in vollen Städten kommt auch ein Krankenwagen mal nicht sofort weiter, und das ist dann eben so.

Ich hab meinen Führerschein später gemacht und das richtige Verhalten NICHT gelernt. Ich denke da muss man intuitiv ran gehen, in der Fahrschule aber deutlich die Relevanz des Themas vermitteln.
Mir ist aufgefallen, dass Einsatzfahrzeuge neben den fahrenden Autos auch häufiger Probleme mit wild parkenden Verkehrsteilnehmer haben. Schlimm sowas.

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Ich fürchte, da gibt es noch mehr Sachen, die in der Fahrschule nicht mehr vermittelt werden bzw. von den Fahrschülern nach der Prüfung erfolgreich verdrängt werden.

Ich denke da nur mal an so einfache Dinge wie Beschleunigungsstreifen, Blinker, und vieles mehr.

Blinken bringt doch seit einiger Zeit 3 Punkte und lebenslanges Fahrverbot. Deswegen macht es doch auch keiner mehr. Und wer ohne Handy am Steuer erwischt wird, dem wird das Fahrzeug entzogen und zwangsverschrottet. Deswegen hat jeder das Ding am Ohr.

Zitat:

Handy

Erkennt man immer an der Kopf unten Generation 😁🙂

Und jeder hat einen Grund für sein jeweiliges Verhalten, da schnallt man manchmal ab.
Selbst wenn Abstand halber Tacho nicht eingehalten wird, "da drängelt sich dann jemand dazwischen". Wer fährt schon in der Stadt mit " halben Tacho Abstand"?
Ausser die ACC regelmässig nutzen, geht auch in der Stadt!

Vor 20 Jahren hieß es in der Fahrschule, dass man solche Fahrzeuge möglichst ungehindert passieren lassen muss.

Es kommt immer auf die Situation an und jeder sollte da schnell reagieren aber keinesfalls gleich eine Vollbremsung hinlegen und somit eventuell einen Unfall verursachen.
Ich fahre auch auf der Autobahn mit dem rechten Rad auf dem Standstreifen oder eben mit dem linken Richtung Leitplanke, wenn ich merke, dass der Verkehr zäher wird und es eventuell zu einem Stillstand kommen könnte. Leider machen dieses wenige und stehen dann in der Rettungsgasse, wenn der Verkehr dann ach so plötzlich steht. Der größte Depp meinte, dass er mich ja überholen könne, wenn ich so weit rechts rüber fahre. Leider bemerkt man auf 3 spurigen Autobahnen (zumindest geht es mir so), dass LKW mit deutschem Kennzeichen dicht an oder leicht auf den Standstreifen fahren, damit die mittlere Spur rechts an der Linie oder auch leicht drüber fahren kann. Auswärtige LKW scheinen es oftmals nicht zu verstehen, dass man bei stockendem nicht in deren Spur will, sondern einfach die Rettungsgasse vorsorglich bilden möchte.

Auf der Landstraße oder innerorts halte ich auch möglichst weit rechts an, fahre kurz über eine Tankstelle, an eine Bushaltestelle oder was sich anbietet, wenn ich sehe, dass es mit dem Gegenverkehr sonst problematisch werden könnte, dabei muss man aber immer schnell abwägen, ob es nützlich oder hinderlich ist. Pauschal lässt es sich nicht beantworten.

Warum allerdings in deiner Situation nicht alle nach rechts gefahren sind oder zumindest soweit rüber gefahren sind, dass für das Einsatzfahrzeug Platz für eine zusätzliche Spur entsteht, kann man wohl nicht nachvollziehen. Viele sind vermutlich zu sehr abgelenkt, überfordert oder sonst was, so dass für die solch ein Fahrzeug vollkommen überraschend kommt.

Zu meiner Schande muss ich ja sagen, dass ich auch mal einen Zivilwagen kurz blockiert habe. Ich saß in einem nach hinten geschlossenen T4. Das Horn des Zivilfahrzeugs war nicht sehr laut (der T4 dafür um so lauter), ich konnte es jedoch leise wahrnehmen und guckte auch immer in den Rückspiegel. Nach rechts ist im Elbtunnel eine durchgezogene Linie, dich ich nicht grundlos überfahren wollte.
Blöderweise hatte dieser Zivilwagen sich das Blaulicht rechts aufs Dach gepappt und fuhr weit links, so dass ich das Blaulicht nicht sehen konnte. Nach ein paar Sekunden ist es ihm wohl selbst aufgefallen und er fuhr etwas weiter rechts und ich machte sofort Platz (und fuhr über die durchgezogene Linie.).

Fehlerquellen kann es viele geben, ich für mich gucke sehr oft in den Rückspiegel, um möglichst wenige Überraschungen zu erleben.

Zitat:

@manvo schrieb am 28. September 2018 um 13:04:14 Uhr:


Und jeder hat einen Grund für sein jeweiliges Verhalten, da schnallt man manchmal ab.
Selbst wenn Abstand halber Tacho nicht eingehalten wird, "da drängelt sich dann jemand dazwischen". Wer fährt schon in der Stadt mit " halben Tacho Abstand"?
Ausser die ACC regelmässig nutzen, geht auch in der Stadt!

Der wird sich sagen, mein Tacho hat ja gerade nur 15 cm. Also stimmt es schon.

Die besten sind die, die einen auf der Geraden nicht vorbei lassen, dafür dann aber mitten in einer unübersichtlichen Kurve anhalten 😁

Würde ich Bücher über Erlebnisse im Rettungsdienst schreiben, gäbe es keine Bäume mehr 😉

Gruss
Jürgen

In den Fahrschulen wird nicht viel anderes gelehrt als früher auch, nur wie oft kommt eine solche Situation vor? Glücklicherweise recht selten. Wer da nicht intuitiv weiß, wie man sich zu verhalten hat, verfällt in Panik - hinzu kommen noch besonders sensible FahrerInnen (jung wie alt) oder auch solche, die meinen, es besser zu wissen (häufig in deutschen Premiumwagen unterwegs). Wie man sieht sind es individuelle Fehler, die aber zugegebenermaßen unnötig Fahrzeit für die Einsatzfahrzeuge bedeuten.

Zitat:

@Caravan16V schrieb am 28. September 2018 um 16:23:04 Uhr:


Die besten sind die, die einen auf der Geraden nicht vorbei lassen, dafür dann aber mitten in einer unübersichtlichen Kurve anhalten 😁

Würde ich Bücher über Erlebnisse im Rettungsdienst schreiben, gäbe es keine Bäume mehr 😉

Gruss
Jürgen

erzähl doch mal...
wir haben Zeit...

Ich denke eines der Hauptprobleme ist das die Leute nicht regelmäßig in den Rückspiegel /Außenspiegel schauen und oder das Radio zu laut haben... .
Wenn man von Hinten Sondersignale wahrnimmt hat man Zeit genug sich zu überlegen was jetzt in der Situation sinnvoll ist.. und als Erster an der Ampel fährt man dann vorsichtig in die Kreuzung rein um Platz zumachen , oder macht erst Warnblinker an und dann Blinker und fährt zur Seite um auch den Anderen zu signalisieren das da was im Anmarsch ist.... 😎🙂
Oder gibt Gas bis zur nächsten Ausweichmöglichkeit! 😁

Hab meine Schein nicht vor allzu langer Zeit gemacht und bin auch bei einigen Fahrschülern hinten im Auto mitgefahren und sehe es leider noch immer sehr häufig, bei "gerade aus" fahrt ohne Spurwechsel/Abbiegen oder sonstiges, nutzen sehr viele ihre Spiegel einfach nicht wirklich. Wenn ich die Leute dann teilweise darauf angesprochen habe "Was soll den groß beim gerade aus fahren passieren?".
Man muss dazu aber sagen (zumindest bei der Fahrschule wo ich war) haben da die Fahrlehrer immer darauf hingewiesen, das man immer Wissen sollte was um einen herum passiert, aber gibt ja mehr als nur eine Fahrschule und wer weiß wie es bei anderen läuft..

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