Fahrschul-Motorrad zum zweiten Mal umgeschmissen
Hallo zusammen,
Ich bin blutige Anfängerin als Motorradfahrerin, ehrlich gesagt bin ich auch schon Jahre nicht mal mehr Fahrrad gefahren... jetzt hab ich mich mit 25 Jahren für den Direkteinstieg A entschieden und eigentlich total darauf gefreut.
Nach ein paar Stunden auf der 125er, die recht gut liefen, hab ich die Große Z650 dann direkt in der ersten Stunde umgeschmissen. Hatte zu wenig Körperspannung bei der Gefahrenbremsung und konnte sie dann nicht mehr halten...
Naja weiter geht's dachte ich. Heute dann Doppelstunde Überland. Lief soweit ganz gut, war schon voll froh und hat Spaß gemacht... und dann in einer langgezogenen Kurze bergauf hatte ich einen Blickfehler. Zu weit nach außen geschaut und natürlich auch dahin aus der Kurvee gefahren. Konnte sie noch abbremsen, sodass sie quasi nur langsam und leicht umfiel. Aber toll ist das für die Gefühlslage natürlich nicht ?? Jetzt bin ich zwar einerseits motiviert es besser zu machen aber natürlich in der Freude auch total gedämpft...
Wie ging es euch am Anfang? Hattet ihr auch Umfaller, Startprobleme, etc. und es ging dann doch alles gut bis zur Prüfung?
LG Jessi
81 Antworten
Zitat:
@Roadrunner2o18 schrieb am 14. April 2022 um 22:40:08 Uhr:
Nimmst einfach wie es ist....
Oh jeh das Bild erinnert mich an jemanden, das sende ich gleich mal in Whatsapp weiter, danke!
Zitat:
@Nonameguzzi schrieb am 14. April 2022 um 22:03:46 Uhr:
Nix da, die Maschine bleibt nur aufm Hauptständer und auf der Autobahn grade, in allen anderen Situationen gehört die schon in die Kurve gelegt^^
Gut so meinte ich das natürlich nicht 😁
Aber ich glaube da liegt tatsächlich mein Problem. Ich muss mich viel mehr in die Kurven lernen trauen. Ist aber halt leider ein noch sehr ungewohntes Gefühl.
Zitat:
@Silesia schrieb am 14. April 2022 um 22:10:25 Uhr:
Also: Vor der Fahrschule fuhr ich mit dem Motorrad meines besten Freundes auf einem Parkplatz etwas hin und her (nicht nachmachen!). Hat geklappt. Dann beim rückwärts rangieren nicht aufgepasst, zack hingeworfen. Das Fahrschulmotorrad habe ich dann einmal beim Schrittgeschwindigkeitsslalom hingeworfen. Danach hatte ich echt Bammel vor dieser Übung. Habs aber trotzdem geschafft.Dann hatte ich mein erstes Motorrad (Kawasaki ER6F) beim etwas zu scharfem Bremsen und gleichzeitig einlenken umgeworfen. Ich fuhr auf ein Parkplatz rechts ein und bremste eben zu stark. Da ich nach rechts lenkte, kippte das Motorrad nach rechts. Ich konnte sie noch kurz halten, aber das Bike neigte schon zu sehr nach rechts, so dass ich sie nicht wieder hoch bekam. Also zack, hingelegt. Peinlich, aber passiert.
Danach hatte ich eine Gixxer. Ewig nichts gewesen. Dann beim rechts abbiegen lag Schotter auf der Straße. Wenn man vorausschauend fährt, erkennt man sowas auch vorher! Aber ich hatte nur den Vordermann im Auge und wollte beim Abbiegen aus der Schräglage rausbeschleunigen. Zack lag ich auch schon und das Heck zeigte in Fahrtrichtung. Beim nächsten Unfall wollte ich eine Rechtskurve sportlich nehmen. Leider fuhr ich dabei genau auf einen Bitumenstreifen, welcher sich eben genau der Kurve entlang zog. Mein Motorrad knickte vollkommen ein, so dass ich aus der Kurve flog. Allerdings hatte ich dann glaub nur noch ca. 40 bis 50 km/h drauf, als ich dann auf der Wiese landete, bei der ich dann auch gestürzt bin. Auch das mit dem Bitumenstreifen hätte ich durch vorausschauendes Fahren rechtzeitig bemerken können!
Seit letztem Jahr fahre ich eine Hayabusa. Bisher noch unfallfrei...hoffe es bleibt so. Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, solche stürzen/Umfaller sind demotivierend. Sobald das mehr als einmal passiert, beginnt man, an sich zu zweifeln. Aber: Lass dich nicht unterkriegen! Aus Fehlern lernt man. Das passiert auch anderen.
Danke für deinen Bericht, auch wenn das für dich bestimmt doofe Situationen waren beruhigt mich sowas zu lesen tatsächlich sehr! 🙂
Zitat:
@Jessi schrieb am 14. April 2022 um 22:54:36 Uhr:
Ich muss mich viel mehr in die Kurven lernen trauen. Ist aber halt leider ein noch sehr ungewohntes Gefühl.
Ich denke einfach mal (ohne dich fahren gesehen zu haben) das du nicht weist wie man sich in eine Kurve legt.
Vorallem wenn du die Kurve zu weit nimmst liegt das meist daran das du dein Körpergewicht in die Kurven-Innenseite verlagerst und dein Mopped deinem Körpergewicht hinterher kippen lässt.... dann fängt das Mopped einfach viel zu Langsam und zu sanft an die Kurve zu fahren.
Du bist doch bestimmt Slalom gefahren und das Ausweichen Manöver oder? Wie lenkst du da ein? Du Drückst den Lenker quasi in die "falsche" Richtung und dadurch kippt dein Motorrad gleich recht Kräftig in die richtige richtung, schon hast du dein Motorrad direkt in die Kurve gebracht und die Chance raus zu wandern ist geringer.
Du musst dich auch nicht immer in die Kurve legen mit deinem Oberkörper, insbesondere bei langsamen Geschwindigkeiten ist Gegenlehnen in den meisten Kurven absolut sinnvoll. Man kommt einfacher in die Kurve rein und auch wieder raus grade in der City absolut sinnvoll.
Wenn du der Englischen Sprache mächtig bist schau dir mal das an, ja das ist ein hübsch aufgemachtes Video aber der zeigt ganz schön was ich meine:
https://www.youtube.com/watch?v=U1mSavQ_DXs&ab_channel=FortNine
Ich habe das denke ich ganz gut in meinem Gefühl drin, ich hab gestern mal ne Stunde bewusst darauf geachtet wie oft ich mich mit meinem Körper in die Kurve gelegt habe und wie oft ich entgegengesetzt Gelehnt habe und mir ist aufgefallen, fast jede Kurve die ich unter 100 gefahren bin hab ich Oberkörper aufrecht gefahren, Traktion hab ich dennoch genug nur das Mopped fühlt sich direkt viel leichter an.
EDIT: Ich will hier bitte keine Grundsatzduskussion losbrechen aber ich denke der Themenstarter wird spaß dran finden das in der nächsten Fahrstunde mal zu probieren^^
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Zitat:
@Nonameguzzi schrieb am 14. April 2022 um 23:22:43 Uhr:
Zitat:
@Jessi schrieb am 14. April 2022 um 22:54:36 Uhr:
Ich muss mich viel mehr in die Kurven lernen trauen. Ist aber halt leider ein noch sehr ungewohntes Gefühl.Ich denke einfach mal (ohne dich fahren gesehen zu haben) das du nicht weist wie man sich in eine Kurve legt.
Vorallem wenn du die Kurve zu weit nimmst liegt das meist daran das du dein Körpergewicht in die Kurven-Innenseite verlagerst und dein Mopped deinem Körpergewicht hinterher kippen lässt.... dann fängt das Mopped einfach viel zu Langsam und zu sanft an die Kurve zu fahren.
Du bist doch bestimmt Slalom gefahren und das Ausweichen Manöver oder? Wie lenkst du da ein? Du Drückst den Lenker quasi in die "falsche" Richtung und dadurch kippt dein Motorrad gleich recht Kräftig in die richtige richtung, schon hast du dein Motorrad direkt in die Kurve gebracht und die Chance raus zu wandern ist geringer.
Du musst dich auch nicht immer in die Kurve legen mit deinem Oberkörper, insbesondere bei langsamen Geschwindigkeiten ist Gegenlehnen in den meisten Kurven absolut sinnvoll. Man kommt einfacher in die Kurve rein und auch wieder raus grade in der City absolut sinnvoll.Wenn du der Englischen Sprache mächtig bist schau dir mal das an, ja das ist ein hübsch aufgemachtes Video aber der zeigt ganz schön was ich meine:
https://www.youtube.com/watch?v=U1mSavQ_DXs&ab_channel=FortNineIch habe das denke ich ganz gut in meinem Gefühl drin, ich hab gestern mal ne Stunde bewusst darauf geachtet wie oft ich mich mit meinem Körper in die Kurve gelegt habe und wie oft ich entgegengesetzt Gelehnt habe und mir ist aufgefallen, fast jede Kurve die ich unter 100 gefahren bin hab ich Oberkörper aufrecht gefahren, Traktion hab ich dennoch genug nur das Mopped fühlt sich direkt viel leichter an.
EDIT: Ich will hier bitte keine Grundsatzduskussion losbrechen aber ich denke der Themenstarter wird spaß dran finden das in der nächsten Fahrstunde mal zu probieren^^
Ja das Kurven fahren muss ich echt noch üben, denke das möchte der Lehrer beim nächsten Mal auch direkt machen.
Danke für deine Tipps und das Video, das hilft mir schon mal weiter 🙂
Hallo!
Nicht unterkriegen lassen.
Nicht zurück auf die 125er.
Konzentrieren.
Locker bleiben.
Eine gute Freundin von mir, die richtig Motorrad fahren kann, hat mit das einmal so erklärt: "Motorräder reitet man wie Männer. Die Schenkel fest ans Gerät gedrückt, mit den Händel zart und locker führen, der Oberkörper sorgt für den Impuls".
Ich denke die Damen sollten sich untereinander helfen, deshlab möchte ich dir diese Weisheit nicht vorenthalten...
Ich fahre seit über 30 Jahren Motorrad und bin ein lahmer, kurvenkritischer Schleicher. Aber ich habe über die Jahre zu einer flüssigen, wenn auch defensiven Fahrweise gefunden.
Das Motorradfahren liebe ich und habe auch insgesamt keine Angst. Aber in Kurven fahre ich eben lieber etwas langsamer.
Mit dem Auto habe ich die Fliegen lieber auf der Seitenscheibe als vorne, mit dem Motorrad den Asphalt lieber unter den Rädern als am Hintern...
Das kann man wunderbar ein ganzes Bikerleben lang tun. Die Knieschleifer sind auf unseren 200-300 Km Tagestouren auch maximal 15 Minuten früher an den Pausenorten. Ist doch egal. Das Ganze soll Freude machen.
Abgestiegen bin ich in diesen vielen Jahren genau 1x. Auf einer Ölspur bergab bei 30 Km/h in 1989.
Schotter, Fahrbahnmarkierungen, Nässe, Glätte in schattigen Ecken im Frühjahr? Kein Problem, das hat man ja in der Fahrschule gelernt und ich fahre so, dass genug Reserven bleiben.
Übe viel, bremse rechtzeitig, konzentriere dich auf die Strecke in 100m Entfernung, nicht nur auf die direkt vor dir. Dann wird das schon.
Viel Spaß weiterhin!
„Jeder Sturz ist eine Schande.“
Ernst Leverkus
Da hat er völlig recht. Wichtig ist, nicht immer aus demselben Grund stürzen. 😉
Nicht unterkriegen lassen. Ich hatte meinen ersten Sturz in der Prüfung.
Krönchen richten und weiter…
Fahre Rennstrecke, bin fahrtechnisch im Bundesdurchschnitt vermutlich bei den "oberen 20%" dabei und schon mehrmals "umgefallen". Es soll 'Asse' geben, die auch schon mehrmals "umgefallen" sind. Marquez, Rossi, Rea, ... 😉 Der Erstgenannte neulich in der gleichen Kurve mehrmals. Das ist natürlich schlecht wegen der Lernkurve... 🙁
Es ist eine Frage von Trainingsstand, Konzentration und Umständen bei welchen Gelegenheiten man "umfällt".
Wichtig ist, mental wieder aufzustehen, tief durchzuatmen und schon mal gemachte Fehler auszumerzen. Eins aber bitte nicht vergessen: gerade Motorradfahren heißt ständig volle Konzentration und immer, immer wieder dazuzulernen.
Viel Spaß noch beim Führerschein!
Es geht nicht um Rennstrecke, sondern um eine Fahranfängerin in der Fahrschule.
Jeder Sturz ist gefährlich. Man kann nicht vorhersehen, wie er abläuft und welche Folgen er haben wird. Insbesondere Fahranfänger sind von der Dynamik und dem Gewicht überrascht. Sie können sich vom Motorrad nicht lösen, lassen das Bein unter der Maschine und fügen sich Verletzungen zu. In der Fahrschule ist dann in den meisten Fällen die Fahrstunde beendet, weil der Lenker krumm ist oder ein Hebel die Sollbruchstelle benutzt hat. Wenn dann die Kombination zarte Schülerin und alter Fahrlehrer mit Bandscheibe dazu kommt, bleibt die Maschine erst mal liegen.
Jeder Fahrlehrer wird versuchen, einen Sturz des Fahrschülers unter allen Umständen zu vermeiden. Meist wurde beim offenen A aus falschem Ehrgeiz zu schnell von der 125er auf die 650er umgestiegen. Der Fahrlehrer trägt in der Fahrstunde immer eine Mitschuld, insbesondere trägt er die Verantwortung.
Ich sage jetzt nicht, dass das normal ist oder dazu gehört. Denn das ist falsch!
Leider passiert das aber. Du hast es richtig gemacht. Dreck abklopfen und wieder drauf auf den Bock. Tipps kann dir wirklich nur dein Fahrlehrer geben, denn der hat gesehen wie und vor allem warum es passiert ist.
Die ganzen Möchtegernlehrer hier wissen das natürlich nicht.
Und zur Beruhigung, meine Frau hat das am Anfang auch zweimal geschafft. Und? Sie hat trotzdem beim ersten Mal bestanden.
Also auf gehts!
Zitat:
@Jessi schrieb am 14. April 2022 um 21:18:24 Uhr:
Zitat:
@cng-lpg schrieb am 14. April 2022 um 21:01:12 Uhr:
P.S.: Wie viele Fahrstunden (mit 30 Minuten? Oder 45 Minuten?) bist Du mit der 125er gefahren? Das ist für mich interessant, weil meine 25-jährige Tochter wohl im Mai/Juni herum ebenfalls mit dem A offen beginnen will.Vielen Dank für deine Antwort! ??
Das waren 3 Stunden a 45 Minuten, aber denke eher dass es da ganz auf die Fahrschule und den Schüler ankommt 🙂
Man hört und liest häufiger, dass Anfänger beiderlei Geschlechts erst einmal viele viele viele viele Stunden auf Fahrzeugen fahren müssen, für die sie gar keinen Schein machen wollen. Das ist bei Dir nicht der Fall, die drei Stunden sind angesichts der komplett fehlenden Vorerfahrung völlig in Ordnung. Bei meiner Tochter erwarte ich ein oder zwei Stunden, da sie zwar A1 und knapp zwei Jahre Fahrpraxis auf einer 125er hat, aber seit 7 Jahren kein motorisiertes Zweirad mehr gefahren ist.
Gruß Michael
P.S.: Zur Kurventechnik: Die Kurve darf sich nicht komisch anfühlen, dann stimmt Deine Schräglage nicht. Ein geringer Schräglagenfehler kann manchmal korrigiert werden, meist aber nicht. Zu viel oder zu wenig Schräglage hat immer denselben Effekt: Unsanften Bodenkontakt. Verlass Dich auf Deinen Bauch und wähle die Schräglage nach Gefühl so, dass es sich so anfühlt, gar nicht in Schräglage zu sein. Klar, Du siehst den schrägen Horizont, aber die Kräfte, die Dich aus der Kurve drücken und die, die Dich nach innen fallen lassen wollen müssen gleich groß sein. Und plötzlich ist ein 200 kg Moped gefühlt nicht ein Gramm schwerer als Dein altes Fahrrad. Bloß nicht vorher zu viel nachdenken!
Lenkimpuls erklären lassen. Wenn das „Verkehrtherumlenken“ erstmal begriffen ist, macht jede Kurve Spaß.
Mach mit dem Führerschein einfach weiter. Du hast dummerweise ein wenig Pech gehabt, und dann hat das Glück gefehlt.
Wenn der Fahrlehrer dich für mopped-ungeeignet halten würde, hätte er dich auf der 125er sitzen gelassen. Oder was gesagt. Das was Du beschrieben hast kann einfach bei einem Anfänger mal vorkommen, das ist nix weltbewegendes. Wichtiger für mich ist, daß Du beim 2. Sturz gebremst hast - also nicht wie versteinert dagesessen bist und auf den Einschlag gewartet hast. Das heißt, Du hattest fast alles im Griff, und das ist gut so.
Mach einfach weiter, lern aus Deinen Fehlern und hab Spaß am Fahren. Krieg jetzt bloß nicht Angst, dann verkrampfst Du, und dann wirds nix. Einfach weitermachen, das gibt sich. Und einen richtig gravierenden Fehler hast Du nicht gemacht. Wie gesagt, da war einfach viel Pech dabei.
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 15. April 2022 um 10:46:33 Uhr:
Lenkimpuls erklären lassen. Wenn das „Verkehrtherumlenken“ erstmal begriffen ist, macht jede Kurve Spaß.
Jein würde ich sagen. Ich habe davon das erste Mal gehört, als ich schon über 20 Jahre Motorrad fuhr. Vorher habe ich es einfach nach Gefühl richtig gemacht. Die Theorie kann einen auch überfordern oder zumindest hemmen und damit mehr schaden als helfen.
Ein nicht gar nicht so unähnliche Geschichte dazu: Ich habe drei Kindern das Fahrradfahren beigebracht, meinen Kindern und einer Nichte, bei der es die Eltern schon mehrere Wochen lang erfolglos probierten. Beim ersten Kind habe ich es zuerst klassisch probiert. Wackelig geradeaus ging es relativ gut, aber selbst die weitesten Bögen klappten nicht.
Aus einer Eingebung heraus habe ich es anders probiert: Ich stellte mich vor das Fahrrad und hielt es am Lenker fest. Meine Tochter hatte die Füße auf den Pedalen und sollte den Lenker festhalten. Ich habe dann den Lenker leicht gedreht, was meine Tochter mit entsprechendem Gegendruck verhindern sollte. Es war eine Sache von Minuten, bis sie das Prinzip verinnerlicht hatte. Sie bekam die Anweisung beim Fahren genau dasselbe zu machen, also Gegendruck aufzubauen. Auch in Kurven. Die sollten einfach mit dem Körper eingeleitet werden, also mit einer leichten Drehung des Kopfes und Oberkörpers in die gewünschte Richtung. Neuer Versuch, Abfahrt. Geradeaus ging schlagartig viel besser, die anfängertypischen Schlangenlinien waren Geschichte. Dann der erste zaghafte Versuch einer Kurve: Klappte! Nach einer Viertelstunde konnte sie Fahrradfahren. Die Schwester lernte es auf dieselbe Methode binnen kürzester Zeit. Von den Stützrädern zu sicherem, freien Fahren dauerte es keine halbe Stunde. Bei meiner Nichte ebenso.
Wo ist die Parallele zum Motorradfahren? Um eine Kurve zu fahren schaut man dahin, wohin man fahren möchte. Man bewegt sich dabei ganz automatisch etwas in die Richtung. Der Lenker will sich drehen, was wir mit Gegendruck verhindern. Dabei lenken wir zur Einleitung der Linkskurve nach rechts! Ganz automatisch. Macht jeder, merkt nur keiner. Wie gesagt, ich habe erstmalig nach über 20 Jahren Fahrpraxis davon gehört.
Gruß Michael