Fahrschul-Motorrad kaufen - Vor- und Nachteile

Honda Motorrad

Hallo Leute.

Ich hab letztes Jahr meinen A-Schein gemacht und suche gerade mein erstes gebrauchtes Motorrad.
Jetzt hätte ich ein Angebot für ein (grundsätzlich) gut ausschauendes Bike.

Konkret geht es um eine 2007er Honda Hornet 600 mit ABS.
Ca 65k km am Tacho, 600ccm, Garagengepflegt mit Serviceheft.
Bilder sehen auch sehr gut aus, persönlich anschauen war bisher aufgrund des Lockdowns leider nicht drin, wird aber nachgeholt.

Kosten soll das Ding 2400€, also an sich ein Hammerpreis.

Einziges Manko (Wenns eins ist ^^): es handelt sich um ein Fahrschul-Motorrad.
Nun die Frage: ist das allgemein schlecht?

Einerseits denke ich nein, denn ein Fahrschulfahrzeug sieht sicher öfters ne Werkstatt/Service als so manches Private.
Andererseits, wer weiß schon, wie die Fahrschüler das Eisen gequält haben (va Kupplung usw...)

Ich habe vor, das erste Motorrad so 2-3 Jahre zu fahren, während ich auf ein Neufahrzeug spare.
Das Ding muss also nicht ewig durchhalten, aber ich will halt auch in den 2 Jahren (bis auf die üblichen Verschleisteile, Reifen, Pickerl usw) nicht allzuviel reinstecken müssen.
Und wenn ich das Ding in 2-3 jahren um so 1,5-2k wieder los kriege, um so besser^^

Wie sind eure Erfahrungen?
Finger weg von Fahrschulmopeds, oder wie bei allen Gebrauchten, einfach mal anschauen und nix überstürzen, aber kann grundsätzlich gekauft werden?

70 Antworten

Vorteil: Sie ist gut eingefahren!
Nachteil: Sie ist gut eingefahren!
2.400 € ist m.M. kein Schnäppchenpreis für ein 13 Jahre altes 600er FS Mopped.

Zitat:

@H4udegen schrieb am 26. Dezember 2020 um 13:11:58 Uhr:


Jedes Mal, wenn ich nach den Grundfahrübungen, die Fahrschul-Maschine in die Garage geschoben habe, hat das Ding nach allem gestunken, was irgendwie durch Wärmeentwicklung zu stinken anfangen kann.

Die Karre wurde geschunden, bis die Bremsen glühten.

So hat mein Moped noch nie gerochen, selbst nach einer "aufregenden" Tagestour nicht.

Würde ich niemals kaufen!

Oder nur wenn’s sehr, sehr günstig ist.
Das Fahrschulmotorrad, auf dem ich damals den 1a gemacht habe, wurde so gut wie nie gepflegt.
Und mein erstes Motorrad war auch ein ehemaliges Fahrschulmotorrad und entsprechend runter.
War halt günstig.

Zitat:

@Quaeker [url=https://www.motor-talk.de/.../...n-vor-und-nachteile-t7007740.html?...]
2.400 € ist m.M. kein Schnäppchenpreis für ein 13 Jahre altes 600er FS Mopped.

Naja, wäre jetzt kein E-Bay-Schnäppchen, allerdings, wenn das tatsächlich direkt von der Fahrschule kommt, ein Gewerbeverkauf, und somit hätte man automatisch und unausschließbar, mindestens ein Jahr Gewährleistung. Das ist schon was wert, das könnte ein Privatverkauf nicht unbedingt liefern. Muss man auch mal sehen ...

Zitat:

@Martin P. H. schrieb am 26. Dezember 2020 um 20:51:02 Uhr:


Das Fahrschulmotorrad, auf dem ich damals den 1a gemacht habe, wurde so gut wie nie gepflegt.

In so eine Fahrschule bist Du gegangen? Also in eine Fahrschule, in der offenbar Inhaber und Fahrlehrer eher von der schlampigen Sorte sind? Natürlich kann man das nicht sicher sagen, aber zumindest würde ich mir bei technisch und optisch üblen Schulfahrzeugen so meine Gedanken manchen...

Zitat:

@Martin P. H. schrieb am 26. Dezember 2020 um 20:51:02 Uhr:


Und mein erstes Motorrad war auch ein ehemaliges Fahrschulmotorrad und entsprechend runter.
War halt günstig.

Das ist eine ansonsten eher für normale Gebrauchte geltende Regel. Je verranzter ein Fahrzeug ist und/oder je mehr Defekte es hat, desto billiger ist es. Fahrschulfahrzeuge sind aber eher selten ungepflegt. Ist auch kein Wunder, schließlich sind das Arbeitsmittel, die nur in gutem Zustand ermöglichen, damit gutes Geld zu verdienen.

Gruß Michael

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Fahrschulen werden von ganz "normalen" Menschen betrieben. D.h., es gibt Fahrschulen, die ihre Fahrzeuge top pflegen, die normalen Inspektionen mitmachen, nur das Nötigste machen oder total verkommen lassen.
Warum soll das anders sein, als bei allen anderen Lebens- und Geschäftsbereichen auch?

Das Argument "Die leben davon, die geben allein deswegen schon besonders Acht auf ihre Sachen" hört man eigentlich überall. Und schon oft, wo ich mal hinter die Kulissen schauen konnte, habe ich auch erlebt, dass dem trotzdem nicht immer so ist.

Und ich persönlich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Motorräder, auf denen mehrere Jahre nur blutigste Anfänger die halbe Zeit in der Stadt fahren, irgendwelche Extremübungen auf Parkplätzen machen und ab und zu auch mal umfallen vergleichbar mit Motorrädern sind, die nur von einem gefahren werden, der etwas Erfahrung hat.
Das kann natürlich auch ein totaler Kamikazepilot gewesen sein, aber die sind zum Glück sehr selten.

Wer das anders sieht, sollte sich die Frage stellen, ob er 14 Tage lang einer Fahrschule sein neues Mopped ausleihen würde.
(Wer eh nur alte Moppeds fährt ist natürlich mental nicht in der Lage, sich diese Frage zu stellen.)

...mich würden die ca. 65.000km abschrecken.

Selbst bei einer BMW wäre mir das zuviel und da hab ich meine Ende 2009 mit ca. 45.000km gekauft -ebenfalls als Anfängermotorrad nachm A(direkt) im Herbst 2009... angemeldet im Frühjahr 2010.

Anfangs hab ich auf so Sachen, wie Kawasaki Ninja ZX-10 R, Yamaha R1, Honda Fireblade CBR1000RR, usw. geguckt... als mir ein Kollege bei diesen Drehorgeln von Maschinen mit über 30.000km abgeraten hat, war mir auch klar warum da manche recht günstig angeboten wurden.
Auch im Blick hätte ich meine damalige Fahrschulmaschine gehabt... ne fast neue BMW R1150R, die auch privat vom Fahrschulinhaber -einem älteren Herren- gefahren wurde. Aber die Modellreihe war damals noch zu jung und unter 6.500,-€ nicht zu haben.... daher ging die Suche weiter...

Gelandet bin ich dabei erstmal bei der 1200er Suzuki Bandit... aber die Impfung mit BMW in der Fahrschule hat mir noch keine Ruhe gelassen, außerdem gabs da auf mobile eine recht große Menge an fahrtüchtigen Maschinen die die 100.000km schon überschritten hatten... ergo -so der Schluß eines Laien- müssen die Dinger langlebig sein.

Also hab ich weitergesucht und bin letztendlich bei einer BMW R1100S gelandet, die sich damals einer frisch für sich selbst "aufpoliert" hatte, aber dann nicht fahren durfte... angeblich hats ihm sein Arzt wegen Herzproblemen verboten, wobei ich dahinter eher seine bessere Hälfte vermutet hab...😉

Aber das ist egal... also bissi runtergehandelt und die damals 10 Jahre alte Maschine für glatte 4.000,-€ gekauft... EZ 1999, 98PS, kein ABS (vom Integral-ABS der Maschinen dieser Zeit unbedingt die Finger lassen, das Zeug ist alles andere als zuverlässig), neue Reifen waren drauf, Stahlflexbremsleitungen wegen dem Lenkerumbau auf Superbike, keine Doppelzünder, Y-Rohr und kein Kat, ohne Koffer aber mit originalen Kofferhalterungen.
Außerdem ein luftgekühlter Boxer... d.h. außer Motoröl & Bremsflüssigkeit keine weiteren Flüssigkeiten an Bord ... außerdem kann man neben dem Reparaturhandbuch für Wartung- / Reparaturarbeiten auf eine recht gute Dokumentation auf https://www.powerboxer.de/ und die Hilfe des Forums https://www.s-boxer.de/ zurückgreifen.

Außer einem großen Service inkl. neuer Bremsbeläge so als Bestandsaufnahme (im Winter 2009/2010) bei der örtlichen BMW Vertragswerkstatt, einer neuen Starterbatterie, nem Satz Reifen und einem undichten Simmering an der Getriebeausgangswelle hab ich da bis jetzt noch nix repariert.

Für die Auspuffanlage hab ich mir nen gebrauchten originalen Kat mit neuem Endtopf von einem der auf ne Sportauspuffanlage umgerüstet hat besorgt und das etwas "zwielichtige" Y-Rohr rausgeschmissen. Außerdem hab ich die (gerissene) Sitzbank mal neu bezogen und auf Basis eines Forenthreads ein wenig "Killefick" ala na Ganganzeige eingebaut... das ganze hab ich am Ende auch zu einer Bauanleitung fürs Boxerforum verarbeitet (klick).

Obwohl ich se gekauft hab um sie nach ein paar Jahren wieder abzugeben ist se bei mir kleben geblieben... für die paar Kilometer, die ich im Jahr (April bis Oktober) fahre reicht se -letzte Saison hat sie grad mal die 60.000km überschritten... und die Kosten passen auch... 2010 mit SF1/2 (wegen Vorbesitz PKW-Führerschein) und für die Saison von April bis Oktober 90,40€ für die Haftpflicht... inzwischen sinds mit SF 10 für die Saison 52,-€ in der Haftpflicht, Teilkasko hab ich bis heute keine.
Und die Steuer is für April bis Oktober 47,-€.

@Vulkanistor ...nö, selbst meine (alte) R1000S würde ich keinem, weder einer Fahrschule noch sonst irgendeinem ausleihen.

Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 27. Dezember 2020 um 11:28:17 Uhr:


Das Argument "Die leben davon, die geben allein deswegen schon besonders Acht auf ihre Sachen" hört man eigentlich überall. Und schon oft, wo ich mal hinter die Kulissen schauen konnte, habe ich auch erlebt, dass dem trotzdem nicht immer so ist.

Natürlich ist das nicht immer so. Aber deshalb ist meine Aussage trotzdem nicht falsch. Es gibt gute und schlechte Fahrschulen und Fahrlehrer und natürlich sind die Fahrzeuge nicht alle bestgepflegt und als Gebrauchtfahrzeug zu empfehlen. In diesem Thread dreht es sich aber um ein Fahrzeug, das zu den gepflegten Exemplaren gehört:

Zitat:

@creamycewie schrieb am 26. Dezember 2020 um 09:54:52 Uhr:


Konkret geht es um eine 2007er Honda Hornet 600 mit ABS.
Ca 65k km am Tacho, 600ccm, Garagengepflegt mit Serviceheft.
Bilder sehen auch sehr gut aus, ...

Eine Ranzkarre empfehle ich auch nicht, aber dabei ist es egal ob es eine "normale" Ranzkarre oder eine aus Fahrschulvorbesitz ist!

Kommen wir dazu:

Zitat:

@gast356 schrieb am 27. Dezember 2020 um 12:20:14 Uhr:


...mich würden die ca. 65.000km abschrecken.

Warum? Die Fahrzeuge aus den letzten 20 oder 30 Jahren halten bei durchschnittlicher Pflege alle locker eine sechsstellige Laufleistung. Ich habe zahllose Mopeds mit mehr als 65.000 km gehabt, sogar mehrere mit 100.000 km und weit darüber, eine meiner BMWs hatte um die 200.000 km. Mit originalem Motor, Getriebe, Kupplung usw.. Nur der Lack kam irgendwann neu.

Diese Angst vor höheren Laufleistungen stammt aus einer Zeit, als Autofahrer vom Hersteller ihres Autos für 100.000 km eine Medaille und eine Urkunde bekamen, aber das ist seit Jahrzehnten nicht mehr so. Ich halte eine hohe Laufleistung sogar für ein Argument für und nicht gegen ein gebrauchtes Fahrzeug. Erstens steht sich ein nicht gefahrenes Fahrzeug kaputt, zweitens werden meiner Erfahrung nach lang gefahrene Fahrzeuge eben besser behandelt als alle Fahrzeuge im Durchschnitt.

Ich bleibe dabei, für mich klingt das Angebot des TEs grundsätzlich gut. Natürlich sollte er das Moped ansehen, prüfen ob das Serviceheft auch bis zuletzt geführt wurde (nicht dass es zwar da, aber leer ist!) und solche Dinge mehr. Dass es ein Fahrschulfahrzeug war, spricht nicht gegen den Kauf, die Laufleistung auch nicht, wichtig sind Zustand und Preis.

Gruß Michael

Zitat:

@gast356 schrieb am 27. Dezember 2020 um 12:20:14 Uhr:



@Vulkanistor ...nö, selbst meine (alte) R1000S würde ich keinem, weder einer Fahrschule noch sonst irgendeinem ausleihen.

Gab es nie.

...auf die 1000RR hätte ich schon mal geschielt und die würde ich auch keinem ausleihen... aber das was du meinst ist ein Tippfehler... gemeint ist natürlich ne alte R1100S

Zitat:

@gast356 schrieb am 27. Dezember 2020 um 14:53:52 Uhr:


...auf die 1000RR hätte ich schon mal geschielt und die würde ich auch keinem ausleihen... aber das was du meinst ist ein Tippfehler... gemeint ist natürlich ne alte R1100S

Du hast da eine der schönsten, die ich je gesehen habe.

Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 27. Dez. 2020 um 11:28:17 Uhr:


Wer das anders sieht, sollte sich die Frage stellen, ob er 14 Tage lang einer Fahrschule sein neues Mopped ausleihen würde.
(Wer eh nur alte Moppeds fährt ist natürlich mental nicht in der Lage, sich diese Frage zu stellen.)

Deine Aussage halte ich für sehr anmaßend. Nur, weil ich ein altes Motorrad fahre, ist es für mich nicht weniger wertvoll. Vielleicht ist es sehr bewusst, ein altes Motorrad zu fahren. Vielleicht hat man auch nicht so viel Kohle für ein neues.
Ich jedenfalls kann die Frage durchaus sehr gut beantworten. Mein Verstand funktioniert nämlich. Und ich würde tatsächlich meine 10 Jahre alte 1250 Bandit nicht an eine Fahrschule verleihen. Ich leihe sie grundsätzlich keinem. Auch dem erfahrensten kann immer noch ein Missgeschick passieren.

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 27. Dezember 2020 um 15:10:02 Uhr:



Zitat:

@gast356 schrieb am 27. Dezember 2020 um 14:53:52 Uhr:


...auf die 1000RR hätte ich schon mal geschielt und die würde ich auch keinem ausleihen... aber das was du meinst ist ein Tippfehler... gemeint ist natürlich ne alte R1100S

Du hast da eine der schönsten, die ich je gesehen habe.

Danke, ...wart mal / ob das auch noch so ist, wenn du sie mit den Koffern gesehen hast. 😁😁😁

Ich hab mir zwar gebrauchte Koffer gekauft... die Außenschalen / Deckel sogar extra (selbst) lackiert... aber die bleiben in der Regel immer schön zu Hause in der Garage... die Maschine is damit fast so breit, wie ne Blechdose.

Das mit den 30.000km ist genauso unsinn wie die magischen 100.000km bei Autos.
Alles was zählt ist die Pflege, Wartung und Instandhaltung.

Meine Fazer hatte bei 74.000km, jetzt 82.000km. Läuft tadellos. Ich habe einige Sachen dran gemacht und man muss natürlich immer wieder was machen, aber das macht ja nix. Wenn die auf Stand ist was Reparatur und Service angeht, läuft die noch ewig.

Insofern.. Wenn die Fahrschulmaschine ok ist, kaufen, warum nicht.

Meine BMW F650GS war auch ein Fahrschulmoped, ca. 30.000km lang.
Der Einzylinder hat diesen Sommer die 100.000km gerissen und alles noch Top. Verbraucht keinen Tropfen Öl und springt selbst bei den aktuellen Minustemperaturen (Alltagsmotorrad...) problemfrei an.

Kupplung ist noch die erste. Das einzige das getauscht wurde ist die Wasserpumpe, ist eine nervige Schwachstelle an dem Motorrad, die muss grob alle 50.000km neu. Aber der WaPu ist es Wurst ob ein Profi oder ein Fahrschüler auf dem Motorrad hockt.

Ein Vorteil der Fahrschulmaschinen sind die Rund-um Sturzbügel, falls die Honda damit ausgerüstet ist.
Verträgt Umfaller und sachte Rutscher: Einfach aufheben und weiterfahren wo andere neue Blinker, Hebeleien, oder gar Lenker und Lichtmaschinendeckel brauchen. Ausserdem sind die Dinger praktisch um nassgewordene Socken (o.ä 🙂) damit trocken zu fahren...

Z.B. Hepco Becker
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