Honda NSR 125 RY
10.01.2013 21:33 | Bericht erstellt von micha259
Testfahrzeug | Honda Motorrad NSR 125R |
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Leistung | 15 PS / 11 Kw |
Hubraum | 124 |
Aufbauart | Andere |
Kilometerstand | 42500 km |
Getriebeart | Handschaltung |
Erstzulassung | 5/2000 |
Nutzungssituation | Privatwagen |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Einleitung
Wozu nutzt man schon ein Motorrad: um damit rum zu fahren und Spaß zu haben. Zu den Testbedingungen: Ich fahre halt nur bei schönem Wetter ca. 1000km im Jahr. Durch einige "Umbauten" ist die Leistung auf ca. 24PS angewachsen, worauf ich mich auch im Test beziehen werde. |
Karosserie
Die NSR ist (für mich) eines der schönsten 125er-Bikes, die es gibt. Der Gesamtauftritt lässt im ersten Moment auch nicht auf einem 125er schließen, sondern auf eine größere Maschine (nicht wie bei ihrer "Nachfolgerinn" CBR125, die man auch als Pocketbike anbieten könnte ). Der Sitz vorn ist trotz des Rennmaschinencharakters sehr bequem und auch der Sozius kann längere Strecken mitfahren. Die Verarbeitung der Verkleidungen könnte besser sein, da sie (GFK sei dank) nach einiger Zeit dazu neigen, zu reißen. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Sitz vorn ist trotz Rennmaschinendesign recht bequem und auch für längere Strecken tauglich
- - bei voll eingeschlagenem Lenker könnte der Abstand zwischen Griffen und Tank größer sein
Antrieb
Der Motor ist (2-Takt sei Dank) sehr drehfreudig und durch die Auslasssteuerung wird die Durchzugsschwäche unten herum etwas gemildert. Trotzdem will Sie lieber bei Laune gehalten werden, statt gemütlich dahin zu tuckern. Für eine 125er ist der Motor auch sehr leistungsstark, wobei dazugesagt sei, das ich sie mit offenem Auspuff fahr (also ca. 24PS). 140km/h sind auf jeden fFall drin. Durch diese "Umbaumaßnahme" ist allerdings der Verbrauch ziemlich in die Höhe geschossen. Je nach Fahrweise und 2-Mann-Betrieb sind bis zu 8 Liter auf 100km drin. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + sehr drehfreudiger Motor
- + für ne 125er sehr leistungsstark (bei offenem Auspuff)
- - ziehmlich durstig (wegen offenem Auspuff)
- - Durchzug unten raus ist nicht so toll (2-Takter halt)
Fahrdynamik
Wenn man Sie einmal im Griff hat, ist sie die reinste "Kurvensau", bei der auf kurvigen Landstraßen, selbst größere Maschinen Mühe haben, dran zu bleiben. Allerdings ist der Grenzbereich nicht grade groß, so dass man immer bei der Sache sein muss, damit sie das macht, was man will. Von daher ist sie auch nicht gerade für Fahranfänger geeignet. Da die Bremsanlage generell für die japanische 32PS-Variante ausgelegt ist, braucht man sich über mangelnde Verzögerung keine Gedanken zu machen (die vorder Bremsscheibe ist größer als bei meinem Audi ). Die Wendigkeit beim Rangieren ist gelinde gesagt klein. Langsames hin und her schieben in Parklücken haben die Entwicker beim Prototypentesten wohl vergessen. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + sehr agiles Fahrverhalten
- + gute Bremsen
- - Kurvenverhalten erfordert einige Übung, nicht unbedingt Anfängertauglich
Komfort
Das Fahrwerk ist, wie die ganze Maschine, sehr sportlich abgestimmt und deshalb werden grobe Stöße auch mal "durchgereicht". |
Federung (sportlich): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + sportliches Fahrwerk
- + relativ Bequeme Sitze
Emotion
Wer auf Rennmaschinen steht, macht mit der NSR nichts verkehrt. Die Optik deutet durch die Verkleidungen im ersten Moment auch nicht auf eine 125er hin. Dieses Image wurde beim Desing auch konsequent umgesetzt. Es ist auch heute noch aktuell und attraktiv. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + sportlicher Auftritt
- + zeitloses Design
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | bis 100 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 4,5-5,0 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | bis 100 Euro |
Gebrauchtwagengarantie | keine vorhanden |
Werkstattkosten pro Jahr | bis 200 Euro |
Versicherungsregion (PLZ) | 8359 |
Haftpflicht | bis 200 Euro (85%) |
Außerplanmäßige Reparaturkosten | Motor/Kraftstoffversorgung/Abgasanlage - (300 €) |
Gesamtfazit zum Test
Die NSR ist als Einsteiger-Rennmaschine auch heute noch eine gute Wahl, da sie für ihren geringen Hubraum doch eine erstaunliche Fahrdynamik an den Tag legt und besonders auf Landstraßen richtig Spaß macht.
Das Design kann auch heute noch mit aktuellen Maschinen mithalten und unterstreicht ihren sportlichen Charakter.
Der Motor ist unglaublich drehfreudig und wird dank des typischen 2-Takt-Charakters auch oben raus immer leistungsstärker. Wer also gerne schnell unterwegs ist, wird damit seine helle Freude haben.
Durch die erhöhte Leistung ist sie doch ziemlich durstig und deshalb nicht unbedingt "Taschengeld-tauglich". Auch der recht enge Grenzbereich bei Kurvenfahrten erfordert einige Übung und kann Anfänger mitunter Überfordern.
Durch den 2-Takt-Motor und die Renncharakteristik dürften zudem die Steuer- und Versicherungskosten für Fahranfänger durch die Decke schießen.
Ebenfalls durch dem 2-Takter ist sie nicht unbedingt für gemächliches dahin-Cruisen geeignet und will lieber straff am Gas gehalten werden.