Fahren größtenteils nur noch Spinner SSP?
Hallo,
Ich fahre seit letzer Saison Motorrad und habe mir gleich zu Anfang eine SSP geholt, ne Gixxer.
Da ich aus einem Gebiet komme, wo viele Motorradfahrer von weither kommen um die Strecken mal zu fahren, bin ich letztes Jahr nicht nur viel gefahren; sondern habe auch viel gequatscht.
Meistens mit dem SSP Lager - und irgendwie war ich schockiert.
Ständig flogen Sprüche durch die Gegend wie:
"Auf der Landstraße hatte ich kurz 241 drauf"
"Mir kann die Polizei gar nichts, hinter meiner Tausender kommen die eh nicht her"
Wir haben alle mal faxxen gemacht, mit meinem Roller hab ich mich auch krass gefühlt wenn der 70 lief.
Aber, und das ist das schlimme, das waren meistens Männer älter als mitte dreißig.
Bin ich mit meinen 22 Jahren einfach zu spießig geworden um Mittdreißiger cool zu finden, die beim Motorradtreff den Dicken markieren wollen?
Ich meine mit 18 hab ich auch noch ganz schön krasse Aktionen im Auto gerissen, mit 19 wurde es langsam uncool und mit 20 kam dann irgendwann die Einsicht, dass Eigen- und Fremdgefährdung gar nicht cool ist.
Eigentlich habe ich die SSP Basher immer beim Mitlesen belächelt... und nach einer Saison bin ich einer von ihnen - mit ner Gixxer.
Wie seht ihr das?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 15. Februar 2016 um 16:36:34 Uhr:
Wer auf der Landstraße öfter 140km/h, oder mehr, packt ist eh in der falschen Gegend unterwegs.
Mein Beileid.
Falsche Gegend? Was soll man machen, wenn man in so einer Gegend wohnt? 300km Anfahrt in Kauf nehmen, wenn man die meiste Zeit unter 140 bleiben will? Wohl eher nicht. I.d.R. wird man die Gegend um den Wohnort nach schönen Kurven abgrasen und die Stücke dazwischen kann mans halt (wenn man will und weiß wo) krachen lassen.
Zum Thema....
Ich hab schon immer Strecken mit typischen Applauskurven gemieden. Ich schließe mich auch keinen Forentreffen an.
Mir reichts schon, wenn ich im Eingangsbereich der IMOT stehe und mir 10 Minuten das dümmliche Gelaber der ganzen Deppen um mich rum anhören muß. Schwafler wohin das Auge blickt. Beispiel: Gestriegelte angegraute BMW Fahrer, die alles belächeln, was nicht unter blau-weißem Wappen fährt...oder abgehalfterte Kuttenkräger mit dem Spruch "Ey...weißt du für was KTM steht? Keine Tausend Meter. HarHar". Aber draußen steht der Chopper der von vorne bis hinten zusammengeflickt ist. Beliebig fortsetzbar.
Wer schnell ist, fährt schnell.....und redet nicht drüber.
Es wird immer unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Ansichten und Vorlieben geben.
Möglicherweise mag ein 20 jähriger Anfänger, der nach jeder Kurve froh ist noch auf der Straße zu sein, meine Fahrweise schon als geisteskrank betrachten. Aber das ist halt das Problem der Sachlage.... Wenn einer langsamer ist als man selbst, ist er eine Lusche, wenn einer schneller ist, ist er geisteskrank. Alles eine Frage des Standpunktes.
Derjenige, der die R1en mit seiner uralten CBX550 in Grund und Boden fährt heißt nicht zufällig moppedsammler oder?
Vielleicht waren die R1-Fahrer ortsfremd? Oder sie dachten sich, sie gönnen dem Greis auf seiner alten Mühle auch mal wieder ein Erfolgserlebnis. Gibt viele Gründe, warum jemand schneller oder langsam ist. Logischerweise wird man bei bspw. 60km/h Kurven mit schmalreifigen, leichten Motorrädern und guter Ortskenntnis mehr Vorteile haben, als der Ortsfremde auf einem breitbereiften 190er SSP, dessen Leistung man dort nicht mal ansatzweise nutzen kann.
Aber genau solche "Erfolgsmeldungen" sind das, was ich immer belächle und weswegen ich u.a. froh bin, wenn ich beim Biken meine Ruhe habe.....sowohl auf der Straße als auch an meinen Rastplätzen.
P.S.
Vor 20 Jahren galt die RF900 auch noch als Sportler.....nur so nebenbei. 😁
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Wenn ich Jason und KandidatNr2 richtig interpretiere, ist das immer relativ.
Ich empfehle dazu diese Lektüre.
Nüchtern und emotionslos reflektiert würde ich mal sagen, dass Vernunft und Mopped fahren nicht so leicht in einen direkten Zusammenhang zu bringen sind, wohingegen ein bisschen verrückt zu sein in manchem Umfeld als ganz normal betrachtet werden kann. Auch ohne SSP.....😎
Das ist in etwa genau beinahe dasselbe, das unser in der Schweiz lebender Freund vor einigen Stunden hier geschrieben hat.
Viele halten Motorrad fahrende Menschen allgemein für nicht rational denkend.
Ich kenne einen, der schon durchdreht, wenn er mitbekommt, dass jemand rein zum Spaß ein Kfz bewegt. Nach seiner Auffassung sollte die jährliche Steuer für solche Fahrzeuge wie mein SLK, das keinen (agrikulturellen) Nutzen darstellt, 5000 Euro betragen. Und der Liter Sprit 200 Euro kosten.
Motorrad fahren wäre unter seiner Herrschaft verboten.
Aber der Tenor des Eingangpostes ging -glaube ich- in eine andere Richtung. Mehr um die Fahrweise.
Und da gibt es schon ein paar lebensverachtende Spinner.
Das ist aber was Anderes als der Motorradfimmel, der z.B. mir unterstellt wird.
Den habe ich seit 42 Jahren. Unheilbar.
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Da war doch mal ein Vorsitzender der Jungen Union. Der wollte Ende der 80er
Motorräder verbieten, weil sie nicht zum Transport von z.B. Kartoffelsäcken
geeignet sind. 😁 Später (ca. 2 Jahre) wurde er seinen Führerschein wegen
Trunkenheit am Steuer los. Später wurde er Ministerpräsident von BaWü, jetzt
wurde er nach Brüssel entsorgt.
Dass der Ötti das Motorrad fahren auf öffentlichen Straßen verbieten wollte, weiß ich noch. Das war 1989. Aus Sicherheitgründen.
Von Kartoffeltransporten wusste ich nichts.
Schuluniformen hat er auch mal gefordert.
Zitat:
@moppedsammler schrieb am 15. Februar 2016 um 22:40:34 Uhr:
Ich kenne einen, der schon durchdreht, wenn er mitbekommt, dass jemand rein zum Spaß ein Kfz bewegt. Nach seiner Auffassung sollte die jährliche Steuer für solche Fahrzeuge wie mein SLK, das keinen (agrikulturellen) Nutzen darstellt, 5000 Euro betragen. Und der Liter Sprit 200 Euro kosten.
Wobei es sich ja durchaus lohnt, soetwas nicht einfach als "durchgeknallt" zu verurteilen, sondern einmal darüber nachzudenken.
Wir pusten immer mehr CO2 in die Luft, wenn die Chinesen damit anfangen - VW fördert das ja kräftig, ist inzwischen sogar davon abhängig!
Wir graben uns - vielleicht, wenn wir Glück haben auch "nur" unseren Nachkommen - selber das Grab.
Vielleicht wäre es wirklich VERNÜNFTIG(!) nicht bloß aus Spaß unsere BEGRENZTEN Rohstoffe zu vergeuden...
Vielleicht ist dieser "Bekloppte", von dem die Rede ist, vernünftiger, als wir alle zusammen, jedenfalls als wir im Biker-Treff.
Wobei dies nicht am Automodell abhängig gemacht werden kann.
Der SLK kann vernünftiger sein als ein Smart.
Zitat:
@Sentenced7 schrieb am 15. Februar 2016 um 18:42:51 Uhr:
Falsche Gegend? Was soll man machen, wenn man in so einer Gegend wohnt? 300km Anfahrt in Kauf nehmen, wenn man die meiste Zeit unter 140 bleiben will? Wohl eher nicht. I.d.R. wird man die Gegend um den Wohnort nach schönen Kurven abgrasen und die Stücke dazwischen kann mans halt (wenn man will und weiß wo) krachen lassen.Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 15. Februar 2016 um 16:36:34 Uhr:
Wer auf der Landstraße öfter 140km/h, oder mehr, packt ist eh in der falschen Gegend unterwegs.
Mein Beileid.
Ja, zum Beispiel.
Oder einfach mal zusammenreißen. "Herr Wachtmeister, die langweilige Streckenführung hat mich dazu genötigt deutlich schneller als erlaubt zu fahren." wird sich wohl kaum strafmindernd auswirken.
Wie gesagt, mein Beileid.
Aber es gibt ja auch die Spezialisten, die die wirklich schönen Nebenstrecken ignorieren, weil man auf denen eben nicht, wie auf der Bundesstraße, permanent deutlich über 100 fahren kann.
Schon mehrfach im Taunus und Vogelsberg erlebt. Die B500/Schwarzwaldhochstr. ist da auch ein ganz tolles Beispiel.
Der Schwarzwald gilt ganz allgemein im Sommer am Wochenende als total überlaufen. Auf den grossen Strassen ist das richtig. Da drängeln sich Wohnmobile, Harleygruppen , Sonntagsfahrer und Nachwuchsrossis auf den Bundesstrassen.
Die Einen wollen raus aus der Stadt und mal richtig angasen, die Anderen wollen raus aus der Stadt und in der Ruhe des Schwarzwalds entspannen. Klassischer Interessenskonflikt 😁
Zum Glück ist das nicht meine Welt und ich tummel mich auf (fast) menschenleeren Nebenstrassen herum.
Ich will da jetzt aber nicht zu viel Werbung für machen, sonst wird's da auch noch voll 😉
Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 16. Februar 2016 um 07:18:53 Uhr:
Wie gesagt, mein Beileid.
Ich persönlich bin mit meinem Fahrgebiet (Chiemgau, Berchtesgaden, BadTölz/Sylvenstein) jetzt nicht so unzufrieden. Dann sind schon einige tolle Kurven dabei, aber man kann spätestens nach der 2 Kurve wieder problemlos hochziehen.
Eine endlose Aneinanderreihung von engen Kurven, wie ich das von Sardinien kenne, gibts hier nirgends. Einzig der Abschnitt von Namlos bis Stanzach runter kommt dem nahe. Ehrlich gesagt steh ich aber auch auf schnelle Kurven.
Ich weiß nicht, warum so viele Leute so gerne in die Berge zum Serpentinenschruppen fahren. An der Landschaft (Ausblick) wirds ja nicht liegen. Gibt ja nichts langweiligeres als "Vollbremsung, 180° Kehre mit 20km/h, kontrolliertes Vollgas für 400m, Vollbremsung, 180° Kehre,......", immer mit der Gefahr von Reisebussen, Rennradfahrern oder unfähigen anderen Verkehrsteilnehmern, die dir aus Faulheit oder Unvermögen plötzlich auf deiner Spur entgegen kommen.
Siehste, da ist der Unterschied. Zwischen den Kurven brauch ich kein "kontrolliertes Vollgas". Was auch immer das sein mag, hab noch nie aus versehen Vollgas gegeben.
Ich kann 400m gerade Abschnitte (was für kurvige Strecken schon recht lang ist) auch im normalen Tempo bis max. 120km/h ertragen. Dafür braucht's halt kein Vollgas, oder eben nur kurz.
Wem das zu lahm ist, dem steht es frei zu überholen. Aber dann bitte nicht die Kurven zuparken.
Auch schon oft genug erlebt.
Ebend...Du bist Wasser auf meiner Mühle. Wer dicke SSP's fährt, der braucht schnelle Kurven und kann mit engen Kurven,
Serpentinen und schlechtem Belag nicht glücklich werden, zudem er da von 50 PS Oldies gehetzt wird. Deswegen hole ich mir keine SSP, obwohl ich die, wie der Kandidat, auch rassig und schön finde. Die passen nicht zu meinem Fahrprofil und den Strassen, die mir zur Verfügung stehen. Die sind für die Rennstrecke gemacht, oder zumindest für Strassen, die so ähnlich aussehen. Und ich fahre Motorrader immer instinktiv und artgerecht. Bin ich auf einer breiten, gut ausgebauten Landstrasse
mit so einer Rakete, dann wird die auch so gefahren, wie sie das braucht...
Und das ist eben illegal.
Edith: Ich denke mir, viele SSP-Treiber sind keine Spinner, sondern die wollten solch eine Maschine
aus ästetischen Gründen, und weil sie gern schnell sein wollen.
Nur leider sind sie damit frustriert, wenn sie legal fahren, lahm in den Bergen und da wo andere Moppeds Spass machen, und viel zu schnell, wenn sie auf entsprechenden Strecken auch ihren Spass wollen.
Zitat:
@WorldEater666 schrieb am 16. Februar 2016 um 09:53:21 Uhr:
Siehste, da ist der Unterschied. Zwischen den Kurven brauch ich kein "kontrolliertes Vollgas". Was auch immer das sein mag, hab noch nie aus versehen Vollgas gegeben.
Ich kann 400m gerade Abschnitte (was für kurvige Strecken schon recht lang ist) auch im normalen Tempo bis max. 120km/h ertragen. Dafür braucht's halt kein Vollgas, oder eben nur kurz.
Wem das zu lahm ist, dem steht es frei zu überholen. Aber dann bitte nicht die Kurven zuparken.
Auch schon oft genug erlebt.
Kontrolliertes Vollgas war eine unglückliche Umschreibung des kontrollierten Gas-Gebens vom Kurvenscheitelpunkt an gesehen (also starker Schräglage, relativ wenig Gas) bis hin zum Ende der Kurve (0° Schräglage und Vollgas). Erfolgt der Vorgang unkontrolliert, fahren einem leistungsstarke Motorräder um die Ohren.
Ein GS800 Fahrer der entspannt zu seinem Kaffee fährt und dessen Fahrstil vielleicht komplett anders ist, kann das u.U. nicht nachvollziehen. Die 400m waren auf die Strecke zwischen zwei Kehren bezogen und nicht pauschal auf "kurvige Strecke".
Und ganz ehrlich. Wer sich einen Supersportler mit >150PS kauft, will i.d.R. gar nicht legal fahren. Ob er deshalb ein Spinner ist, lass ich mal unkommentiert. Man sollte sich selbst nicht immer als Mittelpunkt der Welt betrachten.
Die Kurvenzuparker kenne ich übrigens auch. Sie sitzen auf allen möglichen Maschinen und fahren aus den unterschiedlichsten Gründen langsam. Langweilen tun mich davon aber nur die, die mehr mit sich und ihrem lächerlichen Hang Off beschäftigt sind als mit der Straße.
Zitat:
@Sentenced7 schrieb am 16. Februar 2016 um 10:40:55 Uhr:
Und ganz ehrlich. Wer sich einen Supersportler mit >150PS kauft, will i.d.R. gar nicht legal fahren. Ob er deshalb ein Spinner ist, lass ich mal unkommentiert. Man sollte sich selbst nicht immer als Mittelpunkt der Welt betrachten.
Hmmm, das finde ich jetzt schon ein wenig zu viel Relativismus. Man muss ja kein "Engel und Vorbild sein" um bestimmtes Verhalten als Spinnerei einzuordnen. Es ist ja ein himmelweiter Unterschied ob man sein Verhalten reflektiert, sich bemüht legalen Spaß zu haben und hier und da im Eifer des Moments mal die Nadel etwas zu weit nach Rechts rutscht, oder ob ich vorab schon das Ziel setze "in der Regel gar nicht legal zu fahren" und mir danach die Fahrzeuge aussuche. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wie man Spinnerei definieren soll, ohne dass letzteres darunter fällt. Mit Vorsatz kann man ja schon nicht mehr von Fahrlässigkeit sprechen. Die nächste Steigerung ist ja nur noch der gezielte Einsatz des Fahrzeugs als Waffe um anderen zu schaden - oder welche Zwischenschritte übersehe ich da gerade?
Ich finde den Threadtitel auch ungünstig, weil es nicht meine Erfahrung widerspiegelt. Wenn ich revue passieren lasse was die mit Abstand leichtsinnigsten/dümmsten Gefahrensituation sind in die sich andere begeben haben (bspw. vor der blinden Kurve in die Gegenspur um jemanden zu überholen nach dem Prinzip Hoffnung; oder überholen eines offensichtlichen unsicheren/langsamen Fahrers mit hoher Differenzgeschwindigkeit und kaum 2cm Abstand, usw.) - dann waren da genausoviele GS-Fahrer, wie Tourenfahrer, wie SSP-Fahrer dabei.
Und Spinnerei in dem Kontext würde ich definieren als Leute die einer Kontrollillusion unterliegen, die also subjektiv ihr persönliches Risiko deutlich niedriger einschätzen als es objektiv ist, weil sie glauben sie haben alles unter Kontrolle und so gefährliche Fahrmanöver durchführen. Dazu zähle ich dann Leute mit mangelnder Vorstellungskraft, die mit Wheelie und +50km/h über Limit an einer Einmündung genauso wie jemand der in einer blinden Kurve rastenschleifend voll mit dem Öberkörper im Gegenverkehr hängt. Aber auch denjenigen der über seinen Fähigkeiten fährt um dran zu bleiben obwohl er laufend im Gegenverkehr landet.
Ich muss die Leute auch gar nicht in eine Reihenfolge bringen ob dieses oder jenes die größere Spinnerei ist. Und ich habe auch kein Problem damit, dass in gewissen Maße jeder die Grenze einw enig woanders zieht - manche früher manche später als ich.