Facom Werkzeug

Hallo!

Von meinem Vater habe ich einiges an Facom Werkzeug bekommen, welches er seit den 80er Jahren zusammenkaufte. Das macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck.
Egal ob Hammer, Zange, Schraubenzieher oder Maulschlüssel alles ist noch so gut wie neu.
Fast überall steht "France" drauf.
Nun habe ich mir via Ebay ein paar Maulschlüssel nachgekauft. Dort steht nicht mehr France drauf, selbst der Schriftzug "Facom" ist verschwommener, obwohl es Neuware ist.
Stellt diese Firma die Produkte nun auch in Asien her? Kommt überhaupt noch etwas aus Frankreich?
Habt Ihr Erfahrungen mit der Qualität neuer Facom Werkzeuge? Sie sind ja furchtbar teuer...

Vielen Dank für Eure Antworten,

Olli

Beste Antwort im Thema

Hallo Olli,

wenn Du älteres Facom-Werkzeug aus den 80er Jahren von Deinem Vater bekommen hast, kannst Du dich glücklich schätzen! Würde ich hüten wie meinen Augapfel, sowas bekommst Du heute nicht mehr!
Das macht nicht nur einen hochwertigen Eindruck, meiner Meinung nach gibts nichts Besseres. Snap-on kenne ich nicht, aber die Facom-Qualität bis Mitte der Neunziger dürfte schwer zu übertreffen sein.

Ja, früher stand fast auf jedem Werkzeug France drauf, und ich glaube, bei Facom hatte man allen Grund, stolz darauf zu sein.

Dann wurde Facom Ende der Neunziger vom Finanzinvestor Fimalac geschluckt, der von Industrie im Allgemeinen und von Werkzeugherstellung im Besonderen Null Ahnung hatte. Es folgten wildes Aufkaufen von Konkurrenten, Entlassung alter, erfahrener Manager zugunsten von jungen Uni-Absolventen, die alles besser wußten, der Bau eines neuen Logistigcenters, das wegen Fehlplanung nie in Betrieb ging und noch mehr Manager-Glanzleistungen.
Als dann große Stammkunden aus der Industrie und auch zahlreiche Händler zur Konkurrenz wechselten, der Marktanteil wie auch der Gewinn in den Keller gingen, hatte Fimalac nur noch das Ziel, möglichst schnell wieder an die Gewinnzone zu kommen, um Facom wieder zu verkaufen. 2006 war es dann soweit: Stanley, heute Stanlea Black und Decker, kaufte für ein paar lächerliche hundert Millionen den einst stolzen Werkzeugmacher Facom, und krönte damit seine Werkzeug-Billigmarken.

Schon vor dem Verkauf hatte Fimalac einige Werke in Frankreich dichtgemacht und die Mitarbeiter entlassen. So etwa das Werk in Villeneuve-le-Roi. Dort wurden die meisten Schlüsselserien hergestellt. Dabei hatte Facom viel in die Technik des Kaltschmiedens (auch für die Forschung) investiert. Dabei wurden mit starken Pressen die Schlüssel hergestellt, ohne Sie vorher erhitzen zu müssen. Damit sparte man sich einige Arbeitsgänge, und das Finish (z.B. auch die Beschriftung) waren perfekt und gleichmäßig.

Heutige Produktionsstandorte:
- die meisten Schlüssel (Gabel/Ring/Ring-Ratsche): Taiwan
- die meisten Knarren und Drehmomentschlüssel: USAG/Italien (Facom-Tochterfirma, Spitzenqualität
- Nüsse: ???
- Rollgabelschlüssel: China?
- Schraubendreher/Zangen: Frankreich
- Werkstattwägen: Frankreich
Bei den Produktionsstandorten gibt es ständig Änderungen, deshalb kann sich obige Liste ständig ändern. Aber das die Produktion je wieder nach Frankreich kommt, darf bezweifelt werden...

Im Katalog F87 steht unter einem Bild, daß selbst Schlüssel mit geringen Abweichungen nicht zum Verkauf kommen, sprich eingeschmolzen werden. Wenn man heute bei manchen Schlüsseln die Schrift kaum erkennen kann, ist das wohl nicht so schlimm... Habe selbst mal so einen Gabelschlüssel bekommen, war nicht zu ertragen! Glaube auch nicht, daß es sich um eine Fälschung handelt, die wäre wahrscheinlich besser!
Facom stellt vieles nicht mehr selbst her, sondern kauft zu, wie so viele Andere auch...Die Preise sind deswegen aber nicht zurückgegangen, ganz im Gegenteil!

Zusammenfassend: Das was früher den Stolz von Facom ausmachte, nämlich Drehmomentschlüssel, Knarren, Rollgabelschlüssel, Gabelschlüssel, Gabel-Ring-Schlüssel, Pfeifenkopfschlüssel, die Spitzenqualität aus eigenen Werken in Frankreich, ist heute größtenteils Geschichte und wird zugekauft.

Habe für mich die Konsequenz gezogen, fast nur noch alte Facom-Qualität zu kaufen (ebay), ansonsten einen guten Händler suchen, der ordentlich Rabatt gewährt (10% sind kei Rabatt!). Denn trotz aller Veränderungen ist Facom für mich immer noch einer der Besten!

Freundliche Grüße

P.S. Falls Du etwas von Deinen Werkzeugen nicht brauchst, laß es mich wissen!

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Zitat:

Facom vor der Werkzeugoffensive war in Design und Form auf dem deutschen Markt nun doch ein "Exot". Schraubendreher sahen aus wie von der Jahrhundertwende und die Hämmer fanden ja mal so gar keine Zustimmung. Das änderte sich erst Mitte der 90er und man bekam von Facom auch Werkzeug für den deutschen Geschmack. ...
Stanley Schlüssel hingegen sieht ziemlich "einfach" aus- Massenware und nix weltbewegendes. Da greife ich dann lieber zu Carolus im mittleren Preissegment. Ich meine ja immer: Werkzug muss man vor dem Kauf anfassen- es sei denn man weiß genau was man will.

Was meinst Du mit Werkzeugoffensive? Facom bringt ja seit Jahzehnten einen jährlichen Aktionskatalog, mit Neuheiten, Zusammenstellungen usw., bei dem man gegenüber der regulären Preisliste einiges sparen kann.

Bei den Schraubendrehern gibt´s ja grob gesagt zwei Linien: a) die Topreihe, aktuell Protwist, davor Ergotwist, Enduro, Professionelle Schraubendreher/Schwarze Reihe und b) die Klassiker Isoryl (Kunststoff orange durchsichtig) und die mit den Holzgriffen. Ist für jeden Geschmack was dabei.

Zu den Hämmern: Stiele gabs schon immer in bestem Hickory, zeitweise auch etwas günstiger alternativ in Esche, und die Verriegelung war immer ein Leckerbissen: bei Hickory ein Holzkeil und zwei Metallkeile! Was vielleicht komisch anmutet ist die Form: so sieht der französische Schlosserhammer eben aus (siehe Bild meines Werkzeugkastens weiter oben), aber der deutsche Schlosserhammer ist ja auch erhältlich, und auch die neuen Hämmer mit Graphitstiel.

Zu Stanley: wie ich schon oben schrieb, hat Stanley durch den Kauf von Facom seine Werkzeuglinie gekrönt. Ich finde es einfach nur viel zu teuer. Und Stanley ist ja eher im Handwerkerbereich angesiedelt, Facom hingegen im Bereich Auto/LKW/Flugzeug/Industrie (sowohl Produktion als auch Wartung). Deshalb taucht Stanley ja auch nie in empfohlenen Marken für Schrauber auf...

Zitat:

Hazet, Gedore, Heyco, oder auch Facom (hatte ich vorher noch nie gehört!) sind sicherlich Qualitäts-Hersteller.
Doch, wo die ihre Produkte herstellen, ist irrelevant! Die Auftraggeber schreiben die Anforderungen ins Pflichtenheft, und wird das dann nicht geliefert, dann gibt's auch kein Geld. Punkt!
Für den Endverbraucher sollte jedoch klar sein, dass er keinen guten Steckschlüsselsatz für 10 € bekommen kann, und dass eine hartverchromte Oberfläche, in der man sich nahezu spiegeln kann, kein Qualitätsmerkmal ist!
Gutes Werkzeug kostet gutes Geld, und hält dafür auch, bei sachgerechter Verwendung, ein Leben lang...
Wenn jemand die Fugen seiner Fliesen im Bad mit einem Schraubendreher reinigt, braucht er sich auch nicht zu wundern, wenn ein höchstwertiger Schraubendreher da ganz schnell demoliert wird. Das ist eben dann keine "sachgerechte" Verwendung dieses Werkzeugs...

Wundere mich etwas, daß jemand, der verschiedene gute Werkzeugmarken kennt, noch nie was von Facom gehört hat...

War vor einiger Zeit in einem größeren Werkzeugladen und hab gefragt, ob die Facom führen oder geführt haben. Antwort: Facom, was ist das? Weiß nicht, ob das ein Lehrling war oder ein früherer Blumenverkäufer.

Ich finde nicht, daß der Produktionsort irrelevant ist. Es geht um Tradition, um eigene Fertigung und Kompetenz (zukaufen kann jeder), um Arbeitsplätze (spätestens, wenn der eigene Arbeitsplatz wegfällt, die Maschinen nach China verschifft werden und der Betroffene vielleicht noch acht Wochen lang seinen chinesischen Nachfolger einlernen darf, hat´s jeder begriffen). Die Firmen, die fertigen lassen, sparen sich die Produktionsorte und das Personal, verkaufen aber keinen Deut billiger!!! Ansonsten kann man den Golf doch sicherlich auch billiger in China herstellen, und Wolfsburg einfach schließen und die Leute nach Hause schicken!

Zum Umgang mit Werkzeug: Meine Worte! Für solche Arbeiten ist das Billigwerkzeug zu gebrauchen, sonst zu nichts.

Ja, na klar! Sie sind top!😎 Die werden auch noch in Frankreich produziert, wie die Werkstattwagen und Zangen.
Am liebsten habe ich sie mit Isorylgriff gekauft. Das Material ist leider seit 25 Jahren aus der Mode.🙁

Viele Grüße,

OlliAls ich den ersten Isoryl-Schraubendreher (AMS mit zwei Wechselklingen) in Händen hielt, war ich ziemlich enttäuscht. Griff relativ kurz und dünn, Klingen auch ziemlich kurz. Inzwischen bin ich begeistert: der reicht für die allermeisten Arbeiten aus, braucht nicht viel Platz, und ist qualitativ richtig gut (obwohl viele von Wechselklingen abraten). Mittlerweile habe ich ca. 25 Isoryl-Schraubendreher, vielleicht kommen noch welche mit kurzem Griff dazu... Wurde übrigens 1950 vorgestellt, und ist immer noch im Programm (ist auch teurer als die Top-Reihe Protwist!), dafür muß es ja Gründe geben. Wer geht schon mit der Mode, ich kaufe einfach das, wovon ich überzeugt bin.

Zitat:

Original geschrieben von 2CV6Club



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Als ich den ersten Isoryl-Schraubendreher (AMS mit zwei Wechselklingen) in Händen hielt, war ich ziemlich enttäuscht. Griff relativ kurz und dünn, Klingen auch ziemlich kurz. Inzwischen bin ich begeistert: der reicht für die allermeisten Arbeiten aus, braucht nicht viel Platz, und ist qualitativ richtig gut (obwohl viele von Wechselklingen abraten). Mittlerweile habe ich ca. 25 Isoryl-Schraubendreher, vielleicht kommen noch welche mit kurzem Griff dazu... Wurde übrigens 1950 vorgestellt, und ist immer noch im Programm (ist auch teurer als die Top-Reihe Protwist!), dafür muß es ja Gründe geben. Wer geht schon mit der Mode, ich kaufe einfach das, wovon ich überzeugt bin.

Hallo 2CV6Club,

Zwar habe ich auch Facom Schraubendreher mit Holzgriff (ATH 175 und ATH 100), aber die meisten Schraubendreher haben einen Isorylgriff, nicht zuletzt weil es davon auch die jeweilige Kurzversion gibt.
Da ich das Werkzeug nicht nur gebrauche, sondern auch sammle habe ich auch von den kurzen Schraubendrehern alle 3 Versionen (Pozidriv, Phillips und Schlitz).
Nach dem Halbzoll-Nußkasten habe ich, mit viel Glück, einen Viertelzoll-Nußkasten ergattern können.
Beide Kästen sind aus Stahlblech und aus den 80er Jahren. Auf jeder Nuß, den Knarren, Verlängerungen, Gleitschienen und Gelenken steht noch "Facom France" drauf - freu!
Das ist mir schon wichtig, da ich nun weiß, daß inzwischen viele Dinge aus Fernost eingekauft werden.
Der kleine Nußkasten enthält auch noch einen Bit-Dreher mit Isorylgriff und 9 Bits.
Es ist eben noch Qualität zum anfassen. Alles sitzt, paßt und wackelt nicht.🙂
Wie verhält es sich mit der Qualität der Werkstatt- und Montagewagen? Können diese sich auch mit den Modellen von Hazet und Stahlwille messen?😕
Seinen Montagewagen von 1985 rückt mein Vater leider nicht heraus.🙁 Der ist richtig chic und hat keine Beulen oder Kratzer, wie die oftmals gebraucht angebotenen Modelle, da er nur in der Garage herumsteht.
Aber praktischer sind bestimmt die hohen Werkstattwagen mit ihren vielen Schubladen. Nur neu sind sie eben furchtbar teuer.....😰
Einige wenige Werkzeuge habe ich noch von Dowidat und Stahlwille. Die haben eher Gebrauchs- als Sammlerstatus bei mir.

Viele Grüße,

Olli

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Hatte beruflich lange Jahre mit Qualitätswerkzeugen zu tun, und Facom ist da bei mir nie aufgetaucht. Vielleicht ist das ein spezielles französisches Produkt. Da ich aber nur immer mit den Zulieferern von VW-Audi zu tun hatte, kam ich damit nicht in Berührung...
Daß man jedoch ein hochwertiges Werkzeug in Lizenz nicht in Malaysia, oder sonst wo produzieren kann, ist ja wohl ein Witz!! Im Gegenteil: Genau aus solchen Ländern kommen heute so gut, wie alle High-Tech-Produkte, die Ihr zuhause stehen habt!! Und da ist das genaue Fräsen eines Schraubendrehers eher Pille-Palle...
Die können das, machen das mit wesentlich mehr Engagement, und billiger. Deswegen bekommen die auch die Aufträge...!!
Ich sage nur: iPhone, HighTech, und Foxconn in Taiwan...
In Deutschland produziert, würde das Ding das Doppelte kosten.
Sogar Autos, wie die Hyundai werden teilweise in Deutschland entwickelt, und nur in Fernost gebaut...
Die Arbeitsplätze gibt es hier noch, doch deutlich höher qualifiziert...

so Long...

Zitat:

Original geschrieben von Triumph BGH 125


Hatte beruflich lange Jahre mit Qualitätswerkzeugen zu tun, und Facom ist da bei mir nie aufgetaucht. Vielleicht ist das ein spezielles französisches Produkt. Da ich aber nur immer mit den Zulieferern von VW-Audi zu tun hatte, kam ich damit nicht in Berührung...
Daß man jedoch ein hochwertiges Werkzeug in Lizenz nicht in Malaysia, oder sonst wo produzieren kann, ist ja wohl ein Witz!! Im Gegenteil: Genau aus solchen Ländern kommen heute so gut, wie alle High-Tech-Produkte, die Ihr zuhause stehen habt!! Und da ist das genaue Fräsen eines Schraubendrehers eher Pille-Palle...
Die können das, machen das mit wesentlich mehr Engagement, und billiger. Deswegen bekommen die auch die Aufträge...!!
Ich sage nur: iPhone, HighTech, und Foxconn in Taiwan...
In Deutschland produziert, würde das Ding das Doppelte kosten.
Sogar Autos, wie die Hyundai werden teilweise in Deutschland entwickelt, und nur in Fernost gebaut...
Die Arbeitsplätze gibt es hier noch, doch deutlich höher qualifiziert...

so Long...

Nein, Facom ist kein spezielles französisches Produkt, sondern Europas größter Handwerzeug-Hersteller! War bzw. ist noch Hoflieferant von BMW, Ferrari, KTM, Airbus u.v.a.

Mag sein, daß Facom bei VW/Audi keine Rolle spielt, aber man sollte 1. über den Tellerrand schauen 2. sind VW/Audi ja nicht gerade für Langzeitqualität berühmt, warum sollten die also für Ihre Produktion gutes Werkzeug einkaufen?

Keiner hat behauptet, daß aus Fernost keine guten Produkte kommen. Wenn Hersteller aber hier Werke schließen, ist das die bestmögliche Art der Produktivitätssteigerung. Preise bleiben gleich, Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Arbeiter fallen weg. Und wer dann alte und neue Produkte vergleicht, merkt eben doch, daß das Alte optisch und haptisch das Neue um Welten übertrifft. Das ist der Unterschied zwischen eigener Produktion/Know-How und simplem Einkaufen. Und wie ich oben schrieb: Das Know-How kommt eben oftmals aus Europa, in Fernost werden neue Werke errichtet, geraume Zeit später dann die Werke hier dichtgemacht. Dann ist alles weg, auch das Know-How.

Die Arbeitslosigkeit in Europa war noch nie so hoch wie heute; aus einem Entlassenen Fabrikarbeiter wird in den seltensten Fällen ein Ingenieur, Designer oder ...

Zitat:

Original geschrieben von 2CV6Club


...Mag sein, daß Facom bei VW/Audi keine Rolle spielt, aber man sollte 1. über den Tellerrand schauen 2. sind VW/Audi ja nicht gerade für Langzeitqualität berühmt, warum sollten die also für Ihre Produktion gutes Werkzeug einkaufen?

Nichts gegen Dein Fachwissen zum Facom.

Aber das ist ja wohl nur polemisch.

Zitat:

Original geschrieben von Triumph BGH 125


Hatte beruflich lange Jahre mit Qualitätswerkzeugen zu tun, und Facom ist da bei mir nie aufgetaucht. Vielleicht ist das ein spezielles französisches Produkt. Da ich aber nur immer mit den Zulieferern von VW-Audi zu tun hatte, kam ich damit nicht in Berührung...
Daß man jedoch ein hochwertiges Werkzeug in Lizenz nicht in Malaysia, oder sonst wo produzieren kann, ist ja wohl ein Witz!! Im Gegenteil: Genau aus solchen Ländern kommen heute so gut, wie alle High-Tech-Produkte, die Ihr zuhause stehen habt!! Und da ist das genaue Fräsen eines Schraubendrehers eher Pille-Palle...
Die können das, machen das mit wesentlich mehr Engagement, und billiger. Deswegen bekommen die auch die Aufträge...!!
Ich sage nur: iPhone, HighTech, und Foxconn in Taiwan...
In Deutschland produziert, würde das Ding das Doppelte kosten.
Sogar Autos, wie die Hyundai werden teilweise in Deutschland entwickelt, und nur in Fernost gebaut...
Die Arbeitsplätze gibt es hier noch, doch deutlich höher qualifiziert...

so Long...

Hallo Triumph,

So ein französisches Spezialprodukt ist Facom nicht. Sogar in den USA ist die Marke bekannt und beliebt in der Luftfahrt und Kfz.-Branche. Ich lernte sie bei einem Textilmaschinenbauer aus Mönchengladbach erstmals kennen.
Werkzeuge kann man nicht so ohne weiteres mit Mikroelektronik vergleichen.
Aber was soll es. In meinem Falle ist es so, daß ich diese Werkzeugmarke sammle und dazu auch einen ideellen Bezug habe, so wie andere zu HAZET oder Stahlwille, welche übrigens auch noch in Europa produzieren.

Viele Grüße,

Olli

Zitat:

Original geschrieben von Olli TSI



Zitat:

Original geschrieben von 2CV6Club



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Als ich den ersten Isoryl-Schraubendreher (AMS mit zwei Wechselklingen) in Händen hielt, war ich ziemlich enttäuscht. Griff relativ kurz und dünn, Klingen auch ziemlich kurz. Inzwischen bin ich begeistert: der reicht für die allermeisten Arbeiten aus, braucht nicht viel Platz, und ist qualitativ richtig gut (obwohl viele von Wechselklingen abraten). Mittlerweile habe ich ca. 25 Isoryl-Schraubendreher, vielleicht kommen noch welche mit kurzem Griff dazu... Wurde übrigens 1950 vorgestellt, und ist immer noch im Programm (ist auch teurer als die Top-Reihe Protwist!), dafür muß es ja Gründe geben. Wer geht schon mit der Mode, ich kaufe einfach das, wovon ich überzeugt bin.

Hallo 2CV6Club,

Zwar habe ich auch Facom Schraubendreher mit Holzgriff (ATH 175 und ATH 100), aber die meisten Schraubendreher haben einen Isorylgriff, nicht zuletzt weil es davon auch die jeweilige Kurzversion gibt.
Da ich das Werkzeug nicht nur gebrauche, sondern auch sammle habe ich auch von den kurzen Schraubendrehern alle 3 Versionen (Pozidriv, Phillips und Schlitz).
Nach dem Halbzoll-Nußkasten habe ich, mit viel Glück, einen Viertelzoll-Nußkasten ergattern können.
Beide Kästen sind aus Stahlblech und aus den 80er Jahren. Auf jeder Nuß, den Knarren, Verlängerungen, Gleitschienen und Gelenken steht noch "Facom France" drauf - freu!
Das ist mir schon wichtig, da ich nun weiß, daß inzwischen viele Dinge aus Fernost eingekauft werden.
Der kleine Nußkasten enthält auch noch einen Bit-Dreher mit Isorylgriff und 9 Bits.
Es ist eben noch Qualität zum anfassen. Alles sitzt, paßt und wackelt nicht.🙂
Wie verhält es sich mit der Qualität der Werkstatt- und Montagewagen? Können diese sich auch mit den Modellen von Hazet und Stahlwille messen?😕
Seinen Montagewagen von 1985 rückt mein Vater leider nicht heraus.🙁 Der ist richtig chic und hat keine Beulen oder Kratzer, wie die oftmals gebraucht angebotenen Modelle, da er nur in der Garage herumsteht.
Aber praktischer sind bestimmt die hohen Werkstattwagen mit ihren vielen Schubladen. Nur neu sind sie eben furchtbar teuer.....😰
Einige wenige Werkzeuge habe ich noch von Dowidat und Stahlwille. Die haben eher Gebrauchs- als Sammlerstatus bei mir.

Viele Grüße,

Olli

Hallo Olli,

zu meinen Schraubendrehern:
- Isoryl 20 Stück: 12 Schlitz (darunter zwei schwarze Reihe), 4 Philips, 4 Pozidriv + die aus 2025.M (siehe Bild weiter oben) + 4 x mit 1/4-Zoll-Vierkant + mit Wechselklingen klein /mittel/groß (AMR/AMJ/AMS)
- Holz ATTH (mit Sechskant): 4 Schlitz, 2 Philips, 2 Pozidriv
- Elektroprüfer 4 Stück
- 9 Stück 6-Kant-Wechselklingen (darunter 5 Torx) mit zwei versch. Griffen AMZ

Ratschenkästen:
1/4": zwei Stück in roter Kunststoffkassette, 1 x 3,2 - 14 mm, 1 x 5,5 - 14 mm + 9 Bits (Mitte 90er Jahre)
3/8": 8 - 22 mm in roter Metallkiste, 70er + Bild 2025.M
1/2": 10 - 32 mm in dunkelgrauer Metallkassette, Mitte 90er
plus div. Ergänzungsteile (flex. Verlängerungen, Verl., Gelenkgriffe usw.
auch bei mir alle Teile mit France

Schlüsselsätze (8 Stück): Gabel 6 - 19 alt (2025.M), Gabel 6- 24 90er Jahre), Gabel kompakt 3,2 - 13, Gabel-Ring 8 - 24, Gabel-Ring kompakt 3,2 - 11, Ring gekröpft 6 - 24, Ring 8 - 23, Rohrsteckschlüssel gebogen 7 - 19
Zangen über 10 Stück
Bits über 100, mit versch. Haltern
Torx-Kasten für frz. Autos; Inbus 10er Satz und im Klapphalter...
usw. usf. mehr sprengt den Rahmen

Ich denke, wir haben beide das gleiche Sammelgebiet; auch ich nutze meine Werkzeuge, aber mit Vorsicht, und pflege sie.

Zu den Werkstattwägen: kann keine Vergleiche ziehen, für mich war bei meiner Sammlung klar, ein Facom oder keiner. Habe mir dieses Jahr im Februar einen gekauft für 389,- EUR mit 7 Schubladen (hood.de - Facom eingeben - ein Händler aus Waldshut hat die im Angebot, kann ich nur empfehlen). Ist ein Sondermodell Carat - Men at Work: Habe die Aufkleber entfernt und vorn und seitlich Facom-Aufkleber angebracht. Perfekt, schwarz statt rot lackiert, ziemlich selten und preislich für mich gerade noch machbar, kaufe lieber noch anderes Wekzeug dazu. War für mich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, mehr Schubladen oder bessere Ausstattung (Stoßschutz-Puffer) treiben den Preis zu sehr hoch. Habe dann verglichen: Baumarkt-Wägen gehen oft bis 300 EUR hoch, viel zu teuer für den Schrott. Hazet und Gedore oft doppelt so teuer, und Schubladen vergleichsweise klein. Da würde ich alle meine Werkzeuge gar nicht reinbekommen, meiner scheint ziemlich genau auszureichen, bin noch nicht ganz fertig mit dem Einräumem (dauert halt bei Sammlern und Perfektonisten etwas länger).

Ansonsten hab ich noch ein wenig von:
- Usag (italienisch, Facom-Tochter seit 1991)
- SAM (französischer Facom- Konkurrent, viel kleiner, wird nicht in D verkauft)
- VAR (französisch, Fahrrad-Spezialwerkzeuge
- Meßgeräte von Chauvin-Arnoux (stellt die Meßgeräte für Facom her, unter eigenem Namen viel günstiger zu bekommen)

Facom & Co nutze ich für Auto und Fahrrad, z.T. auch im Haus.
Für Garten (und zum Teil fürs Haus) nutze ich andere Werkzeuge von meinem Vater, die nicht Facom sind, aber die ich von kleinauf gewöhnt bin.

Viele Grüße
2cv6club

Zitat:

Original geschrieben von Swallow



Zitat:

Original geschrieben von 2CV6Club


...Mag sein, daß Facom bei VW/Audi keine Rolle spielt, aber man sollte 1. über den Tellerrand schauen 2. sind VW/Audi ja nicht gerade für Langzeitqualität berühmt, warum sollten die also für Ihre Produktion gutes Werkzeug einkaufen?
Nichts gegen Dein Fachwissen zum Facom.

Aber das ist ja wohl nur polemisch.

Mein "Fachwissen" zu Facom entstand aus der "Liebe" zu den schönen "alten" Werkzeugen (90er Jahre liegen ja noch nicht so lange zurück, sodaß man bei ebay noch so manches ergattern kann...

Polemik ist natürlich Absicht, wollte damit niemanden verletzen, höchstens ein bißchen ärgern. Wundere mich nur, daß Leute, die beruflich mit Werzeugen zu tun haben, noch nie was von Facom gehört haben. Liegt vielleicht daran, daß Facom erst seit 1970 in Deutschland vertrieben wird - ist ja noch nicht so lange. (wieder polemisch, ich kann´s mir nicht verkneifen).
Ich denke, das Problem liegt ganz woanders: viele würden sich nie ein französisches, italienisches, japanisches... Auto kaufen - und halten´s mit dem Werkzeug (und anderen Dingen) ganz genau so. Halte ich für eine Art "Rassismus". Und ich halte es genau umgekehrt. Wenn Nachbarn und Verwandte beim neuen Peugeot oder Citroen die Nase rümpfen und meinen, "schon wieder kein deutsches Auto gekauft", ist das für mich das schönste Kompliment. Wir leben ja zum Glück nicht in der DDR, sondern können das kaufen, was uns gefällt. Denn auch andere Nationen haben Spitzeningenieure und Produkte, die es wert sind, gekauft zu werden...

Naja, ich hatte mit allen möglichen Arten von Qualitätswerkzeugen zu tun, besitze auch nur Qualitätswerkzeug, muss aber gestehen, dass Facom bisher nicht zu meinem Bestand gehört.
Dass Facom französisch ist, habe ich aus den vorhergehenden Postings geglaubt, herausgelesen zu haben. Und der Alias des absoluten Facom-Verfechters hier, hört sich ja auch etwas französisch an...
Doch seine Statements sind hier eher politischer Natur, und tragen nichts zu Qualitätswerkzeugen bei!
Ich bezweifle nicht, dass FACOM gute Werkzeuge herstellt, DOCH ICH KENNE DIE LEIDER NICHT!
Ich habe auch nicht behauptet, dass die schlecht sind! Wie gesagt, ich hatte von denen nie eines in der Hand!
Und dass ich die nicht kenne, zeigt mir zumindest, dass die wohl auf dem Markt nicht mehr so präsent sind...

Ich habe auch nur sehr indirekt mit Audi und VW etwas zu tun, aber ich habe viele Jahre lang mein privates Werkzeug über private Kontakte immer über dieselbe Quelle, und zum gleichen Preis bezogen, wie die VAG-Werkstätten auch.
Und sorry: Die haben sehr hochwertige Werkzeuge im Einsatz, sofern die diese aus ihren Vertriebszentren beziehen!!!
Beruflich war ich da noch in einem ganz anderen Umfeld tätig, und auch da hatte ich auch immer Zugriff auf exzellente Werkzeuge. Da ging's dann z.B. darum, wie man einen Durchbruch durch eine 3 Meter dicke Stahlbeton-Mauer herstellt, Anker mit Platzpatronen schießt, oder einen Kabelkanal in eine Beton-Wand fräst, ohne dass da Staub entsteht°!
Ich habe aber auch eine gute Metallausbildung, und bin in der Lage, mir Werkzeuge selbst anzufertigen, an die bisher gar keiner gedacht hat, weil er sie bisher gar nicht gebraucht hat...

Insofern habe ich da heute einen guten Bestand, angefangen bei Hilti-Werkzeugen (samt Durchbruchsbohrern, von denen einer mehr kostet, als die gesamte Werkzeug Sammlung mancher anderer...), über die blaue Bosch-Serie (sehr leicht, im Vergleich zu Hilti), Heyco, Hazet, Gedore, WERA (wurde bisher, glaube ich, noch nicht genannt, haben aber absolut geniale Schrauben-Dreher-Sätze) u.a.m.
Und nachdem ich lange Jahre Motorboote mit Mercury- und Evinrude-Motoren gefahren habe, habe ich das gesamte Zeugs auch in zölligen Maßen...

Facom hatte ich jedoch bisher nicht. Brauche ich mittlerweile auch nicht mehr, denn ich habe so gut, wie alles, was ich jemals irgendwann brauchen könnte.
Wenn ich heute noch Werkzeug kaufe, dann nur, wenn ich schlimme Dinge damit vorhabe, und mein gutes Werkzeug damit nicht ruinieren möchte. Also Material, das ich bereit bin, zu opfern..

So Long...

Bei Fans mag es eine Rolle spielen, mit welchem Marken-Schlüssel eine Schraube angezogen wird.
Habe selber ein leichtes Faible für Stahlwille und Hazet.

Letztendlich ist es der Schraube aber egal, solange die Schlüssel paßgenau sind.

Qualitätsmäßig mag Facom über den deutschen Marken angesiedelt sein - was ich aber nicht glaube - die Qualität der Arbeit beeinflußt das in diesem Segment aber ohnehin nicht.

Wichtiger als die Marke scheint mir heutzutage die Quelle von Werkzeug zu sein.
Was nützt es mir, wenn Facom, Hazet oder Stahlwille drauf steht, aber ein Fälschungszentrum in China, das Zeug mit übergroßen Toleranzen billigst hergestellt hat.

Deshalb sollte man besser nur im serösen Fachhandel kaufen.

In meinem Fundus befindet sich übrigens, Hazet, Stahlwille, Gedore, Knippex, Wiha, Wera, Mitutoyo, (was vergessen?), aber kein Facom.

Würde ich jetzt alles durch Facom ersetzen, es würde nichts verbessern.

Btw.:

Gutes Werkzeug braucht man sich nur einmal im Leben zu kaufen. Bei einigen Postings hört es sich so an, als ob der Verfasser Handwerkzeuge immer wieder kauft. 😕

Re USA: Facom mags in der Luftfahrt geben, ich habe die Werkzeuge noch nicht im KFZ Gewerbe gesehen. Und ja ich gucke ueber den Tellerrand... 😉 Ich habe immer noch meinen Rotband Hammer aus der Lehrlingszeit und einen Gedore Nusskasten mit Durchsteckratsche. Damals war Gedore noch was, heute sind die Billigstschrott... 🙁

KFZ Profi's hier haben eher Snap-On, das ist mir viel zu Teuer und auf Grund der Hochglanz Verarbeitung nicht immer soooo praktisch wie es aussieht. Mit anderen Worten man kann es kaum festhalten wenns oelig zugeht. 😰

Da ich kein Werkzeug-Museum betreibe kaufe ich mir verschiedene Werkzeuge von den Herstellern die in ihrer Linie bekannt fuer Qualitat sind. Z.B. Zangen von Knipex, Schraubenzieher von Wiha oder Klein, Lochstampfer (Knock out tools) von Greenlee, usw.

PS: Ich versuche Werkzeuge zu kaufen die noch in Deutschland, Schweden, oder USA gefertigt sind, die Ausnahme sind Mitutoyo Messwerkzeuge aus Japan.

Gruss, Pete

Moin Pete,

Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker


Und ja ich gucke ueber den Tellerrand... 😉

hattest du ned mal geschrieben, daß Craftsman-Tools die gleiche Qualität und Garantie wie SnapOn haben, aber nur ein Drittel kosten?

So long

Ghost

Ich sag es nochmal ganz lapidar: Ich muss gar nicht lesen, welcher Name auf dem Werkzeug steht, um schon beim ersten Gebrauch feststellen zu können, ob das was taugt, oder nicht!
Ein Laie merkt das vielleicht erst, wenn schon alles zu spät ist. Das nennt sich dann Lehrgeld, das jeder erfahrene Schrauber irgendwann, irgendwo mal gezahlt hat.
Ich kaufe mir sogar manchmal ganz bewusst Billigwerkzeug, um da z.B. Nüsse mit der Flex abzuschleifen, damit sie in ein Sackloch passen etc. Die müssen dann nur einmalig eine Schraube lösen können...

Was jetzt Qualitätswerkzeug ist, und was nicht? Jeder erfahrene Schrauber hat das irgendwann "in der Hand".
Ich besitze einen ziemlichen Fundus an Qualitätswerkzeugen, und habe da keines von Facom darunter: Nicht weil ich es für schlecht halte, sondern nur, weil ich es schlichtweg nicht kenne und nie damit in Berührung gekommen bin...
Ich leiste mir sogar den Luxus, Werkzeuge vorzuhalten, die ich nur für Edelstahl benutze und andere für den Rest. Bootsfahrer wissen vielleicht, warum...

So Long...

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