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Facom Werkzeug

Themenstarteram 30. Juli 2013 um 8:40

Hallo!

Von meinem Vater habe ich einiges an Facom Werkzeug bekommen, welches er seit den 80er Jahren zusammenkaufte. Das macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck.

Egal ob Hammer, Zange, Schraubenzieher oder Maulschlüssel alles ist noch so gut wie neu.

Fast überall steht "France" drauf.

Nun habe ich mir via Ebay ein paar Maulschlüssel nachgekauft. Dort steht nicht mehr France drauf, selbst der Schriftzug "Facom" ist verschwommener, obwohl es Neuware ist.

Stellt diese Firma die Produkte nun auch in Asien her? Kommt überhaupt noch etwas aus Frankreich?

Habt Ihr Erfahrungen mit der Qualität neuer Facom Werkzeuge? Sie sind ja furchtbar teuer...

Vielen Dank für Eure Antworten,

Olli

Beste Antwort im Thema
am 5. August 2013 um 9:09

Hallo Olli,

wenn Du älteres Facom-Werkzeug aus den 80er Jahren von Deinem Vater bekommen hast, kannst Du dich glücklich schätzen! Würde ich hüten wie meinen Augapfel, sowas bekommst Du heute nicht mehr!

Das macht nicht nur einen hochwertigen Eindruck, meiner Meinung nach gibts nichts Besseres. Snap-on kenne ich nicht, aber die Facom-Qualität bis Mitte der Neunziger dürfte schwer zu übertreffen sein.

Ja, früher stand fast auf jedem Werkzeug France drauf, und ich glaube, bei Facom hatte man allen Grund, stolz darauf zu sein.

Dann wurde Facom Ende der Neunziger vom Finanzinvestor Fimalac geschluckt, der von Industrie im Allgemeinen und von Werkzeugherstellung im Besonderen Null Ahnung hatte. Es folgten wildes Aufkaufen von Konkurrenten, Entlassung alter, erfahrener Manager zugunsten von jungen Uni-Absolventen, die alles besser wußten, der Bau eines neuen Logistigcenters, das wegen Fehlplanung nie in Betrieb ging und noch mehr Manager-Glanzleistungen.

Als dann große Stammkunden aus der Industrie und auch zahlreiche Händler zur Konkurrenz wechselten, der Marktanteil wie auch der Gewinn in den Keller gingen, hatte Fimalac nur noch das Ziel, möglichst schnell wieder an die Gewinnzone zu kommen, um Facom wieder zu verkaufen. 2006 war es dann soweit: Stanley, heute Stanlea Black und Decker, kaufte für ein paar lächerliche hundert Millionen den einst stolzen Werkzeugmacher Facom, und krönte damit seine Werkzeug-Billigmarken.

Schon vor dem Verkauf hatte Fimalac einige Werke in Frankreich dichtgemacht und die Mitarbeiter entlassen. So etwa das Werk in Villeneuve-le-Roi. Dort wurden die meisten Schlüsselserien hergestellt. Dabei hatte Facom viel in die Technik des Kaltschmiedens (auch für die Forschung) investiert. Dabei wurden mit starken Pressen die Schlüssel hergestellt, ohne Sie vorher erhitzen zu müssen. Damit sparte man sich einige Arbeitsgänge, und das Finish (z.B. auch die Beschriftung) waren perfekt und gleichmäßig.

Heutige Produktionsstandorte:

- die meisten Schlüssel (Gabel/Ring/Ring-Ratsche): Taiwan

- die meisten Knarren und Drehmomentschlüssel: USAG/Italien (Facom-Tochterfirma, Spitzenqualität

- Nüsse: ???

- Rollgabelschlüssel: China?

- Schraubendreher/Zangen: Frankreich

- Werkstattwägen: Frankreich

Bei den Produktionsstandorten gibt es ständig Änderungen, deshalb kann sich obige Liste ständig ändern. Aber das die Produktion je wieder nach Frankreich kommt, darf bezweifelt werden...

Im Katalog F87 steht unter einem Bild, daß selbst Schlüssel mit geringen Abweichungen nicht zum Verkauf kommen, sprich eingeschmolzen werden. Wenn man heute bei manchen Schlüsseln die Schrift kaum erkennen kann, ist das wohl nicht so schlimm... Habe selbst mal so einen Gabelschlüssel bekommen, war nicht zu ertragen! Glaube auch nicht, daß es sich um eine Fälschung handelt, die wäre wahrscheinlich besser!

Facom stellt vieles nicht mehr selbst her, sondern kauft zu, wie so viele Andere auch...Die Preise sind deswegen aber nicht zurückgegangen, ganz im Gegenteil!

Zusammenfassend: Das was früher den Stolz von Facom ausmachte, nämlich Drehmomentschlüssel, Knarren, Rollgabelschlüssel, Gabelschlüssel, Gabel-Ring-Schlüssel, Pfeifenkopfschlüssel, die Spitzenqualität aus eigenen Werken in Frankreich, ist heute größtenteils Geschichte und wird zugekauft.

Habe für mich die Konsequenz gezogen, fast nur noch alte Facom-Qualität zu kaufen (ebay), ansonsten einen guten Händler suchen, der ordentlich Rabatt gewährt (10% sind kei Rabatt!). Denn trotz aller Veränderungen ist Facom für mich immer noch einer der Besten!

Freundliche Grüße

P.S. Falls Du etwas von Deinen Werkzeugen nicht brauchst, laß es mich wissen!

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81 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Olli TSI

Hallo!

Von meinem Vater habe ich einiges an Facom Werkzeug bekommen, welches er seit den 80er Jahren zusammenkaufte. Das macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck.

Egal ob Hammer, Zange, Schraubenzieher oder Maulschlüssel alles ist noch so gut wie neu.

Fast überall steht "France" drauf.

Nun habe ich mir via Ebay ein paar Maulschlüssel nachgekauft. Dort steht nicht mehr France drauf, selbst der Schriftzug "Facom" ist verschwommener, obwohl es Neuware ist.

Stellt diese Firma die Produkte nun auch in Asien her? Kommt überhaupt noch etwas aus Frankreich?

Habt Ihr Erfahrungen mit der Qualität neuer Facom Werkzeuge? Sie sind ja furchtbar teuer...

Vielen Dank für Eure Antworten,

Olli

Habe auf der Hannovermesse mal den Stand von Facom besucht.

Besonders die Werkzeugwagen machten damals einen super Eindruck.

Scheint wirklich Qualitätswerkzeug zu sein.

Der Katalog, den ich mitnahm, war sogar hochwertiger (Hardcover) als der von Hazet.

Wird sich nach dem ersten Eindruck mit deutschen Markenherstellern messen können.

Wenn Du aber in der Bucht, "Facom" Werkzeug, das einen irgendwie billigen Eindruck macht, gekauft hast, würde ich eher auf China-Fälschung tippen.

 

Kannst hier ja mal nachfragen:

http://www.werkzeug-news.de/Forum/

 

 

 

 

 

am 30. Juli 2013 um 22:04

Hey,

laut Impressum von facom.de:

Stanley Black & Decker Deutschland GmbH • Black-&-Decker-Str. 40 • 65510 Idstein

Evtl. hilft euch das ja weiter.

lg

Psyko

am 5. August 2013 um 9:09

Hallo Olli,

wenn Du älteres Facom-Werkzeug aus den 80er Jahren von Deinem Vater bekommen hast, kannst Du dich glücklich schätzen! Würde ich hüten wie meinen Augapfel, sowas bekommst Du heute nicht mehr!

Das macht nicht nur einen hochwertigen Eindruck, meiner Meinung nach gibts nichts Besseres. Snap-on kenne ich nicht, aber die Facom-Qualität bis Mitte der Neunziger dürfte schwer zu übertreffen sein.

Ja, früher stand fast auf jedem Werkzeug France drauf, und ich glaube, bei Facom hatte man allen Grund, stolz darauf zu sein.

Dann wurde Facom Ende der Neunziger vom Finanzinvestor Fimalac geschluckt, der von Industrie im Allgemeinen und von Werkzeugherstellung im Besonderen Null Ahnung hatte. Es folgten wildes Aufkaufen von Konkurrenten, Entlassung alter, erfahrener Manager zugunsten von jungen Uni-Absolventen, die alles besser wußten, der Bau eines neuen Logistigcenters, das wegen Fehlplanung nie in Betrieb ging und noch mehr Manager-Glanzleistungen.

Als dann große Stammkunden aus der Industrie und auch zahlreiche Händler zur Konkurrenz wechselten, der Marktanteil wie auch der Gewinn in den Keller gingen, hatte Fimalac nur noch das Ziel, möglichst schnell wieder an die Gewinnzone zu kommen, um Facom wieder zu verkaufen. 2006 war es dann soweit: Stanley, heute Stanlea Black und Decker, kaufte für ein paar lächerliche hundert Millionen den einst stolzen Werkzeugmacher Facom, und krönte damit seine Werkzeug-Billigmarken.

Schon vor dem Verkauf hatte Fimalac einige Werke in Frankreich dichtgemacht und die Mitarbeiter entlassen. So etwa das Werk in Villeneuve-le-Roi. Dort wurden die meisten Schlüsselserien hergestellt. Dabei hatte Facom viel in die Technik des Kaltschmiedens (auch für die Forschung) investiert. Dabei wurden mit starken Pressen die Schlüssel hergestellt, ohne Sie vorher erhitzen zu müssen. Damit sparte man sich einige Arbeitsgänge, und das Finish (z.B. auch die Beschriftung) waren perfekt und gleichmäßig.

Heutige Produktionsstandorte:

- die meisten Schlüssel (Gabel/Ring/Ring-Ratsche): Taiwan

- die meisten Knarren und Drehmomentschlüssel: USAG/Italien (Facom-Tochterfirma, Spitzenqualität

- Nüsse: ???

- Rollgabelschlüssel: China?

- Schraubendreher/Zangen: Frankreich

- Werkstattwägen: Frankreich

Bei den Produktionsstandorten gibt es ständig Änderungen, deshalb kann sich obige Liste ständig ändern. Aber das die Produktion je wieder nach Frankreich kommt, darf bezweifelt werden...

Im Katalog F87 steht unter einem Bild, daß selbst Schlüssel mit geringen Abweichungen nicht zum Verkauf kommen, sprich eingeschmolzen werden. Wenn man heute bei manchen Schlüsseln die Schrift kaum erkennen kann, ist das wohl nicht so schlimm... Habe selbst mal so einen Gabelschlüssel bekommen, war nicht zu ertragen! Glaube auch nicht, daß es sich um eine Fälschung handelt, die wäre wahrscheinlich besser!

Facom stellt vieles nicht mehr selbst her, sondern kauft zu, wie so viele Andere auch...Die Preise sind deswegen aber nicht zurückgegangen, ganz im Gegenteil!

Zusammenfassend: Das was früher den Stolz von Facom ausmachte, nämlich Drehmomentschlüssel, Knarren, Rollgabelschlüssel, Gabelschlüssel, Gabel-Ring-Schlüssel, Pfeifenkopfschlüssel, die Spitzenqualität aus eigenen Werken in Frankreich, ist heute größtenteils Geschichte und wird zugekauft.

Habe für mich die Konsequenz gezogen, fast nur noch alte Facom-Qualität zu kaufen (ebay), ansonsten einen guten Händler suchen, der ordentlich Rabatt gewährt (10% sind kei Rabatt!). Denn trotz aller Veränderungen ist Facom für mich immer noch einer der Besten!

Freundliche Grüße

P.S. Falls Du etwas von Deinen Werkzeugen nicht brauchst, laß es mich wissen!

Themenstarteram 5. August 2013 um 10:19

Hallo 2CV6Club,

Vielen Dank für Deinen tollen Beitrag. Das ist sehr traurig, was so hinter den Kulissen dieser Traditionsfirma ablief.:(

Du hast Recht. Wenn man die alten Maul- und Ringschlüssel in die Hand nimmt, dann ist die Oberfläche, wie bei einer Münze. Kann man schwer beschreiben, aber der Unterschied zu den nachgekauften Schlüsseln ist sicht- und fühlbar.

Sämtliche Kästen aus den 80er Jahren (Nußkasten und Transportkasten) sind noch aus Metall, mit toller Lackqualität.

Heute scheint fast jeder Werkzeugsatz bei Facom in einem Plastikkasten zu stecken, und auf den Nüssen steht auch nicht mehr France drauf.:confused:

Also hebe ich am besten alles gut auf und freue mich, daß ich noch Ware habe, die (laut der Rechnungen) aus dem Zeitraum 1985 bis 1992 stammt, zumal alles kaum benutzt ist und ladenneu aussieht.

Viele Grüße,

Olli

 

Zitat:

Original geschrieben von 2CV6Club

Hallo Olli,

wenn Du älteres Facom-Werkzeug aus den 80er Jahren von Deinem Vater bekommen hast, kannst Du dich glücklich schätzen! Würde ich hüten wie meinen Augapfel, sowas bekommst Du heute nicht mehr!

Das macht nicht nur einen hochwertigen Eindruck, meiner Meinung nach gibts nichts Besseres. Snap-on kenne ich nicht, aber die Facom-Qualität bis Mitte der Neunziger dürfte schwer zu übertreffen sein.

Ja, früher stand fast auf jedem Werkzeug France drauf, und ich glaube, bei Facom hatte man allen Grund, stolz darauf zu sein.

Dann wurde Facom Ende der Neunziger vom Finanzinvestor Fimalac geschluckt, der von Industrie im Allgemeinen und von Werkzeugherstellung im Besonderen Null Ahnung hatte. Es folgten wildes Aufkaufen von Konkurrenten, Entlassung alter, erfahrener Manager zugunsten von jungen Uni-Absolventen, die alles besser wußten, der Bau eines neuen Logistigcenters, das wegen Fehlplanung nie in Betrieb ging und noch mehr Manager-Glanzleistungen.

Als dann große Stammkunden aus der Industrie und auch zahlreiche Händler zur Konkurrenz wechselten, der Marktanteil wie auch der Gewinn in den Keller gingen, hatte Fimalac nur noch das Ziel, möglichst schnell wieder an die Gewinnzone zu kommen, um Facom wieder zu verkaufen. 2006 war es dann soweit: Stanley, heute Stanlea Black und Decker, kaufte für ein paar lächerliche hundert Millionen den einst stolzen Werkzeugmacher Facom, und krönte damit seine Werkzeug-Billigmarken.

Schon vor dem Verkauf hatte Fimalac einige Werke in Frankreich dichtgemacht und die Mitarbeiter entlassen. So etwa das Werk in Villeneuve-le-Roi. Dort wurden die meisten Schlüsselserien hergestellt. Dabei hatte Facom viel in die Technik des Kaltschmiedens (auch für die Forschung) investiert. Dabei wurden mit starken Pressen die Schlüssel hergestellt, ohne Sie vorher erhitzen zu müssen. Damit sparte man sich einige Arbeitsgänge, und das Finish (z.B. auch die Beschriftung) waren perfekt und gleichmäßig.

Heutige Produktionsstandorte:

- die meisten Schlüssel (Gabel/Ring/Ring-Ratsche): Taiwan

- die meisten Knarren und Drehmomentschlüssel: USAG/Italien (Facom-Tochterfirma, Spitzenqualität

- Nüsse: ???

- Rollgabelschlüssel: China?

- Schraubendreher/Zangen: Frankreich

- Werkstattwägen: Frankreich

Bei den Produktionsstandorten gibt es ständig Änderungen, deshalb kann sich obige Liste ständig ändern. Aber das die Produktion je wieder nach Frankreich kommt, darf bezweifelt werden...

Im Katalog F87 steht unter einem Bild, daß selbst Schlüssel mit geringen Abweichungen nicht zum Verkauf kommen, sprich eingeschmolzen werden. Wenn man heute bei manchen Schlüsseln die Schrift kaum erkennen kann, ist das wohl nicht so schlimm... Habe selbst mal so einen Gabelschlüssel bekommen, war nicht zu ertragen! Glaube auch nicht, daß es sich um eine Fälschung handelt, die wäre wahrscheinlich besser!

Facom stellt vieles nicht mehr selbst her, sondern kauft zu, wie so viele Andere auch...Die Preise sind deswegen aber nicht zurückgegangen, ganz im Gegenteil!

Zusammenfassend: Das was früher den Stolz von Facom ausmachte, nämlich Drehmomentschlüssel, Knarren, Rollgabelschlüssel, Gabelschlüssel, Gabel-Ring-Schlüssel, Pfeifenkopfschlüssel, die Spitzenqualität aus eigenen Werken in Frankreich, ist heute größtenteils Geschichte und wird zugekauft.

Habe für mich die Konsequenz gezogen, fast nur noch alte Facom-Qualität zu kaufen (ebay), ansonsten einen guten Händler suchen, der ordentlich Rabatt gewährt (10% sind kei Rabatt!). Denn trotz aller Veränderungen ist Facom für mich immer noch einer der Besten!

Freundliche Grüße

P.S. Falls Du etwas von Deinen Werkzeugen nicht brauchst, laß es mich wissen!

am 6. August 2013 um 7:56

Zitat:

Original geschrieben von Olli TSI

Hallo 2CV6Club,

Vielen Dank für Deinen tollen Beitrag. Das ist sehr traurig, was so hinter den Kulissen dieser Traditionsfirma ablief.:(

Du hast Recht. Wenn man die alten Maul- und Ringschlüssel in die Hand nimmt, dann ist die Oberfläche, wie bei einer Münze. Kann man schwer beschreiben, aber der Unterschied zu den nachgekauften Schlüsseln ist sicht- und fühlbar.

Sämtliche Kästen aus den 80er Jahren (Nußkasten und Transportkasten) sind noch aus Metall, mit toller Lackqualität.

Heute scheint fast jeder Werkzeugsatz bei Facom in einem Plastikkasten zu stecken, und auf den Nüssen steht auch nicht mehr France drauf.:confused:

Also hebe ich am besten alles gut auf und freue mich, daß ich noch Ware habe, die (laut der Rechnungen) aus dem Zeitraum 1985 bis 1992 stammt, zumal alles kaum benutzt ist und ladenneu aussieht.

Viele Grüße,

Olli

Hallo Olli,

freue mich, wenn ich ein Paar Tips und Hintergrundinfos geben konnte.

Zur Oberfläche und dem Unterschied zwischen Alt und Neu: Es ist ja nicht so, daß die heute erhältlichen Werkzeuge schlecht wären, nur eine gründlichere Endkontrolle würde schon viel bringen. Und ob die Werkzeuge früher besser waren oder jetzt besser sind, kann denke ich keiner von uns beurteilen. Da müßte mal stichprobenartig eine Materialprüfung gemacht werden, oder Neues und Altes nebeneinander intensiv genutzt werden.

Für mich entscheidend ist aber was ganz anderes: Ich habe mich bewußt für Facom entschieden, weil mir die Werkzeuge gefallen und ich von der Qualität überzeugt bin. Und wenn heute bei einem Werkzeug nicht mehr France draufsteht, fehlt für mich das Wichtigste. Der Produktinsstandort ist "irgendwo", die "Seele" ist verlorengegangen. Dann muß ich eben auf ältere Produktion zurückgreifen, oder die Marke wechseln. Denn Facom gibt sich meiner Meinung nach die größte Mühe, den Endkunden die wahren Produktionsstandorte nicht mitzuteilen.

Noch ein Tip zum Einkauf (außer der Suche nach einem Händler, der ordentlich Rabatt gewährt): der jährliche Aktionskatalog (jeweils gültig bis Ende Januar, Download auf der Facom-Website) bietet gegenüber der regulären Preisliste viel Einsparpotenzial. Und auch darauf gibt ein guter Händler Rabatt. Wenn der behauptet, das ginge nicht, sagt der nicht die Wahrheit!

Noch ein paar Tips an alle nichtgewerblichen Werkzeugnutzer, die ihr Werkzeug lange behalten möchten (Binsenweisheiten, aber dennoch interessant):

- Werkzeuge nur dazu benutzen, wozu sie gedacht sind.

- Ratschen sind Werkzeuge, die Zeit sparen helfen. Aber keine Hämmer. Verlängerungen am Griff (Rohre) sind Unsinn, dafür gibts längere Ausführungen. Für Kraftarbeiten gibts Gleitgriffe, die sind viel belastbarer. Und Ratschen haben an Radmuttern nichts zu suchen, dafür gibts Radkreuze.

- Schraubendreher sind keine Meißel oder Schaber.

- Drehmomentschlüssel in einfacherer Ausführung (z.B. Facom S.203) brauchen keine Justierung und Überprüfung und sind sehr robust. Auf Dauer günstiger und für Gelegenheitsschrauber sinnvoller als die automatisch nachspannenden.

- einen Karton, eine Tüte oder eine Zeitung wird wohl jeder zur Hand haben. Teures Werkzeug ist zu schade, es auf dem Boden rumliegen zu lassen.

- Ich räume benutztes Werkzeug erst nach gründlicher Reinigung wieder in den Werkstattwagen ein, so bleibt das andere Werkzeug und der Wagen selbst innen sauber.

Zum Schluß noch ein schönes Bild einer Werkzeugzusammenstellung (2025.M) von Mitte der Siebziger Jahre.

Hoffe, daß ich ein paar Tips geben konnte. Fragen jederzeit gerne!

Viele Grüße

2CV6Club

Zitat:

Original geschrieben von 2CV6Club

 

Dann wurde Facom Ende der Neunziger vom Finanzinvestor Fimalac geschluck.....

Das war aber nicht nur bei Facom so. Das war eine Phase die, genau so, politisch gewollt war.

Ähnlich erging es Belzer und Gedore um nur mal zwei aus der Branche nennen zu wollen.

Zumindest weiß ich jetzt warum die Facom- Wand bei meinem Händler kleiner wurde und durch

Stanley ersetzte wurde. Also bleib ich mal bei Hazet und ggf Stahlwille.

am 7. August 2013 um 8:17

Halte es ähnlich wie Schreckschraubaer!!

Zitat:

Original geschrieben von motorisiert

Halte es ähnlich wie Schreckschraubaer!!

Kann mir auch nicht vorstellen, daß Facom, Hazet oder Stahlwille nun unbedingt noch topt.

am 7. August 2013 um 8:47

@ Schreckschraubaer

@ motorisiert

@ Swallow

mir ging es vor allem darum, Olli TSI einige Hintergründe mitzuteilen und zu erklären, wie man altes von neuem Facom-Werkzeug unterscheiden kann...

bin nämlich Facom-Liebhaber und nicht nur Schrauber, sondern auch Facom-Ssmmler

unabhängig davon bin ich davon überzeugt, daß Facom qualitativ, optisch und haptisch z.B. Hazet und Stahlwille nach wie vor weit übertrifft!

vom Preis-Leistungs-Verhältnis gar nicht zu reden. Hatte vor kurzem den Hazet-Aktionskatalog in der Hand, da stimmt meiner Meinung nach das Preis-Leistungs-Verhältnis gar nicht. Da muß der Händler schon 50% Rabatt gewähren, um an Facom-Preise ranzukommen (Tip: Facom-Aktionskatalog runterladen!). Ratschenkästen, Schlüsselsätze, Drehmomentschlüssel, alle völlig überteuert. Und die Werkzeugwägen erst, und dann noch kleinere Schubladen als die Facom.

Mein Fazit: nur weil die Firma deutsch ist und auf einem Teil der Werkzeuge noch Germany draufsteht, zahle ich noch längst nicht den doppelten Preis. Wenn ich vor dem Hazet-Regal stehe und die Sachen in die Hand nehme, kann ich nur den Kopf schütteln. Wer einmal Facom-Werkzeug besessen hat, kommt davon nicht mehr weg. Insbesondere Hazet und Gedore sind für mich näher an Proxxon als an Facom!

Zitat:

Original geschrieben von 2CV6Club

@ Schreckschraubaer

@ motorisiert

@ Swallow

mir ging es vor allem darum, Olli TSI einige Hintergründe mitzuteilen und zu erklären, wie man altes von neuem Facom-Werkzeug unterscheiden kann...

bin nämlich Facom-Liebhaber und nicht nur Schrauber, sondern auch Facom-Ssmmler

Deine Postings dazu waren auch höchst informativ. :)

 

 

Zitat:

... unabhängig davon bin ich davon überzeugt, daß Facom qualitativ, optisch und haptisch z.B. Hazet und Stahlwille nach wie vor weit übertrifft!

Wie gesagt, habe Facom nur mal auf der Hannover Messe gesehen - muß so Anfang/Mitte der 90er gewesen sein.

Dabei waren mir eben die für damalige Verhältnisse 1A Werkzeugwagen aufgefallen.

Den Katalog F93? habe ich leider nichtmehr. :(

Was den Rest angeht, kann ich keinen Vergleich zu Hazet/Stahlwille ziehen. Habe Facom Werkzeug noch nie in der Hand gehabt.

Ebenso scheinen auch persönliche Vorlieben eine Rolle zu spielen.

Ich z.B. mag lieber matte, gestrahlte Oberflächen, assoziiere das mit Qualität, und kein Hochglanz.

Gibt ja auch Leute, die schwören auf Snap-On.

 

 

 

Bin Mitte der 90er über Facom "gestolpert" und fand es damals eine echte Alternative zu Hazet und Gedore- vielfach sogar besser. Damals stand auch noch "France" drauf. Wobei man ganz klar sagen muss: Facom vor der Werkzeugoffensive war in Design und Form auf dem deutschen Markt nun doch ein "Exot". Schraubendreher sahen aus wie von der Jahrhundertwende und die Hämmer fanden ja mal so gar keine Zustimmung. Das änderte sich erst Mitte der 90er und man bekam von Facom auch Werkzeug für den deutschen Geschmack. Wie Facom aktuell ist vermag ich gar nicht zu sagen- da ich Werkzeug immer nur beim örtlichen Händler kaufe und der kaum noch etwas in der Lochwand hängen hat.

Stanley Schlüssel hingegen sieht ziemlich "einfach" aus- Massenware und nix weltbewegendes. Da greife ich dann lieber zu Carolus im mittleren Preissegment. Ich meine ja immer: Werkzug muss man vor dem Kauf anfassen- es sei denn man weiß genau was man will.

am 18. August 2013 um 2:12

Zu guten Werkzeugen kann man ganze Romane schreiben!

Hazet, Gedore, Heyco, oder auch Facom (hatte ich vorher noch nie gehört!) sind sicherlich Qualitäts-Hersteller.

Doch, wo die ihre Produkte herstellen, ist irrelevant! Die Auftraggeber schreiben die Anforderungen ins Pflichtenheft, und wird das dann nicht geliefert, dann gibt's auch kein Geld. Punkt!

Für den Endverbraucher sollte jedoch klar sein, dass er keinen guten Steckschlüsselsatz für 10 € bekommen kann, und dass eine hartverchromte Oberfläche, in der man sich nahezu spiegeln kann, kein Qualitätsmerkmal ist!

Gutes Werkzeug kostet gutes Geld, und hält dafür auch, bei sachgerechter Verwendung, ein Leben lang...

Wenn jemand die Fugen seiner Fliesen im Bad mit einem Schraubendreher reinigt, braucht er sich auch nicht zu wundern, wenn ein höchstwertiger Schraubendreher da ganz schnell demoliert wird. Das ist eben dann keine "sachgerechte" Verwendung dieses Werkzeugs...

So Long...

Zitat:

Original geschrieben von Triumph BGH 125

Zu guten Werkzeugen kann man ganze Romane schreiben!

Hazet, Gedore, Heyco, oder auch Facom (hatte ich vorher noch nie gehört!) sind sicherlich Qualitäts-Hersteller.

...

Wenn jemand die Fugen seiner Fliesen im Bad mit einem Schraubendreher reinigt, braucht er sich auch nicht zu wundern, wenn ein höchstwertiger Schraubendreher da ganz schnell demoliert wird. ...

Hat Facom überhaupt Schraubendreher? :confused:

 

 

;)

Themenstarteram 18. August 2013 um 8:37

Zitat:

Original geschrieben von Swallow

Zitat:

Original geschrieben von Triumph BGH 125

Zu guten Werkzeugen kann man ganze Romane schreiben!

Hazet, Gedore, Heyco, oder auch Facom (hatte ich vorher noch nie gehört!) sind sicherlich Qualitäts-Hersteller.

...

Wenn jemand die Fugen seiner Fliesen im Bad mit einem Schraubendreher reinigt, braucht er sich auch nicht zu wundern, wenn ein höchstwertiger Schraubendreher da ganz schnell demoliert wird. ...

Hat Facom überhaupt Schraubendreher? :confused:

 

 

;)

Ja, na klar! Sie sind top!:cool: Die werden auch noch in Frankreich produziert, wie die Werkstattwagen und Zangen.

Am liebsten habe ich sie mit Isorylgriff gekauft. Das Material ist leider seit 25 Jahren aus der Mode.:(

Viele Grüße,

Olli

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