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Experten fordern Tempo 120 auf Autobahn

Themenstarteram 17. Juni 2005 um 18:11

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,360962,00.html

 

Die Schäden, die der Straßenverkehr nach wie vor an Gesundheit und Umwelt anrichtet, sind unakzeptabel hoch, stellt ein Gremium beim Bundesumweltministerium fest und fordert Tempolimits und höhere Ökosteuer.

Berlin - "Neben Deutschland verzichten europaweit nur noch drei Länder auf ein Tempolimit. Das sind Lettland, Estland und Malta", sagte Peter Michaelis vom Sachverständigenrat für Umweltfragen beim Bundesumweltministerium am Freitag in Berlin. Das Gremium übergab der Bundesregierung ein Sondergutachten, wonach das Auto trotz aller technischer Fortschritte die Gesundheit weiterhin erheblich schädigt. "Die durch den Straßenverkehr verursachten Folgeschäden an Gesundheit und Umwelt sind nach wie vor unakzeptabel hoch", heißt es in der Studie.

Die Wissenschaftler fordern zum Schutz von Umwelt und Gesundheit, auf Autobahnen mittelfristig ein Tempolimit von 120 Stundenkilometer einzuführen. "Im innerörtlichen Bereich sollte mit Ausnahme von Durchgangsstraßen ein Tempolimit von 30 km/h eingeführt werden." Die Ökosteuer solle kontinuierlich angehoben werden. Der Straßenverkehr müsse eingedämmt werden, sonst könnten die Umwelt- und Gesundheitsfolgen nicht auf ein akzeptables Maß verringert werden. Ein hohes Mobilitätsniveau sei auch mit weniger Verkehr möglich.

Die Experten kritisieren, die deutsche Automobilindustrie habe "sehr viel verschlafen". Der Straßenverkehr sei für rund 20 Prozent der Luftverschmutzung durch Kohlendioxid verantwortlich. "Dieselrußpartikel erhöhen das Lungenkrebsrisiko und führen zu chronischen Atemwegserkrankungen." Neue Fahrzeuge müssten zügig serienmäßig mit Partikelfiltern ausgestattet werden. 60 Prozent der Bevölkerung fühlten sich zudem durch Verkehrslärm belästigt. Dieser erhöhe das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

ADAC: Tempolimits bringen nichts

Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) sagte: "Das Auto der Zukunft muss sich durch eine hocheffiziente und möglichst emissionsfreie Nutzung auf Grundlage erneuerbarer Energien auszeichnen. Bis 2020 wollen wir den Anteil der alternativen Kraftstoffe am Markt auf 25 Prozent erhöhen." Das Bundesverkehrsministerium verwies auf bereits eingeleitete Klimaschutz-Maßnahmen wie Ökosteuer, Lastwagen-Maut, emissionsbezogene Kfz-Steuer und die freiwillige Selbstverpflichtung der Automobilindustrie zur Reduzierung des durchschnittlichen Benzinverbrauchs um 25 Prozent. Der Anteil der Mittel für den Umweltschutz an den Straßenbaukosten liege inzwischen bei zehn Prozent.

Die "Allianz pro Schiene" erklärte: "Die vom Sachverständigenrat festgestellte katastrophale Umweltbilanz des Straßenverkehrs zeigt, dass ein Umsteuern hin zu einer nachhaltigen Verkehrspolitik mehr denn je nötig ist." Es würden jedoch regelmäßig Umweltgutachten erstellt, "aber es passiert wenig". Dagegen kritisiert der ADAC-Präsident Peter Mayer die Forderung des Sachverständigenrats. "Auch für die Umwelt bringt ein Tempolimit nicht viel. Eine ADAC-Untersuchung hat gezeigt, dass die Emissionen bei einem Tempolimit nur minimal zurückgehen", sagte Mayer dem Berliner "Tagesspiegel". Zudem seien Autobahnen die sichersten Straßen.

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250 Antworten
am 2. Juli 2005 um 12:18

Zitat:

Original geschrieben von Sailor_R

Das ist ja lächerlich, dazu fällt mir nichts mehr ein.

Ist das nicht in Schweden / Norwegen so ähnlich? Und am Ende haben die mehr Unfälle weil die Leute am Steuer einschlafen.

Gruss,

Sailor

Du vergisst was:

Wir haben Tüv, die da oben nicht.

Entsprechend schauen die Rostlauben der SChweden aus...

Zitat:

Original geschrieben von Tomme

Die fahren dicke Dienstwagen mit Fahrer, und der kann ja sehen, wie er wach bleibt.

Dienstwagen: Noch ;)

Fahrer: Der muss sich nicht so unbedingt an die Regeln halten :(

und zahlt demnächst wie wir auch für die fette Ministerrente :(

am 2. Juli 2005 um 15:39

Wenn er das nur tut!

Und das Benzin soll er auch selber bezahlen!!

Meinst Du, Stefan, die haben da in Schweden garkeine technische Überwachung?

So kenn ich die eigentlich nicht.

am 2. Juli 2005 um 16:24

Zitat:

Original geschrieben von Gurgeler

Meinst Du, Stefan, die haben da in Schweden garkeine technische Überwachung?

So kenn ich die eigentlich nicht.

Soweit ich weiß, haben die schon in Dänemark sowas nicht mehr, dafür 'ne Luxussteuer von 100% auf den Autos, was mit ein Grund dafür ist, das die Dänen und Schweden meist mit recht alten (Volvos) unterwegs sind, bis auf die 'Alk Schmuggler', die hier anfänglich mit 'ner richtigen Rostlaube dumfahren, die nichtmal im Ansatz den TüV bestehen würde (wegen Rost, ev. gar dem Rest auch), dann aber 'irgendwann' 'nen nagenleuen Luxusschlitten fahren...

Zitat:

Original geschrieben von Sailor_R

Ich habs auch voll gefressen denn ich wurde Opfer einer ganz miesen Abzocke. Merken: A 96, bei Germering. Dreispurige Autobahn, plötzlich wird runtergesetzt auf 80 km/h (Lärmschutz) und es wird geblitzt. Weit und breit kein Haus? Nicht viel weiter ist ein Militärflughafen. Lärmschutz ??? Hähä.

Ich weiß nicht, ob der Militärflughafen (müsste Fürstenfeldbruck sein, oder?) noch genutzt wird. Aber trotzdem ist so ein Lärmschutz-Limit natürlich lachhaft, und die Blitzerei dort erst recht. (Wenngleich natürlich KEIN Zufall...)

Das wird aber oft so gemacht, dass Lärmschutz-Limits besonders gerne überwacht werden (zB auch auf der A5 bei Heidelberg oder auf der B10 bei Stuttgart).

Zitat:

Hat das noch mit Sicherheit im Strassenverkehr zu tun?

Wenn ich an gleicher Stelle die 80 km/h fahr und den 3. Gang nehm bin ich schon um ein vielfaches lauter. Wenn schon Lärmschutz dann: dB Messungen machen!

Mit Verkehrssicherheit hat das definitiv nichts zu tun, und diese Lärmschutz-Limits sind auch rechtlich umstritten. (Hin und wieder wird mal eins aufgehoben, wenn dagegen geklagt wurde.)

Aber wenn so ein Limit besteht, dann muss man es auch einhalten --- leider :(

Sicher kann man im niedrigeren Gang fahren --- und dies sogar damit begründen, man habe dies gemacht, um auch ja nicht versehentlich schneller zu fahren (was ja im höhrern Gang gerne passiert).

So gesehen kann man in Tempo-30-Zonen im zweiten und in Tempo-50-Abschnitten im dritten Gang fahren --- hat man ja immerhin in der Fahrschule mal so gelernt...;)

Zitat:

Für mich ist das Autofahren in der Schweiz viel unangenehmer als in Deutschland.

Die Leute gurken Dir auf der AB im toten Winkel rum, überholen rechts, verstehen das Reissverschlussprinzip nicht, lassen Dich auch sonst nicht rein?? Fahren aber doch mit dicken S4 / S6 / S8 Audis rum.

Nun, über die Fahrkünste der Schweizer kann ich aus eigener Erfahrung nichts Negatives berichten. (Allerdings habe ich da natürlich nicht so viel Erfahrung wie Du.)

Überfordert sind viele Schweizer nur auf deutschen Autobahnen (insbesondere A81 Singen - Stuttgart), aber das kann man ihnen nicht vorwerfen. Wo sollten sie es lernen? ;)

Zitat:

Das ist ja lächerlich, dazu fällt mir nichts mehr ein.

Ist das nicht in Schweden / Norwegen so ähnlich? Und am Ende haben die mehr Unfälle weil die Leute am Steuer einschlafen.

Das ist diese "Vision Zero", die in Skandinavien wie in der Schweiz in den Köpfen der Verkehrspolitiker herumgeistert.

Dabei sagt einem schon der gesunde Menschenverstand, dass ein Verkehr ganz ohne Verkehrstote niemals möglich sein wird, und dass Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit stets geboten, geeignet und angemessen sein müssen.

Aber wie sagte schon der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt so schön: "Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen." ;)

BTW, Schmidt war es auch, der das von seinem Vorgänger Brandt in der Ölkrise 1973 erlassene generelle Tempolimit auf deutschen Autobahnen wieder aufhob --- Gott sei Dank! :)

es gibt schon noch Politiker, Juristen und Verwaltungsbeamte, die die Unfälle auf Rügen (4T) und den mit dem Espace (7T) untersuchen und zum Anlaß nehmen werden, über Konsequenzen nachzudenken

und nun die Frage an die Vollgasfraktion hier im Forum: Was würdet Ihr anordnen und entscheiden, wenn es an Euch läge, zukünftig solche Unfälle vermeiden zu helfen?

genau!

wenn ich als Anlieger einer ruhigen Seitenstraße gerne Tempo 30 hätte (wegen der Bekloppten in ihren rasenden Discos), dann nützt es NICHTS, böse Briefe an die zuständigen Stellen zu schreiben

besser ist es, 2 bis 3 Kinder über den Haufen zu fahren, DANN werden SOFORT Tempo-30-Schilder aufgestellt!

ich muß mich deshalb auch immer zurücknehmen, um NICHT der Vollgasfraktion und den PS-Prolls zu widersprechen, wenn die freue Fahrt für freie Bürger fordern

im Gegenteil!

Leute, fahrt immer und überall voll Pulle, gelle?

und viele Tote

dann haben wir bald überall Tempolimits

(ich hoffe, daß die ganz Bekloppten dies nicht lesen werden und deshalb weiter so fahren, wie es meiner Zielsetzung entspricht)

.

am 6. Juli 2005 um 7:36

Es kann doch wohl nicht so schwierig sein, seine Geschwindigkeit den Verhältnissen anzupassen.

am 6. Juli 2005 um 10:10

Ein Auto ist eine Waffe und ein Führerschein ist eben kein Waffenschein.

Ich frage mich immer wieder wie die Schweizer das machen - fast jeder hat zu Hause ein Sturmgewehr mit Munition und trotzdem habe ich noch nie gehört das einer damit Amok gelaufen ist.

Das Problem liegt eben nicht bei dem Tempo, sondern bei den Leuten die emotional und intelligenzmässig damit nicht umgehen können.

Alkohol am Steuer zum Beispiel - ich kenne einige Leute bei denen ich lieber laufen würde als Freitag Abends mit zu fahren...dabei sagen sie, das dass "bisschen" Alkohol nichts ausmacht.

Auch wenn die Leute nichts getrunken haben, habe ich nachts (oder auch Tagsüber, sass halt nachts mit im Auto) für 100km/h auf einer engen, unübersichtlichen Strasse mit Bäumen links und rechts erst recht kein Verständnis (der Fahrer kannte den Weg und wollte umbedingt vor einen Freund irgendwo ankommen).

Jeder Vollidiot kann einen Führerschein machen und wenn der in Deutschland eingezogen wird - dann geht man halt ins Ausland und holt sich einen neuen.

Wie wärs mit regelmässigen europaweiten psychologischen Fahrtauglichkeitsuntersuchungen?

Aber bis das helfen würde wäre jeder zweite mit recht oder unrecht seinen Führerschein los.

Man sollte auf jeden Fall nicht vergessen, das wir trotz fehlenden Tempolimits eine der sichersten Autobahnen der Welt haben. In Belgien gibts ein Tempolimit und da sind letztens an einen Wochenende 20 Jugendliche bei Verkehrunfällen gestorben...denkt mal darüber nach.

am 6. Juli 2005 um 11:55

Zitat:

Original geschrieben von J.Ripper

dann haben wir bald überall Tempolimits

Wir haben jetzt schon überall Tempolimits, außer auf der Autobahn. Und hier passieren nun wirklich nicht übermäßig viel Unfälle, deine Beispiele sind für so eine Argumentation auch denkbar unpassend.

Ob die vorhandenen Tempolimits angemessen sind steht auf einem anderen Blatt. Gibt leider oft beide Extreme: Es gibt perfekt ausgebaute Hauptstraßen, wo nur 50 erlaubt ist. Genauso gibt es enge, holprige Landstraßen mit netter Baumbepflanzung am Rande, auf denen man durch Schilder und folglich andere Autofahrer genötigt wird, 100 zu fahren. Wer hier vernünftigerweise 70 fährt, provoziert gleich gefährliche Überholmanöver.

Trotzdem nützt das beste Tempolimit nichts, wenn in beiden von dir genannten Unfällen dieses sowieso missachtet wurden. Von daher wird kaum ein Politiker sagen: Auf Rügen gabs einen Unfall auf der Landstraße durch Alkohol und überhöhte Geschwindigkeit, ab jetzt 120 auf allen Autobahnen. Das ist einfach nur unlogisch.

am 6. Juli 2005 um 12:05

Die Freie Fahrt ist ja auch ein Ventil, um sich abnzureagieren. Wer Gas geben will, stellt sich den Wecker und donnert über die Autobahn, bis der Tank leer ist.

In anderen Ländern ist es überall verboten, da wird dann überall und ohne Rücksicht auf Risiken gerast...

Gruß

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