Ethanol und Kunststoff - Problem oder nicht?
... das ist hier die Frage! Nachdem ich feststellen musste, dass mein Lupo mit Ethanol scheinbar kein Problem hat, wollte ich auch die letzte Unbekannte lösen oder zumindest Hinweise finden ob Ethanol nun dem Tank bzw. den Spritleitungen schadet oder nicht. Zu dem Thema wird ja hier auf MT viel unterschiedliches Zeugs behauptet.
Zunächst ein Beispiel aus einer TV-Doku - durch die ich übrigens überhaupt erst auf den Gedanken gekommen bin -. Als TV-Doku-Fan nahm ich vor einiger Zeit die Doku "Sprit aus Zucker" auf. Am Ende dieser Doku wird ein alter Mann interviewt, der ne uralte, rostige Schrottkarre seit über 10 Jahren mit E85 befeuert. Flexifuel - Fehlanzeige. Eben ein stinknormaler Benzinmotor. Schäden? Keine! Als nächstes durchsuchte ich youtube ein wenig zum Stichwort E85. Besonders interessant:
http://www.youtube.com/watch?v=I-MNQFlRilE
Dort kommen die Tester auf dasselbe Ergebnis wie der alte Mann in Brasilien. Schäden: keine. Ganz im Gegenteil. Der Kunststoff der Benzinleitungen des E85-betriebenen Fahrzeugs sind sogar in einem besseren Zustand.
Auch die Erfahrungen bei MT sehen da größtenteils ähnlich aus. Zumindest ist noch keinem der Tank oder die Spritleitungen unterm Hintern weggeschmolzen.
So … nächste Frage meinerseits war: Woraus besteht der Tank eines "modernen Autos" nun eigentlich ? Mal sehen was Wikipedia dazu sagt …
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoff
Der Tank eines VW Polos besteht also aus Polyethylen. Dann schaun wir mal was Wikipedia so zu Polyethylen sagt…
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylen
Um den wichtigsten Satz zu zitieren: „PE ist beständig gegen fast alle polaren Lösungsmittel (T < 60 °C), Säuren, Laugen, Wasser, Alkohole, Öl, HDPE auch gegen Benzin“.
Stimmt nicht ganz. Wie man hier sieht:
http://chemie.fb2.fh-frankfurt.de/KUT/211KENNWE.htm
gibt es auch Polyethylen, welches etwas weniger robust ist. Nur ist dieses weniger dichte, weiche PE auch nicht beständig gegen Benzin. Daher wird der Autotank wohl kaum aus diesem Zeug bestehen.
Zudem wissen wir ja, dass im Benzin bis zu 5% (bei SuperPlus) Benzol enthalten ist. Benzol ist ein sog. aromatischer Kohlenwasserstoff, der nicht nur giftiger, sondern auch erheblich aggressiver zu Kunststoffen ist als primäre Alkohole. Damit hat sogar reines PE Probleme (siehe letzter Link). Vermutlich ist der Tank von innen irgendwie beschichtet oder durch Zusätze im PE widerstandsfähiger gemacht, damit auch Benzol langfristig keine Schäden hinterlässt.
Naja, das wichtigste an der Geschichte ist jedoch, dass Primäralkohole im Grunde relativ harmlos sind und Kunststoffe kaum angreifen. Was Benzin standhält, hält auch Ethanol aus. Vor allem dann, wenn Benzol ebenfalls keinen Schaden anrichtet.
Mir reicht das auf jeden Fall als Beweis. Ehrlich gesagt glaub ich nichtmal, dass die Hersteller was am Tank oder an den Leitungen verändern müssen. Ich denke, dass da wieder mal viel Marketing dahinter steckt. Wieviel Müll da gelabert wird, sehe ich tagtäglich im IT-Bereich und man sieht ebenfalls wie alle Leute diesen Dünsch… nachlabern, glauben und andere auch noch belehren wollen.
Mein Gewissen in der Hinsicht ist auf jeden Fall beruhigt.
Beste Antwort im Thema
... das ist hier die Frage! Nachdem ich feststellen musste, dass mein Lupo mit Ethanol scheinbar kein Problem hat, wollte ich auch die letzte Unbekannte lösen oder zumindest Hinweise finden ob Ethanol nun dem Tank bzw. den Spritleitungen schadet oder nicht. Zu dem Thema wird ja hier auf MT viel unterschiedliches Zeugs behauptet.
Zunächst ein Beispiel aus einer TV-Doku - durch die ich übrigens überhaupt erst auf den Gedanken gekommen bin -. Als TV-Doku-Fan nahm ich vor einiger Zeit die Doku "Sprit aus Zucker" auf. Am Ende dieser Doku wird ein alter Mann interviewt, der ne uralte, rostige Schrottkarre seit über 10 Jahren mit E85 befeuert. Flexifuel - Fehlanzeige. Eben ein stinknormaler Benzinmotor. Schäden? Keine! Als nächstes durchsuchte ich youtube ein wenig zum Stichwort E85. Besonders interessant:
http://www.youtube.com/watch?v=I-MNQFlRilE
Dort kommen die Tester auf dasselbe Ergebnis wie der alte Mann in Brasilien. Schäden: keine. Ganz im Gegenteil. Der Kunststoff der Benzinleitungen des E85-betriebenen Fahrzeugs sind sogar in einem besseren Zustand.
Auch die Erfahrungen bei MT sehen da größtenteils ähnlich aus. Zumindest ist noch keinem der Tank oder die Spritleitungen unterm Hintern weggeschmolzen.
So … nächste Frage meinerseits war: Woraus besteht der Tank eines "modernen Autos" nun eigentlich ? Mal sehen was Wikipedia dazu sagt …
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoff
Der Tank eines VW Polos besteht also aus Polyethylen. Dann schaun wir mal was Wikipedia so zu Polyethylen sagt…
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylen
Um den wichtigsten Satz zu zitieren: „PE ist beständig gegen fast alle polaren Lösungsmittel (T < 60 °C), Säuren, Laugen, Wasser, Alkohole, Öl, HDPE auch gegen Benzin“.
Stimmt nicht ganz. Wie man hier sieht:
http://chemie.fb2.fh-frankfurt.de/KUT/211KENNWE.htm
gibt es auch Polyethylen, welches etwas weniger robust ist. Nur ist dieses weniger dichte, weiche PE auch nicht beständig gegen Benzin. Daher wird der Autotank wohl kaum aus diesem Zeug bestehen.
Zudem wissen wir ja, dass im Benzin bis zu 5% (bei SuperPlus) Benzol enthalten ist. Benzol ist ein sog. aromatischer Kohlenwasserstoff, der nicht nur giftiger, sondern auch erheblich aggressiver zu Kunststoffen ist als primäre Alkohole. Damit hat sogar reines PE Probleme (siehe letzter Link). Vermutlich ist der Tank von innen irgendwie beschichtet oder durch Zusätze im PE widerstandsfähiger gemacht, damit auch Benzol langfristig keine Schäden hinterlässt.
Naja, das wichtigste an der Geschichte ist jedoch, dass Primäralkohole im Grunde relativ harmlos sind und Kunststoffe kaum angreifen. Was Benzin standhält, hält auch Ethanol aus. Vor allem dann, wenn Benzol ebenfalls keinen Schaden anrichtet.
Mir reicht das auf jeden Fall als Beweis. Ehrlich gesagt glaub ich nichtmal, dass die Hersteller was am Tank oder an den Leitungen verändern müssen. Ich denke, dass da wieder mal viel Marketing dahinter steckt. Wieviel Müll da gelabert wird, sehe ich tagtäglich im IT-Bereich und man sieht ebenfalls wie alle Leute diesen Dünsch… nachlabern, glauben und andere auch noch belehren wollen.
Mein Gewissen in der Hinsicht ist auf jeden Fall beruhigt.
170 Antworten
Hallo E85 Fans!
Das nenne ich einen ermutigenden Beitrag!
Letzte Woche habe ich den Vergaser meiner Vespa (Bjhr. 1996) komplett zerlegt. Es sind dort alle möglichen Dichtungen verbaut, von der Papierdichtung bis zur Gummidichtung ist alles dabei. Tank, Tankdeckel, Spritschlauch und Vergaser sind nun seit 1 1/2 Jahren ständig im Kontakt mit E85 und es gibt nichts zu beanstanden.
Mein Vespatyp wird schon seit vielen, vielen Jahrzehnten fast unverändert gebaut, der Motorblock und Vergaser sicherlich mind. über 50 Jahre identisch. Auch die Verschleißteile, wie z.B. Dichtungen sind gleich geblieben. Diese Teile haben bis jetzt keinerlei negative Veränderung auf E85 gezeigt.
Also weiter gehts ohne Ängste mit E85 im Tank!
Viel Spaß dabei!
Ich fahre jetzt seit ca. 50.000 km E85. Alle Materialien, die ab 1990 sind, wenn Sie geeignet sind für Superkraftstoff auch ethanolbeständig. Lediglich bei japanischen Autos, kann die Kradftstoffpumpe beschädigt werden.
Diese kann man aber auch gegen eine ethanolbeständige austauschen lassen, wenn die Serienpumpe tatsächlich kaputt geht. Die Kosten liegen bei unter 150.- EUR.
Alles in Allem kann ich garantieren, daß es bei Fahrzeugen aus europäischer und amerikanischer Fabrikation zu keinerlei Schäden am Motor oder an der Peripherie kommen kann. Bei anderen Fahrzeugen kann lediglich die Kraftstoffpumpe beschädigt werden, die dann gegen eine Ethanolkraftstoffpumpe ausgetauscht werden kann.
Gruß
Sascha AxmannWenn du das garantierst, bezahlst du mir noch die 2 Benzinfilter, die es beim Vectra A 2.0i BJ 1992 zusammengefressen hat? 🙂
Ups ....
und ich dachte ein Auto hätte nur immer einen Benzinfilter ;-) Jedenfalls wird bei mir immer nur einer ausgetauscht.
Eine umweltfreundliche Fahrt wünsche ich
der Mann mit dem einen Benzinfilter ;-)
Mein Vectra hatte auch nur einen, aber der erste war nach 200 km mit Ethanol bereits durch und der zweite nach 1000 km.
War also ethanoluntauglich bzw. das Ethanol hat Tankablagerungen herausgelöst und die hingen dann im zweiten.
Aber kurzerhand auf Kunstofffilter umgerüstet und gut wars🙂
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Moin,
Und GENAU darum geht ... ohne eine FREIGABE gibt es keine Garantie. Die Aussage von dem Herren hier ... ist daher in höchstem Maße ... gefährlich ... aber gut ... für SEINEN Geldbeutel ... nicht für meinen *Kopfschüttel*
MFG Kester
Zitat:
Original geschrieben von sascha201278
Alles in Allem kann ich garantieren, daß es bei Fahrzeugen aus europäischer und amerikanischer Fabrikation zu keinerlei Schäden am Motor oder an der Peripherie kommen kann. Bei anderen Fahrzeugen kann lediglich die Kraftstoffpumpe beschädigt werden, die dann gegen eine Ethanolkraftstoffpumpe ausgetauscht werden kann.
Gruß
Sascha Axmann
Ha, ha, ha. Da kann man nur drüber lachen. Aber es ist kommt ja von dem bekannten Sascha Axmann, der schon vieles behauptet hat und offenbar keine Ahnung hat und Autos für Biosprit umbaut. Soll ich dir nachträglich die Rechnung für meine Reparatur schicken und du bezahlst sie mir? Bei mir war nämlich die Benzinleitung gerostet, das Benzinfilter innen halb aufgelöst mit einigen Folgen noch, nämlich Verstopfung der Einspritzdüsen. Der Tank musste gereinigt werden, ebenso die Benzinleitung und die Düsen erneuert und die Pumoe ebenso.
Inzwischen habe ich eine Benzinleitung aus Kunststoff, bei der der Hersteller die Beständigkeit gegen Ethanol bestätigt hat (benzinbeständig ist sie ohnehin). Beim neuen Filter, der demnächst zur Kontrolle ausgebaut wird, wird sich zeigen, ob er beständig ist oder nicht.
Allerdings haben viele Autos heutzutage auch Spritleitungen aus Kunststoff, die werden meist weitgehend oder ganz beständig sein. Meiner hatte aber keine ist ist auch nicht so alt, nämlich Baujahr 2000. Meine Anfrage bei verschiedenen Herstellern von Benzinfiltern ergab, dass sie derzeit keine führen, bei denen sie Ethanolbeständigkeit garantieren. Mag sein, dass sie trotzdem beständig sind, hat aber keiner überprüft. Klar für die FFV-Autos, die man heute auch in Deutschland kriegt, muss es ja welche geben, die beständig sind.
@DonC
Welchen Benzinfilter hast Du denn in welchen Vectra eingebaut? Hast Du noch einen Herstellernamen oder Bezeichnung des Filters? Bis jetzt ist bei mir nichts passiert, aber wer weiss ... Mein Vectra B ist Baujahr 2001 ...
@Kokos
Welchen Hersteller hast Du für Deine Benzinleitungen gewählt?
Sicher ist sicher ^^.
Aber noch läuft alles sauber (ca. 4000 km mit letztlich E38)
Viele umweltfreundliche Grüsse Michael
Zitat:
Original geschrieben von Mc_Lucio
@Kokos
Welchen Hersteller hast Du für Deine Benzinleitungen gewählt?
Ich habe die Leitung irgendwo bei einem Händler im Netz bestellt, um erstmal zu prüfen ob sie im Durchmesser usw. passt. Dann habe ich den Hersteller angeschrieben, das war die Fa. Cohline
http://www.cohline.de/die mir nach längerer Zeit erst Auskunft geben konnte, dass diese Leitumg, die aus PA (Polyamid) ist, ethanolbeständig ist, sogar bei bis zu 80 °C. Ich glaube, das Material heisst Cohline 3000 etwa. Ich habe ein kleines Stück der Leitung mal einige Wochen bevor die Antwort von Cohline kam, in Ethanol gelagert und konnte nichts Negatives feststellen, jedoch war mir diese Prüfung natürlich nicht aussagekräftig genug. Daher eben die Anfrage beim Hersteller, der gewiss bessere Verfahren der Prüfung angewandt hat, als ich es laienhaft und damit auch nicht aussagekräftig genug, konnte.
@Kokos
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich muss immer wieder feststellen die 'Alkoholiker' sind nett ;-)
Viele prozentige Grüsse Michael
Zitat:
Original geschrieben von Mc_Lucio
@DonCWelchen Benzinfilter hast Du denn in welchen Vectra eingebaut? Hast Du noch einen Herstellernamen oder Bezeichnung des Filters? Bis jetzt ist bei mir nichts passiert, aber wer weiss ... Mein Vectra B ist Baujahr 2001 ...
@Kokos
Welchen Hersteller hast Du für Deine Benzinleitungen gewählt?
Sicher ist sicher ^^.
Aber noch läuft alles sauber (ca. 4000 km mit letztlich E38)
Viele umweltfreundliche Grüsse Michael
Original GM und nach 190.000 km dacht ich mir, gut der ist halt gealtert, aber der zweite hat mit Ethanol auch nicht lange durchgehalten. Der Kunstofffilter ausm Zubehör könnte heut noch drin sein...🙂
Also bei meinem Ford Fiesta 1.1, E70,
wird regelmäßig der Benzinstandgeber vom Ethanol zerfressen 😉
Hallo Pt,
weisst Du, aus welchem Material der Standmesser gefertigt ist? Das würde mich interessieren. Kannst Du vielleicht ein Bild von dem Teil hier reinstellen?
Grüße, biovector
na, anscheinend sind manche Opels und Fords nicht so die idealen Kandidaten.....bei meinem Volvo sind nach bisher 2 Jahren unter Alkoholeinfluß noch keine Schäden aufgetreten, und ich hoffe das bleibt auch so
ab was für einer mischung ... merkt man ein mehrverbrauch ?
unterschiedlich, so ab E30 durchschnittlich