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Ethanol und Kunststoff - Problem oder nicht?

... das ist hier die Frage! Nachdem ich feststellen musste, dass mein Lupo mit Ethanol scheinbar kein Problem hat, wollte ich auch die letzte Unbekannte lösen oder zumindest Hinweise finden ob Ethanol nun dem Tank bzw. den Spritleitungen schadet oder nicht. Zu dem Thema wird ja hier auf MT viel unterschiedliches Zeugs behauptet.
Zunächst ein Beispiel aus einer TV-Doku - durch die ich übrigens überhaupt erst auf den Gedanken gekommen bin -. Als TV-Doku-Fan nahm ich vor einiger Zeit die Doku "Sprit aus Zucker" auf. Am Ende dieser Doku wird ein alter Mann interviewt, der ne uralte, rostige Schrottkarre seit über 10 Jahren mit E85 befeuert. Flexifuel - Fehlanzeige. Eben ein stinknormaler Benzinmotor. Schäden? Keine! Als nächstes durchsuchte ich youtube ein wenig zum Stichwort E85. Besonders interessant:
http://www.youtube.com/watch?v=I-MNQFlRilE
Dort kommen die Tester auf dasselbe Ergebnis wie der alte Mann in Brasilien. Schäden: keine. Ganz im Gegenteil. Der Kunststoff der Benzinleitungen des E85-betriebenen Fahrzeugs sind sogar in einem besseren Zustand.
Auch die Erfahrungen bei MT sehen da größtenteils ähnlich aus. Zumindest ist noch keinem der Tank oder die Spritleitungen unterm Hintern weggeschmolzen.
So … nächste Frage meinerseits war: Woraus besteht der Tank eines "modernen Autos" nun eigentlich ? Mal sehen was Wikipedia dazu sagt …
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoff
Der Tank eines VW Polos besteht also aus Polyethylen. Dann schaun wir mal was Wikipedia so zu Polyethylen sagt…
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylen
Um den wichtigsten Satz zu zitieren: „PE ist beständig gegen fast alle polaren Lösungsmittel (T < 60 °C), Säuren, Laugen, Wasser, Alkohole, Öl, HDPE auch gegen Benzin“.
Stimmt nicht ganz. Wie man hier sieht:
http://chemie.fb2.fh-frankfurt.de/KUT/211KENNWE.htm
gibt es auch Polyethylen, welches etwas weniger robust ist. Nur ist dieses weniger dichte, weiche PE auch nicht beständig gegen Benzin. Daher wird der Autotank wohl kaum aus diesem Zeug bestehen.
Zudem wissen wir ja, dass im Benzin bis zu 5% (bei SuperPlus) Benzol enthalten ist. Benzol ist ein sog. aromatischer Kohlenwasserstoff, der nicht nur giftiger, sondern auch erheblich aggressiver zu Kunststoffen ist als primäre Alkohole. Damit hat sogar reines PE Probleme (siehe letzter Link). Vermutlich ist der Tank von innen irgendwie beschichtet oder durch Zusätze im PE widerstandsfähiger gemacht, damit auch Benzol langfristig keine Schäden hinterlässt.
Naja, das wichtigste an der Geschichte ist jedoch, dass Primäralkohole im Grunde relativ harmlos sind und Kunststoffe kaum angreifen. Was Benzin standhält, hält auch Ethanol aus. Vor allem dann, wenn Benzol ebenfalls keinen Schaden anrichtet.
Mir reicht das auf jeden Fall als Beweis. Ehrlich gesagt glaub ich nichtmal, dass die Hersteller was am Tank oder an den Leitungen verändern müssen. Ich denke, dass da wieder mal viel Marketing dahinter steckt. Wieviel Müll da gelabert wird, sehe ich tagtäglich im IT-Bereich und man sieht ebenfalls wie alle Leute diesen Dünsch… nachlabern, glauben und andere auch noch belehren wollen.
Mein Gewissen in der Hinsicht ist auf jeden Fall beruhigt.

Beste Antwort im Thema

... das ist hier die Frage! Nachdem ich feststellen musste, dass mein Lupo mit Ethanol scheinbar kein Problem hat, wollte ich auch die letzte Unbekannte lösen oder zumindest Hinweise finden ob Ethanol nun dem Tank bzw. den Spritleitungen schadet oder nicht. Zu dem Thema wird ja hier auf MT viel unterschiedliches Zeugs behauptet.
Zunächst ein Beispiel aus einer TV-Doku - durch die ich übrigens überhaupt erst auf den Gedanken gekommen bin -. Als TV-Doku-Fan nahm ich vor einiger Zeit die Doku "Sprit aus Zucker" auf. Am Ende dieser Doku wird ein alter Mann interviewt, der ne uralte, rostige Schrottkarre seit über 10 Jahren mit E85 befeuert. Flexifuel - Fehlanzeige. Eben ein stinknormaler Benzinmotor. Schäden? Keine! Als nächstes durchsuchte ich youtube ein wenig zum Stichwort E85. Besonders interessant:
http://www.youtube.com/watch?v=I-MNQFlRilE
Dort kommen die Tester auf dasselbe Ergebnis wie der alte Mann in Brasilien. Schäden: keine. Ganz im Gegenteil. Der Kunststoff der Benzinleitungen des E85-betriebenen Fahrzeugs sind sogar in einem besseren Zustand.
Auch die Erfahrungen bei MT sehen da größtenteils ähnlich aus. Zumindest ist noch keinem der Tank oder die Spritleitungen unterm Hintern weggeschmolzen.
So … nächste Frage meinerseits war: Woraus besteht der Tank eines "modernen Autos" nun eigentlich ? Mal sehen was Wikipedia dazu sagt …
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoff
Der Tank eines VW Polos besteht also aus Polyethylen. Dann schaun wir mal was Wikipedia so zu Polyethylen sagt…
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylen
Um den wichtigsten Satz zu zitieren: „PE ist beständig gegen fast alle polaren Lösungsmittel (T < 60 °C), Säuren, Laugen, Wasser, Alkohole, Öl, HDPE auch gegen Benzin“.
Stimmt nicht ganz. Wie man hier sieht:
http://chemie.fb2.fh-frankfurt.de/KUT/211KENNWE.htm
gibt es auch Polyethylen, welches etwas weniger robust ist. Nur ist dieses weniger dichte, weiche PE auch nicht beständig gegen Benzin. Daher wird der Autotank wohl kaum aus diesem Zeug bestehen.
Zudem wissen wir ja, dass im Benzin bis zu 5% (bei SuperPlus) Benzol enthalten ist. Benzol ist ein sog. aromatischer Kohlenwasserstoff, der nicht nur giftiger, sondern auch erheblich aggressiver zu Kunststoffen ist als primäre Alkohole. Damit hat sogar reines PE Probleme (siehe letzter Link). Vermutlich ist der Tank von innen irgendwie beschichtet oder durch Zusätze im PE widerstandsfähiger gemacht, damit auch Benzol langfristig keine Schäden hinterlässt.
Naja, das wichtigste an der Geschichte ist jedoch, dass Primäralkohole im Grunde relativ harmlos sind und Kunststoffe kaum angreifen. Was Benzin standhält, hält auch Ethanol aus. Vor allem dann, wenn Benzol ebenfalls keinen Schaden anrichtet.
Mir reicht das auf jeden Fall als Beweis. Ehrlich gesagt glaub ich nichtmal, dass die Hersteller was am Tank oder an den Leitungen verändern müssen. Ich denke, dass da wieder mal viel Marketing dahinter steckt. Wieviel Müll da gelabert wird, sehe ich tagtäglich im IT-Bereich und man sieht ebenfalls wie alle Leute diesen Dünsch… nachlabern, glauben und andere auch noch belehren wollen.
Mein Gewissen in der Hinsicht ist auf jeden Fall beruhigt.

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Moin,

Biovector ... es ist aber unerheblich ob z.B. in Ottokraftstoff nun 5% Toluol und 7% XYZ oder umgekehrt sind ... die Lösungseigenschaften dieser Substanzen sind schon ziemlich ähnlich. Im Vergleich dazu sind die Eigenschaften von Ethanol stark anders. Und das ist der entscheidende Punkt. Es geht hierbei wie schon gesagt nicht darum Ottokraftstoffe zu protegieren ... sondern nur darum SICHER zu beraten. Es gibt solange keine Freigabe auf E85 vorhanden ist ... keine Gewissheit das in Auto A alle Teile DAUERHAFT Ethanolfest sind. Es wird ganz gewiss einige Zeit gutgehen ... aber wie lange ?! Kann man nicht vorraussagen. Vorraussagen kann ich das nur, wenn eine entsprechende Freigabe ergangen ist. Dann garantiert mir der Hersteller diese Form der Betriebssicherheit. Alternative wäre natürlich, das Ich die entsprechenden Teile umbaue auf Teile mit einer solchen Freigabe.

Die Sache die mich hier störte war die unterschwellige Aussage "Es gibt keine Probleme, schau der und der haben das getestet und es passierte nichts". Diese Gewissheit gibt es alleine schon nicht aus dem Grund, ohne E85 Freigabe kann der Hersteller die Teile ja jederzeit lustig tauschen, so dass z.B. bei dir die Teile absolut Ethanolfest sind ... und bei deinem Nachbarn mit gleichem Auto sind nach einer Produktionsumstellung 3 Tage später ungeeignete Schläuche reingekommen, man sieht es den Teilen ja leider nicht an.

Im übrigen entsteht Essigsäure im Tank durch Oxidation mit Luftsauerstoff permanent. Eine Gefahr besteht hier insbesondere bei Fahrzeugen, die viel stehen, wenig Strecke machen und/oder wo der Tank nicht oft genug geleert wird (z.B. Gasfahrzeuge).

Man muss sich da einfach Gedanken drum machen und ggf. entsprechende Teile oft kontrollieren und eventuell dann auch mal einen Wechsel der Verschlauchung einkalkulieren.

MFG Kester

sagt mal, wie kommt ihr eigentlich immer auf diesen Blödsinn mit der Essigsäure ?
Das passiert nur in Getränken mit niedrigem Alkoholgehalt, da dort entsprechende Bakterien mit Hilfe des Sauerstoffs in der Luft den Vorgang in Gang setzen. Bei hochprozentigem Alkohol passiert rein gar nix an der Luft, da diese Bakterien dort nicht überleben können. Oder ist euer Spiritus schonmal zu Essig geworden? Der verdampft höchstens, mehr nicht.

Und ich bleib dabei, Kunststoff, der Benzin stand hält, ist auch resistent gegen Ethanol.

Was den Grundsatz angeht, gebe ich Rotherbach aber trotzdem recht. Grundsätzlich unbedenlich ist Ethanol als Kraftstoff sicherlich nicht. Es gibt ganz klar einige Risiken. Seien es sich auflösende Metalle aufgrund der Polarität des Ethanol-Moleküls oder ein zu mager laufender Motor wegen der geringeren Energiedichte oder stärkerer Verschleiß bei viel Kurzstrecke wegen starkem Motoröleintrag etc.

Aber das sind überschaubare Risiken. Zudem müssten alle gasbetriebenen Fahrzeuge Probleme haben, weil die Kühlleistung durch Verdampfung des Kraftstoffes bei Anfettung auch nicht ansatzweise an Benzin rankommt. Es müssten reihenweise die Ventile verglühen. Tun sie das ? Natürlich nicht.

Achso, nochwas. Dass die Lösungseigenschaften aller Bestandteile im Benzin ähnlich sind, ist auch quatsch. Ich sagte doch schon, in SuperPlus ist z.B. 5% Benzol (ein aromatischer Kohlenwasserstoff) enthalten, welches erheblich agressiver zu Kunststoffen ist als Ethanol. Habt ihr sowas denn nie in Chemie gemacht. Primäralkohole, Alkane, Alkene, Esther, Aromaten etc.
Primäralkohole sind verhältnismäßig harmlos zu Kunststoffen. Da im Benzin zudem auch noch andere Zusätze (z.B. MTBE - ein Esther) enthalten sind, kann es einfach nicht sein, dass der Tank/die Spritleitungen all diesen Stoffen standhalten soll, bei Ethanol aber aufquellen und zerbröseln soll. Son Quatsch, ganz ehrlich.
Bei Metallen - vor allem unedlen Metallen - ist es wie gesagt natürlich was anderes. Hat dann aber nix mit der Agressivität, sondern mit der Polarität des Moleküls zu tun.

Hallo zusammen,

der Thread ist sehr interessant, besonders das gepostete Video. Sehr schön, es hat mir sehr gut gefallen.
(kurze Anmerkung: die Benzinpumpe in dem Video sah nicht danach aus als ob sie ca. 170.000 km in essigsäure gelegen hätte;
allerdings kann ich das natürlich nicht beweisen ;-) )

Jeder der Bioethanol fährt muss wissen, das das sein eigenes Risiko ist - das ist wohl war -.
Nur mein Vectra ist 6 Jahre alt und wer gibt mir da noch IRGENDEINE Garantie? Vielleicht noch gegen Durchrostung. Das wars aber dann auch.

Mal ehrlich, wenn etwas kaputt geht, was kann es sein? Eine Spritleitung? ja vielleicht. Eine Benzinpumpe? ja vielleicht
Was kann kaputt gehen was wirklich teuer ist? Einige Mitglieder fahren seit 3 Jahren das Zeug. Ich kenn keinen mit einem wirklich
grossen Schaden. Oder hab ich was verpasst?
Jetzt kommt noch ein amerikanisches Auto dazu mit ca. 170.000 km Laufleistung ohne Defekte - super find ich das-.

Ja jeder macht es auf eigene Kappe, ich auch.

Ich geh am Freitag wieder Ethanol E34 tanken ;-)
Hoffe ich hab euch nicht gelangweilt.

Viele hochprozentige Grüsse Michael

Moin,

Sego ... DU sagst ... es sei Quatsch ... ICH sage dir aus meiner PRAXIS als Chemiker ... das es alles andere als Quatsch ist. Das ist ein Punkt den man BEDENKEN muss, der ggf. Akut werden kann. So schreiben dir gewisse Vorschriften in Laboren vor, das du bei der Analytik von diesen und jenen Substanzen auf keinen Fall Kunststoffe verwenden darst ... da aus diesen möglicherweise Substanzen gelöst werden können. Dir werden in solchen Fällen sündhaftteure Glasgeräte vorgeschrieben. Warum ? Wenn das doch alles so unproblematisch ist ??? Du kannst NICHT (!!!) sagen es gibt keine Probleme, wenn Probleme vorhanden sind. Du kannst gerne dein Auto nur mit E85 betreiben ... du machst es auf eigenes Risiko. Nur zeige JEDEM (!!!) der sich dafür interessiert auch die möglichen Risiken auf. Und wie Ich ebenfalls schon sagte ... ein Kunststoff ist gegen ein Lösungsmittel A ggf. resistent, weil er mit diesem Lösungsmittel nicht wechselwirken kann, er ist möglicherweise beschichtet, damit er geschützt ist. Da aber z.B. Ethanol eine gänzlich andere Bandbreite an Wechselwirkungen hat, als die eher UNPOLAREN Bestandteile von Benzin ... muss das nicht pauschal gelten. Insbesondere eine große Bandbreite an relativ polaren Weichmachern, die in vielen Kunststoffen enthalten sind ... lösen sich z.T. sehr bereitwillig in dem ebenfalls polaren Ethanol. Vom Wasser welches das Ethanol ggf. dahinbringt, wo normalerweise niemals Wasser hinkäme mal ganz abgesehen.

Im übrigen ... die Oxidation von Ethanol zu Essigsäure kann und wird nicht nur durch Bakterien bewerkstelligt, sondern noch viel besser durch Metalle wie z.B. Kupfer in Gegenwart von Luftsauerstoff (so wird Essigsäure u.A. auch industriell hergestellt). Das ist aber, wie ich schon vorne weg sagte, eher ein Problem von Fahrzeugen die NICHT viel Strecke machen und wo der Tank sehr lange gefüllt ist. Ansonsten stellt das kein Problem dar, da ja permanent Kraftstoff und damit auch entstandene Essigsäure entfernt würde.

Es gibt MÖGLICHE Probleme ... die man ggf. nicht abschätzen kann. Es KANN (!) Jahrelang gutgehen ... es MUSS aber nicht zwingend gut gehen.

MFG Kester

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ihr habt schon irgendwie alle recht 🙂
Kester als Chemiker hat sicherlich einen guten Einblick, was die Problematik des Ethanols angeht. da EtOh nun mal polar ist, hat es allein schon aufgrund dieser Eigenschaft andere Einflüsse auf die Umgebung.

ich sehe da aber nicht die Oxidation zu Essigsäure als das Problem an, wenn der Tank nur selten leergefahren wird. die Essigsäure liegt da ja nur drin und kann eigentlich wenig anrichten. Problematischer ist die Polarität des Alkohols in Kombination mit der Essigsäure, wenn sie auf nicht korrosionsbeständige Metallverbindungen treffen, die dort dann eine Art Batterie ausbilden, chemisch betrachtet halt ein Lokalelement, an dem Strom fließen kann.

ich fahre zB seit fast 2 Jahren mit Ethanolanteilen im Auto herum, das Auto steht mehr als das es rollt, ca 9000km/a, und bisher ist kein technisches Problem aufgetaucht.

das heisst natürlich nicht, das es nciht noch kommen kann oder das andere Fahrzeugtypen das ebenfalls so gut vertragen. Anscheinend sind auch die ollen Volvos da schon deutlich besser vorbereitet. man kann das ja auch in Schweden in den Foren verfolgen.

JEDER auf eigene Kappe!! das muss man immer wieder betonen.
Aber auch ich habe bisher nur wenig über Ausfälle gelesen oder gehört. Hier war Kokos mit seinem MB 190 betroffen mit einer defekten Spritleitung, ein anderer mal mit nem durchgegammelten Spritfilter.

daher wiederhole ich Kesters Worte:

Zitat:

Es gibt MÖGLICHE Probleme ... die man ggf. nicht abschätzen kann. Es KANN (!) Jahrelang gutgehen ... es MUSS aber nicht zwingend gut gehen.

@Rotherbach

Du bist chemisch bestimmt 1000 Mal besser beschlagen wie ich und viele andere. Aber durch Deine Betrachtungen können wir/ich nur Angst bekommen und sagen wir warten bis irgendjemand (der Geld daran verdient) uns versichert/garantiert das nichts passiert.
Ich persönlich finde das fällt unter panikmache. Wenn dabei ein brauchbares Ergebnis rauskommen würde wäre ich sehr zufrieden.
Beipsiel: Bei dem Auto Typ soundso und der Spritleitung XY geht es nicht weil Spritleitung löst sich nach 2 Jahren auf. Eine solche Aussage fände ich ok und hilfreich. Hier heisst es aber nur "Es gibt MÖGLICHE Probleme ... die man ggf. nicht abschätzen kann".
Das ist nicht sehr hilfreich.

Das Video ist für mich hilfreicher. Es zeigt ein Fahrzeug welches 170.000 km ohne Probs mit E85 gefahren ist ohne Umrüstung.

Und jetzt nochmal die Frage: wenn etwas kaputt geht, was kann es sein und was kann es kosten? Ne Spritleitung oder ne Kraftstoffpumpe - falls diese kaputt gehen- kosten die die Welt?

UND JA: Jeder auf eigenes Risiko.

@Rotherbach: Hilf doch einfach den Leuten die mit E85 fahren mit Tipps und Ratschlägen zum Thema E85 damit mit besserem Gefühl umweltfreundlich gefahren werden kann.

Die Umwelt wird es uns danken
Michael aus der Domstadt

Zitat:

Original geschrieben von Bert B.


JEDER auf eigene Kappe!! das muss man immer wieder betonen.
Aber auch ich habe bisher nur wenig über Ausfälle gelesen oder gehört. Hier war Kokos mit seinem MB 190 betroffen mit einer defekten Spritleitung, ein anderer mal mit nem durchgegammelten Spritfilter.

Zitat:

Die Spritleitung war nicht direkt defekt, sie hat nur etwas Rost abgesondert, wodurch die Einspitzventile verstopft wurden. Die wurden erneuert. Inzwischen habe ich eine Spritleitung aus Polyamid, wo bei der Hersteller es schriftlich gegeben hat, dass diese ethanolbeständig ist. Jetzt will ich demnächst nur mal noch den Benzinfilter wechseln um zu sehen wie der aussieht. Der vorige war nämlich auch zerfallen. Den neuen habe ich aber über Wochen in Ethanol eingelagert und es war nicht zu sehen.

Selbst wenn mal etwas ist; die Frage ist, ob der Defekt ohne die Ethanolanwendung nicht auch eingetreten wäre bzw. ob überhaupt ein Kausalzusammenhang besteht.
 
Die Gefahr sehe ich weniger für die Kunstoffe, sondern vielmehr darin, dass man mit zu hohen Ethanolanteilen fährt, der Motor deshalb viel zu mager läuft und im Vollastbereich überhitzt.

ich lese mich hier immer mehr in die Thematik ein und muss sagen: Wer noch immer glaubt, dass Ethanol Kunststoffbauteile am Tank/an den Leitungen beschädigt, sollte dies auf keinen Fall tanken. Schon alleine weil alle anderen Risiken größer sind als dieses.
Ich habe noch nirgends überhaupt einen einzigen Schadensfall gesehen bzw. gelesen. Ich glaub das kam einfach mal so irgendwo als Idee hervor und wird seitdem diskutiert.
Korrosion am Metall macht chemisch aus meiner "Expertensicht 😛" schon mehr Sinn, gab auch schon entsprechende Schäden. Fahre zwar keinen Opel, werde trotzdem meinen Spritfilter genau im Auge behalten. Auch die Benzinpumpe bleibt unter Beobachtung.

Auch Magerlauf ist ein Risiko, ganz besonders bei älteren Autos ohne MKL. Mein Wagen läuft mit E65 noch ziemlich gut. Er geht nur beim Kaltstart nach ~5 Sek. aus. Und zwar immer, exakt reproduzierbar ohne dass das Steuergerät überhaupt versucht den Wagen am leben zu halten. Nach Neustart läuft dann aber alles wie geschmiert, ganz normaler Betrieb eben. Trotzdem ist die Motorcheckleuchte an, und zwar permanent.
Besitzer eines Wagens ohne diese Warnlampe würden vermutlich ganz normal weiterfahren und nichtmal erahnen, dass der Wagen schon dauerhaft zu mager läuft ...

Weiß jemand, welche Additive E85 hat?
 
Bei gewöhnlichem Kraftstoff (also Benzin) ist klar, dass Korrosionsschutzadditive enthalten sind, die das Kraftstoffsystem schützen.
Außerdem ist es Aufgabe der Additive,  Ablagerungen im Brennraum und an den Ventilen zu verhinden bzw. abzubauen. Auch wenn Ethanol sauber verbrennt, so wird doch stets auch ein wenig Motoröl mit verbrannt. Diese Rückstände des Motoröls würden ohne Kraftstoffadditive zu Ablagerungen führen. Ein geringer additivierter Benzinanteil reicht möglicherweise nicht aus, um Ablagerungen und Korrosion zu verhindern.
 
Für Benzin ist das "Keropur" von BASF  als Kraftstoffzusatz bekannt. Aber wie E85 additiviert wird - darüber habe ich noch nichts Verlässliches gehört 😕
 

Moin,

Lucio ... es geht bei dieser Diskussion nicht darum zu sagen ... Du sollst nicht E85 tanken. Das ist quatsch und das ist auch hirnrissig. Das kann man machen, und ist auch im grundlegendensten Fall sinnvoll.

Es geht um Aussagen wie von Sego sinngemäß getroffen "Es gibt damit keine Probleme". Begründung : Er kennt ein Video wo jemand unter völlig unwissenschaftlichen, nicht reproduzierbaren Bedingungen ein Experiment gemacht hat, welches auf den ersten Blick keine Schäden an einem Bauteil provoziert hat. Daraus kann man nunmal nicht ableiten ... es gibt kein Problem. Das scheitert daran, das dieses Experiment zum einen nur eine geringe Übertragbarkeit auf den Alltag hat, das scheitert daran, das so gut wie nichts über die Materialien bekannt ist und noch an vielen Punkten mehr.

Wer dieser Aussage, die einer Garantie beinahe gleichkommt vertrau und OHNE Aufklärung über mögliche Risiken sich da ins Boot setzt und jetzt dummerweise genau ein Auto hat, das entsprechende Probleme HAT, und Ich verweise da jetzt mal auf die Geschichten mit dem Biodiesel, was macht der jetzt ??? Sego sagte ... das macht keine Probleme, der hat mir garantiert, das da nichts passiert. Wie weit ist in diesem Fall jetzt der Weg zur Klage ?! Und die wesentlich interessantere Frage ist ... hat XYZ gegenüber Sego oder gegenüber dem Forenbetreiber (was mich viel mehr interessiert) jetzt einen Rechtsanspruch bzgl. seines Schadens ?! Dies ist in bestimmten Fällen durchaus so.

Ich bin mir aus PERSÖNLICHEN Gründen ziemlich sicher, das sich Fahrzeuge aus dem Ford Konzern die als FFV Fahrzeuge verkauft werden ... nur unwesentlich in den Verschlauchungen von den herkömmlichen Fahrzeugen unterscheiden werden. Ich glaube daher, das man in den meisten Fahrzeugen E85 durchaus gut und vergleichsweise Problemlos nutzen kann. ABER Ich habe eben NICHT die Gewissheit das dem so ist, und daher sehe Ich mich eben dazu gezwungen dieser "Absolution" zu widersprechen.

Fakt ist ... das aufgrund unserer Rechtsprechung und der Vertragsmodalitäten der Autohersteller ... jeder der mehr als 10% Ethanol in seinem Tank drin hat ... da permanent ein Experiment für sich durchführt und das er bzgl. der Haltbarkeit seines Fahrzeuges in keinsterweise abgesichert ist. Und es geht mir nur darum darauf hinzuweisen, das KEINERLEI Sicherheit für die Haltbarkeit von Fahrzeug und Motor gibt, wenn man dies macht. Dies muss JEDEM der das hier liest, egal wieviel oder wenig Ahnung der vom Auto hat ... einfach klar sein. Nur so kann er sich aus FREIEN STÜCKEN und aufgrund von Argumenten PRO und CONTRA dazu entscheiden ob er diesen Kraftstoff nutzen möchte oder nicht. Der Mensch der vom Auto absolut keinen Plan hat ... wird sicherlich dadurch abgeschreckt ... aber das ist an dem Punkt auch ganz gut so, denn Ich denke das diese Dinge nur von Menschen gemacht werden sollten, die sich mit dem Thema Auto gut auskennen und den Zustand von Fahrzeug und Motor bewerten können und der ebenfalls bereit ist, das Risiko von Reparaturen in Kauf zu nehmen. Das ist ja etwas für denjenigen der sich sagt, gut ... wenn meine Benzinpumpe doch verrecken sollte deshalb ... dann kauf ich mir auffem Schrott für 50 Euro ne Neue und bau die am Weekend ein ... und dann fahr ich eben weiter. Aber wenn ich das mit einem neuen CLS mit Direkteinspritzung mache ... und mit die Hochdruckpumpe für 1500 Euro verreckt ... ist die Dimension schon eine andere.

Wer dennoch die Umweltvorteile und Preisvorteile nutzen möchte, für den gibt es ja die Alternative, dass er sein Fahrzeug von entsprechenden Firmen für den Betrieb mit E85 anpassen läßt, oder sich eben als Neu- oder Gebrauchtfahrzeug ein Fahrzeug mit E85 Freigabe (wovon es noch zuwenige gibt) besorgt. In diesem Fall hat man eben die Garantie und auch die Absolution diesen Kraftstoff zu fahren.

Im Regelfall wird der Betrieb mit 50% Ethanol gut gehen ... bei den meisten wird auch der Betrieb mit 85% Ethanol gut gehen ... nur möchte hier IRGENDWER z.B. eine Garantie für einen Lamborghini Murcielago, einen Mercedes SL55 AMG oder einen nagelneuen Touran 1.6 FSI übernehmen ? Nö, oder ?! Und deshalb müssen die Risiken genannt werden, egal wie akut oder wenig akut man sie einschätzt. Denn nennt man die nicht ... kann das ggf. auch ganz schnell nach hinten losgehen.

MFG Kester

Additive im E85? das Benzin ist das Additiv. 😉

Additive zur Reinigung sind bei E85 unnötig, da ja aufgrund der besseren Verbrennung (Sauerstoff im Molekül) und aufgrund der Lösekraft gegenüber polaren Stoffen der Alkohol sowieso selbst diese Reinigungsmöglichkeiten mitbringt.

Korrosion als Möglichkeit kann nicht verhindert werden, wenn die Materialien nicht beständig sind. Das ist aber nur ein Problem bzw. kann vielleicht eines werden bei nachgerüsteten Autos oder solchen, die mit Beimischungen gefahren werden. FFVs haben das Problem wohl nicht, sonst hätten die HErsteller fix ein Problem.

ein Bekannter kippt immer 0,25 L 2-Takt-Öl je Tankfüllung in den Sprit, damit die Benzinpumpe leichter rennt und nicht korrodiert....obs was nützt? tja, wer weiß das schon wirklich. ich für mich verzichte auf Additive außer denen, die sowieso im Benzin sind, und das schon fast 2 Jahre bzw. 14.000 km auf Ethanol.

Hallöchen,

Rotherbach ... danke für Deine ausführliche Antwort. Jetzt versteh ich worum es Dir in erster Linie geht. Du möchtest eine rechtlich saubere Internet-Seite betreiben und zusätzlich auch irgendwelche Rechtsstreiterein und -ansprüche zwischen Mitgliedern des Forums vermeiden.

Intererssant wäre jetzt zu wissen ob sowas schon einmal vorgekommen ist, also eine Klage gegen euch Forenbetreiber oder zwischen Forumsmitgliedern? -ich weiss gehört nicht in den Thread, trotzdem interessant-

Also für mein Fahrzeug übernimmt keiner mehr Garantieen ;-) Mit der Garantie ist das soweiso ein Problem, weil man erstmal nachweisen muss das der Garantiefall eingetreten ist. (siehe Gasumrüstungen) Im schlechtesten Fall zeigen immer zwei Parteien aufeinander und weisen sich die Schuld zu, sprich Hersteller und Umrüster. Aus einer Hand ist da immer besser.

Bei meinem Fahrzeug und Bioethanol E34 Betrieb gibt es bis heute keine Probleme, sind aber bis jetzt auch nur 3.000 km.
Ach und Garantien geb ich auch keine ;-)

Eine umweltfreundliche Fahrt wünsche ich
der Garantiefall aus Köln ;-)

Moin,

Um deine einfachste Frage zu beantworten ... Ja ... es gab schon Klagen von Forenusern gegen Forenbetreiber (auch erfolgreiche und berechtigte) und auch von Usern untereinander. MT war vom ersten Punkt bisher glücklicherweise nicht betroffen. Allerdings gab es bei MT schon Fälle wo User gegen User vorgegangen sind. Und ja ... es gilt unter anderem auch ... die Rechtssicherheit, soweit MÖGLICH zu wahren.

Ich sehe keine Gefahr darin was Sego macht, was du machst, was Bert macht, Ihr wisst was Ihr da macht und seit euch ggf. des Risikos bewußt (hoffe Ich jedenfalls). Ich sehe viel mehr eine Gefahr darin, was derjenige macht, der KEINEN Plan hat und einfach was gelesen hat und schlimmer vielleicht sogar ... es nicht richtig verstanden hat. Mit den negativen Punkten kann man immer sagen ... DA stand es ... er hätte es lesen müssen.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Moin,

Biovector ... es ist aber unerheblich ob z.B. in Ottokraftstoff nun 5% Toluol und 7% XYZ oder umgekehrt sind ... die Lösungseigenschaften dieser Substanzen sind schon ziemlich ähnlich. Im Vergleich dazu sind die Eigenschaften von Ethanol stark anders. Und das ist der entscheidende Punkt. Es geht hierbei wie schon gesagt nicht darum Ottokraftstoffe zu protegieren ... sondern nur darum SICHER zu beraten. Es gibt solange keine Freigabe auf E85 vorhanden ist ... keine Gewissheit das in Auto A alle Teile DAUERHAFT Ethanolfest sind. Es wird ganz gewiss einige Zeit gutgehen ... aber wie lange ?! Kann man nicht vorraussagen. Vorraussagen kann ich das nur, wenn eine entsprechende Freigabe ergangen ist. Dann garantiert mir der Hersteller diese Form der Betriebssicherheit. Alternative wäre natürlich, das Ich die entsprechenden Teile umbaue auf Teile mit einer solchen Freigabe.

Die Sache die mich hier störte war die unterschwellige Aussage "Es gibt keine Probleme, schau der und der haben das getestet und es passierte nichts". Diese Gewissheit gibt es alleine schon nicht aus dem Grund, ohne E85 Freigabe kann der Hersteller die Teile ja jederzeit lustig tauschen, so dass z.B. bei dir die Teile absolut Ethanolfest sind ... und bei deinem Nachbarn mit gleichem Auto sind nach einer Produktionsumstellung 3 Tage später ungeeignete Schläuche reingekommen, man sieht es den Teilen ja leider nicht an.

Im übrigen entsteht Essigsäure im Tank durch Oxidation mit Luftsauerstoff permanent. Eine Gefahr besteht hier insbesondere bei Fahrzeugen, die viel stehen, wenig Strecke machen und/oder wo der Tank nicht oft genug geleert wird (z.B. Gasfahrzeuge).

Man muss sich da einfach Gedanken drum machen und ggf. entsprechende Teile oft kontrollieren und eventuell dann auch mal einen Wechsel der Verschlauchung einkalkulieren.

MFG Kester

Ich fahre jetzt seit ca. 50.000 km E85. Alle Materialien, die ab 1990 sind, wenn Sie geeignet sind für Superkraftstoff auch ethanolbeständig. Lediglich bei japanischen Autos, kann die Kradftstoffpumpe beschädigt werden.

Diese kann man aber auch gegen eine ethanolbeständige austauschen lassen, wenn die Serienpumpe tatsächlich kaputt geht. Die Kosten liegen bei unter 150.- EUR.

Alles in Allem kann ich garantieren, daß es bei Fahrzeugen aus europäischer und amerikanischer Fabrikation zu keinerlei Schäden am Motor oder an der Peripherie kommen kann. Bei anderen Fahrzeugen kann lediglich die Kraftstoffpumpe beschädigt werden, die dann gegen eine Ethanolkraftstoffpumpe ausgetauscht werden kann.

Gruß

Sascha Axmann

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