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Ethanol im W201 (MB 190E)

Themenstarteram 18. Juli 2008 um 14:37

Hallo!

Ich habe noch keinen Thread zum W201 gefunden (was hoffentlich nicht am Holzauge liegt). Die vielen guten Beiträge hier haben mich zum Selbstversuch ermutigt, deswegen mach ich mal einen auf und schildere meine bisherige, bescheidene Erfahrung:

Ich fahr jetzt seit guten 2 Monaten die 4. Tankfüllung mit Ethanolanteil. Angefangen mit E30, inzwischen bei E45.

Bis ca. E30 hatte ich keinerlei Probleme, dann auf E40 und E45 erhöht.

Inzwischen, entweder wegen dem höheren Ethanolanteil, oder einfach wegen der kühleren Temperaturen am morgen (15°C statt 25°C), habe ich Probleme mit der Gasannahme nach dem Start, der Motor ruckelt und stottert. Der Start selbst ist aber immernoch absolut problemlos, nach gefühlten zwei Umdrehungen ist der Motor da.

Verdachtsweise den nachgerüsteten KLR abgeklemmt, aber (merkwürdigerweise) absolut keinerlei Einfluss auf das Problem.

Dann Widerstand (5 und 10k umschaltbar) in den Ansaugtemperaturfühler. Möglicherweise *leichte* Verbesserung des Stotterns, aber immernoch schlecht.

Heute mal die Zündkerzen ausgebaut: Kerzenbild deutlich zu hell, aber nicht ganz weiß, sagen wir Cappucchino-farben. "Suboptimal"

Währenddessen mit Hilfe der Mercedes-Software einer befreundeten Werkstatt den Kühlmittel-temperaturfühler lokalisiert und Widerstandswerte erfahren. Also als nächstes Widerstandsmanipulation an *diesem* Fühler statt an der Ansaugluft. Werde berichten.

Viele Grüße!

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69 Antworten

Richtig! Die Ansauglufttemp. ist nicht ausschlaggebend für das STG... nicht einfach da rumwerkeln...

Es kann aber durchaus sein, dass das Kerzenbild bis E60 so bleibt... Dazu müsstest du aber zwischendurch die Kerzen reinigen...

am 18. Juli 2008 um 17:48

was kann sich denn bei den kerzen ändern wenn man e85 drin hat?

gehen die schneller kaputt oder so?

Themenstarteram 18. Juli 2008 um 22:38

Vergaß noch zu erwähnen, dass ich mit Hilfe des EZL-Abgleichsteckers noch eine gewisse Frühzündung gestellt habe (angeblich 2° pro Raste, also ingesamt 6° nach vorne). Das war vermeintlich die Grundeinstellung des Motors für seinerzeit Super verbleit mit 98 Oktan.

Desweiteren erwähnenswert ist der unglaublich ruhige Motorlauf mit Ethanol (wenn das kalte Stottern aufhört). Ab 30kmh überwiegen die Windgeräusche und ich frag mich ob mein Motor noch da ist.

 

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Richtig! Die Ansauglufttemp. ist nicht ausschlaggebend für das STG... nicht einfach da rumwerkeln...

der Schaden is ja schnell beseitigt. Was genau beeinflusst der Ansaugluftfühler dann eingentlich? Ich dachte ausgerechnet die Warmlaufphase?

Zitat:

Original geschrieben von icyiceee

was kann sich denn bei den kerzen ändern wenn man e85 drin hat?

gehen die schneller kaputt oder so?

eher nein. aber von der Farbe der Rückstände auf den Zündkerzen kann man Rückschlüsse auf die Verbrennung ziehen.

Die Ansaugtemp. ist dem Motor scheinbar in der Warmlaufophase eher zweitrangig (Denke mal Feintuning bei Betriebswarmen Zustand). Die Motortemp. ist ja das entscheidende... Erst recht bei Ethanol.

-->Wenn du so schön den ZZP einstellen kannst, versuch doch mal zum Start den weit zurückzunehmen (nur als Test). Würde mich mal interessieren, ob er dann Kalt besser geht...

Themenstarteram 19. Juli 2008 um 11:44

So, kleines Update mit Bild.

Habe heute den schaltbaren Widerstand an die richtige Stelle, den Motortemperaturfühler, gebaut.

Die Wirkung ist mit ~5kOhm eindrucksvoll spürbar. Das Auto zieht sofort ab der ersten Sekunde mit voller Kraft. Geil!

Im Bild der Fühler mit über Steckkontakte eingeschleiftem Widerstand. Das Ding befindet sich gleich vorne oben aufm Motorblock, hinter dem 100° Schalter für die Lüfterkupplung. Kabelfarben grün/rot bzw. grün/schwarz.

Original-Widerstandswerte des Fühlers:

-20°C => 15,7k

-10°C => 9,2k

0°C => 6k

10°C => 3,7k

20°C => 2,5k

40°C => 1,18k

80°C => 325

 

Mir bleiben noch einige Fragen:

1. Erkennt die Jetronic an DIESEM Fühler auch, ob und wann der Warmlauf beendet ist und die Lamdaregelung einsetzt? d.h. wenn ich 5k reinschalte, schalte ich damit auch zwangsweise die Lambdaregelung ab (weil 5kOhm => ~5°C = eiskalt)?

2. Weil ich einen unbenutzen Original-Schalter in meinem Auto zweckentfremdet habe konnte ich nur 5k -> 10k -> 0 schaltbar machen. d.h. ich muß von 5k über 10k auf 0 schalten. Sind diese Sprünge besonders irritierend für die KE? Ist die "schlau" genug um sich dabei irgendwas zu "denken"? Ist ein Poti am Ende doch günstiger?

3. In welchem Verhältnis stehen Anfettung und Temperatur in etwa? Also z.B. für 10°C weniger 5% mehr Einspritzmenge? Ist das (irgendjemand) bekannt?

Themenstarteram 19. Juli 2008 um 11:53

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

-->Wenn du so schön den ZZP einstellen kannst, versuch doch mal zum Start den weit zurückzunehmen (nur als Test). Würde mich mal interessieren, ob er dann Kalt besser geht...

Zu diesem Stecker, siehe Bild, existiert eine Menge Halbwissen im Internet, mich eingschlossen. Der Sage nach existiert er um das Auto, das für 98 Oktan Kraftstoff gebaut wurde, an bleifreien Sprit bzw. (bei der Gelegenheit) noch schlechtere Spritqualitäten anpassen zu können. Stellung 1 sei somit die ursprüngliche Einstellung für 98 Oktan, 4 die neue Normalstellung für "S"uper bleifreu, und 6 für "N"ormal.

Mit zurücknehmen meinst du den Zündzeitpunkt wieder Richtung "spät" zu verstellen? Das soll einen besseren Kaltlauf bewirken?

Kann in der Tat sein, weil ich zwischendurch schrittweise von 3 (wo das Auto die letzten zwei Jahre stand aus der Überzeugung, dass der "worst-case" Sprit in den letzten 20 Jahren viel besser geworden ist) auf 1 hochgeschaltet habe. Vielleicht wurden DABEI bzw. DESWEGEN meine Kaltlaufprobleme spürbar.

Nach dem nächsten Kaltstart sag ich dir bescheid.

Ich denke, dass das STG nicht merkt, wenn der Motor warm ist (start mit Schalter bei warmen Motor kann bei manchen zu Startschwierigkeiten führen =>absaufen). Siehst du ja selbst an deinen Werten. Lamdareglung aktiv?? Tja, auch keine Ahnung, denk mal nicht. Nur das bei mir zum. Beispiel bei normalen Fahrdrehzahlen (2.000U/min+) keine Auswirkung vom Schalter kommen. Von daher nehm ich den auch nur zum Starten+ die ersten 2Min. Bei den Zentraleinspritzern ist aber eine Wirkung auch bei Volllast zu messen. -->Deine Kurve ist übrigens ähnlich der des Opelsensors. Nur dass wir keine Daten über Minusgrade haben (Ausbau=Kühlwasser ablassen).

Zu hoher Widerstand soll aber auch zu einer MKL führen. Deine Schaltstufen werden evtl. im Winter dann interessant. Kannste also auch erstmal lassen. Zu moderne Motorsteuerung soll aber das Manipulieren wohl merken. Hatte schon jmd. geschrieben. Von daher müsste mal nen Elektroprofi eine Schaltung mit langsamer anpassung des Widerstands entwerfen...

Die Temp. ist so ne Sache. Ein User hat eine Abgastemp.überwachung drin und fährt mit seinem Opel pur nur mit Schalter (Poti). Er hat bei Volllast E85 etwa 700°. Mit Schalter dann 800° (angefettet). Mit Benzin aber 830°... Aber wie gesagt, das klappt bis jetzt nur bei den Zentraleinspritzern, MPI´s scheinen leider "schlauer" zu sein und lassen sich nicht beeiflussen. Ansonsten werden das Fakten sein, die der Hersteller nicht preisgibt...

-->Die Frage ist noch offen, was beim Kaltstart jetzt genau passiert. Von daher ja die bitte mit dem Test. Wenn du das trotzdem noch manuell beeinflussen kannst, wär das sehr interessant! Wenn er jetzt statt 8° v.OT auf 2°v.OT zurückregelt... Oder ob es die reine Anfettung ist, die das bewirkt... Dann könnte man auch 1 oder 2 zusätzliche ESV irgendwo einbauen...

Themenstarteram 19. Juli 2008 um 13:14

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Zu moderne Motorsteuerung soll aber das Manipulieren wohl merken. Hatte schon jmd. geschrieben. Von daher müsste mal nen Elektroprofi eine Schaltung mit langsamer anpassung des Widerstands entwerfen...

Bei Baujahr 86 nehme ich man an dass man meinem Auto nichts *zu* modern ist ;)

Eventuell würde ein relativ großkapazitiver Elko parallel zu beiden Widerständen schon ausreichen. So entstünde ein RC-Glied, was nur langsame Spannungsänderungen erlaubt - allerdings sicherlich immernoch schneller als sich ein paar Liter Kühlwasser erwärmen. Um den Fehlersensor einer Motorsteuerung auszutricksen könnte es aber vielleicht reichen, das Signal ist dann immerhin ohne Sprünge.

Zitat:

-->Die Frage ist noch offen, was beim Kaltstart jetzt genau passiert. Von daher ja die bitte mit dem Test. Wenn du das trotzdem noch manuell beeinflussen kannst, wär das sehr interessant! Wenn er jetzt statt 8° v.OT auf 2°v.OT zurückregelt... Oder ob es die reine Anfettung ist, die das bewirkt... Dann könnte man auch 1 oder 2 zusätzliche ESV irgendwo einbauen...

Der Vergleichbarkeit halber werde ich den Versuch morgen oder Montag früh machen und dann berichten.

Das ist auf jeden Fall etwas mehr als ein Elko. Soviel hab ich schon rausbekommen. Aber im Moment ist Prüfungsstress bei meinen Kumpels von der Uni. Also wird das erstmal nichts...

Themenstarteram 21. Juli 2008 um 11:16

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Das ist auf jeden Fall etwas mehr als ein Elko.

Inwiefern "auf jeden Fall"? Ein RC-Glied ist nur ein Widerstand ("R") und eine Kapazität ("C").

Grob überschlagen müsste sich mit einem ~1000µF Elko eine Nachlaufzeit im einstelligen Sekundenbereich ergeben (abhängig vom Widerstand des NTC, der hier das "R" spielt). Zur Verhinderung von Spannungssprüngen müsste das reichen.

Desweiteren habe ich heute den gewünschten Kaltstart-versuch ohne extra Frühzündung gemacht:

Also rein vom Gefühl her wars noch ein bischen schlechter, allerdings wars heute morgen auch besonders kühl und feucht. Mit dem Widerstand gings dann sofort wieder richtig los.

Ich werd die Tage mal noch einen etwas geringeren Widerstand ausprobieren. 2k statt 5k. mit 5k scheint der Motor schon nach 30 sekunden zu überfetten ( son ähnlicher effekt wie wenn meine schwalbe sehr warm wird. beim gasgeben kommt erst ein kurzes loch und dann zieht er los, aber ohne ruckeln oder stottern wie beim magerlauf).

 

Noch am Rande: wirklich sofort ab der ersten Tankfüllung mit Ethanol rastet meine Tankanzeige aus. Hab das Fühlrohr auch schon zerlegt, liebgehabt und nachgebogen, aber das hat genau für 12 stunden gehalten. Gibts da weitere Vorschläge zur Abhilfe?

Wat für nen Füllrohr??

Wenn er schon nach 30s rumbockt, kannste ja schonwieder ausschalten... :p

Themenstarteram 21. Juli 2008 um 14:09

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Wat für nen Füllrohr??

"Fühl..."

Na der Tankfüllstandgeber oder wie das Ding heisst. Bei mir ein Rohr mit Schwimmer drin. Schwimmer verbindet zwei Widerstandsdrähte mittels Kontaktfedern. Selbige nachgebogen, aber Tanknadel zuckt wie'n Lämmerschwanz. Möglicherweise ständige Oberflächenveränderungen an dem Widerstandsdraht durch Elektrolyse?

Zitat:

Wenn er schon nach 30s rumbockt, kannste ja schonwieder ausschalten... :p

Mach ick auch, aber dann zieht er n paar Minuten noch relativ schlecht, so dass ne Mittelstufe vielleicht schön wäre. Oder eben gleich n Poti...

am 21. Juli 2008 um 14:28

Zitat:

Original geschrieben von bleeb

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Wat für nen Füllrohr??

"Fühl..."

Na der Tankfüllstandgeber oder wie das Ding heisst. Bei mir ein Rohr mit Schwimmer drin. Schwimmer verbindet zwei Widerstandsdrähte mittels Kontaktfedern. Selbige nachgebogen, aber Tanknadel zuckt wie'n Lämmerschwanz. Möglicherweise ständige Oberflächenveränderungen an dem Widerstandsdraht durch Elektrolyse?

Zitat:

Original geschrieben von bleeb

Zitat:

Wenn er schon nach 30s rumbockt, kannste ja schonwieder ausschalten... :p

Mach ick auch, aber dann zieht er n paar Minuten noch relativ schlecht, so dass ne Mittelstufe vielleicht schön wäre. Oder eben gleich n Poti...

Ich glaube der Grund liegt wo ganz anders.

Ethanol leitet im vergleich zu benzin strom!

also wird das deinen Tankgeber verwirren.

lustigerweise gibt es darüber kaum infos im netz, hatte anfänglich angst das was passiert (kabel der spritpumpe liegen quasi in der suppe, mit blanken kontakten) scheint aber so gering zu sein das es die Spritpumpe nicht stört.

Themenstarteram 22. Juli 2008 um 8:54

Zitat:

Original geschrieben von snooopy365

 

Ich glaube der Grund liegt wo ganz anders.

Ethanol leitet im vergleich zu benzin strom!

also wird das deinen Tankgeber verwirren.

Daran liegt es zumindest in meinem Fall mit Sicherheit nicht, weil DANN der Innenwiderstand des Fühlers sinken würde, was bei meinem Auto einen (stetigen) Ausschlag Richtung "VOLL" bedeuten würde. Bei mir ist aber offensichtlich eine wackelige Unterbrechung im Fühler, wodurch er immer nach LEER ausschlägt. Da der Geber mit Benzin korrekt funktioniert ist m.E. die einzige sinnvolle Erklärung eine spontane, nicht leitfähige Oberflächenveränderung zwischen Widerstandsdraht und Kontaktfeder.

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