Erstwagen - Kauf vs. Leasing vs. Finanzierung
Moin Leute,
ich habe nun endlich mit 20 meinen Führerschein und möchte mir demnächst mein erstes Auto anschaffen.
Nun frage ich mich, ob ich leasen, finanzieren oder doch lieber kaufen solle (Budget liegt bei ca. 6000€).
Ich bin relativ groß (1.93m) und möchte gerne einen 5 Sitzer haben - das schließt also schon mal diese ganzen Klein/Microwagen wie Smart, Suzuki Swift, VW Polo, etc. aus. Bei der Ausstattung ist mir neben den Standardsachen wie ABS, ESP und Servo auch eine Klimaautomatik, elek. Fensterheber und Tempomat wichtig - das sind absolute must-haves.
Nice to have wäre auch park distance control (gerade als Fahranfänger lol) und Sitzheizung.
Achja: wie findet ihr Automatik bei Fahranfängern? In meiner Familie und Freundeskreis spalten sich die Meinungen; das geht von "super geil!" bis "du wirst das Schalten direkt verlernen und schwer wieder reinkommen."
Wenn ich nach Autos unter den oben genannten Kriterien im Internet gucke, finde ich nicht viel und wenn nur mit 150.000km. Da stellt sich mir die Frage, ob es das Risiko wert ist 6000€ in ein altes Auto zu "investieren", welches theoretisch nach 6 Monaten einen Motorschaden oder sonstiges erleiden könne.
Ich sehe immer wieder diese verlockenden Leasingangebote mit einem recht niedrigen Leasing-Faktor (unter 0,8) und Vollkasko. Da hat man ja - in der Regel - für die gesamte Leasingdauer Ruhe in Sachen Reparaturen, etc. und bezahlt halt eine relativ niedrige monatliche Rate.
Angst habe ich aber vor unglücklichen Ditschern, Beulen, Kratzern, etc. aufgrund der Unerfahrenheit im Fahren, welche ich dann mit der 500€ SB reparieren lassen muss.
Dann dachte ich an eine Finanzierung eines beispw. Jahreswagens - dort kann ich ja auch meine Rate beliebig niedrig setzen und nach beispw. 3 Jahren den Wagen verkaufen und mit dem Erlös die restliche Schuld tilgen - Kratzer oder Beulen kann man ja hier in einer unautorisierten Werkstatt reparieren lassen und spart dementsprechend Geld, falls es mal zu Schäden kommen sollte.
Wie steht ihr zu dem ganzen "auf Pump" kaufen und wie würdet ihr das Risiko bewerten in Sachen Leasing bzw. Finanzierung?
Ca. 70% meiner Freunde haben schon Beulen und Kratzer in ihre Autos gefahren - komischerweise nur die, die das Auto ihrer Eltern borgen. Freunde die beispw. einen A5, Golf, etc. haben, hatten solche selbstverursachten Schäden noch nie.
Ich will bei Gott nicht über meine Verhältnisse leben aber Leasing bzw. diese Finanzierungssache mit dem Ziel es eh wieder zu verkaufen sind doch eigentlich wirtschaftlich gesehen das "Schlauste", wenn man Wertverlust und Risiko von Reparaturen bei Altwagen (120.000+km auf der Uhr) mit berücksichtigt - oder sehe ich das falsch?
Wäre cool, wenn mir hier einige Personen ihre Sicht der Dinge schreiben können - vielleicht sehe ich das Ganze ja zu blauäugig und begebe mich in finanzielle Gefahr.
Oh mir fällt gerade auf, dass ich gar nichts zu meinem Einkommen / Lebensverhältnisse geschrieben habe.
Also mir geht es finanziell relativ gut, dennoch würde ich ungern 6000€ einfach für ein Konsumgut ausgeben, welches vielleicht in 6 Monaten teuer repariert werden muss. Wohnen tue ich noch zuhause, studiere Wirtschaft (ca. 25km eine Fahrt bis zur Uni) und mein monatliches Einkommen beträgt ca. 700€ + Kindergeld.
Mein Dad ist, glaube ich, 35 Jahre unfallfrei - vielleicht lasse ich den Wagen über ihn laufen, dann dürfte ich doch einiges an Versicherung sparen.
MfG
Beste Antwort im Thema
@ BawleR
Kurz und knapp - Barkauf!
Als VWL/BWL-Student sollte Dir eigentlich klar sein, dass Du nicht über die finanziellen Mittel für Leasing/Finanzierung und Unterhalt verfügst.
Abgesehen davon, wird da auch keine seriöse Bank mitspielen, sofern nicht die Eltern als Bürgen herangezogen werden.
Sinnvoll wäre, wenn Du Dich nach einem Anfängerfahrzeug im Preisrahmen bis 4t € umsiehst und die 2t€ als Reserve in der Hinterhand behältst.
Bzgl. Größe - ich bin zwar kleiner, dafür aber ein sog. Sitzriese. D.h. also, dass ich bei etlichen Fahrzeugen am Dachhimmel anstoße und mir der obere Rahmen der Windschutzscheibe die Sicht einschränkt.
Eine Aussage im Sinne von "kleine Autos passen nicht" ist jedoch falsch! Gerade in dem von Dir genannten Smart sitzt man auch als 2m-Mann perfekt. Da hilft also nur klassisches Probesitzen.
Bzgl. Defekte - die Annahme, dass nur ältere Fahrzeuge vom Defektteufel heimgesucht werden, ist falsch. Maßgebend ist der Pflegezustand und die Nutzung eines Fahrzeugs! Meine größten Probleme hatte ich z.B. mit einem neuwertigen Mercedes, während vermeintliche "Verbrauchtwagen" absolut problemlos ihre Kilometer heruntergespult haben.
Als Beispiel - mein aktueller Volvo hat knapp 290tkm auf dem Tacho und befördert mich täglich brav über die BAB.
Echte Motorschäden sind übrigens eher die Ausnahme. Die überwiegende Anzahl der Defekte liegt heutzutage im Bereich der Motorelektronik. Und die können richtig nerven und in´s Geld gehen!
Bzgl. Ausstattung - ABS, Servo, Klima, eFH und Pustetüten sind seit 30 Jahren quasi Standard. ESP kann bei Fahrzeugen aus den 90ern fehlen, halte ich aber auch für völlig überbewertet.
Frag mal deinen Vater (der wohl in meinem Alter ist), wie wir in den 80ern gefahren sind. 😉
Handschaltung oder Automatik? Als Fahranfänger würde ich zur Handschaltung raten. Wenn diese nach ein paar Jahren völlig in Fleisch und Blut übergegangen ist, kannst Du immer noch auf Automatik wechseln.
Ich hatte das Glück, dass meine eigenen Fahrzeuge immer Schalter waren, während die Fahrzeuge meiner Eltern stets Automatik hatten. So konnte ich ab 18 stets beides fahren.
Versicherung? Geht über die Eltern (wäre dann wahrscheinlich 125%) und kann dann nach 2-3 Jahren auf Dich überschrieben werden. Bei Finanzierung/Leasing ist eine Vollkasko vorgeschrieben, deren Tarife für Dich richtig teuer werden.
Fazit - wie die meisten Kids ein günstiges Anfängerauto suchen, seine Erfahrungen sammeln und erst später dann auf eine große oder neue Kiste umsteigen.
Gruß
Frank
46 Antworten
ich würde Dir lieber zu einen Benziner ohne Turbolader raten, der genannte Opel Astra H ist dafür wie gemacht. Alternativ vielleicht ein Peugeot 208 mit einem VTi-Motor. Wenn man nicht gerade mit 135km/h über die BAB fahren will, ist das die ideale Motorisierung. Der 208 ist innen wirklich größer, als er von außen wirkt. Auch als Großer sitzt man darin gut.
okay - mein Dad sagt, dass 1.3L und 90PS bei dem Gewicht viel zu wenig seien. Gerade als junger Mensch werde ich damit kaum Fahrspaß haben.
Geht ja nicht ums riskante und dumme Rasen sondern um vernünftige Beschleunigung.
Wie seht ihr das?
Habe noch einen weiteren Astra gefunden, 700€ teurer, bessere Farbe und ich glaube sogar ein wenig mehr Ausstattung.
https://www.autohus.de/.../#?pp=215846
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günstiger in der Steuer, günstiger bei evtl. Reparaturen, bei dem genannten Motor / Astra H erstmal kein Risiko wg Dieselzeug....
Erstmal sind das immerhin 95 PS / 190 Nm im 1.3 CDTI, welche allerdings gut 1.3t anschieben müssen, ergo hat Dein Dad nicht völlig unrecht, für den Standardsprint nimmt er sich 14,5 Sek.. Aber man kommt voran und vorallem ist er ja sehr sparsam. Ob die Sk tatsächlich problematisch ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Sitze sehen bequem aus.
Der zweite Astra ist natürlich kräftiger im Futter, hier klären, ob der ZR noch zu wechseln ist (seit 2011 alle 150 tkm / 6 J.!). Ist das ein Pixelfehler oder hat der unter hinteren Tür rechts eine Schramme? Zudem hat er im Unterschied zum kleineren Motor meine ich das etwas problematischere M32-6-Gang Getriebe drin.
Ich würde beide sorgfältig auf Zustand prüfen, unfallfrei, wieviele Vorhalter, Scheckheft (vollständig) geführt, SR/WR, und den im besseren Zustand nehmen. Beachte auch, dass die HU/AU bei dem Händler € 110 extra kostet.
Moin,
Fährst du denn überhaupt genug Strecke, damit sich ein Diesel für dich überhaupt rechnet? Du zahlst für einen Diesel mehr Steuern, meistens mehr Versicherung, mehr Wartung und es gibt oft mehr Teile, die Verschleiß und Defektrisiko unterworfen sind. Das musst du dann per gefahrener Strecke wieder rausfahren.
Dann solltest du dir bewusst sein, dass Hamburg bereits Dieselbeschränkungen hat und Bremen und Oldenburg darüber diskutieren. Während in Hamburg kaum Probleme entstehen dürften gibt es bisher kaum brauchbares zu Bremen und Oldenburg - also wie das gestaltet werden soll. Du hast nämlich von einem Auto nix, mit dem du nicht dahin fahren darfst - wo du ggf. Hin musst.
LG Kester
Zitat:
@Rotherbach schrieb am 31. Dez. 2018 um 08:8:49 Uhr:
Du zahlst für einen Diesel mehr Steuern, meistens mehr Versicherung, mehr Wartung
Da ich mich nicht so gut auskenne, kannst du mir bitte erläutern wieso mehr Wartung? Beim Benziner hat man zb alle 60tkm Zündkerzen,was beim Diesel nicht ist. Außer dem DPF fällt mir spontan nichts ein?
LG Ravi
AdBlue fällt mir da noch ein: 10,00 EUR im 10L Kanister oder 0,59/L am Zapfhahn an der Tanke.
Das Motoröl ist (mal schnell überschlagen) ca. 30% teurer
also meine jährliche Fahrleistung kann ich schlecht einschätzen - halt 50km Uni am Tag sind ja 1000km im Monat. Also ich denke mal, dass ich so 20-25tsd. KM pro Jahr fahren werde.
Hallo,
entweder Du kaufst Dir einen Euronorm 6-Diesel, oder einen Benziner...alles andere ist in der aktuellen Zeit zu riskant.
Grüße Marcel...