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Erste Hilfe im Straßenverkehr, die FAQ...

Themenstarteram 22. Februar 2005 um 20:38

Hallo zusammen,

nach diesem Thread habe ich mich dazu entschlossen, eine FAQ zum Thema "Erste Hilfe im Straßenverkehr" zu erstellen. Um damit Erfolg zu haben bin ich aber auf Eure Hilfe angewiesen.

Ich selber fahre Rettungsdienst und kann mich oft schlecht in die Situation der Ersthelfer hineinversetzen. Für mich ist das alles schon zu einer gewissen Routine geworden.

Welche Fragen und welche Ängste schnellen Euch durch den Kopf wenn Ihr zu einem Unfall dazu fahrt? Bei was seid Ihr Euch unsicher? Bitte schreibt alle Fragen die Euch da so einfallen hier in den Thread rein. Zum Beispiel "muß der Helm beim Motorradfahrer abgenommen werden?" Irgendwas in dieser Art eben. Die FAQ soll ja möglichst umfassend sein.

also, haut rein!

ciao

EDIT am 01.03.2005: Die Beta-Version der FAQ ist online, und zwar auf meiner Homepage unter "Erste Hilfe".

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91 Antworten
am 8. März 2005 um 14:41

Ach wie gut dass ich immer mal wieder ein Packen Handschuhe aus unserem Betrieb mitnehme. :D

Aber hey, sonst werden wir (ich ganz besonders) angeschnautzt weil wir nie Handschuhe dabei haben, warum also auch nicht im Auto. ;)

So ein Gurtschneider hab ich nciht, dafür hab ich ne wundervolle Alu-Mag Lite von meiner Mitgleidschaft im ADAC im Auto. Nützlich bei Pannen und Unfällen und notfalls kann ich auch nen Stadion mitausleuchten.

Zu dem Verbandszeug: Das ist alels nicht keimfrei, allenfalls keimarm, sobald man die öffnet sind die autmatisch mit Keimen behaftet.

Wenn ich mich recht erinnere haben die etlichen Mullbinden außderm was mit Druckpolster zu tun, denn Wunden sollen ja mit Druck abgebunden werden und dafür werden die auch vornehmlich benützt.

Ich geh von dem Standpunkt aus: Besser hab ich zuviel Zeugs dabei was ich eh nie brauchen werde (hoffentlich) als dass ich irgendwann ohne zB genpgend Handschuhe da stehe. Mal ein anderes Beispiel: Selbst wenn ich nur ein paar Handschuhe zum Eingenschutz habe, was sollte ich machen wenn ich einen Beifahrer habe der auch helfen kann/muss/möchte? Dann steht der dumm da und Streichholz ziehen ist nciht so prickelnd.

So... nachdem die Handschuhfrage denn jetzt geklärt wäre, hab ich noch eine Frage zur HLW:

Angenommen, der Patient hat hat eine starke Blutung im Mund- / Nasenraum und atmet plötzlich nicht mehr: Wie genau reagier ich in einer solchen Situation am besten?

Themenstarteram 9. März 2005 um 10:15

Zitat:

Original geschrieben von rallediebuerste

So... nachdem die Handschuhfrage denn jetzt geklärt wäre, hab ich noch eine Frage zur HLW:

Angenommen, der Patient hat hat eine starke Blutung im Mund- / Nasenraum und atmet plötzlich nicht mehr: Wie genau reagier ich in einer solchen Situation am besten?

Du meinst, der Patient hat einen Herz-Kreislauf-Stillstand und eine starke Verletzung im Mund-Rachenraum? Klar, sobald Du reanimierst, wirds da wieder zu bluten anfangen.

Als Ersthelfer kannst Du da eigentlich nix machen. Weiter reanimieren und hoffen, daß der Rettungsdienst bald kommt. Die werden dann absaugen und intubieren - nur die Möglichkeiten hast Du selbst leider nicht.

ciao

Also mach ich aber nix verkehrt, wenn ich ihm trotzdem Atemspende verabreiche (sprich Blut in die Atemwege pusten oä)?

Themenstarteram 11. März 2005 um 11:48

Was ist denn schlimmer für den Patient? Etwas Blut in der Lunge oder überhaupt keine Sauerstoffzufuhr?

Du machts nix verkehrt wenn Du trotz einer Blutung im Rachenbereich Atemspende gibst.

ciao

Was sonst, wilst du ihn kampflos sterben lassen???

Ich würd halt a Beatmungstuch (wenn man sowas hat (5 Euro!!!) ) dazwischen legen, so wegen Eigenschutz, aber des wars...

Was ich auch schon häufgier beobachtet hab:

2 Ersthelfer bei der Reanimation, sehen dann der Rettungsdienst kommt, stehn auf, lassen des Opfer liegen und gehn dem RD entgegen...

Richtig wäre:

Weitermachen, bis der RD sagt so nun is gut, wir übernehmen...

Dann häte man als RD (wenn man sieht, des klappt soweit) erstmal die Möglichkeit ordentlich aufzubauen uÄ...

Weil die Reanimation sofort anfangen UND gleichzeitig Aufbaun geht zwar, aber anders isses besser...

Wurde eigentlich schon was zur Bergung aus Fahrzeugen gesagt? Unter anderem Rautek-Rettungsgriff?

Ich schreib mal kurz was dazu:

RAUTEK-Rettungsgriff

(Zum Beispiel um Personen aus Gefahrensituationen zu befördern)

Wenn der Patient auf dem Boden liegt hocken wir uns hinter ihn. Dabei setzen wir unser eines Knie an den Steif, so dass wenn er sich zurücklehnen würde seine Wirbelsäule auf unserem Oberschenkel liegt. Dann griefen wir unter den Achseln durch. Vorn greifen wir mit beiden Händen die Arme. Dabei liegen ALLE Finger nach vorne, auch der Daumen, wir ersparen uns selber einen eingedrückten Daumen und dem Patienten Folgeschäden durch unseren Daumen am Brustbereich.

Nun haben wir eine prima Hebelwirkung. Nun ziehen wir ihn auf unser Knie und stehen aus den Beinen auf (Vorsicht sonst schießt euch die Hexe).

Nun lässt sich der Patient prima überall hin bringen. Das Tolle daran ist dass man diesen Trick JEDER bei JEDEM anwenden kann, Körpergröße/-gewicht spielt eine untergeordnete Rolle.

Angenommene Situation: Patient im Auto auf dem Fahrersitz

Wir gehen also an die Türe heran. Öffnen diese und greifen erstmal um den Patienten herum um ihn abzuschnallen (Vorsicht schon an dieser Stelle, Eigenschutz geht vor, im Hinblick auf etwa Feuer, Benzin, Airbag etc). Er sollte noch aufrecht im Sitz sitzen. Wir hocken uns neben des Wagen, auf die Füße, nciht auf die Knie, so dass wir leicht schräg zum Einstieg zeigen. Nun drücken wir seine Beine in Richtung der Mittelkonsole. Wir werden merken, dass der Oberkörper uns nun langsam entgegengleitet. Wir wenden wir wieder unseren Griff an und können den Patienten wieder auf das Knie ziehen bzw ihn aus seinem Sitz ziehen (an dieser Stelle ist es hilfreich wenn ein weiterer Helfer die Füße anhebt, damit diese nicht verletzt werden oder hängen bleiben. Auch hier gilt aus den Beinen heraus heben.

Dies geschieht bitte nur bei bestimmten Situationen.

1. Entweder wenn eine unmittelbare Gefahr für den Patienten droht ABER das Risiko für euch noch akzeptabel ist.

2. Patient ist bewusstlos oder hat keine Herz-Kreislauf-Funktion (in dem Fall ist vermutlich auch das Bewusstsein weg).

Wenn keine unmittelbare Gefahr besteht bleibt der Patient am besten erstmal sitzen oder steigt aus eigener Kraft (natürlich mit etwa Stützhilfe) aus dem Fahrzeug aus. Wenn dem nicht der Fall ist sollte eine Betreuung im Auto stattfinden, weil etwas eingeklemmt sein könnte oder eine Verletzung der Wirbelsäule vorliegt. Dazu zählt: da sein, BAP kontrollieren, evtl Kopf stützen. Wenn also keine Gefahr droht soll sich RD oder FW dem Fall annehmen.

Noch was: Keiner kann von euch verlangen etwas zu machen dessen ihr euch nicht sicher seid und es wird keienr böse sein wenn ihr jmd nicht per RAUTEK geholfen habt, ich glaube mittlerweile wird der gar nicht mehr bei EH gelehrt, ist aber mal ganz interessant zu wissen, kann man ja auch mal zuhause ausprobieren. :)

PS: Man sollte noch wissen dass wenn euch eine Person vom RD, FW oder Polizei auffordert zu helfen, und das zumutbar ist, dass ihr dazu verpflichtet seid. Genauso seid ihr dazu verpflichtet, zu warten bis euch die Polizei von einem Unfallort entlässt.

Zitat:

Original geschrieben von Arn-e-Conda

RAUTEK-Rettungsgriff.

Dies geschieht bitte nur bei bestimmten Situationen.

2. Patient ist bewusstlos

ich glaube mittlerweile wird der gar nicht mehr bei EH gelehrt, ist aber mal ganz interessant zu wissen, kann man ja auch mal zuhause ausprobieren.

Hallo,

ich mal wieder ;) Also, Punkt 1, ganz klar, keine Alternative. Zu Punkt 2. möchte ich sagen: zumindestens diskussionswürdig. Wenn ich eine bewusstlose Person habe, die aber noch über eine intakte Herz-Kreislauf-Funktion verfügt, würde ich auch mal darüber nachdenken, ob es nicht vielleicht besser ist, den Patienten erst einmal sitzen zu lassen und ihn dafür unter genaue Beobachtung zu stellen. Solange er nicht erbricht (wieder klar, dann muss ich etwas unternehmen), kann er eigentlich ohne Schäden vorerst einmal sitzenbleiben. Oder habe ich jetzt dabei etwas vergessen, was eine Laien-Rettung aus dem Fahrzeug erforderlich macht?? Ich kann mir derzeit eigentlich nichts vorstellen ausser evtl eine bessere Zugänglichkeit zum Patienten.

Zu dem zweiten im Zitat aufgeführten Thema: der Rautek-Griff ist nur noch in der Theorie im Lehrplan enthalten, weil es bei der praktischen Übung zu einigen Rückenverletzungen seitens der Übenden gekommen ist. Deswegen muss man auch ganz klar sagen (und damit schliesst sich der Kreis zum letzten zitierten Tip): Wenn man es zuhause ausprobieren möchte, dann bitte vorsichtig sein und erst mal an leichten Personen üben ;)

Gruß Tecci

Themenstarteram 12. März 2005 um 9:07

Solange ein bewusstloser Patient noch frei atmet, kann man ihn als Ersthelfer auch noch im Auto sitzen lassen denke ich. Fängt er an zu röcheln, muß er raus. In diesem Fall sind die Atemwege durch irgendwas (meistens die eigene Zunge) verlegt.} raus aus dem Auto und stabile Seitenlage.

ciao

Ach echt? Hm habs so gelernt das wer bewusstlos ist immer in die stabile Seitenlage soll. Egal ob was seh/hörbar ist oder nicht. So hat man evtl erbrechendem direkt vorgebeugt.

Aber ich geb euch auf jeden Fall Recht dass es situationsabhängig ist. Ist vermutlich nicht so bombig eine bewusstlose Person auf den nassen kalten Asphalt bei strömendem Regen zu legen oä.

Themenstarteram 12. März 2005 um 23:18

Klar, ein Erbrechen hat in der stabilen Seitenlage weniger Auswirkung. Ich selbst würde nach meiner Erfahrung entscheiden. Einem noch gut schnaufender Patienten ist u. U. besser geholfen wenn man so wenig wie möglich an ihm rummanipuliert (innere Blutungen tamponieren sich oft im Fahrzeug selbst durch die abgewinkelte Sitzhaltung, weniger Gefahr, die Wirbelsäule zu verletzen).

Ihr seht, man kann für den Ersthelfer starre Richtlinien herausgeben - doch die kann man auch gleich wieder hinterfragen. Im Endeffekt verlangt jede Situation nach einem ganz bestimmten Schema. Und diese Entscheidung kann man keinem Ersthelfer zumuten.

ciao

hallo @all

was mache ich bei überschlagenen fahrzeugen, wo sich personen noch in den gurten befinden?

kann ich sie bergen, ohne gefahr zu laufen das sie abstürtzen und sich noch mehr verletzen?

gibt es irgentwelche tricks, autotüren zu öffnen, die verkeilt/verklemmt sind?

hab ich eine chance ein seitenfenster ohne scheibenhammer/feuerlöscher kleinzukriegen?

Das Öffnen von verkeilten Türen solltest du den Fachleuten von Feuerwehr und THW überlassen. Ohne das geeignete Hydraulik-Werkzeug hast du da sowieso keine Chance.

Wenn jemand bei Bewusstsein und nicht eingeklemmt in seinem Fahrzeug ist und es auf dem Dach liegt, kannst du ihm helfen, sich zu befreien. Er muss sich dann mit beiden Händen auf dem Dach abstützen, während du den Gurt löst bzw. durchschneidest.

Bei eingeklemmten oder bewusstlosen Personen ist das ein heikles Thema, da wüsste ich auch nicht was ich machen sollte oder ob ich überhaupt etwas machen sollte.

mh, bei so einem verkehrssicherheitstag hab ich mich selbst mal aus einem überschlagenen fahrzeug retten können.geht, wenn man es einmal gemacht hat.

werde mir da mal in nächster zukunft mal so einen nothammer mit gurtschneider besorgen.sinvoll,oder nicht?gibts empehlenswerte modelle?

Zitat:

Original geschrieben von qniss

werde mir da mal in nächster zukunft mal so einen nothammer mit gurtschneider besorgen.sinvoll,oder nicht?gibts empehlenswerte modelle?

Sinnvoll ist so ein Teil auf jeden Fall, kann ja sowohl zur Eigen- als auch zur Fremdrettung eingesetzt werden. Und du hast auch gleich genau das richtige Werkzeug, um im Notfall auch eine Scheibe zertrümmern zu können. Die Modelle nehmen sich an sich nicht viel. Wichtig ist es halt, dass die Schneide bzw. der Einlass dazu breit genug ist, um auch dicke Gurte aufnehmen zu können.

Gruß Tecci

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