Ersatzteilpreise

Mercedes C-Klasse W204

Ich bin aus allen Wolken gefallen als ich die Rechnung für die paar Clipse bekommen habe. Ist sowas noch normal? So ein Clip wiegt weniger als ein Gramm und kostet 2€, fürs gleiche Geld bekommt man 5 Gramm Silber !!! Und kommt mir nicht mit Bevorratung, Produktion und und und. In meinen Augen ist das Abzocke. Bei sicherheitsrelevanten Teilen wäre es ja Okay, aber bei popeligen Befestigungen ist es einfach viel zu teuer.
PS.: Zwei von den Nieten musste ich schon einbauen

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Beste Antwort im Thema

Ganz so einfach ist es nun doch nicht. Ich breche es absichtlich etwas drastisch auf das Einfachste herunter:

Der preiswerte "online-Händler" ordert z. B. Glühlampen in überschaubaren Mengen beim Hersteller. Die Lager sind seine Kelleräume, das Wohnzimmer oder ein Schuppen. Die Mengen hat er im Blick und ordert bei Bedarf nach. Besondere Kosten hat er nicht, mögliche Kosten für den online-Verkauf dürfen wirklich vernachlässigt werden. Es reicht schon fast, wenn er zum Einkaufspreis und Steuern und Gewinn draufrechnet.

Der Freundliche ordert unterm Strich beim gleichen Hersteller. Das aus dem nicht kostenlos betriebenen Zentrallager des Freundlichen gelieferte Material wird buchhalterisch erfasst und mit einem prozentualen Lagerverteilungsschlüssel beaufschlagt. Die Höhe des Schlüssels richtet sich nach dem Aufwand und letzlich die Kosten, die das Teil verursacht sowie Vorgaben durch den Konzern. Darunter fallen beispielsweise anteilig Kosten für die Infrastruktur, also Gebäude mit Betriebskosten, anteiliger Platz im Regal und natürlich die Kosten für das Personal, denn das Teil muss eingelagert, herausgesucht, zum Tresen gebracht, eine Rechnung geschrieben und dreifach ausgedruckt, der Lagerausgang verbucht werden und, und und.... Da haben wir von möglichen Anteilen an beispielsweise Marketing, Entwicklungskosten usw. noch gar nicht gesprochen. Das alles kostet richtig Geld, denn es müssen viele Menschen bezahlt und auch ein Gewinn erwirtschaftet werden.

Dafür habe ich jede Menge Verständnis. Ich kaufe aber trotzdem online.

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Nö, anders wird ein Schuh draus. Der Endverbraucher kauft alle möglichen Teile online zusammen, beim offiziellen Händler wie auch bei eBay oder sonstigen Anbietern, ist überfordert, und geht dann in die Fachwerkstatt, um die Teile montieren zu lassen. Was früher für Bremsen und sonstige Verschleißteile gegolten hat, gilt zunehmend auch für andere Reparaturen. Die Händler müssen nun den Verlust durch nicht erfolgten Verkauf von Ersatzteilen über den Montagepreis oder den überhöhten Preis beim Direktverkauf von Ersatzteilen kompensieren. Der Ersteller dieses Teils soll sich nicht angegriffen fühlen. Aber man darf auch nicht über die Maßen gerade über Mercedes schimpfen, die Ersatzteilversorgung ist hier für Autos alle Jahrgänge vorbildlich. Wer natürlich nur Leasingfahrzeuge bei Mercedes laufen hat , Der hat natürlich nichts von verfügbaren Ersatzteilen für einen W 124, einen Strichacht oder sonstiges.
Zum letzten Beitrag: auch ich habe lernen müssen, dass man die Glas so klappen dann mit 0,4 W, so wie sie für Mercedes gebraucht werden, nicht in diesem freien Zubehörhandel bekommt, habe mir erst heller gekauft, weil sie ja heller ausschaut, und nach einigen Monaten sind die binnen kurzer Zeit der Reihe nach durch gebrannt. Gleiche Arbeit zweimal, und dazu noch ein zweiter Satz Glühlampen, 0,4 W .

Ganz so einfach ist es nun doch nicht. Ich breche es absichtlich etwas drastisch auf das Einfachste herunter:

Der preiswerte "online-Händler" ordert z. B. Glühlampen in überschaubaren Mengen beim Hersteller. Die Lager sind seine Kelleräume, das Wohnzimmer oder ein Schuppen. Die Mengen hat er im Blick und ordert bei Bedarf nach. Besondere Kosten hat er nicht, mögliche Kosten für den online-Verkauf dürfen wirklich vernachlässigt werden. Es reicht schon fast, wenn er zum Einkaufspreis und Steuern und Gewinn draufrechnet.

Der Freundliche ordert unterm Strich beim gleichen Hersteller. Das aus dem nicht kostenlos betriebenen Zentrallager des Freundlichen gelieferte Material wird buchhalterisch erfasst und mit einem prozentualen Lagerverteilungsschlüssel beaufschlagt. Die Höhe des Schlüssels richtet sich nach dem Aufwand und letzlich die Kosten, die das Teil verursacht sowie Vorgaben durch den Konzern. Darunter fallen beispielsweise anteilig Kosten für die Infrastruktur, also Gebäude mit Betriebskosten, anteiliger Platz im Regal und natürlich die Kosten für das Personal, denn das Teil muss eingelagert, herausgesucht, zum Tresen gebracht, eine Rechnung geschrieben und dreifach ausgedruckt, der Lagerausgang verbucht werden und, und und.... Da haben wir von möglichen Anteilen an beispielsweise Marketing, Entwicklungskosten usw. noch gar nicht gesprochen. Das alles kostet richtig Geld, denn es müssen viele Menschen bezahlt und auch ein Gewinn erwirtschaftet werden.

Dafür habe ich jede Menge Verständnis. Ich kaufe aber trotzdem online.

Bei Dacia und Konsorten kriegt man die Dinger für 50ct. Verdienen die Mitarbeiter da auch nur ein Viertel? Betragen die Lagerkosten auch nur 25%? VAG ist genauso. Nen dämlichen Fensterheberschalter oder Bremsen kosten bei VW oder Audi das doppelte wie bei Skoda, obwohl es genau dasselbe Ersatzteil ist. Ich hab die Teile da bestellt weil ich die Artikelnummer parat hatte. Wenn ich vorher gewusst hätte wie teuer die sind, wären sie online bestellt worden. Trotzdem ist es Abzocke.
Wenn ich meinen Kunden für ne Gasdichtung 5€ berechnen würde wären die mir an den Hals gegangen.

Was macht man wenn einem der Preis nicht passt? Man kauft woanders. Macht ihr doch auch wenn ihr andere Sachen kauft?
Hab bei Opel letztes Jahr Spreiznieten gekauft, waren auch nicht billiger. Wie bereits angesprochen gibt's die Dinger in unzähligen Ausführungen im Internet.
Ich gehe zum Freundlichen, lasse Räder wechseln und sage dann hier ist die Verkleidung lose... Könnten sie bitte danach schauen. Und wenn die Räder gewechselt sind, habe ich die Spreiznieten umsonst drin und gut. Das nennt man Kundenbindung und diesen Service bekommt man üblicherweise wenn man bereits bekannt und gern gesehen ist. (War beim Opel Händler übrigens nicht der Fall, da war ich nur einmal um die besagten bieten zu kaufen).

Na und ? dann kaufst du demnächst 2 Golfbälle weniger und hast das Geld wieder drin :-) :-)

Ganz normal und überall (Handel allgemein) so.
Was immer wieder ganz besonders auffällt ist die extreme Handelsspanne bei Kleinteilen wie u.a. die hier genannten Clipse, Klammern...

Da werden ganz locker mal eben 500 - 800 - 1000% auf den EK rauf gehauen, nicht unüblich.
Normal und nicht erst seit gestern so :-)

Aber es bleibt ja jedem selbst überlassen was er wo kauft.
Für den einen ist eine Rechnung wie die o.g ein Grund sich zu ärgern und für den anderen sind das nur Peanuts.

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