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Erfahrungsbericht Fabia 3 1.0 MPI 75PS

Skoda Fabia 3 (NJ)
Themenstarteram 16. November 2015 um 23:29

Moin!

Hatte als Ersatzwagen einen Fabia 3 1.0 MPI mit 75PS und wollte die Gelegenheit mal nutzen :)

Zu meiner automobilen Vorgeschichte: Ich bin Jahrelang Polo 6R gefahren (BJ 2010) mit 1.6 TDI 105PS und hab damit ein ziemlich gutes Vergleichsfahrzeug in der Klasse, denn der heutige Polo 6C ist ja nur unwesentlich anders. Momentan fahre ich einen Octavia 3 (Details in der Signatur) und einen Golf 7, jeweils mit 2.0 150PS TDI.

Außen:

Mir gefällt der Fabia von außen sehr gut, jedoch (wie so oft bei heute neu erscheinenden Autos) ist auch der Fabia so Designt, dass er nur mit den schwarzen Hauptscheinwerfern ansprechend aussieht. Die klassischen Halogenscheinwerfer bringen immer diesen 90er Look mit sich.

Aber Scheinwerfer sind ja nicht alles und so gefallen mir die klaren Linien und der große Grill sehr gut.

Hier würde ich 9/10 Punkten vergeben.

Innen:

Die verwendeten Materialen sind im direkten Vergleich zum Vorgänger schon besser geworden, im Klassenvergleich meiner Meinung nach aber eine (kleine) Spur zu einfach geraten. Die Dekorleiste (bei mir matt silber) im Amaturenbrett ist sehr ansprechend und sehr wertig - sie besteht den Klopftest mit Bravur :D. Das Cockpit wird durch sie deutlich aufgewertet. Ein zumindest geringfügig aufgeschäumtes Amaturenbrett (ca. ab höhe des Radios) hätte ich mir gewünscht. Es fühlt sich einfach besser an, sieht besser aus und ist deutlich weniger Kratzempfindlich. Schon eine geringe Aufschäumung wie z.B. bei der Türverkleidung des Octavia 3 hätte hier gut gestanden.

Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Die Verarbeitung ist auf gewohnt hohem Niveau, alles ist passgenau eingesetzt und sauber entgratet. Spaltmaße stimmen. Auch Knöpfe am Radio (Swing) und der Climatronik haben eine gute Haptik und sind gut verarbeitet. Kein unnötiges Spiel.

Die Sitze bieten guten Komfort, ich könnte mir gut vorstellen auch länger darauf auszuhalten. Was mir gefehlt hat war eine Armlehne (Ausstattungsbedingt) - was mir noch mehr gefehlt hat, war eine ausreichend Dimensionierte Armstütze an der Fahrertür. Die vorhandene ist so schmal, dass man fast meinen könnte, sie wird nur der vollständigkeit halber angedeutet. Hier kann ich mich leider nicht mehr erinnern, wie das beim Vorgänger gelöst war, beim Polo war es jedenfalls deutlich besser. Hier wäre definitiv noch was gegangen. Insgesamt war die Türverkleidung einen kleinen Tick zu einfach, einen hauch mehr Stabilität hätte hier ein besseres Gefühl gegeben.

Auch wenn der Motor stets präsenter war, schienen mir Windgeräusche gut gedämmt.

Insgesamt geb ich dem Innenraum 7/10 Punkten.

Technik:

Das Fahrzeug war für diese Klasse ganz okay ausgestattet. Was einem (als Xenon fahrer) sofort auffällt ist, dass man das nicht verbaute und auch nicht verfügbare Xenon vermisst. Wer öfter im dunkeln fährt oder Schwierigkeiten beim Sehen im dunkeln hat, sollte hier wirklich überlegen einen Bogen um den Fabia zu machen. Da würde ich dann in der Preisklasse wirklich den Rapid empfehlen oder den Seat Ibiza. Im letzteren gibt es sogar Kurvenlicht.

Vor allem die Tatsache das der Ibiza hier die deutlich bessere Lösung anbietet, find ich doch ganz schön heftig. Da hätte Škoda mitziehen müssen. Der Sicherheit wegen. Die Ausleuchtung der Halogenlichter war okay aber nicht der hammer. Ich fand die Lichthöfe teilweise störend, das habe ich schon gleichmäßiger gesehen. Das ist aber wahrscheinlich der Technik des Projektor-Scheinwerfer geschuldet?

Der Tempomat braucht nicht weiter erklärt werden, was mich aber verwundert hat, war das Komfortblinken. Aus so ziemlich allen Autos kenne ich: Ein mal Tippen = 3 mal blinken. Nur das es in meinem Fabia kein Tippen war sondern schon deutliches runterpressen. Eventuell war was defekt, aber der Komfort des Komforttippens war hinfällig. Ist aber ebenfalls nur eine Kleinigkeit.

Die Climatronic hat sauber geregelt, war immer Zugfrei und hat schnell wärme da geliefert wo sie gebraucht wurde. In einem modernen Auto darf die nicht mehr fehlen. Eine Anschaffung die sich definitiv lohnt.

Das Radio hatte mit einigen Empfangsproblemen zu kämpfen, die ich so nicht kannte. Sender die eigentlich klar empfangbar sein sollten, waren es nicht. Eventuell eine Einstellungssache - jedoch bin ich im Fabia 2 schon auf das eine oder andere (sehr) Empfangsschwache Radio gestoßen. Ansonsten ist das Swing Top bedienbar, sieht nicht deplaziert aus und fügt sich toll ins Cockpit ein. Mehr braucht man nicht zwingend.

Fahrwerk:

Das Auto hatte der Optik nach kein Sportfahrwerk. Es war mit 15 Zoll Rädern bereift und der Federungskomfort sowie die Abrollgeräusche waren ordentlich. Auch Querfugen wurden souverän gemeistert. Schnelle Kurven waren ebenfalls möglich, man fühlt sich auch bei höheren Geschwindigkeiten sicher.

Motor:

Nun komme ich zum einzigen Part an dem Auto, der "gar nicht ging". Bitte nicht falsch verstehen: Ich erwarte von einem kleinen 3-Zylinder nicht die Welt. Auch wenn ich von deutlich stärkeren Motoren komme, bin ich da durchaus nicht unrealistisch. 95NM ab 3000 Umdrehungen sind nun mal eindeutig. Ich kenne auch die alten Basismotorisierungen aus dem Fabia 2 und dem Polo 6R.

Der 1.0 MPI stellt aber in der 75PS Version genau genommen nicht mal die Basis dar, sondern eben schon "Stufe 2" - aber die Fahrleistungen waren wirklich nicht gut. Vor allem im Vergleich mit den Motoren im Vorgänger. Nicht sehr Drehfreudig, was aber angesichts des Drehmomentverlaufs zu erwarten gewesen wäre. Der Motor muss immer am Limit gefahren werden. Sobald es nur in richtung Landstraßengeschwindigkeit ging, war es unangenehm. Überholmanöver habe ich mir auch auf der Autobahn sehr gut überlegt. Das liegt vor allem am Drehmomentverlauf und der Übersetzung:

Schon bei Richtgeschwindigkeit (130 km/h), liegen genau 4100 u/min an. Der Motor hat die 95nm von 3000 u/min bis 4300 u/min. Ihr erkennt das Problem: will ich nun zum Überholen ausscheren, und so wie es sich gehört meinen Überholvorgang zügig abschließen, habe ich kaum bis keine Reserven zum beschleunigen. Von der immer hohen Geräuschkulisse durch die hohe Drehzahl mal abgesehen: Man quält sich in kleinen Schritten auf die 140 km/h zu. Die eingetragenen 172 km/h sind zu erreichen. Aber nur mit sehr viel Geduld. Es gab leichte aber langezogene Berge, wo trotz vollgas maximal 138 km/h auf den Tacho kamen. Das waren wohgemerkt Berge, die ich vorher kaum wahrnahm.

Auf der Landstraße sind Überholmanöver eigentlich gar nicht drin. Das geringe Drehzahlband macht alles viel zu gefährlich. Man kann den Motor wirklich nur empfehlen, wenn man wenig bis keine Überlandfahrten absolvieren muss. Alles andere ist einfach kein Zustand. Ab und zu geht das bestimmt. Aber ich kann nur jedem dringend davon abraten, sich das täglich anzutun. In der Stadt kann man gut mitschwimmen, muss aber auch hier häufig die Gänge weit ausdrehen um nicht vom restlichen Verkehr abgehängt zu werden. Nun rede ich nicht von Autorennen in der Stadt - sondern einfach vom mitschwimmen.

Da das Ausdrehen einfach sein muss um nicht zum unnötigen Verkehrshindernis zu werden, ist warmfahren natürlich schwierig bis nicht möglich. Es tut einem weh den kleinen schon früh morgens bis über 4000 Umdrehungen zu prügeln (bei 6000 fängt der rote Bereich an), aber es hilft nix. Man muss ja irgendwie wegkommen. Die Haltbarkeit von 3-Zylindern ist ja eh hinterfragt. Ich vertraue denen eigentlich. Aber eine motorschonende Handhabung ist insbesondere beim Fabia 1.0 MPI einfach nicht immer praktikabel. Auch ist mir aufgefallen, dass trotz der morgentlichen Vergewaltigung, der Motor nur langsam warm wurde. 80 Grad Öltemperatur zählt bei mir als warmgefahren. Als TDI fahrer weiß man: dass kann mal länger dauern. Aber selbst mein 2.0 TDI erreicht die 80 Grad schneller.

Der Verbrauch sieht natürlich entsprechend aus. Auf der Autobahn bin ich mit Tempomat 130 km/h nicht unter 7 Liter gekommen. In der Stadt wirds dann noch mal heftiger. Ich kann den Sinn solcher Motoren bis auf den geringen Anschaffungspreis deshalb nicht so wirklich nachvollziehen. Was ich bei der Anschaffung spare, amortisiert sich doch eigentlich ziemlich schnell im Mehrverbrauch im Vergleich zu höheren Motorisierungen. Und wahrscheinlich ist auch der Verschleiß höher.

Gut gefallen hat mir die Laufruhe. Der Rauhe Sound beim Ausdrehen gehört zum 3-Zylinder dazu - muss man mögen, ich fands nicht störend. Aber sonst gab es keine nervigen Vibrationen oder unruhe im Stand.

Der Motor bekommt von mir unter Berücksichtigung aller Erfahrungen mit ähnlichen Triebwerken gut gemeinte 4,5/10 Punkten.

Wenn ihr Fragen zum Eindruck habt, fragt gerne. Ich hoffe trotz des Motorenkapitels entsteht nicht der Eindruck, dass ich hier schwach motorisierten Autos generell die Existenzberechtigung abspreche. Es kann nicht jeder in unter 10 Sekunden von 0-100. Aber irgendwo muss man ja den restlichen Verkehr in realation zu einem selbst setzen.

Grüße

spacemix

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6 Antworten

Hallo spacemix!

Deinen langen Abschnitt bzgl. Motor hättest du wirklich auf die Aussage "hat 3 Zylinder" kürzen können.

Was hast du denn von dem Motor erwartet? Er ist günstig und eher für zurückhaltende Zeitgenossen geeignet. Dafür ist er perfekt.

Und nur weil viele Deutsche meinen, mit ihren überdimensionierten Motoren in den Firmenwagen die Gegend unsicher machen zu müssen, müssen doch nicht alle anderen auch heizen müssen. Ich habe aus genau dem Grund die für Fabia³ höchste Motorisierung gewählt, um im Straßenverkehr noch halbwegs unauffällig mitschwimmen zu können.

Meiner Meinung nach ist die ungeduldige, gestresste Fahrweise eher ein Phänomen hierzulande, weil einerseits auf AB offiziel keine Limits gibt und andererseits die Verkehrsdichte insgesamt sehr/zu hoch ist. In gemütlicheren Ländern kann man mit dem Motor viel Sprit sparen. Man muss nur wollen.

 

Ansonsten finde ich deinen Bericht sehr gelungen.

Ich habe den Fabia 1.2 TSI mit 90 und 1.0 MPI mit 75 PS im letzten halben Jahr gekauft. Den 1.2 TSI für meine Freundin und den 1.0 MPI habe ich im Auftrag für Ihre Eltern gekauft (mit 60 wollten die sich damit nicht beschäftigen).

Mit 75 PS ist es ein Auto für die Stadt bzw. die Landstraße und die Dörfer. Für diese Strecken ist der Wagen total ausreichend. Ich bin ihn selbst Probe gefahren und finde den Motor dafür gut geeignet und sehe durchaus eine Daseinsberechtigung. Dazu kommt die Ersparnis im Preis. Die zukünftigen Schwiegereltern sind nicht gerade Vielfahrer.

Wenn man selbst einen Diesel fährt ist das natürlich eine andere Welt. Ich fahre auch selbst den Octavia III, allerdings mit "nur" 105PS da ich bei meinen Autobahnfahrten es nicht eiliger als 130km/h habe. Bin da der Meinung von Bahnfrei, dass die meisten Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn gehetzt wirken und nur das Ziel haben möglichst auf der linken Spur mitzuhalten.

Dienstlich fahre ich leider immer wieder einen Toyota. Kann bei der Beschaffung leider nicht mitsprechen und unser zuständiger Mitarbeiter besaß nie einen Führerschein, noch hat er nur minimal Kenntnis von Autos (Stadtverwaltung, da ist sowas möglich). Im Moment fahre ich den Yaris 1.0 mit 69PS und davor einen Aygo 1.0 mit 68PS, beide als Baustellenfahrzeug (hier darf gelacht werden). Im Vergleich zum Fabia mit 75PS ist der Yaris eine richtig lahme Ente und besitzt dazu in der einfachen Ausführung einen furchtbaren Innenraum. Ich würde gerne den Fabia 1.0 MPI auf Arbeit fahren.

Interessanter Umfangreicher Bericht, machst du sowas beruflich? Na egal was ich nur anmerken wollte ist natürlich das man ein kleines Benzinmotörchen nicht mit einem 150PS Diesel vergleichen kann. Die Unterschiede zwischen Benziner und Diesel sind schon in der gleichen Leistungsklasse klar auszumachen. Falls du mal die Gelegenheit bekommst solltest du mal den Dreizylinder Diesel mit 90 oder 105 PS fahren was auch für die Fahrer der bisherigen 1,6er gilt. Der Unterschied ist enorm und die geringere Leistung fällt nur auf der Autobahn jenseits etwa 150km/h ins Gewicht, ich hab noch keinen Diesel erlebt der ab 1400u/min dermaßen anschiebt was natürlich eine sehr entspannte Fahrweise fördert. Zum Thema Dreizylinder nur soviel, Vierzylinder sind einer zuviel, bis die so in die Gänge kommen ist ein gut gemachter Dreizylinder wegen der Geringeren Reibung und Masseträgheit bereits losgesaust probier es mal aus!

 

Grüße

Themenstarteram 18. November 2015 um 15:26

Danke für Eure Antworten und das Lob:

Ich finde nicht das ich den Abschnitt auf "Sind halt 3-Zylinder" hätte reduzieren sollen, weil es wie GT Bandit schon sagt, durchaus 3-Zylinder gibt die schnell und agil sind. Und die 1,2er Basis Motoren im Polo 6R und Fabia 2 waren halt ebenfalls besser aufgestellt meiner Meinung nach. Und die sind in der selben Leistungsklasse.

Der Gesamte Eindruck fand hauptsächlich im Vergleich zwischen alter Einstiegsmotorisierung und neuer statt. Der Octavia war nie Benchmark. Auch wenn ich natürlich irgendwo unter dem Einfluss stehe. Aber dennoch: das sollte kein direkter Vergleich sein.

Zitat:

@spacemix schrieb am 17. November 2015 um 00:29:50 Uhr:

 

Schon bei Richtgeschwindigkeit (130 km/h), liegen genau 4100 u/min an. Der Motor hat die 95nm von 3000 u/min bis 4300 u/min. Ihr erkennt das Problem: will ich nun zum Überholen ausscheren, und so wie es sich gehört meinen Überholvorgang zügig abschließen, habe ich kaum bis keine Reserven zum beschleunigen. ...

Wenn man zum Überholen bei 4100 Umdrehungen nicht zurückschaltet, verzichtet man auf das Leistungsplus der 55kW Variante gegenüber der 44kW Variante. Das Leistungsmaximum liegt erst bei 6200 Umdrehungen an. Nur Mut!

Hier läuft der 55kW Fabia als Zweitwagen, eine Drehunfreude seh ich nicht, meine Vergleichsmotoren wären da 1l Dreizylindersauger vom Corsa bzw C1. Die knurren mehr und hören sich nur agiler an, rein subjektiv ohne nachgemessen zu haben, beim Fabia vergisst man dagegen eher mal das Hochschalten so schön läuft der hoch.

Dass 1l-Dreizylindersauger eher in einer Rasenmäherrubrik zu diskutieren wären, bleibt davon natürlich unberührt, ein Spaßbringer auf der Autobahn sieht anders aus.

Die Diskussion ist schon 3 Jahre alt. Trotzdem... ich habe den Fabia 3 als Mietwagen seit nun 4 Tage und bin schon mehr als 300km auf Lefkada(Griechenland) unterwegs immer mit Frau und zwei Kleinkindern. Am Anfang habe ich gedacht das Auto ist gedrosselt den ich kam mit dem Ding kein Berg hoch. Einmal bin ich bei einer Steigung stehen geblieben. Müsste Rückwärts zurück und wieder ansetzen. Mit dem 1 Gang kam ich dann hoch. Ich fand den Motor einfach nur schwach und eignetlich ganz schrecklich. So jetzt nach 4 Tagen gefällt mir das Ding immer mehr. Ich komme super damit zurecht. Allerdings muss ich sagen dass ich ganz selten den 4 und 5 Gang benutze(benutzen muss und kann) um hier auf Insel vorwärts zu kommen. Das Rest des Autos wie Platzangebot, Sitze, Fahrwerk, Lenkung, Verarbeitung, Design, die Klimaanlage usw finde ich super. Es ist ein richtiges Auto. Und wer ebtspannt von A nach B fahren möchte kann ich das Auto und den 1.0 75ps Motor empfehlen.

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