Erfahrungsbericht als Kaufhilfe
Hallo,
seit März habe ich einen Octavia iV Hybrid mit dem Navigationssystem Columbus und mit LED-Scheinwerfern und möchte hier einen Erfahrungsbericht abgeben als mögliche Kaufhilfe für Interessierte.
Zuerst einmal das Positive: Der Elektromotor verrichtet seine Arbeit sehr gut. Die angegebene Reichweite von 70 km erreicht man zwar nur Im Hochsommer bei Tage, aber mit üblicherweise über 50 km Reichweite komme ich gut zurecht, da ich fast ausschließlich Stadtverkehr fahre. Nur bei sehr kalter Witterung und mit eingeschalteten Scheinwerfern und Klimatisierung sinkt die Reichweite auf etwas über 40 km und das ist schon ein bisschen wenig.
Aber leider überwiegen die Probleme, die teilweise bereits in diesem Forum angesprochen. Diese Probleme beziehen sich fast ausschließlich auf Elektronik und Sensorik und rühren nach meiner Meinung vor allem daher, dass der eingebaute Computer zu wenig Leistung hat und auf schlechte Programmierung. Im Einzelnen:
- Schon bei wenig Schneefall fallen nach kurzer Zeit die Kollisionssensoren aus, da der Schnee nicht schmilzt (Elektroantrieb!)
- Das Wechseln des Benutzers beim Starten dauert ewig lange. Inzwischen habe ich es aufgegeben, einen Benutzerwechsel anzugeben.
-Häufig dauert selbst das Hochfahren des Infotainment-Systems über eine Minute.
- Selbst nach einem kurzen Ausschalten des Wagens, werden einige Systeme (Klimatisierung und Fahrmodus) auf Standardwerte zurückgesetzt, und man muss die entsprechenden Untermenüs erst wieder aufrufen. Diese letzten 3 Punkte zusammen genommen, ist es einfach mehr als unkomfortabel und zeitraubend - insbesondere wenn man es morgens früh einmal eilig hat.
-Die dem Nutzer programmierte elektrische Sitzposition wird häufig beim Anmelden des Nutzers nicht automatisch angefahren. Darüber hinaus geschieht es, dass die Sitzposition beim Ausschalten vom System einfach geändert wird.
- Es passiert auch manchmal, dass sich beim Einschalten des Wagens das Infotainment-System vollständig aufhängt und man mehrere Male den Wagen neu starten muss, bevor es hochfährt.
-Auch der Wagenschlüssel wird manchmal nicht erkannt. Man muss mehrere Positionen im Auto ausprobieren und den Wagen neu starten, bis der Schlüssel erkannt wird.
- Das Keyless-System zum Öffnen des Wagens ist ebenfalls nicht zuverlässig. Mal reagiert das System nicht, wenn man den Wagen abschließen will, mal funktioniert das System nicht an jeder Tür, d.h. man muss verschiedene Türen ausprobieren, bis man den Wagen öffnen kann.
- Die Parksensoren reagieren häufig viel zu langsam. Man ist bereits in der Parklücke, bis das Bildschirm für das Einparken erscheint und die Abstandslinien zu sehen sind.
- Ich fahre fast ausschließlich im Elektromodus. Leider geschieht es nicht zu selten, dass der Wagen beim Einschalten automatisch in den Verbrennermodus geht und er sich "weigert" in den Elektromodus zu wechseln - selbst am Morgen beim ersten Starten, wenn die Batterie voll geladen ist. Erst nach ca. 2 km und einem Halt an einer Ampel, kann manchmal der Elektromodus gewählt werden.
- Obwohl das Bedienerhandbuch die Möglichkeit eines zeitlich eingegrenzten Ladens beschreibt, ist dies nur möglich, wenn man eine Wallbox hat, die das ermöglicht. Ich habe jetzt an meine Steckdose eine kleine Zeitschaltuhr angebracht, an der ich die gewünschte Ladezeiten eingegeben habe (wenn der Strom billig ist). Warum sieht Skoda diese wirklich einfache und billige Möglichkeit nicht vor?
- Häufig reagieren die Kollisionssensoren "unmotiviert", d. h. ohne dass eine Kollisionsgefahr besteht. In anderen Fällen, wenn es kritisch wurde, haben sie dafür nicht angesprochen.
- Das Problem, dass der Heckscheibenwischer sich periodisch einschalten, habe ich auch. Da es sich bei mir um ein Leasingfahrzeug handelt, stört es mich nicht besonders.
- Im Gegensatz zum Elektromotor überträgt der Verbrenner bei Betrieb doch erheblich Vibrationen auf das Lenkrad und er ist auch ziemlich laut (ich hatte vorher einen Skoda Yeti, da viel es nicht so auf).
Ab Tempo 130 km/h wird der Wagen im Verbrennermodus doch unangenehm laut.
Alles in allem muss Skoda an der Software und der Elektronik bei den zukünftigen Versionen noch einiges verbessern, bevor der Wagen wirklich empfohlen werden kann.
Und auch an ihren Servicewerkstätten muss Skoda noch arbeiten. Zumindest meine Werkstatt des (nicht mehr) Vertrauens war nicht in der Lage, die zahlreichen Mängel zu erkennen oder die Werkstatt hatte einfach keine Lust, diesen Problemen nachzugehen.
15 Antworten
Also umparken wäre für mich ein no-go. Vor Corona war die Parksituation ab 10 Uhr hier teilweise sehr schlimm. Da hätte ich ewig einen freien Parkplatz suchen müssen. Sind hier deutlich über 1000 Parkplätze, die sich auf mehrere Tiefgaragen, interne und externe Parkplätze verteilen.
Hier gibt es aber noch genügend Ladestationen. Aktuell über 200, was etwa 17 Prozent aller Parkplätze sind. Seit Corona ist das aber eh kein Thema mehr.