ER-5: Motor läuft "dumpf", dreht nicht über 6000 U/min – nach Werkstattbesuch erneut aufgetreten
Hallo zusammen,
ich habe aktuell ein nerviges Problem mit meiner Kawasaki ER-5 (Bj. 2005), das ich trotz Werkstattbesuch und eigener Schrauberei nicht in den Griff bekomme. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee oder ähnliche Erfahrungen gemacht.
________________________________________
Symptome:
• Motorrad läuft sehr träge
• Der Motor klingt dumpf
• Drehzahl geht nicht über 5000–6000 U/min
• Deutlich weniger Leistung als früher
________________________________________
Werkstattbesuch (Kosten: 600 €):
Folgende Arbeiten wurden durchgeführt:
• Zündkerzen erneuert
• Vergaser gereinigt, neu aufgebaut (Rebuild-Kit) und eingestellt
• Kraftstoffsystem gereinigt
• Benzinfilter zwischen Benzinhahn und Vergaser eingebaut
Kommentar der Werkstatt:
• Tankdeckeldichtung müsste ersetzt werden
• Kupplung sollte ebenfalls gemacht werden
Ergebnis:
Danach lief die Maschine etwa 200 km problemlos, dann kamen die Symptome plötzlich zurück.
________________________________________
Was ich seitdem gemacht habe:
• Tank mit Rostio entrostet und nachbehandelt
• Vergaser erneut ausgebaut → Hauptdüse war sauber, keine Auffälligkeiten
• Benzinhahn ausgetauscht → keine Veränderung
• Zündkerzen kontrolliert → optimales Kerzenbild, schwarze Ringe um die ersten zwei Gewindegänge
• Bei laufenden Motor Bremsenreiniger auf Ansaugstutzen gesprüht um ggf. eine Undichtigkeit zu erkennen → keine Auffälligkeiten
________________________________________
Meine bisherigen Vermutungen (inkl. Recherche/KI):
• Nadelventile könnten erneut klemmen oder defekt sein
• Ventilspiel eventuell zu groß geworden
• Zündspule trotz Neuteil (vor ~2000 km) evtl. defekt
________________________________________
Ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos. Vielleicht übersehe ich etwas Offensichtliches?
Bin für jeden Hinweis dankbar!
Viele Grüße
Jason
37 Antworten
@kawastaudt Die Filterstutzen hatte ich tatsächlich nicht ausgebaut – die sind während des Entrostens drin geblieben.
(Ich habe gerade gelesen, dass dies tatsächlich sehr problematisch sein könnte. Allerdings stammt das aktuelle Problem nicht daraus, da es bereits vorher aufgetreten ist.)
Zitat:
@Z3rni3 schrieb am 12. Mai 2025 um 12:52:20 Uhr:
@SeppS Habe ich in dem Fall wirklich ein Recht darauf, dass sie das Problem erneut beheben?
Die Maßnahmen, die sie damals durchgeführt haben, wurden mir einzeln berechnet. Hätten sie noch mehr gemacht, hätte mich das ja auch entsprechend mehr gekostet!
Servus,
das hängt davon ab, was beauftragt wurde...
A: War der Auftrag, den dargestellten Fehler zu beheben, dann ganz klar ja.
B: War der Auftrag eine normale Durchsicht oder Inspektion, dann nein.
Falls A, dann haben die durchgeführten und berechneten Arbeiten nicht zum Erfolg geführt und es muß nachgebessert werden. Die Kosten für die Nachbesserung sollte man vorher besprechen!
Eine Nachbesserung muß nicht unbedingt kostenlos sein, schon gar nicht aus Sicht der Werkstatt.
Aber man hat ja schließlich schon für etwas bezahlt was offensichtlich nicht nötig gewesen ist.
Einfach mal in Ruhe und vernünftig mit der Werkstatt reden...
Servus,
SeppS
Zitat:
@SeppS schrieb am 12. Mai 2025 um 13:12:10 Uhr:
Servus,
das hängt davon ab, was beauftragt wurde...
A: War der Auftrag, den dargestellten Fehler zu beheben, dann ganz klar ja.
B: War der Auftrag eine normale Durchsicht oder Inspektion, dann nein.
Falls A, dann haben die durchgeführten und berechneten Arbeiten nicht zum Erfolg geführt und es muß nachgebessert werden. Die Kosten für die Nachbesserung sollte man vorher besprechen!
Eine Nachbesserung muß nicht unbedingt kostenlos sein, schon gar nicht aus Sicht der Werkstatt.
Aber man hat ja schließlich schon für etwas bezahlt was offensichtlich nicht nötig gewesen ist.
Einfach mal in Ruhe und vernünftig mit der Werkstatt reden...
Servus,
SeppS
Alles klar! Das klingt vernünftig! Ich versuchs mal!
Edit: Die Werkstatt meint, dass es wahrscheinlich schwierig wird, einen größeren Preisnachlass zu gewähren. Zudem wurde mir erklärt, dass bei einer Fehlersuche oft mehrere Stunden anfallen können, was in jedem Fall mein Budget überschreiten würde (ca. 300 €/h).
@Z3rni3: 300 Euro die Stunde????
Bringst Du das Ding zu Bentley?
Ähnliche Themen
Zitat:
@ANBOJA schrieb am 12. Mai 2025 um 14:10:30 Uhr:
@Z3rni3: 300 Euro die Stunde????
Bringst Du das Ding zu Bentley?
Nicht ganz.
Ich habe mir extra die Werkstatt ausgesucht, weil die in meiner Stadt eine sehr gute Reputation haben.
Sind dafür aber auch teuer!
Vielleicht hat er sich vorhin am Telefon ja auch nur vertan oder ich habe mich verhört...
das ist ja schon mal gut.
Zitat:@Z3rni3 schrieb am 12. Mai 2025 um 12:57:41 Uhr:
@kawastaudt Die Filterstutzen hatte ich tatsächlich nicht ausgebaut – die sind während des Entrostens drin geblieben.
(Ich habe gerade gelesen, dass dies tatsächlich sehr problematisch sein könnte. Allerdings stammt das aktuelle Problem nicht daraus, da es bereits vorher aufgetreten ist.)
Tank entrosten und neubeschichten heißt: vorher immer alles ab- und ausbauen. Sonst wird das ja überbeschichtet.
Zitat:
@Gpz1100B2-Alexander schrieb am 12. Mai 2025 um 14:35:31 Uhr:
Tank entrosten und neubeschichten heißt: vorher immer alles ab- und ausbauen. Sonst wird das ja überbeschichtet.
Das habe ich leider gerade auch gelesen... da hätte ich mich vorher besser informieren müssen!
Im besten Falle schraube ich die Filter aus und gucke wie die aussehen!
Sehr gut, mach das mal!
Zitat:
@Z3rni3 schrieb am 12. Mai 2025 um 14:16:36 Uhr:
Zitat:
@ANBOJA schrieb am 12. Mai 2025 um 14:10:30 Uhr:
@Z3rni3: 300 Euro die Stunde????
Bringst Du das Ding zu Bentley?Nicht ganz.
Ich habe mir extra die Werkstatt ausgesucht, weil die in meiner Stadt eine sehr gute Reputation haben.
Sind dafür aber auch teuer!
Vielleicht hat er sich vorhin am Telefon ja auch nur vertan oder ich habe mich verhört...
300 Euro die Stunde wären nicht teuer, sondern Wucher.
Filter raus und kontrollieren ist gut und notwendig. Du kannst - ganz schneller Check - auch mal auf Rerve umstellen, ob sie da besser oder schlechter läuft. Hatte ich auch schon (bei einer anderen Maschine), als ein Vorbesitzer bei seiner Tanksanierung Papier im Tank vergessen hatte und sich das um den Normalstutzen gepackt hatte und der tiefergelegene Reservestutzen blieb frei.
Update vom heutigen Schraubertag
Heute habe ich einen Flaschentank montiert – und siehe da, die Maschine lief damit fast problemlos. Also wieder den originalen Tank montiert, in der Hoffnung, dass alles wie gewohnt funktioniert. Leider Fehlanzeige: Kaum ist der Tank drauf, treten wieder die altbekannten Probleme auf.
Daraufhin erneut den Flaschentank angeschlossen – und siehe da, sie läuft wieder ganz normal. Das bestätigt den Verdacht, dass das Problem irgendwo im Tank oder in der Kraftstoffversorgung liegt.
Ich habe daraufhin die Filterstutzen aus dem Tank herausgedreht. Auf den ersten Blick sehen sie gar nicht so schlimm aus – ein paar Roststellen, aber nichts, was komplett verstopft wirkt. Trotzdem bestelle ich jetzt neue Filter, in der Hoffnung, dass das die Ursache war und die Maschine danach wieder zuverlässig läuft.
Vielen Dank nochmal für den hoffentlich entscheidenden Hinweis!
Prima. Wenn die Werkstatt gesagt hat, dass du eine neue Tankdeckeöduchtung brauchst, dann kontrollier doch auch mal noch, ob deine tankentlüftung frei ist und funktioniert. Probehalber kannst du auch - vorsichtig - mit offenem Tankdeckel fahren.
Und den Benzinhahn kontrollieren, ob dort eine Verstopfung oder Verengung ist.
Zitat:
@Gpz1100B2-Alexander schrieb am 14. Mai 2025 um 22:49:16 Uhr:
Prima. Wenn die Werkstatt gesagt hat, dass du eine neue Tankdeckeöduchtung brauchst, dann kontrollier doch auch mal noch, ob deine tankentlüftung frei ist und funktioniert. Probehalber kannst du auch - vorsichtig - mit offenem Tankdeckel fahren.
Das habe ich tatsächlich schon gemacht👍
Mit offenem Tank bleibt das Problem bestehen!