EQE SUV Reichweitenentäuschung - trotz angeblicher 600km Reichweite?
Hallo zusammen,
ich fahre seit 8 Wochen den EQE SUV 500 mit den 20“ Rädern. Beruflich immer Langstrecke (Zürich - Frankfurt - Zürich oder Zürich - Bordeaux - Zürich). Anfangs waren die Temperaturen noch im oberen zweistelligen Bereich und ich bin bei normaler Fahrweise (CH 110 km/h, DE/FR 140 km/h) und Heizung nur auf Fahrerseite bei kontinuierlichen 450-490km Reichweite gekommen. Nie aber über 500km. Seit 14 Tagen sind die Temperaturen jedoch stark gefallen und damit auch die Reichweite. Bei normaler Fahrweise schaffe ich schlappe 293 km bei 80% Ladung, Heizung auf 23/24C, Fahrerseite. Mit Energieeinsparungen komme ich auf 351 km. Mit 100% Ladung komme ich auf 326 km Reichweite. Das ist für mich eine riesen Enttäuschung. Spricht doch der Produktmanger Tim Riesebeck vom EQE SUV (500) selber von knapp 600km Reichweite ab Minute 4:00 EQE SUV 500
Mal in die Runde gefragt, wie sieht das bei Euch aus? Wer fährt den EQE SUV, und wie weit geht Eure Reichweite runter?
78 Antworten
Zitat:
Mein 350er SUV hat die letzten 10000km einen Durchschnittsverbrauch von 24,7 KWh.
Da war alles dabei. Frühjahr, Sommer, Herbst, Autobahn, Landstraße, Hängerfahrten.Ich bin zufrieden und sicherlich auch kein Schleicher. Macht ein Benzinäquivalent von unter 3 Liter / 100km.
Und: keiner fährt den Akku wirklich von voll auf leer oder? Also wie kommt man auf die tatsächlich ausreizbare Reichweite?
90KWh / 24,7 KWh
Ja die 24,7 KWh kommen bei mir auch, bei 6° Temperatur, bei Flotte Fahren 130 Km und auch Mal
160-170 kurze Zeit zwischen durch.
hast du ein EQE von 2024 ? , mit den neue batterie ? ich finde 450 km akzeptabel. schön zu lesen das du immer wieder nach Bordeaux gehts, ich wohne in der Gegend von Bordeaux und ich bin am überlegen ein EQE suv in Deutschland zu kaufen, aber habe ein wenig Angst für den reichweite
Im Winter Rechnet man 100 Km Minus, was so in Praxis Sommer Zeit angibt mit (EQE.SUV), damit habe ich von Anfang her gerechnet, ansonsten ich liebe es zu schweben im Auto, ungefähr wie das Segeln Modus.
Mich würde für Fahrten bei niedrigen Temperaturen auf der Autobahn mal interessieren: wäre es sinnvoll, generell schneller zu fahren, um
- die Fahrtzeit zu verkürzen --> weniger Relativverbrauch für Heizung
- die Temperaturen im Antrieb und im Akku zu erhöhen --> gesteigerte Leistungsfähigkeit des Akkus (Kapazität), weniger innere Reibung im Antrieb.
Vielleicht liegt das Optimum ja gar nicht bei 120-130km/h, bzw. ist der Mehrverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten im Winter gar nicht so gravierend, wie im Sommer?
Ich werde das mal testen.
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Dann viel Spaß - die Physik zu überlisten…
Es ist nicht nur die Heizung. Deine Akku Chemie ist nunmal nicht im optimalem Bereich. Also kannst du wählen ob du mehr verbrauchst oder dein Akku nicht mehr leisten kann, als wenn er im Wohlfühlbereich wäre. Denk mal an alte Zeiten - wann hat deine Starterbatterie Probleme gemacht?
Vielleicht regelt es ja der Klimawandel….
Ganz einfache Antwort:
Heizung ist Leistung, nur proportional zur Zeit.
Geschwindigkeit benötigt Leistung, in Potenz zu ihr.
Konkret für den EQE SUV: bei 50km/h benötigt man tatsächlich mehr als bei 60km/h.
Aber: die Leistung zur Überwindung des Luftwiderstandes dominiert ab da deutlich.
Bei v=100 ist es mehr als doppelt so viel wie für Heizung.
Bei v=140 ist es etwa sechsmal so viel.
Noch konkreter: bei 0°C (5kW Heizung) rechnet man eine Reichweite (95% SoC mit dem 96er-Akku ausgefahren):
100km/h in etwa 390km
130km/h in etwa 290km
Gute Reise !
Wichtig in der kalten Jahreszeit:
- Reifenluftdruck kontrollieren (nimmt bei niedrigen Temperaturen stark ab)
- Temperatur nicht über 22grdC im Innenraum (besser 21grdC + Sitzheizung u. beh. Lenkrad einschalten)
- wenn immer Möglich zur Abfahrt den Innenraum vorwärmen, bei angeschlossener Wallbox o. ä. (dann wird die Akkukapazität nicht zum Aufheizen verschwendet)
- Autobahntempo 130km/h (der Luftwiderstand ist bei niedrigen Temperaturen höher)
- Winterräder nicht zu Groß wählen (u. Rollwiderstandsoptimierte Reifen verwenden)
Zitat:
@OM642red schrieb am 13. November 2024 um 19:49:09 Uhr:
@Fahrkomfort:Ganz einfache Antwort:
Heizung ist Leistung, nur proportional zur Zeit.
Geschwindigkeit benötigt Leistung, in Potenz zu ihr.Konkret für den EQE SUV: bei 50km/h benötigt man tatsächlich mehr als bei 60km/h.
Aber: die Leistung zur Überwindung des Luftwiderstandes dominiert ab da deutlich.
Bei v=100 ist es mehr als doppelt so viel wie für Heizung.
Bei v=140 ist es etwa sechsmal so viel.Noch konkreter: bei 0°C (5kW Heizung) rechnet man eine Reichweite (95% SoC mit dem 96er-Akku ausgefahren):
100km/h in etwa 390km
130km/h in etwa 290kmGute Reise !
Perfekt, vielen Dank für die Fallbeispiele.
Zitat:
@H.Lunke schrieb am 13. November 2024 um 19:37:25 Uhr:
Dann viel Spaß - die Physik zu überlisten…
Es ist nicht nur die Heizung. Deine Akku Chemie ist nunmal nicht im optimalem Bereich. Also kannst du wählen ob du mehr verbrauchst oder dein Akku nicht mehr leisten kann, als wenn er im Wohlfühlbereich wäre. Denk mal an alte Zeiten - wann hat deine Starterbatterie Probleme gemacht?
Vielleicht regelt es ja der Klimawandel….
Ja, wegen der Physik hatte ich ja gefragt. Damit der Akku überhaupt Leistung abgeben kann, müssen die Zellen temperiert werden - im Winter müssen sie also geheizt werden, damit die Zellchemie im optimalen Arbeitspunkt ist. Das ist mir völlig klar. Beim Schnellladen müssen sie vorher auch erst vorgewärmt und dann beim Laden -entgegengesetzt - gekühlt werden.
Da im Winter eine Abgabe der Wärme an die Umgebung (Gesetze der Thermodynamik) trotz thermischer Isolation nicht verhindert werden kann, wird also ein stetiges wandeln der elektrischen Energie in Wärme nötig sein, um die Zellen am Arbeitspunkt zu halten. Das Entgegenwirken zum Auskühlen des Akkus während der Fahrt ist aus meiner Sicht die Hauptursache für den hohen Verbrauch bei niedrigen Außenemperaturen. Klar, der Innenraum muss auch stetig mitgeheizt werden, aber der Akku hat sicherlich einen signifikanten Einfluss. Der Gedanke war jetzt eher dieser: ruft man höhere Leistungen ab (bei höheren Geschwindigkeiten), fließen größere Ströme, die wiederum an den Innenwiderständen der elektrischen Baugruppen eine höhere Verlustleistung erzeugen - also Wärme in die Baugruppen eintragen. Im Sommer ist das sehr schlecht, da dann ja zusätzlich gekühlt werden muss - im Winter würde es aber bedeuten, dass es dem beschriebenen Auskühlen der Zellen im Akku entgegen wirkt. Oder ganz einfach gesagt: Der Abruf der Spitzenleistung ist im Winter kein Problem, weil die Komponenten in der kühlen Umgebung nicht so leicht überhitzen. Deshalb die Frage nach dem optimalen Punkt.
Ein anderer Teilnehmer schrieb aber schon, dass die abgerufene Leistung bei erhöhter Geschwindigkeit im Quadrat zunimmt und dass ab 50-60km/h die Antriebsleistung die Heizleistung im Gesamtverbrauch dominiert.
Die Überlegung zum "Anbieten" bestmöglicher Bedingungen für den Akku ist schlüssig.
Hier muss man aber folgendes beachten: um Tempo 120 zu halten, benötigt der EQE SUV nur knapp 30kW Leistung (ohne Heizung); bei 150 sind es auch nur gut 50kW. In Relation zur möglichen Dauer- und Peakleistung (130-200kW) dürfte das zu wenig sein, um wirklichen Einfluss zu haben ?
Grundsätzlich ist Winter reichweitenhemmend.
Fallbeispiele für konstant 130km/h:
Sommer (25°C), SR (k=0,006). 21,0 kWh/100km > RW 300km
Einfluss von 0°C (Luftdichte): 22,5 kWh/100km > 280km
zusätzlich WR/GJR (k=0,008): 23,8 kWh/100km > 264km
zusätzich leichte Akkutemperierung (1kW): 24,6 kWh/100km > 256km
zusätzlich mittlere Innenraumheizung (4kW): 27,7 kWh/100km > 228km
Eine Winterfahrt mit dem EQE SUV lässt sich überhaupt nicht mit einem Verbrenner vergleichen – man muss anders kalkulieren. Für eine Strecke von 700 km plane ich im Winter 2–3 Ladestopps ein, jeweils mit einem kleinen Puffer für die Fahrt am nächsten Tag. Auf meiner Route von der Ostsee bis nach Málaga (2880 km) bedeutet das im Winter: öfter laden als im Sommer, aber mit Planung funktioniert es problemlos. Wichtig ist, die Besonderheiten der Elektromobilität zu akzeptieren – dann wird auch die lange Reise entspannt.
Ein SUV braucht halt immer etwas mehr (Windwiderstand)
Mein EQS 450+ verbraucht total 20,5 kW/100km über 70.000km
im Sommer, trocken bei BAB Geschwindigkeiten ca. 130 km/h um die 18 kW/100km
(In Belgien(120)/ Niederlande(100) um die 16kW/100km)
da man aber den Akku selten mehr wie 80% leer fährt, kommen reale Reichweite von gut 500km raus.
Die 600 km ohne Nachladen habe ich noch nicht geschafft, geschweige die 780 km WPTP Reichweite
18 kW/100km bei ca 130km/h???
Da bist du der erste den ich kenne, der solche Werte erreicht. Glückwunsch.
I.d.R. liegen die Verbräuche bei weit über 22kW bei 120/130 km/h im Sommer und deutlich mehr im Winter.
Was sind Deine Geheimnisse solcher Werte?
Zitat:
@sekpol schrieb am 26. August 2025 um 09:26:18 Uhr:
18 kW/100km bei ca 130km/h???
Da bist du der erste den ich kenne, der solche Werte erreicht. Glückwunsch.
I.d.R. liegen die Verbräuche bei weit über 22kW bei 120/130 km/h im Sommer und deutlich mehr im Winter.
Was sind Deine Geheimnisse solcher Werte?
Ich bin laut Eco Coach schon besser als der Schnitt, aber unter 20 geht nur in seltenen Glücksmomenten bei optimalem Wetter und sehr zähfließendem Verkehr.