Endstufe im Auto geht nicht mehr an *knifflig*
Ich hatte bis vor kurzem eine Billigendstufe drin, welche nach einem erneuten Radioeinbau nicht mehr ging (ging aus, als ich dummerweise eingeschaltet den Cinch reinsteckte). Ok denk ich mir, wahrscheinlich irgendwas durchgebrannt, also weg damit nach ebay... Beim Käufer jedoch ging sie! Neue Lightning Audio da, eingebaut, läuft! Super! Auto aus, schnell zur Bank, Auto an, Endstufe geht nicht mehr an! Ich habe auch schon probiert den Remote-Eingang mit Plus zu überbrücken, um hier einen Kabelbruch auszuschliessen, erfolglos. Gleiches Problem mit einer anderen Endstufe (Cinch nicht angeschlossen)! An der Sicherung vorne liegt es nicht, an der Endstufe auch nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass Plus (10 mm²) einen Bruch hat!? Vielleicht liegts an der Masse (glaube 6 mm²), habe sie an irgendeiner Karosserieschraube im Kofferraum festgeklemmt. Aber es hat doch sonst auch funktioniert! Oder zu wenig Spannung/Masse?Habe leider kein Multimeter, sonst hätte ich es längst getestet! Was ist Eure Vermutung?
Achja, es leuchtet auch nicht "Protection".
15 Antworten
Hi,
Dass man keinen Massepunkt verwenden sollte, an dem schon ein Verbraucher hängt, ist dann richtig, wenn man einen schlechten Punkt hat .
Hat der Punkt keine gute Verbindung zum (-)-Pol der Batterie, sollte man das nicht machen. Man sollte sich am besten ein anderes Karosserieteil (!) suchen.
Hat man aber eine gute Verbindung zum (-)-Pol, so ist Masse gleich Masse, wie DiSchu schon sagt. Aber schlechte Massepunkte sollte man an sich vermeiden, ich hab da mal ein paar Beispiele gerechnet und war erstaunt, wie groß der Einfluss ist:
1. Angenommen die Endstufe ist eine Ohmsche Last mit 0,15 Ohm, dann nimmt sie ca. 1000 W @ 12V auf.
1a. die Verbindung vom Massepunkt zur Spannungsquelle (12V) durch die Karosserie hat einen Gesamtwiederstand von 0,05 Ohm, dann liegen am Massepunkt 3V(!) an und die Endstufe bekommt effektiv 9V. D.h. =0,05 Ohm sind eine schlechte Verbindung.
1b. Hat man eine Masseverbindung mit Widerstand 0,01 Ohm, so liegt der Massepunkt bei 0.75 V und die Endstufe bekommt 11.25 (V). Das wäre eine Gute Verbindung.
2. Wenn man eine andere Endstufe hat z.B. die Steg QM 75.4, die bei einem Wirkungsgrad von 60% 4x75 W RMS @ 12V abgibt, so kann die Endstufe durch einen Widerstand von 0,3 Ohm modelliert werden.
2a. Im ersten Beispiel (0,05 Ohm bis zum (-)-Pol) würde sie dann noch mit ca. 10V betrieben, der Massepunkt liegt bei ca. 2V
2b. Hier bekommt die Endstufe noch 11,6V, der Massepunkt liegt bei 0,4V.
Ach ja: Ich hab einige schwewiegende Vereinfachungen vorgenommen, d.h. in Wirklichkeit ist alles anders, aber der Effekt sollte in der gleichen Größenordnung liegen.
Zum Vergleich: 5m Kabel mit 10 mm^2 Querschnitt haben einen Widerstand von ca. 0,007 Ohm, mit 25 mm^2 ca. 0,003 Ohm, mit den Übergangswiderständen der Verbindungen kommt man dann in die Regionen, die ich oben benutzt habe. Wie gut die Karosseriemassepunkte sind, hängt von der Karosserie ab und ob Schweissnähte, punkte o.ä. auf dem weg zum (-)-Pol liegen.
Gruß