Einstellung Hinterachse

Subaru

Moin alle miteinander.
Seit gut 30 Jahre stelle ich (für Autos in der Familie und im Freundeskreis) mit Erfolg erst den Sturz und dann die Vorspur an der Vorderachse ein.
Da ich mit Allradler weder Erfahrung noch Einstelldaten hatte, war ich letzte Woche zur Fahrwerkseinstellung in der Werkstatt.
Das Positive: Mit dem Protokoll hatte ich die Einstelldaten erhalten.
Das Negative der VA: Lenkrad stand erheblich schief, der Sturz war schlecht eingestell (links (+) und rechts (-)) und die Vorspur war viel zu negativ eingestellt (Gesamtvorspur -4,5 mm).
Die VA habe ich selbst eingestellt. Sturz beide Seiten leicht (-) und die Gesamtvorspur 0,7 mm. Das Lenkrad steht wieder gerade.

Mein kleines Problem: An welchen Schrauben muss ich zur Einstellung von Sturz und Vorspur an der HA drehen?

Zur Einstellung benutze ich Faden, Lot, digitalen Winkelmesser und eigen gebautes Spurmessgerät. Das eigengebaute Spurmessgerät setzt am Felgenhorn auf der Aussenseite in Achshöhe an.

Gruß Rentner15

Beste Antwort im Thema

Hier die versprochenen Bilder und weitere Infos.
Mein Spurmessgerät (Eigenkreation) ist bereits über 30 Jahre alt und wurde kürzlich verlängert. Die Fahrzeuge werden eben immer breiter.
Das Standprofil ist deshalb unsymmetrisch aufgebaut (links 5 cm und rechts 20 cm), damit sich das Gerät flach unter dem Auto durchschieben läßt.
Die 3 Fußschrauben M10 dienen der Höheneinstellung auf Achshöhe. Den Dorn und den gegenüber zum Einsatz kommende Meßschieber stelle ich auf die gleiche Höhe ab Fußboden ein (+/- 2 mm).
Die in den Bildern gezeigte Messung am hinteren Felgenhorn dann auch vorne durchführen und die Differenz bilden.

Da ich anfänglich die Winkelangaben noch zu Fuß umgerechnet hatte, habe ich mir 2003 eine Tabelle gemacht. Leider hatte ich bloß bis 17"-Felgen gedacht.

Wegen der aktuellen Einstellerei habe ich mir noch ein digitales Winkelmessgerät gekauft. Das kann man mittels integrierte Magnete an der Bremsscheibe anbringen, dann nullen und anschließend bei der Sturzverstellung den Einstellvorgang verfolgen.Dann braucht man keine Grube oder Hebebühne. Am fertig stehenden Fahrzeug (auf ebener Fläche) habe ich den digitalen Winkelmesser (vorher genau senkrecht genullt) mit einem 365 mm langen Alu-Profil an die Felgenhörner gesetzt und den Sturzwinkel überprüft. Passt.

Guß Rentner15

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Ich habe mir im März eine DVD Reparaturhandbuch für die Jahrgänge 2012, 2013, 2014 und 2015 gekauft. Es ist zu sehen, dass die Fahrwerksdaten vom Impreza gleich geblieben sind, vom XV (also meiner) wurde mehrmals geändert. Ein anderer Radstand und eine größere Bodenfreiheit verlangen eben andere Werte.
An der Vorderachse habe ich den Sturz und die Vorspur so eingestellt, dass der Verschleiß nicht mehr spürbar ist. An der Hinterachse kann nur die Vorspur eingestellt werden. Hier muss ich aber nochmals ran, weil immer noch ein ganz kleiner Verschleiß fühlbar ist, wenn man mit der Hand quer über den Reifen gleitet.
Meine eingestellten Werte sind :
Sturz VR -2 mm / VL -1 mm
Vorspur VR 0,8 mm / VL 0,2 mm HR 0 mm / HL 0 mm

Beim Fahren über Boderwellen merke ich, wie sich das Fahrwerk verwindet. Das dürfte an der Fahrachse liegen. Ich werde hinten links eine Vorspukorrektur von 0 mm auf -1 bs -1,5 mm machen. Dadurch dürfte der Reifenverschleiß noch geringer werden und die Fahrachse günstigen sein.

Übrigens: Wenn man sich die DVD mit allen Jahrgängen reinzieht sieht man, was die Werkstätten einem so erzählen, um sich vor Arbeit zu drücken. Auch stimmen bei Korrekturen manche Werte im Text nicht mit denen in den Tabellen überein.

Hallo Rentner,

danke nochmal für deine Erfahrungen und Infos.
Finde ich echt Klasse, denn unnötigen Reifenverschleiß zu vermeiden heißt manchmal eine Menge Euros zu sparen!

Das mit dem Werkstatthandbuch ist das einzig Wahre. So habe ich es mit meinem Legacy Bj. 2004 gehalten. Wenn nicht gerade die Klimaanlage befüllt werden muss, (wofür ich die nötige Vorrichtung nicht besitze), brauche ich auch kaum in die Werkstatt, denn die "normal üblichen" Arbeiten lassen sich dank Werkstatt-DVD mit einer gut sortierten Privatwerkstatt so gut wie alle selbst ausführen. Und die paar Spezialwerkzeuge lohnen sich allemal, wenn man eine Großfamilie automäßg wartet/repariert, wenn alle die gleiche Marke fahren.

Dass die Werkstätten sich vor unangenehmen, anstrengenden und zeitraubenden Arbeiten sträuben, wenn irgend eine Möglichkeit dazu besteht, ist klar. Es gibt so gut wie keine funktionierende Überwachungsinstanz, bzw. die meisten Autofahrer wissen nicht, wie sie davon Gebrauch machen können. Allerdings habe ich auch ein gewisses Verständnis dafür, denn die Zeitvorgaben in etablierten Werkstätten sind manchmal gnadenlos stramm.

Was mich bei deinem jüngsten Beitrag allerdings neugierig macht, ist deine Formulierung "Reifenverschleiß fühlen."
Besteht für dich ein Unterschied zwischen gemessenem und getastetem Verschleiß?
Beim Lesen deines Textes kam mir der Gedanke, dass sich Verschleiß ja durch höhere Rauhigkeitswerte der Lauffläche ankündigt. Aber SOWAS vernünftig zu messen stelle ich mir reichlich aufwendig vor... Oder verfügst du auch noch über gummi-spezifische Rauhigkeitsabtast-Fingerkuppen, die spezielle Meßtaster überflüssig machen? Wenn ja, dann möchte ich das bitte auch lernen.
😛Sänkjuh.🙂

Und viele Grüße
vom Hajoschrauber

Hallo Hajoschrauber,
ich habe mal sehr viel an Autos geschraubt und dabei Reparaturhandbücher mit exakten Werten herangezogen. Zusätzlich habe ich mir Bücher über Vergasertechnik, Zündanlagen, Fahrwerke, Turbotechnik, Motoren und Getriebe reingezogen. Es ist schön viel darüber zu wissen, macht mich aber in Werkstätten nicht gerade beliebt.

Nachdem mir die Werkstatt mein Fahrwerk im Dezember mehr verschlechtert als besser eingestellt hatte, habe ich mir mal neue Betriebsanleitungen von Spurvermessungsanlagen sowie Seminarberichte für Spureinstellungen reingezogen. Dabei habe ich einen Fehler entdeckt, den die Werkstatt bei der Spureinstellung gemacht hatte. Der Wagen wurde angehoben, sodass die Räder frei hingen und die Gelenke durchfederten. Danach wurde aber "keine" Fahrt von wenigstens 20 km gemacht, damit sich die Lager wieder setzen. Dies wird in der Betriebsanleitung dringend geraten.

Reifenverschleiß bereits in den Anfängen erfühlen ist ein altes Ding.Wenn man einen Fahrwerksfehler vermutet, kann man bereits nach wenigen 100 km ertasten, ob das Fahrwerk stimmt. Die meisten Werkstätten oder Reifendienste kennen das. Streicht man mit leichter Hand quer über den Reifen nach innen und außen, kann man durch Widerstände an den Ecken der Profilblöcke einiges ablesen. Bei falscher Einstellung vom Sturz oder der Vorspur gibt es ein Sägezahnprofil.
Ein insgesamt rauher Reifen zeugt von stärkerer Beanspruchung z.B. auf der Autobahn bei höherer Geschwindigkeit.

Gruß Rentner15

Abschließender Hinweis: Ich habe hinten links den die Vorspur wie angekündigt auf -1,0 mm eingestellt und bin jetzt zufrieden. So kann die gesamte Einstellung bleiben.

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Hallo zusammen,

hat jemand einen Tipp für mich, wo man das besagte Reparaturhandbuch auf DVD beziehen kann?

Danke und Gruß

Hallo Taylor1,

meins habe ich auf eBay gefunden, damals für 90,-€. 4700 Seiten, alles bebildert, incl. allen Detailinformationen, die sonst nur die Fachwerkstätten haben.
Falls das gesuchte Handbuch / CD-ROM / DVD mal nicht zu finden ist, dann kann man auf dieser Website auch einen sog. Suchauftrag einrichten, der bewirkt, dass man sofort per E-Mail informiert wird, sobald jemand diesen Artikel anbietet. Dann geht einem nix mehr durch die Lappen.

Viel Erfolg!
Hajoschrauber
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Zitat:

@Achsmanschette45836 schrieb am 17. Dezember 2016 um 21:23:42 Uhr:


Hallo Hajoschrauber,
es ist ein XV 1.6, Erstzulassung 2015.
Mich stört die Werkstatteinstellung an der HA mit einem Sturz von -1mm links und -7mm rechts.
Erfahrungsgemäß laufen die Autos am besten, wenn beide Seiten + oder - haben und in etwa die gleiche Größe haben.
Hat ein Sturz + und der andere - und die Differenz hat sogar noch einen größeren Wert, hat das Auto einen schwimmenden Lauf.

Gruß Rentner15

Danke für die Info. Ich habe gerade bei meinem Xv 1.6 2012 fest gestellt, dass der Sturz so ungleich ist, wie von Dir angegeben und bin erschrocken, dachte die Hinterachse ist verbogen. Wenn das die Werkseinstellung ist, muss das ja OK sein, auch wenn die Ungleichheit verwundert.
Im Übrigen hat mein XV schon immer einen deutlich stärkeren Reifenverschleiß hinten. Bei 50:50 Kraftverteilung und beim Bremsen höherer Belastung der Vorderräder durfte das eigentlich auch nicht sein.

Die 50:50 Kraftverteilung hast du im normalen Fahrbetrieb eh nicht. Ich weiß es nicht genau, die Quellen widersprechen sich da, aber man liest öfter 80:20 oder 70:30 im normalen Fahrbetrieb. Dazu noch die Hauptbremslast vorne, die Lenkung, das Gewicht des Motors.

Bei meinem Forester sind die vorderen Reifen stärker abgenutzt als die hinteren. Die hinteren haben nach 50tkm noch 5-7mm Profil, die vorderen liegen so um 5mm.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 26. Sept. 2023 um 16:24:04 Uhr:


Die 50:50 Kraftverteilung hast du im normalen Fahrbetrieb eh nicht.

Korrekt. Beim Forester SH sind es gar nur 90:10, allerdings schließt die Lamellenkkupplung blitzschnell, schon öfter getestet.
Höheren Verschleiß an der HA konnte ich bei den Sommerreifen (17tkm alt) bisher nicht feststellen, der Sturz sieht auch normal aus.
Aber der XV ist das modernere Auto, vielleicht ist Subaru da andere Wege gegangen.

Gruß
Andre

Glaub ich nicht. Ist meines Wissens identisch mit dem Forester SJ vom Fahrwerk her und da hab ich, wie gesagt, hinten kaum Verschleiß.

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