Einschätzung Unfallwagen - Finger weg?
Hallo zusammen,
nach gut 8 Jahren im Polo 6R wird es nun Zeit nach einem neuen Auto zu suchen. Dabei ist mir ein Golf 7 Variant ins Auge gefallen. Austattung, Zustand etc. sind gut. Aber leider gibt's auch einen Wehrmutstropfen.
Der Wagen hatte sehr früh einen Auffahrunfall. Es wurde die Stoßstange, Motorhaube und der linke Scheinwerfer getauscht.
Nun habe ich keine Erfahrung mit Unfallwagen und bin mir nicht sicher ob ich das riskieren soll/kann. Äußerlich habe ich nichts von der Reparatur gesehen. Auch im Motorraum kann ich nichts entdecken was auf die Reperatur hinweist. Lediglich der Übergang von der Stoßstange zum Kotflügel auf der Fahrerseite ist nicht ganz bündig (Foto). Die sonstigen Spaltmaße sehen gut aus.
Der Wagen hat die 3 Jährige Garantieverlängerung von VW. Da die Reparatur nicht von einer VW-Werkstatt durchgeführt wurde (Mitsubishi und Gebrauchtwagenhändler), bin ich mir nicht sicher inwieweit die Garantie dadurch eingeschränkt ist. Hier werde ich nochmal die Bedingungen durchlesen und im Zweifel VW fragen.
Die Eckdaten zum Fahrzeug:
Erstzulassung 05/18
Kilometerstand 1.000 km
Ehemaliger Mietwagen
Highline
1,5l 150PS TSI
DSG
LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent
Business-Premium Paket
Discover Media
beheiztes Lenkrad und Schaltwippen
Massagesitze
ACC
PDC hinten und vorne
Stoffsitze
Aktuell steht er für ca. 21.800 Euro beim Händler. Was meint ihr? Finger weg? Oder ist der Preis ok und Unfallwagen sind kein Problem? Vergleichbare Autos mit 25.000 Kilometer und mehr liegen bei 25.000 Euro und darüber.
Was sollte ich mir im Vorfeld vorlegen/bescheinigen lassen? Sollte die Achse neu vermessen werden?
Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben.
24 Antworten
Und das würde auch erklären, warum der Verkäufer nur grobe Angaben zum Schaden macht und kein Gutachten vorlegen kann oder möchte.
Zitat:
@PeterBH schrieb am 26. März 2019 um 22:17:45 Uhr:
Und das würde auch erklären, warum der Verkäufer nur grobe Angaben zum Schaden macht und kein Gutachten vorlegen kann oder möchte.
So würde ich das nicht sehen.
Es wird wohl sehr sicher ein Eigenverschulden des Mietwagen-Mieters gewesen sein.
Der Schaden wird also durch die Kaskoversicherung der Mietwagenfirma übernommen. Warum sollte in dem Fall extra noch ein teueres Gutachten angefertigt werden?
EDIT: OK, normalerweise sollte die Kaskoversicherung ein Gutachten angefertigt haben. Aber bekommt das der Kunde im Normalfall ausgehändigt? Ich habe das noch nie bekommen.
Zudem ist der Verkäufer hier offensichtlich nicht identisch mit dem vorherigen Besitzer (=Mietwagenfirma). Es sollte, wie im Ausgangspost angedeutet, abgeklärt werden, wer auf welche Komponenten Garantie gibt. I.d.R. kommt die Garantie auf die reparierten Teile vom Reparateur, nicht mehr von VW. Eine Rechnung/ein Protokoll zu den durchgeführten Arbeiten wäre natürlich nicht schlecht.
Persönlich kann ich sagen: ich hatte an meinem Golf VI vor 6 Jahren durch Fremdverschulden einen sehr ähnlichen Unfall. Weil die Kommunikation sehr kompetent war, habe ich das in einer (mir gut bekannten und hochwertigen, aber unabhängigen) Vertragswerkstatt der gegnerischen Versicherung machen lassen. Die Gqarantieregelung wurde damals sauber dokumentiert (6 Jahre Garantie auf die Arbeiten). Ich habe das Fahrzeug immer noch und bis heute gab es keine Probleme durch die Reparatur.
Patrick
Falls meine Vermutung richtig ist und der Verkäufer das Auto über die Unfallwagenbörse gekauft hat, dann sollte dort auch der Schadensumfang hinterlegt gewesen sein.
Und du wusstest auch, welchen Schaden dein Auto genau erlitten hatte. Der TE weiß es anscheinend nicht, wobei nicht geklärt ist, ob ihm der genaue Schadensumfang verschwiegen werden soll.
Das ein Fahrzeug Mal einen Unfallschaden hatte ist ja nicht gleich ein Ausschlusskriterium.
Es kann aber doch nicht sein das ein potentieller Käufer erraten muss wie gravierend der Schaden war und wie dieser instand gesetzt wurde.
Zumal wenn die vorgelegten Fotos bei genauer Betrachtung vermuten lassen das der ursprüngliche Schaden gravierender war als vom Verkäufer angegeben.
Um die Eingangsfrage des TE zu beantworten;
Wenn der eigentliche Schaden und die Reparatur nicht klar dokumentiert wurden und nun nicht kommuniziert werden, dann lass die Finger von dem Fahrzeug!
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Hab mal nachgeforscht, in der Börse wird der Schaden ziemlich gut beschrieben und Lichtbilder eingestellt. Kann z.B. der Motor nicht getestet werden, wird auch dies erwähnt.
Ich finde auch das die Motorhaube sehr komisch aussieht.Der Schaden geht recht weit nach hinten
Ich würde sowas auch nicht kaufen weil der laufende Motor vermutlich einen Schlag bekommen hat.Dadurch würde ich spätere Folgeschäden nicht ausschließen.
Ein bisschen Blech wäre ja nicht so tragisch,aber wenn es mehr war...
Wenn ich relativ viel Geld in die Hand nehme würde ich einen ohne Unfallschaden kaufen.Gibt ja genug davon
Je mehr wir darüber nachdenken desto weiter entfernen wir uns auch von dem Wagen.
Wir haben mit einem befreundetem VW-Verkäufer wegen der Garantie gesprochen. Grundsätzlich ist es kein Problem, wenn der Wagen nicht in einer Vertragswerkstatt repariert wurde. Doch dies muss zwingend nach den Herstellervorgaben erfolgen. Das die Werkstatt alles bestens repariert hat, will er gar nicht in Frage stellen, doch dies im Garantiefall nachzuweisen ist schwer. Das führt mindestens zu Diskussionen im Garantiefall. Schlimmstenfalls zur Verwehrung der Leistung.
Dafür ist uns der "Rabatt" nicht groß genug. Dazu kommt, dass sich eure Aussage zum Schadensbild mit den Aussagen aus meinem Bekanntenkreis deckt. Bei der Motorhaube kommt vielen der Gedanke, dass dort vor dem Foto bereits etwas zurechtgedrückt wurde.
Einen Bericht zum Schaden hab ich von dem Händler auch nicht erhalten. Lediglich das Bild konnte ich "herauslocken", nachdem es zunächst hieß es gäbe keine Bilder.
Würde der Wagen von einem Vertragshändler angeboten werden, hätten wir es vielleicht riskiert. Aber nun werden wir weiter suchen. Es eilt ja nicht und da wird sicherlich noch das richtige Angebot kommen.
Vielen Dank für eure Meinungen und Ratschläge!
Ich glaube gar nicht so recht an eine Stauchung der Motorhaube ausschließlich von vorn.
Wenn man sich das Bild genauer ansieht, sieht man eine punktuelle mechanische Einwirkung auf die Motorhaube von oben ca. 20 cm vom Vorderrand entfernt. Wenn man den Kontrast des Bildes verändert, wird das noch deutlicher, siehe Anhang.
So als ob während oder nach dem Crash etwas von oben auf die Motorhaube gekracht oder geschrammt ist.
Gegen einen stärkeren Einschlag von vorn spricht auch die relative Unversehrtheit des Grills und des Vorderrands der Motorhaube, sowie die offensichtlich komplette Unversehrtheit des Kotflügels.
Das ist aber nur eine Einschätzung aus der Ferne anhand eines nur mäßig gut aufgelösten Fotos.
Patrick
Viele Mutmaßungen und Gedanken die man hier angestellt hat.
All das wäre unnötig gewesen wenn der Verkäufer das Schadensgutachten und die Bilddokumentation dazu liefern würde.
Das der Schäden bei einem so neuen Mietfahrzeug dann nicht durch eine Fachwerkstatt des Herstellers repariert wurde, dient auch nicht gerade der Vertrauensbildung.
Vom Schadensbild könnte man an einen Auffahrunfall denken, und der Gegner war ein LKW.