Eine Woche nach Gebrauchtwagenkauf Mängel festgestellt

Hallo,
ich bin neu hier und habe ein Problem, was mir den Schlaf raubt.
Ich habe vor 9 Tagen einen Peugeot 206, erstzuallsung 2010 mit 137550km gekauft. Tüv von Januar bei 137537km OHNE MÄNGEL.

Da der kühlwasserstand sehr niedrig war habe ich ihn gestern mit 137700km zur Überprüfung zu meiner Werkstatt gebracht:
Endtopf komplett verrostet und löst sich bereits.
Ölverlust, den führt er auf undichte Ölwannendichtung zurück , zusätzlich aber auch ventildeckeldichtung undicht.
Bei der kühlerglüssigkeit ist wohl das Thermostatgehäuse defekt.
Die ersten beide Punkte hätten seiner Meinung nach zumindest im TÜV Bericht auftauchen müssen.

Außerdem vermutet er mehrere Unfallschäden.

Der Verkäufer beruft sich darauf nichts von den Unfällen gewusst zu haben und da er nur Händler wäre sich auch auf den Tüv Bericht verlassen muss (selber nur Händler, ohne Hebebühne).
Er hatte auch noch vor Verkauf einen ölwechsel vornehmen lassen.

Mir ist bewusst, dass Verschleißteile eigentlich nicht in die Gewährleitung fallen, aber bei 150km und 9 Tagen nach Kauf ist doch klar, dass die Mängel bereits bestanden haben müssen!?!

Ich habe ihm eigene Nachbesserung, Nachbesserung durch meine Werkstatt (400,-), oder Rückkauf angeboten.
Sollte es keine Einigung geben, werde ich die Tüv Prüfstelle melden und juristische Wege prüfen.
Er hat mich aber als Kontakt blockiert. Auf meine Mails hat er zunächst geantwortet, wollte mir aber nur 100,- anbieten. Nachdem ich abgelehnt habe keine Reaktion mehr.

Ich bin stinksauer und steigere mich wirklich in die Sache rein.

Wie seht ihr die Sache mit der Gewährleistung und dem nicht ausreichenden Tüv Bericht?
Habe ich da Ansprüche?

Klara

Beste Antwort im Thema

Ich wäre ja erstmal auf mich selbst stinksauer, dass ich bei einem 10 Jahre alten Kleinwagen weder unten drunter, noch in den Motorraum geschaut habe und erst recht niemanden mitgenommen habe, der sich halbwegs auskennt...aber hey, das bin ich.
Wie schafft man es, beim Autokauf einen rostigen Auspuff nicht zu sehen?

Dm TÜV kannst du garnix. Zum Zeitpunkt der Untersuchung vor 3 Monaten alles porno.
Da war der Auspuff eben schon rostig, aber noch dicht und der Motor ölfeucht ohne Tropfenbildung. Einwandfrei im Ermessensspielraum, garkein Stress.

Den Händler...klar kannst du dem juristisch...ob was zu holen ist und ob am Ende auch du oder nur der Anwalt gewinnt? Keine Ahnung. Kann man probieren.

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@E97 deine Argumente gehen mir auf den Zwirn. Es kann nicht jeder ein neues Auto kaufen und manche möchten es auch nicht.
Hier geht es darum, dass die Karre Mängel hat die der Händler verschwiegen hat. Das ist kein sauberes Geschäft.

Zitat:

@MarioJ45 schrieb am 30. April 2020 um 19:22:56 Uhr:


@E97 deine Argumente gehen mir auf den Zwirn. Es kann nicht jeder ein neues Auto kaufen und manche möchten es auch nicht.
Hier geht es darum, dass die Karre Mängel hat die der Händler verschwiegen hat. Das ist kein sauberes Geschäft.

Es gibt bei 10 Jahre alten Autos, welche schon 5 mal die Erde umrundet haben und nurnoch 3000 Euro kosten keine sauberen Geschäfte mehr. Ausnahmen bestätigen die Regel(gilt aber nur für Profis).

Zitat:

@E97 schrieb am 30. April 2020 um 19:18:59 Uhr:



Zitat:


Dann sollte der Laie sich eben nicht in Preisregionen aufhalten, die nur noch für Profis relevant sein sollten...
...

Seien wir doch mal ehrlich: das sind keine "Profis", sondern ganz einfach nur professionelle Betrüger, Verbrecher, die einen Laien skrupellos über den Tisch ziehen. Jedenfalls keine ehrbaren Kaufleute.

Vielen Dank für die vielen guten Beiträge und Ratschläge. Ich muss nun sehen was ich aus dem Desaster mache.
Mit einem seriösen Händler wäre hier wahrscheinlich schnell eine unbürokratische und einvernehmliche Lösung gefunden worden. Aber da habe ich leider den falschen erwischt.

Was die letzten Kommentare angeht, kann ich dem Schreiber nur sagen, dass es nunmal leider Menschen gibt, die sich leider nicht in Gehaltsklassen bewegen, wo das Budget mehr her gibt, aber trotzdem für Job und Kinder auf ein Auto angewiesen sind.
Ich erwarte für den Preis kein neuwertiges Fahrzeug, aber einen Händler, der bei der Wahrheit bleibt.

Zudem kann ich außerdem sagen, dass ich meinen 18 Jahre alten clio vor 10Jahren in selbem Preisniveau erworben habe und er trotz vieler nerviger Macken (regnet rein, ZV funktioniert nur bedingt....) ein sehr zuverlässiges Auto war, was nur einmal im Winter nicht angesprungen ist und nie eine Panne hatte.

Der Peugeot ist 9 Jahre alt und deswegen nicht automatisch ein Schrotthaufen. Dass ich da gelegentlich etwas rein stecken muss ist selbstverständlich! Aber solche Mängel bei Kauf sind nicht tollerabel und ich bin extra zu einem Händler gegangen!

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@Klarasauto Hi Klara, zuerst mein Bedauern, dass Du unglücklich bist mit Deinem Kauf. Gleichzeitig will ich den TÜV-Prüfer unbekannterweise in Schutz nehmen. Natürlich gibt es unter meinen Kollegen auch schwarze Schafe, die ein Gefälligkeitsgutachten erstellen. Wenn dem so ist, gehört denen auf die Finger gehauen, und zwar kräftig. Aber: Bei den von Dir zitierten Mängeln muss es nicht so sein, dass der TÜVer das hätte sehen müssen. Wenn denn die (unseriöse) Werkstatt das Öl vorher schön abgewaschen hat und die Kühlwasserspuren beseitigt hat, dann kann der TÜVer bei der wenige Minuten dauernden Momentaufnahme davon genau garnichts sehen. Und bei dem Schalldämpfer kann, wie bereits vom Kollegen beschrieben, die Außenhaut lose sein, je nach Zustand würde ich auch das nicht zwingend bemängeln, wenn die Anlage noch dicht ist und keine Gefahr besteht, dass sich der Blechmantel ablöst und auf der Straße liegt.
Also geh zu Deiner Werkstatt, nimm Dir nen starken Zeugen mit und poche mit Fristsetzung auf Nachbesserung, hast ja schließlich Gewährleistung. Ansonsten zum Anwalt, Frist setzen usw. Das 3.000,-€-Preissegment ist halt wirklich schwierig, dafür kriegst Du leider kaum was seriös gutes.

Hoffe geholfen zu haben.

VG Gardiner

Zitat:

@9891 schrieb am 30. April 2020 um 16:41:48 Uhr:


Also gehst du zum Anwalt, beanspruchst eine Erstberatung lässt diesen zwei Briefe schreiben und erwartest der Händler zahlt dies alles ohne Wiederworte? Wann ziehst du denn die Reißleine wenn es eben genau auf eine Klage hinläuft? Wie viel Geld soll der TE ausgeben, bevor er aufgibt? Was ist wenn nach der Erstberatung der Anwalt sagt, "lassen sie das, ich bekomme jetzt 190€ plus Steuer"?

"Wenn es gut läuft" bezieht sich im übrigen auf den kompletten weg über das Gericht....

Schau in die ADAC Liste, im Falle einer Klage wäre mir persönlich die Gefahr deutlich zu groß. Wir reden von einem 9 Jahre alten Auto bei dem die Werkstatt mehrere Unfälle vermutet......

Ich hab den Spaß schon hinter mir, wegen 400€ (bzw. 300) würde ich mir das nicht antun.

Eine ordentliche Mängelrüge schreiben, schauen ob der Händler noch entgegen kommt und weiter leben.
Eines ist sicher, auch Anwälte können nicht zaubern, manche behaupten das nur.

Klar, schiene dir in Zukunft dein Beinbrüche selber, Ärzte können auch nicht zaubern. Und schließe nicht von deinen Fähigkeiten, sich durchzusetzen, auf die der TE.

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@Ostelch schrieb am 30. Apr. 2020 um 21:57:27 Uhr:


Klar, schiene dir in Zukunft dein Beinbrüche selber,

Wozu, dafür habe ich eine Versicherung. Kostengefahr geht gehen Null.

Du redest um den heißen Brei herum, welche Kosten hat den der TE (btw. geschlechtsneutral, wir reden hier von einer Abkürzung), und wie groß ist die Chance diese wieder zu bekommen?
In der Theorie hast du bestimmt Recht, ab zum Anwalt und die Sache läuft ganz von alleine. In der Praxis sieht es anders aus.

Vielleicht versuchst du mal weniger andere als Laien darzustellen die keine Ahnung haben und bringst Argumente.
Praxisdarstellung: 1 Jahr zwischen Erstkontakt Anwalt und Klageeinreichung, über 1 Jahr zwischen gewonnen Prozeß und Einreichen der Kostenfestsetzung (ganz fleißig der Gute),
eine Prozessvertretung die entsetzt war einen Mandanten ohne Rechtsschutz so weit in eine Klage zu führen,
knapp 10000€ vorgesteckte Kosten bei 6400€ Streitwert,
Eine Gegenpartei die bis in den Prozess die im Beweisverfahren als Mangel anerkannten Schäden als Verschleiß und nicht vorhanden bezeichnet hat und am Ende der Verhandlung angekündigt hat in Berufung zu gehen.

Wegen 300€ würde ich den Affentanz nicht machen, vor allem wenn die Sachlage jetzt schon mehr als schwierig ist. Aber wenn du den Händler arrogant von der Seite anschmarrst macht er bestimmt den Geldbeutel auf, dafür sind die ja bekannt.....

Zitat:

@9891 schrieb am 30. Apr. 2020 um 22:39:57 Uhr:


Wegen 300€ würde ich den Affentanz nicht machen, vor allem wenn die Sachlage jetzt schon mehr als schwierig ist. Aber wenn du den Händler arrogant von der Seite anschmarrst macht er bestimmt den Geldbeutel auf, dafür sind die ja bekannt.....

Du phantasierst da einen Affentanz zusammen von dem gar keine Rede ist. Versetze dich in die Situation der TE, wo doch die Sachlage jetzt schon schwierig ist. Wenn sie sich, wie du es ihr empfiehlst, selbst helfen könnte, hätte sie es getan, ohne hier nachzufragen. Was ein außergerichtliches Aufforderungsschreibn eines Anwalts hinsichtlich der Reparaturkosten kosten würde, schrieb ich bereits.

Grüße vom Ostelch

Ich habe durchaus Vertrauen dass Sie eine ordentliche Mängelrüge alleine hin bekommt, das Stichwort reicht um eine detaillierte Anleitung mit sämtlichem Fallstricken im Netz zu finden.

Der Schrieb, die Gebühr und die Erstberatung (kann ja erlassen werden wenn der Anwalt tätig wird), dann reden wir von 100€ eher mehr. Dann muss der Händler schon freiwillig auf 200€ Zuschuss gehen damit es kostenneutral bleibt. Meine Erfahrung sagt mir, dass der Händler in dem Fall eher gar nichts macht, bzw seinen Anwalt eine entsprechende Antwort schreiben lässt. Und dann kommen wir dahin noch viel mehr zu riskieren und zu klagen oder eben Geld verbrannt zu haben.

Ich habe dieses Problem nicht, eher hinter mir. Ein Bekannter hatte es ähnlich, dem hat der Anwalt gleich gesagt er soll es lassen (da ging es in etwa um den Faktor 10 als hier). Und das ist der selbe Effekt wie wenn man jemanden zum Autokauf mitnimmt, der Blick von außen. Ist Scheiße gelaufen, kostet Geld, tut weh aber bringt nicht um. Noch mal was hinterher zu schmeißen würde ich nicht.

Zitat:

@9891 schrieb am 30. April 2020 um 23:15:06 Uhr:


Ich habe durchaus Vertrauen dass Sie eine ordentliche Mängelrüge alleine hin bekommt, das Stichwort reicht um eine detaillierte Anleitung mit sämtlichem Fallstricken im Netz zu finden.

Ja, prima. Dann kannst du ihr ja per PN Hilfe anbiete, wenn das alles so leicht und sicher ist. Es ist nun alles gesagt, ich bin raus hier.

Grüße vom Ostelch

@Klarasauto
Hier was zum ersten einlesen mit Vorlage:
https://www.adac.de/.../

hier eine Sammlung was Mangel und was Verschleiß ist (sein könnte, jeder Richter entscheidet anders):
https://www.google.com/url?...

Zitat:

@Klarasauto schrieb am 30. April 2020 um 20:11:28 Uhr:


Zudem kann ich außerdem sagen, dass ich meinen 18 Jahre alten clio vor 10Jahren in selbem Preisniveau erworben habe

Allerdings sind inzwischen 10 Jahre vergangen und die damalige 3.000,- € entspricht halt heute grob der 5.000,- € Klasse. Nicht nur die Preise der Neuwagen haben sich erhöht, sondern eben auch die der Gebrauchtwagen.

In der Preisklasse kauft man von Privat, im Zweifelsfall in Begleitung einer sachkundigen Person oder man steuert während der Probefahrt eine vertrauenswürdige Werkstatt an, die einem gegen Einwurf von Münzen ein leidenschaftsloses Bild des Fahrzeugzustands ermittelt.
Wer nur 3k€ unbedingt beim Händler ausgeben will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass

- der Hobel max. 1,5k€ im Einkauf gekostet hat
- technisch gesehen beträchtlicher Wartungsstau besteht
- das Fahrzeug mit minimalstem Aufwand für den Verkauf bzw. den TÜV hergerichtet wurde
- Gewährleistungsansprüche nur gegen äußersten Widerstand mit entsprechendem zusätzlichen Aufwand durchsetzbar sind

Dann lieber gleich von privat für 1500€ kaufen und die gleiche Summe in externe Expertise und Beseitigung des Wartungsstaus investieren.

Zitat:

@warnkb schrieb am 1. Mai 2020 um 13:53:24 Uhr:


In der Preisklasse kauft man von Privat, im Zweifelsfall in Begleitung einer sachkundigen Person oder man steuert während der Probefahrt eine vertrauenswürdige Werkstatt an, die einem gegen Einwurf von Münzen ein leidenschaftsloses Bild des Fahrzeugzustands ermittelt.
Wer nur 3k€ unbedingt beim Händler ausgeben will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass

- der Hobel max. 1,5k€ im Einkauf gekostet hat
- technisch gesehen beträchtlicher Wartungsstau besteht
- das Fahrzeug mit minimalstem Aufwand für den Verkauf bzw. den TÜV hergerichtet wurde
- Gewährleistungsansprüche nur gegen äußersten Widerstand mit entsprechendem zusätzlichen Aufwand durchsetzbar sind

Dann lieber gleich von privat für 1500€ kaufen und die gleiche Summe in externe Expertise und Beseitigung des Wartungsstaus investieren.

Beste Tip hier im Thread. Beim nächsten mal beachten und eine Menge Geld und Nerven sparen.

Diesmal würde ich versuchen den Verkäufer auf 200 Euro hochzuhandeln ( dürfte er ja sicherlich verdient haben) und den Rest als Lehrgeld verbuchen.
Das einschalten eines Anwalts würde ich aus Chance / Risiko / Aufwand Abwägung auch eher kritisch sehen

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