Ein letztes mal Träumen, bevor es zu spät ist..

Hallo an Alle,

inzwischen war ich so lange nicht mehr hier, dass ich sogar mein Passwort zurücksetzen musste.. nunja.

Status Quo
Seit 2020 fahre ich 140ix. Eigentlich ein Traum. Geht wie Hölle, hat bisher genau 0,0 Probleme gemacht und durch den fast nicht existenten Wertverlust, mal mit Ausnahme der variablen Kosten, fast umsonst.
Das Auto ist perfekt und vielleicht genau deshalb der Grund für den Thread.

Ich hab mir inzwischen beruflich einiges erarbeitet und vor allem angespart. Noch sind keine Kinder in Planung, aber das mag irgendwann einmal kommen.. und bis sich dann das Leben drastisch verändert erwische ich mich immer mehr bei dem Gedanken: Jetzt kann ich's mir locker leisten, es macht keine Umstände, und wie lange habe ich die Freiheiten noch?

In 2013 bin ich über Umwege ein Wochenende lang an einen 911er gekommen. Leider "nur" Carrera ohne S und 4 und auch ohne SAGA. Seit dem werde ich den Gedanken nicht los, den Schritt einfach zu wagen. Das Leben ist kurz! Weil ich doch ein Pfennigfuchser bin habe ich die mobile.de-Seiten so schnell ich sie aufgemacht habe auch wieder geschlossen. Fahrzeuge die nicht einmal von USA über Balkan importiert wurden und vorher kugelrund waren gehen mit angemessener Laufleistung und Baujahr (991.1) ab 80-85 TEUR los.

Irgendwann habe ich von pkw.de die Preisstatistiken und damit auch die Wertentwicklung gesehen. Und im gleichen Moment wie ich mir einmal mehr denke, dass mein 140ix eigentlich nicht wirklich an Wert verloren hat kam mir ein Gedanke - wer sagte eigentlich, dass ein 991 im Wertverlust drastisch höher sein muss?

Kurzerhand etwas herumgespielt mit Jahren, Daten, Fahrleistungen, Vorbesitzern und einmal durchgerechnet:

991:
Bei einem 991 mit rd. 82.500 EUR Kaufpreis komme ich bei einem Restwert nach 5 Jahren Haltezeit von rund 53 TEUR auf einen Wertverlust von 30 TEUR; mithin also 6,2 TEUR pro Jahr. Ich nehme hierzu einmal 10.000 km p.a. an. Wir hätten dann Abschreibungen von 0,62 EUR/km. Versicherung kommt mir relativ günstig, bereits eingetippt. Tanken mit 12 Litern a 1,80 EUR gerechnet und Steuer und Wartung mit Annahmen ins Modell genommen: und ich komme auf 0,97 EUR/km. Wenn man Opportunitätskosten für Kapitalbindung einrechnet rund 1,24 EUR/km.
Nun mal angenommen ich fahre 50% davon beruflich ergeben sich -TCO- rund 0,9 EUR/km und damit bei den geteilten 10.000 tkm p.a. rund 750 EUR je Monat. Das ist fast überschaubar.

Eine Ecke günstiger in der Anschaffung und, wenn man sich die Preise mal so ansieht (gut, deutlich weniger Historie) mit gar noch weniger Wertverlust kommt ein zweiter Spieler auf das Feld - ein

AMG GT/s
Mit denselben Spielereien durchgerechnet komme ich auf
TCO von 1,28 EUR/km
ohne Kapitalkosten von 1,02 EUR/km
und mit beruflichen km auf 0,96 EUR/km.

Das ganze klingt für mich gar nicht mehr so unverünftig wie ursprünglich immer gedacht.

Was mich konkret abhält? Zwei Dinge:
1) Ich würde mit dem Fahrzeug doch einige überraschen. Den Effekt der "Tuschelei wenn große Auto" habe ich nie groß geschätzt. In meinen nun fast 4 Jahren 140i ist mir aber immer wieder eine Situation untergekommen: "Was, 340 PS hat der?". Der 140 ist einfach ein Underdog. Einen Porsche hingegen kann jeder einsortieren. Einen AMG GT vielleicht nicht direkt, aber dass das kein japanisches Spielzeugauto ist sollte klar sein. Ich arbeite als Führungskraft in einem Beruf, in dem mein Auto wenig gesehen wird - dennoch natürlich zwischen Kollegen im Parkhaus parkt.
2) Was übersehe ich? Die Kapitalbindung tut mir prinzipiell nicht weh. Wenn es so einfach (bzw. "doch nicht so teuer"😉 wäre, dann wäre ich ja nicht der Einzige, der auf diese Idee kommt?
Letztlich scheue ich doch wieder die Kosten etwas. Den 140i habe ich finanziell so gut wie nicht gemerkt. Das ist natürlich ein komfortabler Zustand..

Nun, was will ich eigentlich? Vielleicht Zuspruch, vielleicht ein Abraten, vielleicht auch nur ein paar Posts dass ich nur ein Troll wäre. Mich interessieren einfach die Gedanken: Vielleicht hilft mir das ja.

Warum eigentlich jetzt? Ich bin beruflich nächste Woche unterwegs und habe ein sehr attraktives Angebot gefunden, bei dem ich gleich eine Probefahrt angefragt habe. Vielleicht überrumpelt es mich und es geht ganz schnell - das hat nur jetzt so super gepasst.

Danke!

42 Antworten

Zitat:

@iiSS schrieb am 10. August 2024 um 15:21:21 Uhr:


. . .
Kurzum war das auch der Hintergrund. Deshalb die beiden Modelle. Interessant, dass sich niemand auf den AMG GT einschießt. Eigentlich ein Modern Classic, und mit einem gar nicht so kleinen Kofferraum auch nicht sooo unpraktisch.
. . . .

-

Was erwartest Du ?

Beides Autos "von der Stange" - dennoch relativ grundverschieden.

Bei dem Sümmchen kann ich nur sagen - probefahren und selbst entscheiden.

Lfd. Kosten haben beide - Wertverlust ist immer Glaskugellesen - keiner kennt die Zukunft.

Ich bin da ganz bei Luke-R56

Mir persönlich sind beide zu "synthetisch" - wenn Porsche, warum nicht ein gebrauchtes G-Modell oder warum keinen SL R107 / R129. Lancia Delta Integrale weitere Option

hast du mal drüber nachgedacht, für den Betrag der Zuzahlung einen etwas älteren Porsche zu erwerben? Der 140ix wäre dann für alle Fälle noch da und im Parkhaus neben den Kollegen bist du dann auch nicht der Blödmann. Und du hättest den 1er nicht unter Wert verkauft und quasi gar keinen Wertverlust gemacht. Ich glaube nämlich, dass der 140ix als Privatverkäufer nicht mehr als max. 35k bringt, aber nur, wenn du viel Zeit hast und einen findest, der genau DEN DA haben will. Immerhin hat er nen OPF und damit sind schon mal mind. 40% der pot. Käufer raus.

Und: der Boxster... Mittelmotor... und günstiger als ein Carrera. Wenn´s um Porsche besitzen geht: 911er, wenn ums "fahren" geht Boxster. Und wenn das Image scheißegal ist, dann gibt es noch viele andere Kandidaten, mit denen man sich beschäftigen muss. Einige wurden schon genannt.

Dann nicht Boxter sondern Cayman und dann als Gts

Du schreibst eigentlich nichts zu Deinen fahrerischen Erwartungen an die Geräte. Dass der 140er wie Hölle geht, kann sich auch einfach auf die Längsdynamik beziehen. Dafür sind der Porsche und der AMG fast zu schade. Ohne die Kandidaten gefahren zu sein, vermute ich, dass ihr wahres Potential legal nur auf abgesperrten Strassen/Rennstrecken aufgedeckt werden kann.

Jedenfalls, mit Image und Wertverlust wird man dem Zauber der Ingenieurskunst nicht gerecht. Worauf ich hinaus will: so das fahrerische Können noch Potential hat, würde ich auch entsprechende Fahrtrainings und Aktivitäten dazuplanen. Nicht billig, wenn man den höheren Verschleiss einrechnet, aber am Ende der Unterschied zu normalen, gut motorisierten Fahrzeugen.

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Diese Fragen hatten wir uns im Freundeskreis in deinem Alter auch gestellt.
Ich fuhr dann Mercedes V8, drei Freunde einen Porsche (alle nacheinander 996, 997 und einer dann noch 991), ein anderer einen Maserati Cabrio.
Einer hat seinen alten Porsche behalten und noch einen 992 dazugestellt. Wir anderen fahren nun alle eher vernünftige Autos. X3 M40, E-Klasse und einer nur noch ein Wohnmobil.

Ich finde, man muss die gesamte Lebenssituation betrachten. Wenn du schon eine Immobilie weitgehend bezahlt hast, dann kaufe dir einen 991 und pflege ihn.
Dann wird der Wertverlust wohl eher geringer als du oben in deiner Rechnung angenommen hast.
Wenn irgendwann Kinder da sind, ist ein 911er kein praktischer Alltagsbegleiter und wird schnell viel herumstehen.
Carpe diem!

Wohneigentum ist heute bei den explodierenden Mieten, der zum Erliegen gekmmenen Bautätigkeit und dem hohen Bevölkerungswachstum in Deutschland trotz der ganzen Sportwagenemotionalität in meinen Augen essenziell.
Das musst du selbst wissen.
Wir o.g. Jungs haben allesamt Wohnungen und Häuser angeschafft und dann kamen die Sportwagen. Die Autos sind längst weg, die Häuser sind angesichts der aktuellen Situation ein Segen.

Was ich nicht unbedingt machen würde, zurück zu den Autos, ist von einem doch recht performanten 340 PS BMW auf einen 996 oder 997 VFL umzusteigen. Die gehen unterhalb der teuren Turbos und GT2/3 eher unspektakulär und fahren sich meiner bescheidenen Meinung nach auf der Autobahn grauenhaft. Die Front wird schon ab 200 sehr leicht. Das muss man echt mögen.

Der 991 ist in meinen Augen die bislang beste Kombination aus Power, Fahrverhalten und 11er-Look.
Der 992 ist nun endgültig ein fetter Grantourismo geworden und sieht irgendwie eher für Dubai als für Deutschland gemacht aus.

Ein 991 in einer vernünftigen Farbe mit Porsche Appoved Label und schöner Ausstattung ist eine feine Sache. Damit kann man zu jeder Jahreszeit fahren und sich überall (wo ein zivilisierter Mensch hinwill) blicken lassen.

Dass zum Werterhalt der stinkteure Regelservice im Porsche-Palast gehört, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden.

Alternativ wäre ja auch noch ein BMW 3 oder 4 mit irgendwelchem M-Spielkram möglich. Wäre dann dezenter.
Am Ende ist das Geschmackssache.

Also während der rest den Fokus auf BMW und Porsche legt möchte ich eine weitere Alternative einwerfen die wahrscheinlich im Budget ist aber vom Wertverlust längst geheilt ist und sich gerade auf dem Weg nach oben befindet.

Ferrari 348. Hat zwar "nur" 295 PS, ist aber der letzte Mittel Motor V8 Ferrari mit Handschaltung unter der 100k Marke, Tendenz steigend. Der Nachfolger F355 hat die letzten Jahre einen deutlichen Sprung gemacht. Der 360 Modena hat die 100k auch schon überschritten, wohlgemerkt als Handschalter.

Was für den Ferrari 348 spricht:
- mit dem richtigen Auspuff ist der Sound der Hammer
- die berühmte H-Schaltung mit Alu Kulisse
- Ein Ferrari ist ein Ferrari :-)
- Wert sicherlich eher steigend als fallend

Und ein Vorteil hat die "mangelnde" Leistung, du kannst ihn nach Herzenslust ausdrehen ohne in 10 sekunden auf 200 und mit einem Bein im Knast zu sein. Ein langsames Auto schnell zu fahren macht viel mehr Spaß als ein schnelles Auto langsam zu fahren.

Wem beim Gedanken an die Werkstattkosten eines 911 etwas schlecht wird, der kommt aus dem Ko... beim Ferrari nicht mehr raus.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 13. August 2024 um 17:05:16 Uhr:


Wem beim Gedanken an die Werkstattkosten eines 911 etwas schlecht wird, der kommt aus dem Ko... beim Ferrari nicht mehr raus.

Das mag sein aber man fährt den Ferrari ja auch keine 20tkm im Jahr, man kann quasi 4 jahre drauf sparen 🙂 Das relativiert sich schon etwas.
Scuderia Sauer in Ostfildern ist ne Adresse oder Formula GT in München

Ein Ferrari 348 wäre so ziemlich das Letzte, worauf ich bei der Frage des TE kommen würde.
Denn er will den Wagen ja auch fahren.

Beim 348 muss lt. Serviceplan alle 3 Jahre der Motor zum Zahnriemenwechsel raus. Man kann das inzwischen natürlich auf 4-5 Jahre ausdehnen, aber der extrem teure Service bei Fahrleistungen eines BMW 330i bleibt. Das ist etwas für Fans, die eine Sammlung unterhalten und/oder einen Jugendtraum realisieren wollen.

Da müsste man eher zu einem 360 raten, der beim Service ein kleines Bisschen volkstümlicher ist.

Ein Porsche ist im Service zwar teuer, die neueren Modelle ab 997 aber diebezüglich nach Jahrzehnten endlich zuende entwickelt.

Man könnte sich die Frontmotor-Ferraris ansehen, wenn man unbedingt ein Auto dieser Marke haben will. Aber auch die kosten Geld. So ein California hat aber wenigstens Stil.

Herrlich, vier Jahre sparen für den Werkstattaufenthalt eines 348.

Lexus LC500 mit dem 5l-V8 und 464PS. Wäre meine Wahl. Porsche, AMG oder BMW-M stehen dagegen inflationär an jeder Ecke rum

Scheixx doch mal bitte auf den Wertverlust. Vor dem Kauf schon an den Verkauf denken ist wie beim ersten Date an den Ehevertrag zu denken.
Ich habe zwar auch alle Autos wieder verkauft die ich gekauft habe und jedes dritte davon hätte ich gerne noch hier oder wieder zurück, aber jedesmal war der Verlust quasi immens.... schön gerechnet habe ich mir wirklich jeden davon.
Aber vorher... bei so ner Emotionalkiste... neeeeee

Aston Martin und Jaguar fallen mir noch ein, ohne jetzt konkrete Modelle nennen zu wollen.

Auch ein Porsche oder AMG wird unterm Strich zur Geldvernichtungsmaschine. Die Frage ist nur: in welchem Auto macht es am meisten Spaß

Der Kolben hat wahr gesprochen! An einen potenten Lexus hatte ich auch schon gedacht...
Wäre Understatement pur und mit Sicherheit weit unter irgendeinem Neidradar.

@Monteverdi4000 ich versuche eben immer out of the box an die Autos zu denken an die keiner denkt. Frontmotor Ferrari wäre noch ne idee aber die sind auch alle weit über 100k, Maranellos haben den Sprung auch schon lange gemacht.
308er und 328er sind noch unter 100. Hawaiihemd und Schnauzer wachsen lassen und auf gehts 😁

Ich persönlich würde ja einen Maserati Quattroporte MK5 Sport GT S kaufen. Den kann man fahren, hat Steuerkette, ist vom Unterhalt auf AMG / Porsche Niveau.
Aber ungleich emotionaler, der Sound ist glaube ich das beste was man bekommen kann.
Aber ich hab Kinder und brauch 4 Sitze 🙂

Ich habe 2016 mir den Traum erfüllt von sportlichem Kleinwagen .... Clio 4 RS Trophy!
Bis heute nicht bereut, auch wenn das Kfz mal ein paar Wochen nicht benützt wird 🙂.
Als Daily benutze ich einen Kleinstwagen.
Schlage zu und genieße das gewisse etwas! Bei mir hat Familie, Abzahlung Wohnung Vorrang vor Spass Kfz,
deshalb Kleinwagen. Da Service selber gemacht wird, ist das machbar ohne Einschränkung.
Deshalb zuschlagen und geniessen 🙂. Life is a Gamble!

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