Effizienz (hügelige) Landstraße: 90kmh oder 100kmh besser?
Da ich momentan viel auf der Landstraße fahre, beschäftigt mich gerade folgendes Gedankenspiel:
Hier in der Gegend ist es öfter mal so, dass es nicht topfeben ist, sondern immer wieder Anstiege gibt (aber keine Berge). Was ich dann oft beobachte: bei Tempo 90 schaltet das Getriebe (8 Gang Automatik, egal ob die zf im 320d oder die aisin im 118d) einen gang zurück und erst wenn die Steigung überwunden ist, schaltet es hoch.
Soweit so gut.
Was ich im Vergleich beobachte: nehme ich die Steigung mit 100 Sachen, schaltet er an den meisten Steigungen NICHT runter.
Jetzt die Frage: was ist effizienter?
Sollte ich (für minimalen Verbrauch) 90 auf der Ebene fahren und dann vor der Steigung auf 100 beschleunigen, oder ist man trotzdem mit Tempo 90 durchgängig besser dran?
Achtung: mir sind die letzten Zehntel beim Verbrauch nicht so wichtig in der Praxis. Mich interessiert das eher aus theoretischer Sicht.
Also, bevor jetzt jemand schreibt „ist doch egal wegen den 0,1l…“ o.Ä.
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Zitat:
@Scotty6986 schrieb am 17. Februar 2023 um 09:37:25 Uhr:
Bei LKW ist es so, die gehen vor einer Steigung vom Gas ( Lupfen ) und nehmen dann ab der Kuppe wieder Schwung mit. Vollautomatisch. ECO von Mercedes Actros. Bei ner ganzen Flotte, die immer im Einsatz ist, macht das im Jahr schon mal paar hundert Liter aus.
Das ist ja ein anderer Ansatz als zb Hypermeiler machen. Dort heißt es, je höher die Last, desto besser.
In dem Fall wird die hohe Last nicht genutzt, und man hat am Gipfel weniger Geschwindigkeit und muss diese mit weniger Last wieder rausholen.
Im übrigen frag ich mich, wie ist solches Verhalten im Normalen Verkehrsfluss zu realisieren.
Wenn man seine Strecke kennt, weiß man genau wo und mit wieviel man das anfahren muss, um effizient zu sein.
Beispiel bei mir: Auf der Rückfahrt muss ich eine Abfahrt mit etwa 8% Gefälle runter. 80 erlaubt. Schon vor der Kuppe nehme ich den Fuss vom Gas, die Automatik geht einen runter, am Anfang der Abfahrt einmal Bremse antippen, Automatik geht noch einen runter. Dann kann ich ihn fast die ganze Abfahrt rollen lassen. Einmal anbremsen, ruhig etwas kräftiger, sonst haste unten 110 drauf, ist etwas zu viel.
Da gibt es Spezialisten. ZB die gesamte Abfahrt auf der Bremse stehen 😰 unten glühen die Scheiben. Das sind aber die härtesten.
Gruß Jörg.
Ich mach oben immer den Motor aus und rolle mit 100 km/h fast konstant die 2 km bergab. Achtung nicht nachmachen!! Meiner hat keine Servo und mit meinem schweren Bremsfuß blockieren die Räder auch ohne Unterstützung des Bremskraftverstärkers.
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Zitat:
@85mz85 schrieb am 17. Februar 2023 um 12:19:39 Uhr:
Ich mach oben immer den Motor aus und rolle mit 100 km/h fast konstant die 2 km bergab. Achtung nicht nachmachen!! Meiner hat keine Servo und mit meinem schweren Bremsfuß blockieren die Räder auch ohne Unterstützung des Bremskraftverstärkers.
Ich hoffe das war jetzt ironie oder? Ansonsten echt Panne...
es gab vor einigen Jahren Autos,
da musste man kuppeln und schalten,
da war keine Servounterstützung beim Lenken
da war keine Bremskraftunterstützung geschweige denn ESC und ESP
keine Lichtschaltung, keine Einparkhilfe, kein Computer, der einem das DENKEN abnimmt...
aber die Leute, die soetwas FAHREN konnten sind selten geworden.
ich habe zwei solche Autos.
Nix Panne. Die Funktion unterstützen viele moderne Autos sogar ab Werk (wird von den Verkäufern als „Segeln“ bezeichnet, was dann tatsächlich Panne ist). Geht aber auch manuell und kann viel sparen. Zur Zeit des Opel Rekord habe ich es damit mal eine Zeit lang probiert und kam auf ca. 30% Minderverbrauch bei Fahrten durch die Eifel. War mir aber letztendlich doch etwas zu mühsam, um es dauerhaft zu machen.
Früher mußte man halt den Kopf einschalten und vollelektronisch, vom Gehirn zu Fuß oder Hand die Bewegungen steuern. Hat toll funktioniert. Keine Update, fast keine Systemabstürze und super wenige Fehlermeldungen, welche nicht selbst innerhalb von Sekundenbruchteilen ohne sonstige Kosten und aufsuchen einer Werkstatt zu beheben wären.
Zitat:
@Superbernie1966 schrieb am 17. Februar 2023 um 18:53:06 Uhr:
es gab vor einigen Jahren Autos [...]da war keine Servounterstützung beim Lenken
Kenne ich aktuell aus einem VW T4. Im innerstädtischen Verkehr die pure Hölle: der abgetakelte VW Bus muss mit eisernem Griff zweier kräftiger Männerhände um jede Ecke gezwungen werden und man kurbelt sich während des Einparkens geradezu einen Wolf an den Handflächen. Keiner meiner BKF-Kollegen (inkl. meine Wenigkeit) will mit diesem Sch...ding fahren.
Ich würde die moderne Technik nicht verteufeln. Es fuhr ja „früher“ fast niemand so, dass er annähernd die maximale Effizienz erreichte.
Wenn heute eine Automatik dazu hilft (die darüberhinaus noch ins Segeln geht, wenn das navi meldet, dass es aufgrund der Topographie sinnvoll ist), dass fast alle ein gutes Stück effizienter fahren, dann ist das doch gut.
Kommt mir aber bitte nicht mit „mein Audi 100“ hat damals aber auch nur 7l verbraucht. Es hat nun mal mehr Komfort Einzug gehalten sowie entsprechende Sicherheitstechnik. Ne Marktwirtschaft macht, was der Verbraucher will (ob sinnvoll oder nicht) und wegen der besseren Sicherheit dürfte sich sicher auch niemand beschweren.
Also ich denke, dass die Entwicklung größtenteils sehr gut ist, dass mehr Technik da ist, da sie das Sprit sparen ein Stück weit automatisiert und somit in der Breite einfach was geschieht. Müsste man bewusst sparen, würden es viel weniger Leute tun. Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, Dinge ohne groß nachzudenken zu erledigen (quasi eine Energiesparfunktion des Körpers). Wenn ich ohne Denken von A nach B komme, ohne Schmerzen o.Ä. zu erleiden, fährt der 0815 Bürger „ohne Hirn“
Zitat:
@daniel5865 schrieb am 17. Februar 2023 um 08:10:27 Uhr:
Das versteh ich nicht ganz. Ich bräuchte dazu doch ne 100 Prozent ebene Strecke. Und wie lang soll man dann das Pedal lupfen? Die Geschwindigkeit dürfte doch in etwa linear abfallen, wenngleich die fahrwiderstände stärker abfallen als linear.
Die Physik funktioniert sowohl auf ebener Strecke wie auch bergauf. Nur Bergab nicht, weil die Schwerkraft noch zusätzliche Energie liefert.
Stell dir eine Heizungsanlage vor. Du hast das Ventil zu 80% geöffnet und im Raum sind es 23 Grad warm.
Da ist die zugeführte Energie so hoch wie die Verluste über die Wände und Fenster.
Jetzt drehst du das Ventil etwas zu, von 80 auf 75%. Die Temperatur wird fallen, und zwar auf eine Temperatur, wo das Gleiche gilt. Die zugeführte Energie ist so hoch wie die Verluste. Bei 5% weniger Energie ist das wahrscheinlich 1 Grad weniger. Aber es ist ja nur ein Beispiel.
Der Vergleich hinkt zwar, denn man hat temperaturabhängige Thermostate und stellt nicht prozentual ein.
Die Drosselklappe allerdings ist linear und gehorcht dem Gaspedal. Etwas weniger drauf drücken = etwas weniger Energie dem Motor zuführen. =insgesamt sparsamerer Betrieb bei etwas geringerer Geschwindigkeit.
Welche das ist, das muss man ausprobieren und ist vom CW-Wert und anderen Verlustbringern abhängig.
Zitat:
Die Drosselklappe allerdings ist linear und gehorcht dem Gaspedal.
Mit Gaszug betriebene Drosselklappen "ja"
Bei elektronischen Gaspedal "nein"
Das mag sein, aber wenn ich mehr Gas gebe, geht sie auf und die Geschwindigkeit hoch, ob ganz linear oder nicht.
Mit einer digitalen Momentan-Verbrauchsanzeige, also kein Schätzeisen wie in den BMW oder MB der 80er Jahre über Unterdruck gesteuert, sondern digital genau, kann man das sehr schön verfolgen.
Er wird aus Messwerten ausgerechnet. Der Absolutwert ist sicher ungenau, aber die Tendenz wahrscheinlich sehr gut. Im Motorsteuergerät stehen viel mehr Messwerte zur Verfügung als bei den erwähnten analogen Vorläufern, die nur am Unterdruck des Saugrohrs angeschlossen waren.