EcoFuel: Tankprobleme, erhöhter Verbrauch
Liebe Gemeinde,
ich möchte mich mit folgenden Problemen mit meinem Caddy Life EcoFuel Modell 2009 (mit 21.000 km auf dem Tacho) an diejenigen wenden, die mit einem Rat helfen können.
1. Problem: die letzten beiden Tankvorgänge wurden unvollständig durchgeführt, beide Male war es eine OMV-Tankstelle in Österreich (jedoch an unterschiedlichen Orten). Die Aussentemperatur war stets nahe dem Gefrierpunkt, und es wurden nur rd. 16kg CNG anstatt rd. 26kg getankt.
=> Was könnte die Ursache dafür sein? Spontan habe ich an die Rückschlageventile gedacht, aber kann es auch die kalte Temperatur sein? Meines Erachtens müssten aber bei kaltem Wetter eher ein wenig mehr kg in den Tank passen, als bei warmem, wegen der steigenden Dichte bei sinkender Temperatur. Hat schon mal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
=> Wieviel kg könnt Ihr derzeit bei leeren Gasflaschen maximal tanken?
2. Problem: im Spätsommer/Herbst konnte ich den EcoFuel bei gemischtem Betrieb Stadt/Überland/Autobahn (letztere bei Vmax 120 lt. Tacho) und sehr vorausschauender Fahrweise mit 4,6 bis 5 kg / 100 km bewegen. Jetzt, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum, verbraucht er bei identischer Fahrweise 6 kg 😠 . Es sind seit 4 Wochen fabriksneue Michelin Winterreifen montiert, die mit 2,6 bar gefüllt sind. An den Reifen kann das nicht liegen, ein Mehrverbrauch von 20% mit modernen Markenwinterreifen ist undenkbar. Besonders, da Michelin regelmäßig beim Rollwiderstand in den Tests Spitzenplätze macht. Ob wohl etwas defekt ist? Oder wird der Caddy im CNG-Betrieb bei kalten Temperaturen zum Säufer?
=> Steigt der Verbrauch Eurer EcoFuels im Winter auch so dramatisch? Würdet Ihr bitte ein paar Verbrauchswerte posten? Es wäre interessant, jeweils das Fahrprofil zu erwähnen, und anzumerken, wieviel Euer EcoFuel bei sanfter Fahrweise und Vmax ca. 120 verbraucht. (Es ist ja wahrscheinlich, dass die meisten schneller fahren als ich...)
Danke im Voraus für Eure Antworten!
Liebe Grüße Julius
14 Antworten
Unser Caddy Eco (MJ 2009) bekommt im Winter tatsächlich mehr in den (die) Tank(s), gestern waren dies sogar über 26 kg! Der Verbrauch pendelt seit Monaten zwischen 4,7 und 5,5 kg / 100 km, das hat sich auch in den letzten Wochen nicht geändert, im Gegenteil. Absolut gesehen, sinkt der (Gas)Verbrauch im Winter stets - der Motor braucht länger, um auf 15 °C Kühlwassertemperatur zu kommen (im Benzinbetrieb), welche zum Umschalten auf Gasbetrieb notwendig sind. Dafür müssen wir alle 6 - 8 Wochen Benzin tanken, im Winter. Evtl. liegt bei Dir ein Defekt an den Magnetventilen für die Gastanks vor, ich würde mal beim Freundlichen vorstellig werden! Das Auto hat schließlich noch Garantie!
Gerade sparsame Fahrer sollten im Winter den Mehrverbrauch für die elektrischen Verbraucher wie Licht, Sitzheizung, Heizung in Heckscheibe und Spiegeln merken. Ich weiß nicht, ob unsere Ecofuels so wie viele TDIs auch eine elektrische Heizungsunterstützung an Bord haben. Bei der Defrost-Stellung der Lüftung geht die Klimaanlage automatisch an. Und wenn du von Sommerreifen mit geringem Rollwiderstand auf Winterreifen mit geringem Rollwiderstand umsteigst, dann macht sich das doch auch deutlich bemerkbar. Das sind alles mögliche Quellen für einen Mehrverbrauch.
Ich stelle bei unserem RedSpicy besonders mit L-Gas auch einen spürbaren Mehrverbrauch besonders im Kurzstreckenbetrieb in der kalten Jahreszeit fest. Allerdings auf Basis der MFA - vielleicht deutet das Messinstrument den Gasdurchsatz bei niedrigen Temperaturen auch falsch.
Jens
Zitat:
=> Steigt der Verbrauch Eurer EcoFuels im Winter auch so dramatisch? Würdet Ihr bitte ein paar Verbrauchswerte posten?
....Dramatisch steigt bei uns nur der Benzinverbrauch, wegen der benzinbetriebenen Standheizung.
Am Gasverbrauch kann ich keine großen Unterschiede festmachen. Das Tankvolumen müßte theoretisch bei niedrigen Temperaturen steigen anstatt fallen. Aber auch da könnte ich keine dramatischen Unterschiede festmachen! Meine Verbrauchswerte kannst du dir unten im Link in meiner Signatur anschauen!
MfG
Vielen Dank an alle für die Antworten!
Die Tendenz bei Euch scheint also zu sein, dass der Gasverbrauch nicht mit den kalten Aussentemperaturen steigt. Dass hingegen der Benzinverbrauch aufgrund der längeren Warmlaufphase steigt, ist nachvollziehbar. Das spielt bei mir aber aufgrund des Einsatzprofils keine so starke Rolle. In einem halben Jahr 21.000 km deuten ja schon darauf hin, dass das Fahrzeug auf Mittel- und Langstrecke fährt. Deswegen glaube ich auch, dass die elektrischen Verbraucher keine spürbare Rolle spielen. Wer mit 120 auf der Autobahn fährt, und die Sitzheizung auf Stufe 1-2 laufen hat, wird den Mehrverbrauch wohl nur im Bereich der Messtoleranzen feststellen können. Ebenso die Heckscheiben- und Spiegelheizung. Die läuft ja nur für ein paar Minuten, das macht das Kraut nicht fett. Radio läuft sowieso immer. Die Klima schalte ich immer aus, selbst wenn die Lüftung auf die Frontscheibe eingestellt ist. Es stimmt schon, in dieser Position aktiviert es die Klima - aber mit einem Druck auf A/C ist sie genau so schnell wieder aus 😉 Die Klima läuft also im Schnitt im Sommer sicher öfter als im Winter.
Die Michelin Alpin Sommerreifen haben sicher keinen signifikant höheren Rollwiderstand also die werksseitig von VW verbauten Sommerreifen; und wenn, dann kann das vielleicht 0,1 bis 0,2 kg ausmachen. Fragt sich nur - woher kommt der restliche Mehrverbrauch?
Ich hatte schon mehrere Autos in meiner 16-jährigen "Auto-Karriere", welche im Winter auch auf der Autobahn deutlich mehr verbraucht haben, als im Sommer. Das waren aber alles Diesel. Da heisst es, der kalte Diesel kann nicht so fein zerstäubt werden usw. Aber beim CNG?
Jetzt bin ich mal neugierig auf die nächsten beiden Tankvorgänge. Die werde ich bei Salzburg AG-Tankstellen durchführen, die verwenden andere Technik als die OMV. Falls wieder 10 kg zu wenig reingehen, hol ich mir einen Termin in der Werkstatt. Punkto Mehrverbrauch werden die aber wenig bis gar nichts wissen, weil selbst die große VW-Werkstatt in Salzburg / Vogelweiderstraße keine Erfahrungswerte zu diesem Auto hat. Österreich ist eben Dieselland...
=> Ich bitte weiterhin alle, die diesen Beitrag lesen und einen Caddy EcoFuel fahren, zum Thema Verbrauch und Tankkapazität im Winter Ihre Erfahrungen hier zu posten!
Danke im Voraus und allzeit gute Fahrt wünscht
Julius
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Hallo zusammen ich wollte mal kurz was dazu sagen weil ich leider keine Infos habe was du so tankst! Wie du fährst weiß ich jetzt, bei dem Verbrauch eine (Wanderbaustelle) aber jetzt ernsthaft, hast du die Tankstelle gewechselt? Das es verschiedene Sorten Gas gibt, ist bekannt ja? Wir können also ausschließen das du von H-Gas auf L-Gas umges´tiegen bist und weisst es garnicht! Dann würden die 1,5L mehr richtig sinn machen. Mit der Mange, hast du selber ´schon gesagt, fahr zu einer anderen Tanke und prüfe die Menge.
Ansonsten viel Spaß mit dem Eco
Gruß Frank
Hallo Frank,
bei uns in Österreich gibt es nur H-Gas. Es sei denn, es wird unredlich gehandelt, aber folgende Info gibt es auf der OMV-Website:
Link CNG-Qualität in Österreich (Kapitel "Gibt es unteschiedliche Gasqualitäten?"😉
"Gibt es unterschiedliche Gasqualitäten?
Die Qualität von Erdgas ist durch Regelwerke mit gewissen Bandbreiten definiert. Nach dem deutschen Regelwerk des DVGW (G260/I) entspricht Gas in Österreich dem so genannten "H-Gas" (das H steht für "high"😉, einer hohen Produktqualität mit hohem Energieinhalt. Im Gegensatz dazu wird in Deutschland teilweise auch "L-Gas" (das L steht für "low"😉 mit geringerem Energieinhalt abgegeben."
Dein Hinweis ist somit technisch interessant, weil mit L-Gas könnte der Mehrverbrauch erklärt werden. Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass die OMV in Österreich "minderwertiges" Gas abliefert zum selben Preis wie H-Gas, das würde ja an Betrug grenzen. Somit bleibt meine Spurensuche noch ungeklärt...
=> Hat jemand noch einen technischen Ansatz zur Herleitung eines Mehrverbrauches bei kalten Aussentemperaturen?
LG Julius
Zitat:
... Die Qualität von Erdgas ist durch Regelwerke mit gewissen Bandbreiten definiert. ..."
Also wenn du die Tankstelle gewechselt hast, kann es schon zu unterschiedlichen Verbräuchen kommen. Denn wie in dem Zitat schon drinsteht: Die Gasqualität ist in Bandbreiten definiert. Bei H-Gas kann der Brennwert meines Wissens von 11 bis 12,5 kWh/m3 schwanken (bei L-Gas von 8 bis über 10 kWh/m3) - je nach Netz/Lieferant. Somit gibt es bezüglich des Energiegehalts bei H-Gas rund 10 Prozent Unterschied und bei L-Gas sogar über 20 Prozent.
Ich habe leider die genauen Zahlen nicht im Netz gefunden und noch schlechter war meine Recherche zu den Werten in kWh/kg. Aber für die Größenordnung reicht das oben geschriebene ja schon. Leider lässt sich die tatsächliche Gasqualität für den Erdgasfahrer an der Zapfsäule nicht erkennen. Und auch nicht am Preis.
Jens
Hallo Jens,
der Energiegehalt von H-Gas kann lt. Definition tatsächlich in einer Bandbreite von 4% schwanken. Aber das CNG kommt in Österreich immer von der OMV, es ist also überall das Gleiche in den Tankstellen verfügbar. Und da das Gas aus einem Verteilnetz kommt, in welches an der Quelle (Schwechat) immer das gleiche eingespeist wird, müsste innerhalb relativ kurzer Zeit das Niveau im ganzen Land ziemlich gleich (angepasst) sein. Klar, wenn die in Schwechat "schlechteres" Gas einspeisen, müsste auch irgendwann an allen Tankstellen dieses schlechtere Produkt aus den Pipelines kommen.
Hier eine genaue Definition des Energiegehaltes (hab ich aus diesem link):
"Unterscheidung der Gasqualität:
Erdgas ist nicht gleich Erdgas. Das Naturprodukt wird in Deutschland in zwei Qualitäten angeboten: H-Gas, das vor allem in den GUS-Ländern und Norwegen gefördert wird, sowie L-Gas, das aus Deutschland stammt und meist in Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erhältlich ist.
H-Gas und L-Gas
H-Gas (High caloric-Gas) hat einen Methananteil zwischen 87 und 99,1 Volumenprozent (Vol.-%), während er beim L-Gas (Low caloric-Gas) in der Regel nur zwischen 79,8 und 87 Vol.-% liegt. Außerdem hat H-Gas einen geringeren Stickstoff-(N2) und Kohlendioxidanteil (CO2).
Die Einteilung der Gasbeschaffenheit ist im DVGW-Arbeitsblatt G260 festgelegt.
Heizwert und Klopffestigkeit variieren
Je höher der Methan-Anteil, desto höher ist der Heizwert. Deshalb hat H-Gas gegenüber L-Gas einen deutlich höheren Energiegehalt: 13,1 - 13,63 Kilowattstunden/Kilogramm (kWh/kg) gegenüber 10,66 - 11,26 kWh/kg. H-Gas hat zwar mit 120 Oktan eine niedrigere Klopffestigkeit als L-Gas - dafür kommt man mit einer Tankfüllung deutlich weiter.
Egal ob man H-Gas oder das etwas günstigere L-Gas tankt - beides eignet sich hervorragend als Kraftstoff. Moderne Motoren passen sich automatisch an die jeweilige Gasqualität an."
LG Julius
Sorry aber ich wollte nur helfen!
Wenn du eh alles besser weisst und jetzt mit irgendwelchen Belehrungen aufwartest, dann wünsche ich Dir weiterhin viel Glück bei der Fehlersuche. Wenn du weiterhin noch Probleme hast, dann frage am besten nicht mehr in einem Forum nach Lösungen.
Och Frank, es ist bald Weihnachten. So böse, dass Julius gleich die Rute bekommt, war er doch nicht. Das Thema "Erdgas als Kraftstoff" ist eben ein wenig komplexer als das seit Jahrzehnten bekannte Tanken von Benzin und Diesel. Da müssen manche eben ein wenig mehr posten, bis sie merken, womit man helfen will.
Also: Lasst uns Ecofuel-Fahrer vor Weihnachten kein Streit anfangen.
Jens
Zitat:
Original geschrieben von juliusb
bei uns in Österreich gibt es nur H-Gas. ... Nach dem deutschen Regelwerk des DVGW (G260/I) entspricht Gas in Österreich dem so genannten "H-Gas" (das H steht für "high"😉, einer hohen Produktqualität mit hohem Energieinhalt. Im Gegensatz dazu wird in Deutschland teilweise auch "L-Gas" (das L steht für "low"😉 mit geringerem Energieinhalt abgegeben. ... Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass die OMV in Österreich "minderwertiges" Gas abliefert zum selben Preis wie H-Gas, das würde ja an Betrug grenzen. ...
Hallo Julius
gerade beim Thema Gas und seinen Qualitäten wäre man gut beraten, den Anbietern nicht allzuviel Vertrauen bei deren marketinggesteuerten Äußerungen zu geben (auch wenn es der Quasi-Monopolist für Ort ist).
Bei einem ähnlichen Thema zu Diesel war ich einmal beruflich involviert und habe daher sämtliche Laboranalysen eines Rechtsstreites um Dieselqualitäten einer(1) Tankstellenkette auf dem Tisch gehabt. Das waren keine Abgründe, die sich da auftaten, das waren Grand Canyons. Daher kann ich nur zur Vorsicht raten, es auf rein technische Dinge am Fahrzeug selbst zu schieben. Nix für Ungut, ich mein' ja nur.
Grüße
Jörg
Zitat:
...gerade beim Thema Gas und seinen Qualitäten wäre man gut beraten, den Anbietern nicht allzuviel Vertrauen bei deren marketinggesteuerten Äußerungen zu geben (auch wenn es der Quasi-Monopolist für Ort ist).
Bei einem ähnlichen Thema zu Diesel war ich einmal beruflich involviert und habe daher sämtliche Laboranalysen eines Rechtsstreites um Dieselqualitäten einer(1) Tankstellenkette auf dem Tisch gehabt. Das waren keine Abgründe, die sich da auftaten, das waren Grand Canyons. Daher kann ich nur zur Vorsicht raten, es auf rein technische Dinge am Fahrzeug selbst zu schieben. Nix für Ungut, ich mein' ja nur.
Hallo Jörg, also zuerst mal find ich das sehr interessant, was Du da vom Diesel schreibst. Welche Parameter waren denn bei diesen Analysen abweichend? Cetanzahl, Schwefel? In welcher Bandbreite waren die Schwankungen? Also grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass es nichts gibt, was es nicht gibt. So gesehen könnte es natürlich auch sein, dass der Methangehalt des CNG an den Tankstellen schwankt. Das bringt mich auf die ketzerische Idee, darüber nachzudenken, wie man denn den Methangehalt vom frisch gezapften Gas messen könnte. Wenn Du sowas beruflich gemacht hast - hast Du da eine Idee für die Analyse zwischendurch? Oder muss die Probe ins Labor? Ja ich weiss schon, dass das eine spinnerte Idee ist, aber lustig wärs schon...
Der Wagen braucht übrigens immer noch zwischen 6 und 6,5 kg, hauptsächlich auf der AB, bei 110-140 km/h. Immerhin entspricht das 8 bis 9 Litern Diesel - also richtig sparsam ist das nicht. Getankt wurde übrigens mittlerweile 2x, und - oh Wunder - beide Male gingen 27 kg rein! Hm, ob es wohl doch die beiden OMV-Tankstellen waren, die evtl. zu wenig Druck geliefert haben?? Jetzt begehre ich mittlerweile nicht nur eine Schnellanalyse auf Methangehalt, sondern auch eine Druckanzeige für meinen Tank bzw. zwei separate, je Flasche. Ui, das wäre ein Spass, wenn man die Ergebnisse den Lieferanten präsentieren könnte. Ob sowas wohl schon einer hat?
Schöne Grüße an alle! J
http://www.motor-talk.de/.../...y-eco-fuel-besitzer-nr-2-t2463029.html
- falls Du´s nicht schon gelesen hast....
Grüße aus LL (Lummerland),Uli
Zitat:
falls Du´s nicht schon gelesen hast....
Nein, hab ich nicht gelesen! Danke für den Link, da steht ja alles drinn was ich wissen muss! Super, danke nochmal! (Also der Titel ist ja echt nichtssagend, wie soll man da in der Suche drauf stoßen...)
Ciao Julius