E85- Voller Tank...Leerer Magen!!!
Den meisten sind die Folgen und Konsequenzen der E85 (Bioethanol) Nutzung als Kraftstoff völlig unbekannt.
Ich habe hier einen interessanten und niederschmetternden Bericht über den "Biotreibstoff" E85.
Vielleicht macht sich ja der eine oder andere die Mühe und liest ihn.
Quelle: www.regenwald.org
Der Run auf Treibstoffe aus Zuckerrohr und Ölpflanzen hat begonnen. Die Energiegewinnung aus tropischen Früchten hat oft katastrophale ökologische und soziale Folgen
Die Empörung über die skrupellose Naturzerstörung in seinem Heimatland war größer als sein Wille, weiterzuleben: Am 12. November 2005 übergoss sich der 65jährige Francisco Anselmo de Barros mit Benzin und verbrannte sich selbst. Die verzweifelte Protestaktion in CampoGrande im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul richtete sich gegen den Bau von neuen Zuckerrohrplantagen und Alkoholfabriken im Becken des Alto Paraguai.
Barros war Präsident der 1980 gegründeten Umweltstiftung für Naturschutz in Mato Grosso do Sul. In einem Abschiedsbrief schrieb er: „Ich musste es tun, um die Menschen wachzurütteln, damit sie die ökologische Bedrohung begreifen.“
Die Regierung des Bundesstaates plant neue Zuckerrohr- Plantagen und -verarbeitungsbetriebe am Oberlauf des Paraguay Flusses, der durch das Pantanal fließt, dem größten Feuchtgebiet der Erde. Aus dem Zucker soll Bioalkohol produziert werden, der als Kraftstoff für Autos genutzt wird. Die Pläne bedrohen das sensible ökologische Gleichgewicht des Pantanal und den westlichen Amazonas.
Das Vorhaben steht zudem im Widerspruch zum Beschluss 001/85 des Conama (Conselho Nacional de Meio Ambiente), des nationalen Umweltrates, welcher die Vergabe von Umweltlizenzen für Fabriken in den Bewässerungsbecken des Pantanal verbietet. Nach der Selbstverbrennung von Barros wurde das Projekt zunächst aufgeschoben, ist aber keineswegs aufgehoben.
Der Ausbau der brasilianischen Ethanol-Produktion hat direkt etwas mit unserem Kraftstoffverbrauch zu tun. Im Mai 2003 ist die EU-Richtlinie 2003/30/EG zur „Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen oder anderen erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor“ in Kraft getreten. Um den Zielen des Kyoto-Protokolls gerecht zu werden, soll der Bioanteil bei Kraftstoffen in der EU schon in den kommenden fünf Jahren 5,75 Prozent entsprechen. Im Januar 2004 beschloss die damalige Bundesregierung auf der Grundlage der EU-Richtlinie die Förderung von Biokraftstoffen.
Erdöl einzusparen ist gut. Beim Verbrauch von Erdöl wird CO2 frei gesetzt, ein Gas, das erheblich zur Klimaerwärmung beiträgt. Und schon die Förderung von Erdöl führt fast immer zu ökologischen und sozialen Problemen. In Ecuador und Peru beispielsweise werden dabei Regenwälder vernichtet und indigene Lebensräume zerstört. In Nigeria kam es durch die Ausbeutung von Ölquellen zu schweren Menschenrechtsverletzungen und der Verseuchung großer Landstriche.
Erdöl durch sogenannte Biotreibstoffe aus Pflanzenöl, Zucker oder Holz zu ersetzen, ist daher auf den ersten Blick eine umwelt- und menschenfreundliche Alternative. Tatsächlich ist sie kontraproduktiv, weil sie – vor allem in tropischen Ländern – zu neuen sozialen und ökologischen Katastrophen führt.
Fatale Lücken
Zwar heißt es in der EU-Richtlinie, der verstärkte Einsatz von Biokraftstoffen sollte „von einer genauen Analyse der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen begleitet werden.“ Doch die EU-Richtlinie enthält zwei entscheidende Fehler: Statt verbindliche Vorgaben zur Energieeinsparung zu machen, wird lediglich der teilweise Ersatz fossiler Energieträger durch biologische forciert. Und konkrete Warnungen davor, dass die Produktion von Biokraftstoffen zunehmend intakte Ökosysteme vernichtet, fehlen in der Richtlinie.
Diese wurde erarbeitet, ohne Umweltschutzorganisationen daran zu beteiligen, und sieht ausdrücklich auch den Import von Bio-Treibstoffen vor. Damit sind neue Kahlschläge in den Regenwäldern programmiert, wenn Ethanol zum Beispiel aus brasilianischem Zuckerrohr oder Biodiesel aus indonesischem Palmöl produziert wird.
Dabei führt schon heute der wachsende Verbrauch von Palmöl in den Industriestaaten zur Zerstörung von Regenwäldern und Lebensräumen selten gewordener Pflanzen und Tiere.
In Brasilien werden jedes Jahr mehr als 20.000 Quadratkilometer Regenwald in Sojafelder umgewandelt, überwiegend für den hohen Verbrauch in der EU, den USA und China. Finanziert wird der Sojaboom mit Krediten aus den Industrieländern, unter anderem von der Westdeutschen Landesbank. Aus Soja- und Palmöl kann Biodiesel hergestellt werden. Steigt die Nachfrage nach diesem Kraftstoff zum Beispiel in der EU, werden mit Sicherheit weitere Regenwaldflächen in Monokulturen umgewandelt.
Regenwald verheizen
In Amsterdam wird Palmöl inzwischen zur Stromerzeugung verbrannt. Auch in Deutschland sind solche Kraftwerke in Planung. Damit wälzen wir durch unseren Konsum verursachte Umweltprobleme auf Regenwaldländer ab. Durch die Anlage der Monokulturen werden Kleinbauern enteignet, indigene Völker vertrieben und artenreiche Wälder vernichtet. Statt in Energiesparmaßnahmen zu investieren und konsequent nachhaltige Erneuerbare Energie zu fördern, forcieren wir eine großflächige Waldvernichtung.
Die angebliche neutrale Klimabilanz der Energiegewinnung aus Soja und Palmöl ist eine Milchmädchenrechnung, die nicht berücksichtigt, wo die nachwachsenden Rohstoffe angebaut werden. So sind die Sumpf- und Torfwälder auf Sumatra und Borneo bedeutende CO2-Senken. Genau diese Wälder werden per Brandrodung vernichtet und die Flächen für Palmöl-Plantagen genutzt. Damit verschwinden nicht nur wichtige Ökosysteme, auch der Vorteil durch die Nutzung biogener Treibstoffe relativiert sich mit der Vernichtung der CO2-Senken.
Vor diesem Hintergrund muss ein klarer Trennungsstrich gezogen werden. Biokraftstoffe aus „Abfällen“ europäischer Landwirtschaft oder aus biologischem Anbau auf Brachflächen von zum Beispiel Raps ist akzeptabel. Beim Einsatz tropischer Produkte für unseren Energiehunger müssen strenge Kriterien eingehalten werden. Es darf keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion entstehen. Der Anbau muss biologisch ohne Einsatz von Kunstdünger und Agrargiften erfolgen. Außerdem müssen dabei kleinbäuerliche Strukturen gefördert, nicht zerstört werden.
Genauso wichtiger ist eine grundlegende Änderung unserer Energiepolitik, statt lediglich Erdöl teilweise durch Biokraftstoffe zu ersetzen. Dazu gehören unter anderem die Förderung des öffentlichen Personenverkehrs zu Lasten der individuellen Mobilität, radikale Energiesparmaßnahmen und der konsequente Ausbau von Erneuerbaren Energien wie Sonnen- und Windkraft.
Die Politik von EU und Bundesregierung versucht zwar, die Abhängigkeit von Erdöl zu vermindern, schafft aber neue ökologische Probleme. Biodiesel wird – anders als reines Pflanzenöl, das ebenfalls als Kraftstoff genutzt werden kann – chemisch in Großanlagen aufbereitet. Das aufwendige Verfahren verschlingt Energie. In Deutschland wird Biodiesel überwiegend aus Raps hergestellt. Die etwa 1,4 Millionen Hektar Acker, auf denen derzeit Raps angebaut wird, werden fast ausschließlich konventionell bewirtschaftet. Eingesetzt werden dabei Kunstdünger und Pestizide, deren Produktion ebenfalls Energie verbraucht. Folglich hat Biodiesel keine CO2-neutrale Bilanz.
Noch fataler aber wirkt sich aus, dass in der EU nicht genügend Ackerfläche vorhanden ist, um einen großen Teil des Dieselverbrauchs durch Biodiesel zu ersetzen. Deswegen setzt die EU auf den Import von Biokraftstoffen und sucht weltweit nach Alternativen – das sind vor allem Soja und Zuckerrohr aus Brasilien und Palmöl aus Südostasien. Im Klartext: Wir verheizen die weltweiten Regenwälder künftig in Fahrzeugen, die mit Bio-Treibstoffen angetrieben werden. Deshalb fordert Rettet den Regenwald die Bundesregierung und die EU-Kommission auf: Keine Vernichtung von Naturwäldern für Biokraftstoffe!
Aktion gegen Kraftstoff aus tropischen Früchten
Bitte nutzen Sie unseren Musterbrief unter www.regenwald.org oder schreiben Sie selbst formulierte Briefe an die folgenden Personen und fordern Sie: Keine Natur in den Tank!
Landwirtschaftsminister Horst Seehofer
Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin, Telefax: 030 2006-
4262, E-mail: internet@bmvel.bund.de
Österreich hat derzeit die EU-Präsidentschaft.
Landwirtschaftsminister Josef Pröll, E-mail: Josef.
Proell@bmlfuw.gv.at, Fax 00 43 1 712 0710
Bei der Europäischen Kommission, 200 Rue de la Loi,
B-1049 Brussels Generaldirektorat Landwirtschaft, Frau
Fischer-Boel, E-mail: mariann.fischer-Boel@cec.eu.int
Fax: 00 322 298 1899
Generaldirektorat Umwelt, Herrn Dimas, E-mail:
stavros.dimas@cec.eu.int
Fax 00 322 298 2099
Generaldirektorat Wirtschaft, Herrn Verheugen, E-mail:
guenter.verheugen@cec.eu.int
Fax 00 322 299 1827
Generaldirektorat Tranport & Energie, Herrn Piebalgs,
cab-piebalgs-archives@cec.eu.int
Fax 00 322 298 8624
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von 316!RHCP
http://www.bildergeschichten.eu/bioethanol_karikatur.htm
hab letztens bei Spiegel TV gesehen wieviele Leute in der Welt Hunger leiden müssen aufgrund das die Nahrungsmittel zu Bioethanol umgewandelt werden!
so könnte ein mensch in bangladesch für 1 jahr leben was ein luxusauto bioethanol 1 tankfüllung braucht!
jetzt meine frage: das bioethanol das man in deutschland kaufen kann, ist das von deutschen bauern oder auch zugekauft aus dem ausland?
Hab ich neulich auch gesehen. Da ging es um die amerikanischen Farmer, die ihren Mais zur Ethanolfabrik karren, da sie dort bessere Preise kriegen. Dann - Schnitt - Bangladesh, ein Student, der sich beklagt, dass die Nahrungsmittel so teuer sind, da die westlichen Länder lieber Biosprit produzieren.
Moment mal. Soll der amerikanische Farmer seinen Mais nach Bangladesh billig verkaufen oder verschenken? Warum sollte er das tun?
Warum zahlen WIR nicht den Menschen in Bangladesh wesentlich höhere Preise für Textilien, die sie für UNS herstellen, damit dort die Menschen mehr Geld haben, um sich Nahrungsmittel zu kaufen? Dann liefert der amerikanisch Farmer auch seinen Mais nach Bangladesh, wenn die das dort zahlen können.
Nichts gegen den Spiegel, aber von studierten Redakteuren erwarte ich schon, dass die die Dinge mal komplett durch denken. Oder bekommen die auch Geld von den versammelten Lobbyisten, die gegen Biosprit opponieren, um ihre Märkte zu schützen?
59 Antworten
Der Klimawandel ist eine Chance für Wachstum und Wirtschaftswunder. Die Bauern sollen verdienen, die Anlagenbauer verkaufen, und ganz nebenbei soll das Klima gerettet werden.
Da macht es auch nichts aus, dass manchen Orts fast genauso viel Energie in die Produktion des beliebten "Bio"-Sprits gesteckt wird, wie hinterher bei der Verbrennung frei wird. Ein Prozess, der sich selbst erhält und Naturräume dabei nachhaltig zerstört.
Deutschland, ein kleines Industrieland, dessen Äcker für die Produktion seiner Lebensmittel zu über einem Viertel außerhalb des Landes liegen, baut plötzlich auf 13 Prozent der landwirtschaftlichen Anbauflächen etwa 5 Prozent seines Treibstoffs als "Bio"-Sprit an und will diesen Anteil bis 2020 auf 20 Prozent erhöhen. Woher kommt bloß der Anstieg der Lebensmittelpreise und der zunehmende Hunger in den armen Ländern?
Der Treibhauseffekt wird durch die Agro-Kraftstoffe zudem keineswegs gestoppt. Brandrodung, Trockenlegung von Sümpfen und industrieller Anbau sorgen im Gegenteil dafür, dass Emissionen in wichtigen Erzeugerländern rasant steigen.
Der globale großflächige Anbau von Energiepflanzen ist dabei, sich zum massivsten Eingriff in die Natur seit Menschengedenken zu entwickeln.
Die Ackerflächen auf der Erde sind schlicht zu gering, um zugleich Welternährung und den Mobilitätswahn moderner Industriestaaten zu sichern. 800 Millionen Menschen, die ein Auto besitzen und meist satt sind, stehen in direkter Konkurrenz zu den über 850 Millionen Hungernden weltweit. Zudem ist für den Anbau von Sprit-Pflanzen schon jetzt eine Umweltvernichtung von unfassbarem Ausmaß im Gange. Denn um fossile Brennstoffe zu ersetzen, müssen Sprit-Pflanzen auf vielen Millionen Hektar wachsen. Die Rodung von Regenwäldern für Monokulturen von Soja, Zuckerrohr und Ölpalmen, die zur Treibstoffgewinnung genutzt werden, ist schon jetzt weitverbreitete Realität. Artensterben, massiver Pestizideinsatz, Wasserverknappung, Bodenerosion und Wüstenbildung sind nur ein Teil des durch Agro-Sprit verursachten Umwelt-GAUs. Auch sozial ist die Bilanz in vielen Ländern verheerend. In Südamerika vertreiben Todesschwadronen systematisch Kleinbauern von ihren Äckern, damit noch mehr Palmöl-Monokulturen entstehen können.
noch mehr Infos hier: http://umweltinstitut.org/.../oekologischefolgen525.html
Hast du keine eigene Meinung?? Du zitierst hier fremde Texte ohne Quellenangabe.
Sicherlich fällt es sichtlich schwer sich in ein Thema einzulesen, gegen dass man sich ausgesprochen hat.
Nochmal meine Frage, sodenn du ein Fahrzeug fährst, was ist der Kraftstoff???
Und bitte bitte lies dir deine eigenen kompierten Texte erstmal durch... Schonwieder Palmöl... Und nochmal, wenn Zuckerrohr angebaut wird, dann nur wegen Alk. Davon würde nie jmd. satt werden. Und wenn die Lebensmittelpreise steigen, warum lohnt dann der Anbau wiederrum nicht???
Zitat:
Original geschrieben von Papstpower
Hast du keine eigene Meinung?? Du zitierst hier fremde Texte ohne Quellenangabe.Sicherlich fällt es sichtlich schwer sich in ein Thema einzulesen, gegen dass man sich ausgesprochen hat.
Nochmal meine Frage, sodenn du ein Fahrzeug fährst, was ist der Kraftstoff???
Und bitte bitte lies dir deine eigenen kompierten Texte erstmal durch... Schonwieder Palmöl... Und nochmal, wenn Zuckerrohr angebaut wird, dann nur wegen Alk. Davon würde nie jmd. satt werden. Und wenn die Lebensmittelpreise steigen, warum lohnt dann der Anbau wiederrum nicht???
Du bist also nicht in der Lage, herauszufinden, das E 85 Industriealkohol ist? Und Du kannst auch nicht verstehen, das man auf dem gleichen Feld, wo der Mais oder der Zuckerrohr für diesen Industriealkohol hergestellt wird, genau so gut Lebensmittel angebaut werden können?
E85 steht als Abkürzung für ein Ethanol-Benzingemisch, einem Kraftstoff, der zu 85% aus Ethanol und 15% Benzin besteht. Dabei fungiert Benzin nur als Additiv und verbessert insbesondere die Kaltstarteigenschaften.
Damit da keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin nicht prinzipiell gegen die Verwendung von Biokraftstoffen, nur dagegen, wei sie momentan hergestellt werden. Und weil es Dich ja so brennend interessiert: Ich fahre mit LPG.
Hm, irgendwie habe ich den Eindruck, dass diese Diskussion schon mehrfach stattgefunden hat. Deshalb "gähn".
Vielleicht kurz mal zu den Akteuren, die gegen alternative Kraftstoffe argumentieren.
Die Mineralölindustrie: Gründe liegen offen, man will das Erdölzeitalter mit Gewinnen zu Ende bringen, Stichwort Restlaufzeit optimieren, und dann möglichst massiv den Markt der alternativen Kraftstoffe zu übernehmen und wieder ein Kartell zu bilden. Bis dahin muss man mit allen Mitteln versuchen, die entstehende dezentrale, regionale und mittelständische Industrie der alternativen Kraftstoffherstellung klein zu halten. Dazu bedient man sich dem Totschlagargument "voller Tank - leerer Magen", dem ADAC und diversen anderen (unfreiwilligen) Helfern, u. a. den deutschen Fahrzeugherstellern. Audi bietet in Schweden ab 2009 einen A3 und A4 als FFV an - warum nicht hier?
Die Umweltverbände, Greenpeace, etc.: Vorab - ich schätze diese Orgas sehr. Allerdings führen sie einen Glaubenskrieg gegen die Individualmobilität, gespeist aus dem Glauben, dass die Mobilitätsbedürfnisse der Gesellschaft zum großen Teil durch Kollektivverkehr gedeckt werden könnten - deutlich ressourcenschonender als mit PKW. Wir reden hier nicht über Argumente gegen Kraftstoff bzw. Biokraftstoff, sondern allein über die Ressourcenverschwendung bei der Produktion von Autos, den sozialen und sonstigen Problemen des Autofahrens. Also sieht man nun die Chance, angesichts des herannahenden Endes des Erdölzeitalters, auch das Ende der Individualmobilität auszurufen. Damit muss die Biospritbranche bekämpft werden - auch hier verwendet man das falsche, aber einfache Argument: Hunger in der sog. 3. Welt.
WHO, UNO Welternährungsprogramm: Hat sich schonmal jemand überlegt, was mit dem Geld passiert, dass man z. B. bei Brot für die Welt etc. spendet? Nein, davon werden keine Brunnen gebohrt in Afrika, zumindest nicht vom Großteil der Spenden. Von dem Geld werden Agrarüberschüsse gekauft, die man sonst ins Meer schütten würde. Lustigerweise sind diese Agrarüberschüsse hochgradig subventioniert, übrigens von den Steuergeldern der Menschen, die jetzt noch Spenden aufbringen, damit das Zeug nach Afrika gekarrt wird. Hier wird prächtig verdient: von den Produzenten, von den Transporteuren, und von den Organisationen. Die Organisationen haben extrem aufgelähte Apparate, die mit dem Verteilen der Spenden beschäftigt sind, da hängen sehr viele Jobs dran. Die will niemand hergeben, das System muss gerettet werden. Das heißt, es müssen weiterhin Überschüsse produziert werden, für die es keine andere Verwendung gibt, als sie gegen Spenden in die sog. 3. Welt zu verschiffen. Die Biospritindustrie ist ein unliebsamer Konkurrent.
Dazu noch was. Mit dieser Spendenpraxis werden die Märkte in Afrika zerstört. Der Mais, der in Afrika verteilt wird, ist derart billig, dass es sich nicht mehr lohnt, dort Mais anzubauen. Gleiches gilt für Milch: Milchpulver aus Europa zerstört die Existenzen der lokalen Milchbauern. Durch die Medien ging in den letzten Monaten das Beispiel von Hähnchenproduzenten in Ghana: Die werden ihr Fleisch nicht mehr los, weil die Europäer ihre ganzen subventionierten Hühnerflügel schicken, die in Europa niemand kauft. Mit Zollschranken können sich die afrikanischen Staaten nicht wehren: Verzicht auf Zölle ist die Gegenleistung gegen Nahrungslieferungen. Ein Teufelskreis.
Biokraftstoffe sind der Treibstoff der Zukunft. Die Individualmobilität in der näheren Zukunft sind Antriebskonzepte im Sinne eines seriellen Hybrids. So werden 3Liter-Ethanol-Autos Realität, und es gibt genügend Studien, die zeigen, dass Europa (inklusive der Ukraine) im Stande ist, durch Nutzung von Brachflächen, Abfällen aus der Land- und Forstwirtschaft und speziellen Energiepflanzen in der Lage wäre, den heutigen Bedarf an Kraftstoffen zu mind. 50% zu decken. Werden die Hybridantriebe Realität, könnte Europa hinsichtlich des Kraftstoffbedarfs autonom werden.
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Zitat:
Original geschrieben von europäer
Dazu noch was. Mit dieser Spendenpraxis werden die Märkte in Afrika zerstört. Der Mais, der in Afrika verteilt wird, ist derart billig, dass es sich nicht mehr lohnt, dort Mais anzubauen. Gleiches gilt für Milch: Milchpulver aus Europa zerstört die Existenzen der lokalen Milchbauern. Durch die Medien ging in den letzten Monaten das Beispiel von Hähnchenproduzenten in Ghana: Die werden ihr Fleisch nicht mehr los, weil die Europäer ihre ganzen subventionierten Hühnerflügel schicken, die in Europa niemand kauft. Mit Zollschranken können sich die afrikanischen Staaten nicht wehren: Verzicht auf Zölle ist die Gegenleistung gegen Nahrungslieferungen. Ein Teufelskreis.
Genau das ist das Problem der ganzen Leute, die jetzt rumnölen, nicht-fossile pflanzliche Kraftstoffe würden Menschenleben kosten: die gängige Praxis kostet nämlich viel mehr: vielleicht verhungern kurzfristig nicht so viele Menschen in den "Hungergebieten" wie ohne Spenden, aber langfristig werden sämtliche lokalen Anbauflächen stillgelegt, da nicht konkurrenzfähig, und viele Leben zerstört (e.g.: die Leute vegetieren nur noch von Lieferung zu Lieferung dahin). Biokraftstoffe (und Sonnenenergie) sind hierbei übrigens für Afrika eine Möglichkeit, endlich aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Nur begreifen unsere Freunde das nicht.
Zitat:
Original geschrieben von m.p.flasch
Die Überschrift "Voller Tank Leerer Magen" hat genau das erreicht, was ich bezwecken wollte: Man beginnt über dieses Thema zu reden und vielleicht ist der eine oder andere vernünftige Mensch dabei, der ernsthaft darüber nachdenkt.
Das ist doch Blödsinn. Ich habe mir schon über dieses Thema mehr als genug Gedanken gemacht - unter anderem, bevor ich das erste Mal E 85 getankt habe. Außerdem mußte man sich ja eine Zeitlang fast schon als Mörder bezeichnen lassen, da denkt man schon über so etwas nach. Du aber stellst hier ohnehin nur fremde Texte einfach rein, und wenn man dann ein Gegenargument bringt, ignorierst Du es. Von dem her denke ich auch, daß andere Poster hier recht haben... Aber vielleicht täusche ich mich ja auch, und Du bist tatsächlich an einer sachlichen Diskussion interessiert: nur solltest Du dann auch auf Argumente eingehen, und nicht einfach wieder dasselbe nochmal von einer anderen Website runterkopieren.
flasch, bist Du etwa so blauäugig zu glauben, dass wir mit in der EU erzeugten Lebensmitteln in diesen Ländern helfen können? Irrglaube. Vielfach werden unsere Lebensmittel nicht akzeptiert. Besser wäre Hilfe zur Selbsthilfe, aber dank Korruption und einer etwas anderen Lebensauffassung bringt auch Geld nicht immer den gewünschten Erfolg.
Klar, Raps erzeugt Lachgas, das wiederum für die Ozonschicht schädlich ist, der Bauer benötigt Dünger und meistens wird auch der Traktor mit minerlischem Kraftstoff betrieben.
Da Du ja so großen Wert auf die Umwelt legst, verzichte doch lieber darauf in den Urlaub zu fliegen. Verteuere endlich den Flugkraftstoff! Das schont die Umwelt mehr als die frommen Sprüche!
Ich kopier meinen Text aus einem anderen Tred hierhin.
Auf den Text von Tredersteller meine antwort:
www.topicos.net/fileadmin/pdf/2008/3/kohlhepp.pdfwww.wiwo.de/technik/was-machen-die-brasilianer-272792/Zitat:
Die auch in den Medien immer wieder geäußerte Behauptung der Zerstörung tropischer Regenwälderin Brasilien durch die Expansion des Zuckerrohranbaus ist falsch.Dies gilt für ein Vordringen in direkter Form, zumal die aktuellen Hauptanbau- und die potenziellenExpansionsgebiete weitab von den Regenwäldern Amazoniens liegen. Die Ethanol-Destillerien, die aufgrund des Verarbeitungsprozesses in unmittelbarer Nähe des Zuckerrohranbaus liegenmüssen, sind ökonomisch auch auf die Marktnähe angewiesen.
"Rund 7000 Liter brennen die Produzenten heute pro Hektar Zuckerrohr – und gewinnen in Biomassekraftwerken, wo sie Blätter und Stängel verbrennen gleich noch den eigenen Strom dazu. In Pilotanlagen werden bereits 12.000 Liter gewonnen."
Zum vergleich, pro Hektar Raps werden nur etwa 1500l Biodiesel hergestellt.
Generell ist die Produktion von Ethanol um einiges Umweltschonender als die förderung und verarbeitung von Erdöl. Zudem ist E85 der reinste und hochwertigste Kraftstoff, den man zur zeit in D tanken kann.
Außerdem beziehen die Tankstellen bei denen ich tanke, das Ethanol aus der Region bzw. aus D.
Und was glaubt ihr wenn man im Regenwald reichhaltige Erdölvorkommen findet, sind die Mineralölkonzerne die ersten die dort alles weghauen.
Das wegen Ethanol die Lebensmittelpreise steigen ist auch quatsch.
Der Preisanstieg hat vor allem mit Spekulanten zu tun, welche aus Gewinnsucht die Preise hochgetrieben haben.
Nahrungsmittel gibt es genug. Es fehlt nur an der aufteilung. Da werden in der EU Nahrungsmittel tonnenweise vernichtet um die preise stabil zu halten, während in Afrika Menschen verhungern.
Außerdem werden z.B. Niederländische Zwiebeln für einen Spottpreis nach Afrika verkauft und machen dort den ganzen Markt kaputt.
Es steckt vielmehr dahinter als nur zu behaupten wegen E85 verhungern Menschen.
PS: Die Lebensmittelpreise sind wieder gesunken.
Biodiesel und Bioethanol haben nichts gemeinsam. Das Biodiesel ökologisch zweifelhaft ist, weiß man ja auch nicht erst seit gestern.
Aber es wird nur zu gern alles über einen Kamm gescherrt.
Fakt ist, autofahren belastet nun mal die Umwelt. Mit Ethanol allerdings deutlich weniger als mit Mineralbenzin.
Dazu muß man sich einfach nur anschauen wie Erdöl gefördert wird, es ist die reinste umweltsauerei und nicht annähernd mit meinem Gewissen zu vereinbaren.
Der ADAC hat als Mineralöllobbyist natürlich gegen die einführung der E10 beimischung mit billigster Polemik
reagiert. Und die meisten sind auf diesen Propaganda blödsinn reingefallen.
Gruß renesis01
Boar, also das ist ja mal wirklich ein Thema was wir noch nie hatten!
Genauso wie der Biokraftstoff Probleme in der Magengegend schaffen soll, tut es dieser Inhaltslose Beitrag über eine schon tausendfach geführt Diskusion!
Was soll denn als Ergebnis dabei herauskommen?
Autofahren und Öl verbrennen ist immer scheiße, egal wo das Zeug herkommt, ob du nun den urwald abholzt oder ein Loch in die Wüste bohrst, die Lösung ist das alles nicht!
Gruß aus der umwelt,
Lottermoser
P.S. : Deshalb fahre ich auch mit Farbresten und Müll, den will eh keiner mehr essen!
@TE m.p.flasch:
es soll sogar schon vereinzelt aufkleber geben: E85, mein auto fährt auch ohne 3.welt
🙄
Zitat:
Original geschrieben von Lottermoser
Was soll denn als Ergebnis dabei herauskommen?
Autofahren und Öl verbrennen ist immer scheiße, egal wo das Zeug herkommt, ob du nun den urwald abholzt oder ein Loch in die Wüste bohrst, die Lösung ist das alles nicht!
Na wenn Du den Unterschied nicht siehst, hat es wohl keinen Zweck aber um es mal in Deiner Wortwahl zu erklären: Es gibt braune Scheiße, grüne Scheiße, flüssige Scheiße... 🙂
Der Fall mit dem Palmöl und dem Tod der indonesischen Urwälder sollte eigentlich jedem klarmachen, wohin übereilte Öko-Euphorie bei mangeldem Hintergrundwissen führen kann.
Inwieweit die Produktion des in der EU verkauften Bioethanols wirklich ein Öko-Problem ist, weiß ich nicht aber wenn ich mehr davon tanke, würden mich gesicherte Fakten da schon interessieren.
Ich hatte jetzt keine Lust mir alles durchzulesen und so könnte mein Beitrag auch sinnlos wie diese Diskussion sein.
Ich für meinen Teil glaube, dass Ethanol welches in Deutschland und anderen europäischen Ländern als E85 verbrannt wird lässt weniger Kinder und Regenwälder sterben als das Ethanol welches dem normalen Kraftstoff beigemischt wird. Ich könnte mir vorstellen dass genau dieser Alkohol günstig von der Mineralölmafia in Brasilien eingekauft wird. Da geht es ja um viel grössere Mengen.
Moin!
Wer garantiert Dir schriftlich das der E85 Sprit an der Säule z.B. in Europa hergestellt wurde?
Ich glaube niemand. Auch wird E85 von Mineralölfirmen verkauft, das da etwas "grün" ist glaub ich nicht, es ist nur billig! Und warum haben gerade deutsche Ethanolproduzenten Probleme? Sind die nicht einfach zu teuer und es ist immern noch billiger das Zeug aus Brasilien mit Schwerölbefeuerten Tankern nach Europa zu schaffen?
Also alles nix Bio.
Mfg Ulf
ich trage auch ein T-shirt mit 3 abgemagerten Africa-Kindern und dem Text: esst mir nicht den Sprit weg.
nein natürlich nicht, aber es wäre auch ehr als provokation gemeint sich mit diesem thema mal nähr auseinander zusetzen!
Bis jetzt hat mir noch keiner schriftlich garantiert, dass es aus Europa kommt. Allerdings hat mir auch niemand schriftlich garantiert, dass es nicht aus Europa kommt.
Wenn ich ganz ehrlich bin, tanke ich E85 auch nur weil ich glaube, das es gut für mein Auto ist. Wo es herkommt ist mir fast egal. Schlimmer als Erdöl ist es aber bestimmt nicht.
Gibt es sonst noch eine Alternative? Eine aktuelle und keine die es irgendwann vielleicht irgendwo unter Umständen mal geben könnte.
Mein E85, zumindest der Alkohol kommt bei mir aus der Brennerei in der Nachbargemeinde. Eben regio.
Mfg