E85- Voller Tank...Leerer Magen!!!
Den meisten sind die Folgen und Konsequenzen der E85 (Bioethanol) Nutzung als Kraftstoff völlig unbekannt.
Ich habe hier einen interessanten und niederschmetternden Bericht über den "Biotreibstoff" E85.
Vielleicht macht sich ja der eine oder andere die Mühe und liest ihn.
Quelle: www.regenwald.org
Der Run auf Treibstoffe aus Zuckerrohr und Ölpflanzen hat begonnen. Die Energiegewinnung aus tropischen Früchten hat oft katastrophale ökologische und soziale Folgen
Die Empörung über die skrupellose Naturzerstörung in seinem Heimatland war größer als sein Wille, weiterzuleben: Am 12. November 2005 übergoss sich der 65jährige Francisco Anselmo de Barros mit Benzin und verbrannte sich selbst. Die verzweifelte Protestaktion in CampoGrande im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul richtete sich gegen den Bau von neuen Zuckerrohrplantagen und Alkoholfabriken im Becken des Alto Paraguai.
Barros war Präsident der 1980 gegründeten Umweltstiftung für Naturschutz in Mato Grosso do Sul. In einem Abschiedsbrief schrieb er: „Ich musste es tun, um die Menschen wachzurütteln, damit sie die ökologische Bedrohung begreifen.“
Die Regierung des Bundesstaates plant neue Zuckerrohr- Plantagen und -verarbeitungsbetriebe am Oberlauf des Paraguay Flusses, der durch das Pantanal fließt, dem größten Feuchtgebiet der Erde. Aus dem Zucker soll Bioalkohol produziert werden, der als Kraftstoff für Autos genutzt wird. Die Pläne bedrohen das sensible ökologische Gleichgewicht des Pantanal und den westlichen Amazonas.
Das Vorhaben steht zudem im Widerspruch zum Beschluss 001/85 des Conama (Conselho Nacional de Meio Ambiente), des nationalen Umweltrates, welcher die Vergabe von Umweltlizenzen für Fabriken in den Bewässerungsbecken des Pantanal verbietet. Nach der Selbstverbrennung von Barros wurde das Projekt zunächst aufgeschoben, ist aber keineswegs aufgehoben.
Der Ausbau der brasilianischen Ethanol-Produktion hat direkt etwas mit unserem Kraftstoffverbrauch zu tun. Im Mai 2003 ist die EU-Richtlinie 2003/30/EG zur „Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen oder anderen erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor“ in Kraft getreten. Um den Zielen des Kyoto-Protokolls gerecht zu werden, soll der Bioanteil bei Kraftstoffen in der EU schon in den kommenden fünf Jahren 5,75 Prozent entsprechen. Im Januar 2004 beschloss die damalige Bundesregierung auf der Grundlage der EU-Richtlinie die Förderung von Biokraftstoffen.
Erdöl einzusparen ist gut. Beim Verbrauch von Erdöl wird CO2 frei gesetzt, ein Gas, das erheblich zur Klimaerwärmung beiträgt. Und schon die Förderung von Erdöl führt fast immer zu ökologischen und sozialen Problemen. In Ecuador und Peru beispielsweise werden dabei Regenwälder vernichtet und indigene Lebensräume zerstört. In Nigeria kam es durch die Ausbeutung von Ölquellen zu schweren Menschenrechtsverletzungen und der Verseuchung großer Landstriche.
Erdöl durch sogenannte Biotreibstoffe aus Pflanzenöl, Zucker oder Holz zu ersetzen, ist daher auf den ersten Blick eine umwelt- und menschenfreundliche Alternative. Tatsächlich ist sie kontraproduktiv, weil sie – vor allem in tropischen Ländern – zu neuen sozialen und ökologischen Katastrophen führt.
Fatale Lücken
Zwar heißt es in der EU-Richtlinie, der verstärkte Einsatz von Biokraftstoffen sollte „von einer genauen Analyse der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen begleitet werden.“ Doch die EU-Richtlinie enthält zwei entscheidende Fehler: Statt verbindliche Vorgaben zur Energieeinsparung zu machen, wird lediglich der teilweise Ersatz fossiler Energieträger durch biologische forciert. Und konkrete Warnungen davor, dass die Produktion von Biokraftstoffen zunehmend intakte Ökosysteme vernichtet, fehlen in der Richtlinie.
Diese wurde erarbeitet, ohne Umweltschutzorganisationen daran zu beteiligen, und sieht ausdrücklich auch den Import von Bio-Treibstoffen vor. Damit sind neue Kahlschläge in den Regenwäldern programmiert, wenn Ethanol zum Beispiel aus brasilianischem Zuckerrohr oder Biodiesel aus indonesischem Palmöl produziert wird.
Dabei führt schon heute der wachsende Verbrauch von Palmöl in den Industriestaaten zur Zerstörung von Regenwäldern und Lebensräumen selten gewordener Pflanzen und Tiere.
In Brasilien werden jedes Jahr mehr als 20.000 Quadratkilometer Regenwald in Sojafelder umgewandelt, überwiegend für den hohen Verbrauch in der EU, den USA und China. Finanziert wird der Sojaboom mit Krediten aus den Industrieländern, unter anderem von der Westdeutschen Landesbank. Aus Soja- und Palmöl kann Biodiesel hergestellt werden. Steigt die Nachfrage nach diesem Kraftstoff zum Beispiel in der EU, werden mit Sicherheit weitere Regenwaldflächen in Monokulturen umgewandelt.
Regenwald verheizen
In Amsterdam wird Palmöl inzwischen zur Stromerzeugung verbrannt. Auch in Deutschland sind solche Kraftwerke in Planung. Damit wälzen wir durch unseren Konsum verursachte Umweltprobleme auf Regenwaldländer ab. Durch die Anlage der Monokulturen werden Kleinbauern enteignet, indigene Völker vertrieben und artenreiche Wälder vernichtet. Statt in Energiesparmaßnahmen zu investieren und konsequent nachhaltige Erneuerbare Energie zu fördern, forcieren wir eine großflächige Waldvernichtung.
Die angebliche neutrale Klimabilanz der Energiegewinnung aus Soja und Palmöl ist eine Milchmädchenrechnung, die nicht berücksichtigt, wo die nachwachsenden Rohstoffe angebaut werden. So sind die Sumpf- und Torfwälder auf Sumatra und Borneo bedeutende CO2-Senken. Genau diese Wälder werden per Brandrodung vernichtet und die Flächen für Palmöl-Plantagen genutzt. Damit verschwinden nicht nur wichtige Ökosysteme, auch der Vorteil durch die Nutzung biogener Treibstoffe relativiert sich mit der Vernichtung der CO2-Senken.
Vor diesem Hintergrund muss ein klarer Trennungsstrich gezogen werden. Biokraftstoffe aus „Abfällen“ europäischer Landwirtschaft oder aus biologischem Anbau auf Brachflächen von zum Beispiel Raps ist akzeptabel. Beim Einsatz tropischer Produkte für unseren Energiehunger müssen strenge Kriterien eingehalten werden. Es darf keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion entstehen. Der Anbau muss biologisch ohne Einsatz von Kunstdünger und Agrargiften erfolgen. Außerdem müssen dabei kleinbäuerliche Strukturen gefördert, nicht zerstört werden.
Genauso wichtiger ist eine grundlegende Änderung unserer Energiepolitik, statt lediglich Erdöl teilweise durch Biokraftstoffe zu ersetzen. Dazu gehören unter anderem die Förderung des öffentlichen Personenverkehrs zu Lasten der individuellen Mobilität, radikale Energiesparmaßnahmen und der konsequente Ausbau von Erneuerbaren Energien wie Sonnen- und Windkraft.
Die Politik von EU und Bundesregierung versucht zwar, die Abhängigkeit von Erdöl zu vermindern, schafft aber neue ökologische Probleme. Biodiesel wird – anders als reines Pflanzenöl, das ebenfalls als Kraftstoff genutzt werden kann – chemisch in Großanlagen aufbereitet. Das aufwendige Verfahren verschlingt Energie. In Deutschland wird Biodiesel überwiegend aus Raps hergestellt. Die etwa 1,4 Millionen Hektar Acker, auf denen derzeit Raps angebaut wird, werden fast ausschließlich konventionell bewirtschaftet. Eingesetzt werden dabei Kunstdünger und Pestizide, deren Produktion ebenfalls Energie verbraucht. Folglich hat Biodiesel keine CO2-neutrale Bilanz.
Noch fataler aber wirkt sich aus, dass in der EU nicht genügend Ackerfläche vorhanden ist, um einen großen Teil des Dieselverbrauchs durch Biodiesel zu ersetzen. Deswegen setzt die EU auf den Import von Biokraftstoffen und sucht weltweit nach Alternativen – das sind vor allem Soja und Zuckerrohr aus Brasilien und Palmöl aus Südostasien. Im Klartext: Wir verheizen die weltweiten Regenwälder künftig in Fahrzeugen, die mit Bio-Treibstoffen angetrieben werden. Deshalb fordert Rettet den Regenwald die Bundesregierung und die EU-Kommission auf: Keine Vernichtung von Naturwäldern für Biokraftstoffe!
Aktion gegen Kraftstoff aus tropischen Früchten
Bitte nutzen Sie unseren Musterbrief unter www.regenwald.org oder schreiben Sie selbst formulierte Briefe an die folgenden Personen und fordern Sie: Keine Natur in den Tank!
Landwirtschaftsminister Horst Seehofer
Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin, Telefax: 030 2006-
4262, E-mail: internet@bmvel.bund.de
Österreich hat derzeit die EU-Präsidentschaft.
Landwirtschaftsminister Josef Pröll, E-mail: Josef.
Proell@bmlfuw.gv.at, Fax 00 43 1 712 0710
Bei der Europäischen Kommission, 200 Rue de la Loi,
B-1049 Brussels Generaldirektorat Landwirtschaft, Frau
Fischer-Boel, E-mail: mariann.fischer-Boel@cec.eu.int
Fax: 00 322 298 1899
Generaldirektorat Umwelt, Herrn Dimas, E-mail:
stavros.dimas@cec.eu.int
Fax 00 322 298 2099
Generaldirektorat Wirtschaft, Herrn Verheugen, E-mail:
guenter.verheugen@cec.eu.int
Fax 00 322 299 1827
Generaldirektorat Tranport & Energie, Herrn Piebalgs,
cab-piebalgs-archives@cec.eu.int
Fax 00 322 298 8624
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von 316!RHCP
http://www.bildergeschichten.eu/bioethanol_karikatur.htm
hab letztens bei Spiegel TV gesehen wieviele Leute in der Welt Hunger leiden müssen aufgrund das die Nahrungsmittel zu Bioethanol umgewandelt werden!
so könnte ein mensch in bangladesch für 1 jahr leben was ein luxusauto bioethanol 1 tankfüllung braucht!
jetzt meine frage: das bioethanol das man in deutschland kaufen kann, ist das von deutschen bauern oder auch zugekauft aus dem ausland?
Hab ich neulich auch gesehen. Da ging es um die amerikanischen Farmer, die ihren Mais zur Ethanolfabrik karren, da sie dort bessere Preise kriegen. Dann - Schnitt - Bangladesh, ein Student, der sich beklagt, dass die Nahrungsmittel so teuer sind, da die westlichen Länder lieber Biosprit produzieren.
Moment mal. Soll der amerikanische Farmer seinen Mais nach Bangladesh billig verkaufen oder verschenken? Warum sollte er das tun?
Warum zahlen WIR nicht den Menschen in Bangladesh wesentlich höhere Preise für Textilien, die sie für UNS herstellen, damit dort die Menschen mehr Geld haben, um sich Nahrungsmittel zu kaufen? Dann liefert der amerikanisch Farmer auch seinen Mais nach Bangladesh, wenn die das dort zahlen können.
Nichts gegen den Spiegel, aber von studierten Redakteuren erwarte ich schon, dass die die Dinge mal komplett durch denken. Oder bekommen die auch Geld von den versammelten Lobbyisten, die gegen Biosprit opponieren, um ihre Märkte zu schützen?
59 Antworten
mpFlash sagt ja nischt mehr... Scheinbar sind seine Artikel ausgegangen, die er wieder als seine Meinung ausgeben kann^^
Zitat:
Original geschrieben von Papstpower
mpFlash sagt ja nischt mehr... Scheinbar sind seine Artikel ausgegangen, die er wieder als seine Meinung ausgeben kann^^
Gegen Ignoranz in den Köpfen einiger hier ist halt kein Kraut gewachsen...
Ich denke mal, dass mit der mit der Ignoranz beruht hier auf Gegenseitigkeit.........
Zitat:
Original geschrieben von zylindertausch
Ich denke mal, dass mit der mit der Ignoranz beruht hier auf Gegenseitigkeit.........
Ich glaube , dass hier wohl das Nest der perpetuellen Ignoranz ist und täglich ein Neuer aus dem Ei schlüpft.
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m.p.flasch,
mit Beleidigungen kommst Du nicht weiter! Es waren schließlich grüne Politiker, die Milliarden an Euro, natürlich Steuergelder, zusammen mit der SPD in die alternativen Energieen gesteckt haben. Nun wurden diese Gelder durch die jetzige Regierung versenkt und Arbeitsplätze vernichtet.
Es bringt keinem etwas, die flachen Ausführungen einer noch flacheren Presse hier bereit zu treten. Im Gegensatz zu Dir sind hier durchaus Leute, die mit der Materie zu schaffen haben.
Du willst uns doch nicht glaubhaft machen, dass Weizen (Futterweizen) in der 3. Welt Hunger abschaffen könnte, noch dazu, wenn dort Reis oder Mais zu den Hauptnahrungsmitteln gehören. In Deutschlang hergestelltes Ethanol wird z. B. aus Zuckerrüben oder Futterweizen hergestellt.
Leider ist die Produktion hier teurer als in Brasilien, wo die Zuckerfabrik unmittelbar wählen kann, was produziert werden soll.
Jatropa ist für den menschlichen Genuss nicht geeignet und würde sogar in Bereich des Sahel angebaut werden können. Also, es gibt durchaus auch andere Aspekte, als mal wieder die olle Tortillia-Debatte anfangen zu wollen.
Also, was sollen Deine Beiträge hier in diesem Forum???
soll doch jeder tanken was er will, das was grad am billigsten ist. E85 stellt hier in bayern eine molkerei her.
und das sozusagen aus abfall, also eine gute sache.
vom staat werden wir doch sowieso nur verarscht, dem gehts nur ums abkassieren und nicht um die umwelt.
aber da wir deutsche sind ist es uns egal, wir lassen uns zulullen und sind zufrieden.
Zur Info:
http://www.meo-consulting.com/downloads/sr21meo.pdf
(die gründlichste Studie bisher).
Zitat:
6.4 Fazit
Mit Hilfe der Energiebilanzen kann bewertet werden, wie viel fossile
Energieträger eingespart werden können, wenn Bioethanol Benzin als
Kraftstoff ersetzt. Die Ergebnisse der Energiebilanzen lassen sich wie
folgt zusammenfassen:- Für den fossilen Energieeinsatz bei der Produktion von Bioethanol
wird der überwiegende Teil in der Konversion der agrarischen
Rohstoffe in Ethanol verbraucht. Dies gilt sowohl für Zuckerrüben
als auch für Weizen.- Die Nettoeinsparung an fossilen Energieträgern, die Nettoenergiebilanz,
hängt weitgehend davon ab, inwieweit Ethanol als Benzinersatz
eine dem Benzin vergleichbare Leistung erbringt. Diese Fragen
sind noch nicht endgültig geklärt.- Bei einer Substituierbarkeit von 1 Liter Ethanol für 0,65 Liter Benzin
ist die Nettoenergiebilanz nach der Mehrzahl der Studien beim Anbau
von Weizen negativ. Die Nettoenergiebilanz für die Ethanolproduktion
aus Zuckerrüben ist für heutige deutsche Anbau- und
Konversionsverhältnisse leicht positiv. Sowohl für Weizen als auch
für Zuckerrüben prognostiziert die Internationale Energieagentur
positive Nettoenergiebilanzen.- Auch bei der Betrachtung der Nettoenergiebilanz bezogen auf die
landwirtschaftliche Fläche, die für die Produktion von Ethanol eingesetzt
wird, ergibt sich bei Weizen ein Energieverlust, während
bei Zuckerrüben ein leichter Energiegewinn zu verzeichnen ist.- Die Berücksichtigung von Kuppelprodukten würde die Ergebnisse
der hier zusammengefassten Studien verbessern. Mit dem im nachfolgenden
Kapitel vorgestellten Simulationsmodell können die
Verschiebungen abgeschätzt werden. Danach würde sich beispielsweise
der Nettoenergiegewinn aus der Ethanolproduktion aus
Zuckerrüben von etwa 5-6 MJ/l auf etwa 10 MJ/l erhöhen. Dies
sollte im Verhältnis zu dem Energiegehalt von Benzin mit etwa
32 MJ/l gesehen werden.- Bei einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung aller Optionen zur
Einsparung fossiler Energieträger durch nachwachsende Rohstoffe
hat die Produktion von Kraftstoffen geringere Einsparpotentiale als
zum Beispiel die Substitution von anderen fossilen Energieträgern
bei der Produktion von Strom durch schnell wachsende Hölzer. Bei
Bioethanol in Deutschland
einer Bewertung alternativer Strategien des Einsatzes landwirtschaftlicher
Fläche für die Produktion von Energieträgern würden
andere Energieträger als Ethanol einen höheren Nettoenergieertrag
erbringen. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten der Energiebereitstellung
durch Biomasse sind deshalb bei Ethanol höher als bei der
direkten energetischen Nutzung von Biomasse, da keine Konversionsenergie
anfällt. Die direkte Substitution von Benzin durch Biokraftstoffe
ist deshalb gesamtwirtschaftlich weniger vorteilhaft als
die Substitution von Mineralöl durch Biomasse, womit dann das
eingesparte Mineralöl als Treibstoff zur Verfügung stehen würde.
Diese Bewertung haben wir nachvollzogen und sind zum selben Ergebnis gekommen.
Ethanol in Deutschland ist im wesentlichen eine "Energiewaschanlage" (analog zur Geldwäsche), die in weiten Bereichen sogar einen größeren Energieeinsatz verursacht als letztlich im Ethanol-Endprodukt steckt.
In Brasilien und anderen tropischen Ländern ist eine positive Bilanz erzielbar.
Gruß SRAM
Hat sich eigentlich mal jemand die Mühe gemacht heraus zu finden, wie viel Energie benötigt wird um Benzin und Diesel herzustellen? Von der Förderung über die Verladung in den Tanker, durch Pipelines, in die Raffinerie? Und vor allem was in einer Raffinerie verbraucht wird? Da werden immer "Milchmädchenrechnungen" aufgestellt, die die CO2- Emission, die bei der Verbrennung von einem Liter Benzin entsteht, mit der Emission die bei der Herstellung von der gleichen Menge Alkohol entsteht, vergleichen.
Da wird behauptet man braucht zwei Liter Diesel um einen Liter P-öl herzustellen oder so ein Quatsch. Wie soll das gehen? Energie kostet in jeder Form Geld, ob mit oder ohne Mehrwert oder Mineralölsteuer. Wenn die Herstellung von Biokraftstoffen sooooo viel Energieintensiver ist als die Herstellung der herkömmlichen Kraftstoffe, wer bezahlt den dan die hohen Energiekosten?
Hast du die Studie gelesen ?
Nein, da steht das nämlich drin......
Und ja, Energie kostet Geld. Manche wird aber von der Steuer entlastet (bio), andere nicht (fossil). Daher kann bio günstiger für den Endverbraucher sein, obwohl VOR Steuer deutlich teurer. Wenn man jetzt auch noch Energie zum Betrieb des Treckers (fossil) oder eine Konversionsanlage (Fermentation und Destillation) für eine bestimmte Gruppe (Bauern und bio-Aufarbeiter) vergünstigt, so kommt es eben zu so einem Schwachsinn wie dem Einsatz von (mehr) fossiler Energie zur Herstellung von (weniger) bio-fuel.......
........Subventionen sind IMMER fürn Arsch.
Jeder, der bio-fuel anbietet gehört dazu gezwungen in seinen Trecker eben diesen einzufüllen und für den Betrieb seiner Konversionsanlage ebenfalls ausschließlich bio-fuel zu verwenden.
Dann hat der Spuk ganz schnell ein Ende :-).
Gruß SRAM
Halbwissen ist immer gefährlich!
Rechne doch mal die Arbeitsplätze gegen, die durch die Besteuerung von B100 flitzen gegangen sind und da Landwirte z. B. keine Steuer auf Pöl zahlen müssen, werden viele auch damit fahren.
"Halbwissen", aha.....
......darf ich fragen woran du diese, wie ich finde beleidigende Aussage, festmachst ?
Gruß SRAM
Freunde:
Im Grunde habt ihr ja recht, dass man sehr verantwortungsvoll mit der Erzeugung und Nutzung von biogenen Kraftstoffen umgehen muss, damit Armut, Hunger und Not nicht noch grösser werden. Andererseits hungern ja grosse Teile insbesondere der Landbevölkerung in sog. Entwicklungsländern nicht etwa deshalb, weil es keine Nahrungsmittel gäbe, sondern weil sie sie sich nicht kaufen können.
Und gerade dabei kann vor allem die lokale Erzeugung von PÖL (einfacher als die von E) als Kraftstoff zur Eigennutzung oder Verkauf eine Verbesserung bringen, da der erzeugte Mehrwert vor Ort verbleibt und in einem ökologi¬schen Kreislauf gewirtschaftet werden kann. Häufig ist es ja auch so, dass der Bauer zwar Land hat, Feldfrüchte erntet und Vieh hält, aber es fehlt ihm Geld für den Arzt, für den Schulbesuch der Kinder ........und wenn er einen Kannister Sprit braucht, für die Wasserpumpe, den Stromgenerator oder eine Maschine, muss er erst ein Huhn oder Schwein verkaufen, zur Tankstelle gehen ..... Wenn er seinen Sprit selbst herstellt, kann er auch sein Schwein selbst essen – etwas vereinfacht gesagt. Ausserdem wird viel Energie für Verarbeitung und lange Transportwege eingespart sowie Kontamination von Boden und Wasser vermieden.
In der trockenen hügeligen Küstenebene Ecuadors wird die Purgiernuss (Jatropha curcas) seit Menschengedenken als Hecke angebaut, v.a. zur Eingrenzung ausgedehnter Weideflächen und Äcker. Man hört sogar oft die Behauptung, sie stamme von hier. Jedoch nur noch ganz selten nutzt man die Nuss, die wie Rizinus aus der Familie der Wolfsmilchgewächs stammt und nicht geniessbar ist, zur Seifenherstellung oder in der Hausmedizin. Wenn man die zahlreichen bereits vorhan¬denen Heckenkilometer zur Ölproduktion nutzt, wird vom Bauern kein zusätzliches Land bean¬sprucht, das der Nahrungsmittelproduktion verlorenginge, auch Tropen¬wald ist nicht in Gefahr - und der Bauer kann ein zusätzliches Einkommen erzielen.
Daran arbeitet eine lokale gemeinnützige Organisationen FUNCONCORD, die sich an einer kleinen selbstverwalteten Landuniversität gebildet, an der u.a. ökologischer Pflanzenbau vermittelt wird, und sich auf og. Thema mit seinem Projekt BIOCOM¬CORD ausgerichtet hat. Dabei wird nun also ein absolut sozial- und umweltverträgliches Produkt - PÖL als Biokraftstoff - hergestellt.
Wer mehr dazu wissen möchte, dem schicke ich gern eine ausführliche Beschreibung des Pojekts. Oder flieht dem nasskalten deutschen Winter und kuckt es euch mal an - über interessierte Besucher freuen wir uns, und ansschliessend zeigen wir euch das schöne Land - vom Pazifik über die Anden ins Amazonasgebiet, durch vielfältige agrar¬ökologische Zonen, eine Exkursionen unter fachkundiger Führung.
Und in Kürze werden auch PÖL-Überschüsse aus og. sozial- und umweltverträglicher Produktion zum Verkauf stehen.
Soweit für heute, herzlich, Peter
Da kann ich zustimmen, denn wie gesagt, ist es in tropischen Ländern möglich, einen Überschuß zu erwirtschaften.
Insbesondere, wenn die dortigen Bauern eine eher extensive Landwirtschaft betreiben, wird der Biosprit (insbesondere der, der ohne Konversion nutzbar ist, wie reines Pflanzenöl oder Biogas) VOR Ort (also ohne Höherveredelung und Transport) günstiger wie importiertes Diesel oder Benzin und damit eine sowohl Devisen schonende, als auch profitable Selbstversorgung der Landwirtschaft mit Treibstoff möglich.
Gruß SRAM
SRAM
Weil ich nicht einfach irgendwelche Dinge, stumpf zitiere. Vielmehr habe ich beruflich damit zu tun und habe alle facetten mit erleben dürfen.
Bei den von Dir zitierten Studien ist immer von Interesse wer diese in Auftrag gegeben hat. Ich kenne nur ganz wenige, neutrale Studien. Beachtenswert ist aber, dass selbst Geanpeace musste eine wie von Dir vorgetragene Argumentation öffentlich zurück nehmen!
Wenn wir hier in Deutschland z. B. Ethanol als Kraftstoff einsetzten, dann leidet kein Mexicaner deswegen an Hunger. Aber in der Presse macht sich das natürlich Umsatzsteigernd bemerkbar.
Ich könnte ganau so gut die Gegenfrage stellen, warum Du meinst die Welt erretten zu können? :-)
Beleidigend? Wenn Du meinst Dir diesen Schuh anziehen zu müssen? Bitte!
Zitat:
Original geschrieben von SRAM
Da kann ich zustimmen, denn wie gesagt, ist es in tropischen Ländern möglich, einen Überschuß zu erwirtschaften.Insbesondere, wenn die dortigen Bauern eine eher extensive Landwirtschaft betreiben, wird der Biosprit (insbesondere der, der ohne Konversion nutzbar ist, wie reines Pflanzenöl oder Biogas) VOR Ort (also ohne Höherveredelung und Transport) günstiger wie importiertes Diesel oder Benzin und damit eine sowohl Devisen schonende, als auch profitable Selbstversorgung der Landwirtschaft mit Treibstoff möglich.
Gruß SRAM
Wobei das wohl eher Zukunftsmusik ist. Die Realität sieht ja meistens aus. Solange keiner kontrolliert, gewinnt der, der am besten die Behörden schmiert und ruckzuck sind die Wälder platt, bevor irgendein Politiker wach wird. Ich finde man sollte vorerst keine Biotreibstoffe mehr importieren, bis da mal was geregelt wird.