E5 oder E10 tanken?
Hallo zusammen,
bis vor etwa einem Jahr war E10 Benzin fast genauso teuer wie E5, nur etwa 1 - 2 Cent Unterschied. Da lohnte es sich nicht E10 zu tanken weil es doch heißt das damit der Verbrauch geringfügig ansteigen würde.
Inzwischen sieht das anders aus, E10 ist mindestens 5 - 6 Cent, teilweise sogar 8 Cent günstiger als E5.
Hat da schon jemand Erfahrung gemacht ob es bei E10 wirklich einen Mehrverbrauch oder sonstige Nachteile gibt?
Es geht mir speziell um den Bk 1,6l 105 PS Bauj. 2008, dürfte aber bei anderen Motoren ja genauso aussehen.
Danke schon mal für Eure Tipps.
92 Antworten
Also verstehe ich das jetzt richtig? Wenn man den Skyactiv X mit E10 betankt, sinkt der Verbrauch im Vergleich zum E5?
Wie soll das gehen? Die Energiedichte des Methanolanteils ist geringer, weniger Energie = entweder weniger Leistung oder höherer Verbrauch.
Der Effekt ist, wie im ADAC-Versuch nachzulesen, allerdings sehr gering da es ja nur um 5% Anteil am Kraftstoff geht. Vielleicht ist er in der Praxis sogar kaum merkbar. Wieso der Verbrauch bei Kraftstoff mit geringerer Energiedichte allerdings niedriger anstatt höher sein soll erschließt sich mir nicht.
Weil mehr Ethanol gerade bei der hohen Verdichtung vollständiger verbrennt.
Oder auch https://core.ac.uk/download/pdf/196656569.pdf ab S.145
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Zitat:
@Wolfgang_II schrieb am 22. April 2021 um 14:58:38 Uhr:
Hat da schon jemand Erfahrung gemacht ob es bei E10 wirklich einen Mehrverbrauch oder sonstige Nachteile gibt?
Es geht mir speziell um den Bk 1,6l 105 PS Bauj. 2008, dürfte aber bei anderen Motoren ja genauso aussehen.
Das Hauptproblem ist nicht der Verbrauch, sondern dass das Motoröl durch den höheren Wasseranteil (Alkohol bindet Wasser!) schneller altert und damit es zu höherem Motorenverschleiß kommen kann (Konjunktiv!).
Hinzu können noch extreme Kurzstrecken und verlängerte Ölwechselintervalle kommen, was den Verschleiß noch zusätzlich erhöht, was unterm Strich mehr Geld kostet als die paar Cent, die pro Liter eingespart wurden... 😉
Zitat:
"Durch den zehnprozentigen Ethanolanteil im Benzin nimmt auch die Wassermenge im Motor zu. Das Wasser kondensiert aus den Verbrennungsgasen und gelangt ins Öl, das dadurch verdünnt wird und schneller altert", erklärt Thomas Brüner, Leiter der Mechanikentwicklung bei BMW. Die Ölverdünnung ist für die Motorenexperten ein ernstes Problem – so ernst, dass die Konkurrenten BMW und Daimler kurzfristig ein gemeinsames Forschungsteam bildeten, das jetzt spezielle Praxistests durchführen soll. Bei den Mineralölfirmen ist das Problem offenbar noch unbekannt. "Wir beschäftigen uns nicht mit technischen Fragen", sagt eine Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbands.
Quelle:
welt.de: E10 schadet dem Motoröl und bringt keine VorteileSelbst Motoreninstandsetzer wie bspw. Redhead Zylinder-/Motorentechnik (YouTube) gaben in einem "Aufklärungsvideo" mal solch eine Aussage ab, was glaubwürdig erscheint.
Das Problem bei der Aussage ist, dass das Wasser erstmal da sein muss. Das zaubert keiner hin. Und ist es da, lieber gebunden. In der Tat sind auch 10 Jahre Artikel veraltet, mittlerweile wartet welt.de ja auf E20.
Warum kennt man das Problem nicht aus anderen Ländern in den Teils seit Jahrzehnten E15 und mehr gefahren wird? Oder gar siehe E85 Motoren. Da gibt es das Problem nicht.
Wasser setzt sich immer im Tank ab, allein schon durch die Luftfeuchtigkeit, und setzt sich bei Temperaturschwankungen an den Wänden ab.
Der scheinbare Widerspruch zwischen der in der Doktorarbeit behaupteten Spritersparnis durch Ethanoltreibstoff und dem Im ADAC-Test und anderen Praxisbeobachtungen festgestelltem Mehrverbrauch (auch wenn er minimal ist) lässt sich leicht erklären:
In der oben verlinkten Doktorarbeit geht es um Ethanol in hochverdichtenden Motoren. Das wird tatsächlich längst praktiziert. Hochverdichtende Dragstertriebwerke z. B. werden lange schon mit Ethanol betrieben. Dort dürfte auch die weniger heiße Verbrennung von Vorteil sein. Das lässt sich aber nicht so ohne weiteres auf normale Großserienmotoren übertragen. Hier geht es ja nur um den Wechsel der Treibstoffzusammensetzung ohne Änderungen an den Motoren, z. B. höhere Verdichtung durch größere Kompressoren/Turbolader. Bei einem solchen Eingriff in einen Serienmotor kann das Ergebnis der Doktorarbeit natürlich zum Tragen kommen.
Natürlich kommen Motoren auch mit höheren Ethanolanteilen klar, wenn sie darauf ausgelegt sind. Z. B. Mit beständigeren Dichtungen oder kürzeren Ölwechselintervallen. E 10 dürften allerdings alle modernen Motoren vertragen wenn sie vom Hersteller dafür freigegeben sind.
Eben, und wir reden schon lange nicht von Dragstar Motoren. Das ist nur die Spitze der Diskussion.
Wie Du doch sagst, E10 passt. Wo ist dann das Problem?
Wenn sich Wasser immer absetzt, ist doch E10 das Beste was passieren kann, es bindet und nimmt heraus. Alles andere ist schlechter. Das ist bisher die Kritik an den anderen Sorten. Aber es zeigt sich, das Thema scheint überbewertet, auch andere laufen.
Also kann man das Thema außer acht lassen. Im Alltag scheint das kein Problem.
E10 Freigabe gibt es ja überwiegend und gar aus gutem Grund und hat Vorteile.
@Wolfgang_II Meine Erfahrung bez. E10 ist folgende. Fahrzeug in Feb. 2014 mit 76000 Km gekauft (Bj. 2005)
Von Anfang an E10 getankt (13 Km zur Arbeit) Zwischenzeitlich 50 Km (eine Streck) zu meinen Brüdern gefahren.
Regelmäßig (min. 1 mal im Jahr) in den Schwarzwald oder in den hohen Norden gefahren und zuvor den Tank mit E05 gefüllt, wegen den höheren Drehzahlen auf der Autobahn.
Ansonsten konnte ich bisher keine Änderungen bez. Beschleunigung und durchzugsvermögen feststellen.
Der Motor läuft heute noch sehr ruhig und durchzugsstark. Bei den Urlaubsfahrten habe ich auch einen Injektorreiniger beigemischt. Der hat seine Aufgabe wunderbar erfüllt. Da ich seit ende 2019 meine Rente genießen darf und weniger fahren muss tanke ich auch weiterhin E10.
Hat bisher weder mir noch dem Motor (138000 Km) geschadet. 🙂
Beim Verbrauch habe ich keinen wesentlicher Unterschied feststellen können. Bei Kurzstrecken liegt der Mehrverbrauch bei 0,4 - 0,6 L bei E10.
Dafür ist E10 allemal gut. ( ist billiger)
@armin-g
Du hast mit e10 einen halben Liter pro 100km Mehrverbrauch zu e5?
Dann ist da nichts mehr billig.
Den 10 Cent preiswerteren Sprit bezahlst du mit ca. 60 Cent Mehrkosten pro Liter/100km aufgrund des höheren Verbrauchs.
@der_Nordmann Ich Danke dir für die mathematische Aufklärung.
Da ich nicht mehr regelmäßig zur Arbeit fahren muss komme ich mit einer Tankfüllung in etwa 6-8 Wochen hin, da jucken mich die 60 Cent Mehrkosten herzlich wenig. Ich muss auch "Gott sei Dank" nicht jeden Euro zweimal umdrehen.
Zur zeit ist die diff. zu E5 auch im schnitt 5 Cent billiger.
Sind immerhin 50 Cent auf 10 Liter Benzin.
Trotzdem vielen Dank und schönes WE.
PS: So weit ich noch weiß fährt der Wolfgang auch nur Max. 300 Km im Monat.
Meine Rechnung ist wie folgt.
E05/ 65 L x1,44€ = 93,6 € / 8,8 L Verbr. erg. 738 Km
E10/ 65 L x1,50€ = 97,5 € / 8,3 L Verbr. erg. 783 Km
Benzin diff. = 3,90 € / diff. in Km 45
macht nach meiner Berechnung 11,5 Cent mehr pro 100 Km.
Die Rechnung ist falsch. Aber bevor du wieder glaubst, ich schreib das um dich zu ärgern, höre ich hier lieber auf.
Nur soviel,
aus "e10 ist allemal gut (billiger)" wurde "jucken mich die...... Mehrkosten nicht". 🙄
@ Armin-G:
vermute mal das Du bei deiner obigen Rechnung die Spalten E5/E10 verwechselt hast, denn der Mehrverbrauch müsste bei E10 sein und nicht bei E5. 0,5l Mehrverbrauch ist aber auch mit E10 nicht zu erklären, das wären ja 6% anstatt 1,5%, die der ADAC errechnet hat. Kann es sein das Du damit unterschiedliche Streckenprofile fährst, die Ursache für den den Mehrverbrauch sind?
@ Wolfgang ich habe tatsächlich E05 u. E10 in der Zeile vertauscht. Die Rechnung an sich ist korrekt.
Der weg zur Arbeit und die Kurzstrecken (50 Km) habe ich überwiegend mit E10 gefahren.
Die Urlaubsfahrten habe ich mit E05 absolviert. Von daher habe ich im Hinterkopf die diff. von 0,5 L.
Nur ist dies auch schon wieder eine ganze weile her.
Es muss aber auch jeder für sich selbst entscheiden welche Sorte für "Ihn" in frage kommt.
Ich hatte lediglich meine persönlichen Erfahrung dargestellt. Nach bestem Wissen und Gewissen.
Zitat:
@der_Nordmann schrieb am 2. Mai 2021 um 12:16:53 Uhr:
Die Rechnung ist falsch. Aber bevor du wieder glaubst, ich schreib das um dich zu ärgern, höre ich hier lieber auf.Nur soviel,
aus "e10 ist allemal gut (billiger)" wurde "jucken mich die...... Mehrkosten nicht". 🙄
Wenn mir ein Missgeschick unterlaufen ist lasse ich mich gerne berichtigen
aber nicht bevormunden. (Dann reagiere ich natürlich sauer) 🙂
Gruß armin