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E-Autos - Die Lösung all unserer Probleme??

Mercedes
Themenstarteram 9. August 2019 um 10:41

Da es hier in diversen Threads immer wieder zu regen Diskussionen zum Thema E-Mobilität kommt, habe ich mich entschlossen mal einen eigenen Thread für das Thema zu eröffnen.

Wer bin ich? Was mache ich?

Ich bin selber Elektrotechnikermeister und im Handwerk tätig. Wir installieren regelmäßig Wallboxen für verschiedene Fahrzeuge, bauen Lastmanagmentsysteme ein, programmieren diese und verlegen alle notwendigen Leitungen lt. aktuellen Anforderungen der Energieversorger ab dem bzw. nach dem Hausanschluss. Das ganze sowohl im Privathaushalt als auch in gewerblichen Objekten.

Wir sind geschult und zertifiziert lt. aktuellen Vorschriften. Eine Wallbox ist aufgrund ihrer Leistung ein sogenanntes "zulassungspflichtiges Gerät nach TAB", d.h. es muss beim örtlichen Energieversorger von einer eingetragenen Elektrofachkraft angemeldet werden. Dieser muss die Nutzung erlauben. Wenn ich hier immer wieder von manchen Leuten lese, dass es kein Problem sei die notwendige Leistung zur Verfügung zu stellen, dann frag ich mich woher die ihre Informationen beziehen. Es war in der Vergangenheit jetzt schon mehrfach der Fall, das die benötigte Anschlussleistung am Anlagenstandort einfach nicht zur Verfügung stand. Das ist im Privathaushalt selten ein Problem, im gewerblichen kommt es dagegen öfters vor.

Wir sollten in einem speziellen Fall auf einem Uni Parkplatz 5 Ladestationen installieren, die Aussage des Versorgers eher ernüchternd. Mit den vorhandenen Leitungen nicht möglich, Querschnitt zu gering. Man hätte vom KVS (Kabelverteilerschrank) an der Straße eine neue Leitung ins Grundstück legen müssen. Kosten dafür lagen bei 11.700,-€

Aktuell ist es im Privathaushalt einfach. Nur vereinzelt gibt es Leute mit E-Fahrzeugen. Je mehr dazu kommen umso mehr Leistung muss aber über die Leitungen fließen. In den Großstädten kein so großes Problem. Hier sind es eher die Parkplätze. Wenn man in der Innenstadt wohnt hat man nicht automatisch einen Parkplatz vor der Haustür.

Wenn in einem kleinen Dorf mit 20 Haushalten sich 20 Haushalte ein E-Fahrzeug kaufen und alle gleichzeitig am Abend mit 11kW oder mehr laden möchten, dann ist das möglich. Wenn im Nachbardorf aber auch noch passiert, dann wird es langsam schwierig. Natürlich hat das Versorgungsnetz Reserven, mit solche Lasten hat allerdings in den 70er Jahren beim planen der Leitungen keiner nicht gerechnet.

Wir stehen im engen Kontakt mit unseren örtlichen Energieversorgern und Herstellern von Ladesystemen. Die Probleme haben nicht nur wir sondern auch andere Installateure. Das hier geschriebene sind keine Behauptungen sondern Tatsachen aus der täglichen Praxis.

Wenn jemand von euch eine Ladestation bei sich installieren möchte und hierzu technische Fragen hat, helfe ich gerne. Prinzipiell bin ich kein Gegner von E-Fahrzeugen. Ich bin mir nur nicht sicher ob das all unsere Probleme löst. Ich denke es entstehen einfach an andere Stelle neue.

Angenehmes und höfliches diskutieren wünsche ich.

Gruß Rob

Beste Antwort im Thema
am 16. August 2019 um 9:13

Wirklich eine interessante Diskussion!

Um für mich die Ausgangsfrage vorweg zu beantworten: nein, es ist nicht die Lösung aller Probleme.

Bei mir hat das Auto primär einen praktischen Nutzen, als dass ich als Spaß sehe. Ich bin Vielfahrer und verbringe sehr viel Zeit im Auto und anderen Verkehrsmitteln wie dem Flugzeug. Zu 95% rein geschäftlich.

Was kann ich der Debatte abgewinnen?

Ich finde es zunächst mal positiv, dass darüber gesprochen wird, und dass sich doch recht viele Menschen mit denen ich zu tun habe, angesprochen fühlen.

Was kann ich der Debatte nicht abgewinnen?

Ich will mal etwas weiter ausholen. Ich bin mittleren Alters und stamme aus einer Generation, in der sich Fleiß und viel Arbeit noch an gewissen Stellen zu Wohlstand (für mich =/ Reichtum) geführt hat. Bis vor einiger Zeit hat es, wenn man ehrlich ist, kaum jemanden interessiert, welchen Preis möglicherweise unser Wohlstand hat. Er geht sicherlich zu Lasten des Klimas, ich würde das nicht unbedingt abstreiten.

Die Politik schmückte sich gerne mit einer starken Industrie, mir fleißig steuerzahlenden Mittelständlern, Großkonzernen und einer hervorragenden Exportbilanz. Noch nie hatten mehr Menschen Arbeit (lt. Statistik des Bundesregierung). Man konnte sich Scherze erlauben, wie zb eine fehlende Regierung über 1 Jahr.

Jetzt, seit dem das Thema Klima allgegenwärtig ist und eine große Dynamik bekommen hat, muss es ganz schnell gehen, vor allem aber ohne Verstand.

Und eigentlich ist es genau das, was mich fuchsteufelswild macht.

Wo sind denn die ernsthaften Konzepte zur E-Mobilität?

Wo wird denn mal der Austausch zwischen Wirtschaft und Politik forciert?

Wo sind denn jetzt vor allem die Ideen der „Grünen“, die gerade jetzt mehr gefordert sind als je zuvor?

Ich habe sehr viele Fragen, und weder die selbsternannte Klimapartei, noch alle anderen Parteien in D haben glaubhafte Antworten für mich.

Ich soll CO2 Steuer bezahlen?

Mir von jetzt auf gleich ein E-Auto kaufen?

Meine Bude rundum erneuern inkl. neuer Heizung?

Kein Flugzeug mehr nutzen?

Kein Fleisch mehr essen?

Mich nur noch regional ernähren?

Zug fahren?

Es ist absurd anzunehmen, dass sich die Mehrheit der Menschen diese Fragen stellt. Man kann sie sich stellen, wenn man denn sonst keine Probleme hat.

Ein kurzer Exkurs. Ich engagiere mich ehrenamtlich in einer Einrichtung im Ort hier für Menschen, die aufgrund verschiedener Umstände heute nicht an unserer Wohlstandsgesellschaft teilnehmen können. Man glaubt nicht ersthaft, dass diese Menschen (im übrigen noch viele andere) keine anderen Probleme hätten. Denen geht es darum, irgendwo ein bezahlbares zuhause zu haben, Arbeit zu finden, die Kinder ernähren zu können und überhaupt jeden Tag mit der Sorge leben zu müssen, keine andere Perspektive mehr in ihrem Leben zu haben.

Und dann gibt es 16 und 18 jährige Schüler, die sich erdreisten, anderen abzusprechen wie sie ihr Leben gestalten wollen? Applaus gibts dann gerne von den Eltern, die stolz auf ihren eigenen Wohlstand sind.

Glaubt man denn wirklich, die Mehrheit unserer Gesellschaft fliegt wöchentlich innerhalb Deutschlands und verpesten mit ihrem bösen V8 SUV die Luft? Das ist grotesk.

Nicht erst seit FfF bin ich der Meinung, dass man sein Verhalten grundsätzlich hinterfragen sollte. Ich halte nichts davon, sinnlos das Klima zu schädigen. Und sich zu überlegen, ob man das Auto mal nicht doch stehen lässt und das Fahrrad nutzt, ist in Ordnung.

Bitte dabei aber nicht vergessen, dass wir auch andere Probleme haben (mir brauch jetzt keiner damit kommen, dass wir nur eine Erde haben). Wir kommen ja langsam an einen Punkt, an dem man sich dafür entschuldigen muss, am Leben teilzunehmen, so ist mein Eindruck.

Ich bin der Meinung, dass wir nur weltweite Diskussion darüber irgendwo zielführend sein kann.

Zu glauben, dass wir einfach mal fröhlich anfangen und andere uns dann folgen werden, ist lachhaft und nicht zu argumentieren. Warum sollten sie denn?

Die USA treten aus Abkommen aus, und in China gilt für das Volk „Wohlstand für alle“. Afrika leidet an Überbevölkerung, Investitionen bleiben dort gänzlich aus (Gedanke Toennies). In vielen Teilen der Erde herrscht Krieg, zig Millionen Menschen sind auf der Flucht.

Und dann zeigt man auf die Norweger und sagt, schaut her, die schaffen es doch auch.

In China spricht kein Mensch über das Klima. Trotzdem sind sie an vielerlei Stellen weiter mit notwendigen Maßnahmen. Der Unterschied zu uns ist, sie tun es einfach, durch technologischen Fortschritt, ohne weiter darüber zu reden. Während hier bei uns der E-Roller nun das höchste der Gefühle ist.

Hat man sich mal gefragt, warum die Masse keine E-Autos kauft? Jeder Hersteller hat sie im Programm. Es fehlen schlichtweg Anreize. Und damit meine ich nicht, dass ich nicht mehr teuer tanken muss. Es gibt im Moment noch viel zu viele unbeantwortete Fragen dazu. Wenn die Menschen nicht mehr fragen müssen, wo sie tanken wenn es mal 300km weit geht oder gar wie lange das wohl dauert, bis der Akku wieder voll ist. Dann ist das E-Auto für die Masse bereit.

Vielleicht findet man bis dahin auch ernsthafte Aussagen darüber, welche Bilanz dieses Fahrzeug vom Abbau der Ressourcen bis zum Nutzungsende hat (für mich eine entscheidende Frage).

Für den Moment kann eigentlich jeder nur froh sein, dass wir mit den aktuellen Voraussetzungen nicht jeder sein E-Auto laden muss, und wir parallel Zug fahren müssen.

Die Alternativen sind unattraktiv.

Und eines ist auch klar. Über Verbote zu diskutieren und Scheindebatten (SUV, Tempolimit, Flugzeug) zu führen ist Zeitverschwendung und vor allem verar***erei des Bürgers, von denen einige dieses Theater unreflektiert glauben.

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Zitat:

@HScholli schrieb am 9. August 2019 um 16:40:17 Uhr:

Hurra, alles fährt mit Strom, (in Europa) Was ist mit den zig Millonen Autos auf der übrigen Welt, die unsere Autos jetzt fahren?Haben wir Europäer jetzt die Welt gerettet??

Da wir Europäer mit unserem Lebensstil ca. 3x so viel die Umwelt belasten wie der Rest der Welt (von den Amerikanern mal abgesehen), wäre es doch echt okay, wenn wir mal anfangen.

Anfang des Jahres 2019 gab es in Deutschland ca. 48 Mio. Millionen Pkws. Auf 1,7 Einwohner kam also ein Auto. Wollte man den deutschen Lebensstil auf den Rest der Welt übertragen, bräuchte man für die 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde rund 4,5 Milliarden Autos. Dafür müsste die Zahl der Autos weltweit rund verdreifacht werden.

Wir leben also auf dem großen Fuß, nicht die anderen ;)

am 9. August 2019 um 14:50

 

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 9. August 2019 um 16:42:39 Uhr:

Zitat:

@Daihen schrieb am 9. August 2019 um 16:26:33 Uhr:

Eins habe ich noch vergessen zu erwähnen, sollte man aber nicht unbeachtet lassen. Bei Bränden sind die Akkus nicht mit Wasser löschbar, man braucht dazu ein spezielles Gel. Die Feuerwehren sind derzeit nicht darauf vorbereitet. Natürlich kann das kommen, aber wann und zu welchem Preis.

Na zum Glück sind Brände bei Elektroautos super selten. Wie viele gabs letztes Jahr? Drei.

Dem gegenüber stehen 15.000 Brände bei Verbrenner Fahrzeugen jedes Jahr.

Die Brände werden aber nicht verursacht durch das verbrennen von Kraftstoffen, sondern durch Elektronische Bauteile die hochgehen. Zumal das Prozentual wohl die Waage hält. ist natürlich ein Unterschied ob 3 von 200.000 Brennen oder 15.000 von 50 000 000

Zitat:

@Maschine3311 schrieb am 9. August 2019 um 16:43:24 Uhr:

Unser Postauto ist gerade Vorgefahren.......übrigens mit E-Antrieb!!!! ;) Schön leise!!!!!

Wir brauchen ein Energieträger der entweder nicht verbraucht wird oder ohne große Rohstoffe künstlich herstellbar ist.

Richtig. Wie wärs mit Wind und Sonne?! Kostet nix und erzeugt kein CO2. :)

 

Zitat:

@Maschine3311 schrieb am 9. August 2019 um 16:43:24 Uhr:

Akkus werden aus Rohstoffen hergestellt Lithium, Mangan, Cobalt, Nickel und was weiß ich noch. das sind doch auch Rohstoffe die Abgebaut, transportiert werden müssen oder irre ich mich.

Ja, klar. Aber zig mal besser als die Alternative Erdöl.

Zitat:

@Maschine3311 schrieb am 9. August 2019 um 16:43:24 Uhr:

Und letztendlich werden diese Rohstoffe auch irgendwann zu ende sein.

Aber erst in sehr langer Zeit. Auf die nächsten 1000 Jahre kein Problem.

Zumal man sagen muss, dass vor den Autoakkus in der Produktion weltweit noch immer die Handyakkus, Laptop Akkus, etc. kommen. D.h. wer Autoakkus anprangert, sollte auch Handyakkus anprangern.

Zitat:

@Maschine3311 schrieb am 9. August 2019 um 16:43:24 Uhr:

Zumal die eine Haltbarkeit von ein paar Jahren nur haben, das heißt wieder transport und Vernichtung, lagerung etc. Also haben wir doch neue Problem und verschieben das Hauptproblem doch nur 50 Jahre nach hinten.

Nein, die Akkus werden recycelt und die Metalle wiederverwendet. Das ist ein Kreislauf.

Ganz im Gegensatz zum Benzin. Wenn das verbrannt ist, ist es weg.

 

Zitat:

@Maschine3311 schrieb am 9. August 2019 um 16:43:24 Uhr:

Natürlich kann man auch nicht von heute auf morgen Wasserstoffautos auf dem Markt werfen das geht weder Wirtschaftlich noch Industriell, aber immerhin ist es ein Rohstoff der Grenzenlos verfügbar ist und wir ihn nichtmal verbrauchen sondern nur ausleihen, denn wenn ich nicht irre ergibt Wasserstoff mit Sauerstoff nur wieder Wasser und bei der Energiefreisetzung braucht man vermutlich nur 1 Liter Wasser für 1000Km

Moooment mal. H2 ist erstmal gar nicht verfügbar. Der wächst ja nicht auf Bäumen. Er muss extrem Energieintensiv mittels Strom erzeugt werden. Das ist das Thema.

Dieser Stromverbrauch ist 3-4x höher als wenn wir den Strom einfach in E-Autos laden würden.

Wieso sollten wir also den Strom dafür verschwenden?

Zumal beim Strom aus Wind und Sonne fürs E-Auto gar nix aufgespalten und hergestellt werden muss. Das ist viel einfacher.

Zitat:

@Maschine3311 schrieb am 9. August 2019 um 16:50:58 Uhr:

Die Brände werden aber nicht verursacht durch das verbrennen von Kraftstoffen, sondern durch Elektronische Bauteile die hochgehen.

Kraftstoffpumpen, überhitzte Turbolader und all sio ein Kram. Also alles, was es beim E-Auto nicht gibt.

Une wenn schon, Brand ist Brand. Warum ist mir egal, wenn ich drinnen sitze ;)

Zitat:

@Maschine3311 schrieb am 9. August 2019 um 16:50:58 Uhr:

Zumal das Prozentual wohl die Waage hält. ist natürlich ein Unterschied ob 3 von 200.000 Brennen oder 15.000 von 50 000 000

Nein, es hält sich % nicht die Waage:

0,0015% beim E-Auto und

0,03% Brände beim Verbrenner. Also ist das E-Auto besser. :)

am 9. August 2019 um 15:01

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 9. August 2019 um 16:46:17 Uhr:

Zitat:

@HScholli schrieb am 9. August 2019 um 16:40:17 Uhr:

Hurra, alles fährt mit Strom, (in Europa) Was ist mit den zig Millonen Autos auf der übrigen Welt, die unsere Autos jetzt fahren?Haben wir Europäer jetzt die Welt gerettet??

Da wir Europäer mit unserem Lebensstil ca. 3x so viel die Umwelt belasten wie der Rest der Welt (von den Amerikanern mal abgesehen), wäre es doch echt okay, wenn wir mal anfangen.

Anfang des Jahres 2019 gab es in Deutschland ca. 48 Mio. Millionen Pkws. Auf 1,7 Einwohner kam also ein Auto. Wollte man den deutschen Lebensstil auf den Rest der Welt übertragen, bräuchte man für die 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde rund 4,5 Milliarden Autos. Dafür müsste die Zahl der Autos weltweit rund verdreifacht werden.

Wir leben also auf dem großen Fuß, nicht die anderen ;)

Du hast ja recht, ich möchte mein 15 Monate alten Sohn auch kein Trümmerhaufen hinterlassen, aber ich kann jetzt nicht mein Komplettes Leben ändern, alles verfügbare Geld ausgeben und mit der Brechstange versuchen die letzten 50 Jahre wieder gut zu machen. Was ich machen kann, was in meinem Bereich des Möglichen ist tue ich. Ich wäre sogar bereit eine Extra Steuer dafür zu entrichten, aber dann nur zu diesem Zweck und dazu ist unsere REegierung nicht fähig. Das geht dann wieder alles in irgendwelche Löcher die gestopft werden müssen die nichts mit Umwelt zu tun hat.

Ja es muß was passieren ganz klar und zwar schnell, aber ohne Anführer "Regierung/Industrie" ist der Normale Bürger garnicht in der Lage die Richtung zu wechseln! Leider

Normaler weise müßte nur jede Verfügbar Institution mit allen Mitteln Weltweit Forschen um was schnell zu erreichen, aber erkläre den das mal!!!!!

Zitat:

@Maschine3311 schrieb am 9. August 2019 um 17:01:47 Uhr:

Du hast ja recht, ich möchte mein 15 Monate alten Sohn auch kein Trümmerhaufen hinterlassen, aber ich kann jetzt nicht mein Komplettes Leben ändern, alles verfügbare Geld ausgeben und mit der Brechstange versuchen die letzten 50 Jahre wieder gut zu machen.

Absolut agree. Ja, das ist echt eine Zwickmühle und eine schwierige Sache.

Das mit dem Trümmerhaufen treibt mich auch um. Ich frage mich immer, was wohl besser ankommt bei meinen Enkeln, wenn ich von dieser Welt gehe:

Wenn ich ihnen die Summe X von meinem Konto vererbe und dafür deren Welt kaputt gemacht habe, dass sie nicht mehr lebenswert ist. Oder ob ich ihnen weniger Geld vererbe, dafür aber am Sterbebett höre, dass sie mir danken, dass meine Generation zu meiner Zeit alles versucht und letztendlich auch geschafft hat, dass wir das mit dem Klima doch noch hinbekommen haben?

Ist echt ne Zwickmühle, aber wir kaufen nur noch Bio, benutzen keine Plastiktüten und hoffentlich wird mein nächstes Auto ein E-Auto mit Ökostrom, sofern wir es uns leisten können.

Themenstarteram 9. August 2019 um 16:17

@holgor2000 schrieb am 9. August 2019 um 15:38:34 Uhr:

Zitat:

Dann machs doch mal konkret mit euren Werten. Ich lasse mich gerne überzeugen, aber bisher klingt dioe Story unglaubwürdig.

Du kannst mir gerne auch einen Fehler in meiner Rechnung aufzeigen. Ich nehme das nicht persönlich.

Oder mal ganz konkret gefragt: Wieso kann das Dorf nachts nicht 30kW Dauerlast zur Verfügung stellen? Tagsüber ist das doch auch möglich, wenn die Leute darin wohnen und ihre Verbraucher an haben. Was ist der Grund dafür?

Danke.

Bei angenommen 18x Wallbox 11kW und 2x Wallbox 22kW komme ich bei Vernachlässigung des Wirkungsgrades auf eine Scheinleistung von 243,87kVA. Das hast zu gleichzeitig und zusätzlich zum Haushaltsstrom (der ist nicht 0!) der Häuser am Kabelverteilerschrank an den Straßen anstehen. Die Zuleitungen haben teilweise keine ausreichenden Querschnitte um diese zusätzlichen Leistungen zur Verfügung zu stellen.

Die Leute haben teilweise elektrische Durchlauferhitzer mit 24kW Anschlussleistung, Wärmepumpen als Heizung. Genau das meinte ich mit "alle Faktoren". Das lässt du in deinen Berechnungen einfach weg. Natürlich laufen auch nachts die Heizungen im Winter. Selbst im Sommer für die Warmwasserbereitung. Die Leute wollen ja nicht ihr leben oder ihre Gewohnheiten ändern nur um ein E-Fahrzeug zu laden.

Die stecken ihr Fahrzeug nunmal nicht erst an bevor sie ins Bett gehen. Außerdem werden neue Fahrzeuge 22kW laden unterstützen. Der neue e-tron macht es vor. Alle von uns installierten Wallboxen können auch bis 22kW laden, wenn es das Fahrzeug unterstützt. 11kW ist also auch sehr dünn in deiner Berechnung.

Wie gesagt hab ich damit tagtäglich zu tun, darum versteh ich deine Uneinsichtigkeit teilweise nicht. Das sind Beispiele aus der Praxis. Ich will hier ja niemanden was böses, nur aufklären.

Zitat:

@Germanempire schrieb am 9. August 2019 um 18:17:34 Uhr:

Bei angenommen 18x Wallbox 11kW und 2x Wallbox 22kW komme ich bei Vernachlässigung des Wirkungsgrades auf eine Scheinleistung von 243,87kVA.

Da ist doch schon der erste Denkfehler. Wozu brauchen die Leute denn 22 oder 11kW Ladeleistung?

Du hast doch selbst selbst geschrieben, dass die höchsten 60-100km am Tag fahren. Dann können sie doch auch mit 2-3kW in der Nacht aufladen. Das reicht doch aus.

Mit 11kW würden sie ca. 100kWh in ihr Auto pumpen, also für ca. 400 bis 500km Reichweite, was die doch gar nicht jeden Tag verfahren. Mit 22kW sogar das doppelte.

 

Zitat:

@Germanempire schrieb am 9. August 2019 um 18:17:34 Uhr:

Das hast zu gleichzeitig und zusätzlich zum Haushaltsstrom (der ist nicht 0!) der Häuser am Kabelverteilerschrank an den Straßen anstehen. Die Zuleitungen haben teilweise keine ausreichenden Querschnitte um diese zusätzlichen Leistungen zur Verfügung zu stellen.

Aber doch nichts zusätzlich Nachts! Was sind denn Nachts für Verbraucher an? Fön, Backofen, Herd? Alles aus!

Und die von mir oben aufgezeigten 2-3 kW Dauerlast muss so ein Haus doch nachts locker packen.

Themenstarteram 9. August 2019 um 17:05

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 9. August 2019 um 18:43:15 Uhr:

Zitat:

@Germanempire schrieb am 9. August 2019 um 18:17:34 Uhr:

Bei angenommen 18x Wallbox 11kW und 2x Wallbox 22kW komme ich bei Vernachlässigung des Wirkungsgrades auf eine Scheinleistung von 243,87kVA.

Da ist doch schon der erste Denkfehler. Wozu brauchen die Leute denn 22 oder 11kW Ladeleistung?

Du hast doch selbst selbst geschrieben, dass die höchsten 60-100km am Tag fahren. Dann können sie doch auch mit 2-3kW in der Nacht aufladen. Das reicht doch aus.

Mit 11kW würden sie ca. 100kWh in ihr Auto pumpen, also für ca. 400 bis 500km Reichweite, was die doch gar nicht jeden Tag verfahren. Mit 22kW sogar das doppelte.

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 9. August 2019 um 18:43:15 Uhr:

Zitat:

@Germanempire schrieb am 9. August 2019 um 18:17:34 Uhr:

Das hast zu gleichzeitig und zusätzlich zum Haushaltsstrom (der ist nicht 0!) der Häuser am Kabelverteilerschrank an den Straßen anstehen. Die Zuleitungen haben teilweise keine ausreichenden Querschnitte um diese zusätzlichen Leistungen zur Verfügung zu stellen.

Aber doch nichts zusätzlich Nachts! Was sind denn Nachts für Verbraucher an? Fön, Backofen, Herd? Alles aus!

Und die von mir oben aufgezeigten 2-3 kW Dauerlast muss so ein Haus doch nachts locker packen.

1. Was die Leute brauchen oder möchten, entscheidest nicht du. Die Masse will wenn sie sich jetzt eine Wallbox installieren lässt, eine für bis zu 22kW. Stichwort Zukunftssicherheit. Keiner betreibt den Aufwand und legt dann einen kleineren Kabelquerschnitt. Das ist schließlich nicht der Kostenfaktor.

2. 60-100km sind das, was sie mindestens fahren. 30km einfach zu Arbeit + alles weitere.

Schon klar dass du dir das mal wieder schön rechnest. Du gehst immer davon aus, dass:

-die Akkus fast voll sind

-alle anderen Verbraucher aus sind, steh mal nachts auf und schau mal auf deinen Zähler

-keiner mit mehr wie 3,68kW läd (Haushaltssteckdose), weil das deiner Meinung nach ausreicht

In der Praxis leider nicht so.

Ich fahr nicht selten 300-350km pro Tag.Das dauert mit 11kW fast 10 Stunden.

Ich kann es dir erklären, aber ich kann es nicht für dich verstehen. Sorry. Mir ist das auch zu anstrengend.

Falls hier noch jemand technische Fragen hat, kann er sich gerne melden.

Zitat:

@Germanempire schrieb am 9. August 2019 um 19:05:59 Uhr:

1. Was die Leute brauchen oder möchten, entscheidest nicht du.

Richtig. Aber wenn die Leute mit 3,7kW heute laden können um ihren Alltag zu bewältigen, dann ist das Problem heute doch gelöst. Wenn sie dann in Zukunft 11kW benötigen, kann der Netzbetreiber ausbauen oder erstmal die Last balancen. Denn wie gesagt, es wird nicht jeder jeden Tag 500km fahren. Zumal da auch vor jeder Haustüre ein fettes Tesla Model S, X oder E-Tron stehen müsste, um solche Kapazitäten nachzuladen.

Du hast zu Beginn dieses Threads suggeriert, dass das elektrische Laden in Deinem Dorf nicht möglich wäre. Das ist falsch, wie sich jetzt heraus gestellt hat. Die Leute können nur nicht volle Kanone laden, was sie aber auch nicht müssen.

Oder willst Du uns ernsthaft erzählen, dass alle 20 Parteien jeden Tag 500km Reichweite nachladen müssen und zwar gleichzeitig? Das ist höchst unglaubwürdig oder sind das alles Taxi Fahrer? ;)

 

Zitat:

@Germanempire schrieb am 9. August 2019 um 19:05:59 Uhr:

Die Masse will wenn sie sich jetzt eine Wallbox installieren lässt, eine für bis zu 22kW. Stichwort Zukunftssicherheit. Keiner betreibt den Aufwand und legt dann einen kleineren Kabelquerschnitt. Das ist schließlich nicht der Kostenfaktor.

Sie können sich doch auch eine 22kW Wallbox kaufen und den dafür nötigen Kabelquerschnitt legen lassen. Da spricht doch nichts dagegen. Die vollen 22kW muss man deshalb noch lange nicht heute anlegen. Ich habe meine Box auch auf 3,7 kW runter geregelt. Fertig. Reicht heute aus und ist zkunftssicher.

Gerade auf dem Dorf hat doch eh jeder eine 16A CEE Dose in der Garage für eine Kreissäge oder einen Holzspalter oder was die da immer machen. Einfach nen Go-E Charger ran und auf 3,7 kW regeln. Fertig. Da kann nicht mal der Netzbetreiber ewas dagegen sagen.

Hallo Holgor,

ich schätze deine Beiträge und bewundere deinen Enthusiasmus!

Aber wenn wir "grün" sein wollen, muss alles aufs Trapez! Da darf es keine Tabu geben! Und ich bring nochmal die synthetischen Kraftstoffe ins Spiel! Zudem sollte man sich auch mal wieder der Atomenergie zuwenden. Hier geht die Entwicklung nämlich auch weiter. Die Kollegen von Cern oder Daisy sind nämlich nicht doof. Aber nicht wie bekannt mit Kernspaltung mit Uran, sondern vielleicht mit Kernfusion und Helium.

Zitat:

@Daihen schrieb am 9. August 2019 um 19:19:35 Uhr:

Hallo Holgor,

ich schätze deine Beiträge und bewundere deinen Enthusiasmus!

Aber wenn wir "grün" sein wollen, muss alles aufs Trapez! Da darf es keine Tabu geben! Und ich bring nochmal die synthetischen Kraftstoffe ins Spiel! Zudem sollte man sich auch mal wieder der Atomenergie zuwenden. Hier geht die Entwicklung nämlich auch weiter. Die Kollegen von Cern oder Daisy sind nämlich nicht doof. Aber nicht wie bekannt mit Kernspaltung mit Uran, sondern vielleicht mit Kernfusion und Helium.

Danke, danke!

Puh, bei Kernfusion und Helium kann ich nicht mitreden. Das müssen andere beurteilen...

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 9. August 2019 um 16:42:39 Uhr:

Zitat:

@Daihen schrieb am 9. August 2019 um 16:12:42 Uhr:

Zudem eignet sich Wasserstoff auch als Energiespeicher.

Welchen Vorteil sollte das haben ggü. Akkus?

Vor allem kann das nicht ezentral im Keller passieren, was beim Smart Home Akku problemlos möglich ist. Siehe die Sonnen GmbH.

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 9. August 2019 um 16:42:39 Uhr:

Zitat:

@Daihen schrieb am 9. August 2019 um 16:12:42 Uhr:

Trotzdem bin ich immer noch der Meinung, dass derzeit alternative Kraftstoffe die beste Lösung ist. Man könnte sofort ca. 80% Co2 einsparen.

Warum und welche sollten das sein?

Du willst aber nicht alles Agrarland in Anbauflächen für Treibstoffe umwandeln?

1. Wo soll dann das Getreide, Obst und Gemüse für unsere Nahrung wachsen?

2. Zudem wären diese Kraftstoffe deutlich teurer als der Diesel heute, weil aufwändig zu produzieren.

3. Außerdem bleibt die Stickoxidproblematik auch bei diesen Treibstoffen erhalten. Also in diesem Punkt ix gewonnen.

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 9. August 2019 um 16:42:39 Uhr:

Zitat:

@Daihen schrieb am 9. August 2019 um 16:26:33 Uhr:

Eins habe ich noch vergessen zu erwähnen, sollte man aber nicht unbeachtet lassen. Bei Bränden sind die Akkus nicht mit Wasser löschbar, man braucht dazu ein spezielles Gel. Die Feuerwehren sind derzeit nicht darauf vorbereitet. Natürlich kann das kommen, aber wann und zu welchem Preis.

Na zum Glück sind Brände bei Elektroautos super selten. Wie viele gabs letztes Jahr? Drei.

Dem gegenüber stehen 15.000 Brände bei Verbrenner Fahrzeugen jedes Jahr.

Hallo Holgor,

da möchte ich nochmals kurz drauf eingehen, da du mich anscheinend missverstanden hast.

Bezgl. Wasserstoff als Energiespeicher meinte ich nicht die Autos, sondern überschüssige Energie von (z.B. Windkrafträdern) die in Wasserstoff gewandelt und gespeichert werden kann. Dies muss nicht zwingend für die Mobilität eingesetzt werden.

Bei dem Thema syntetische Kraftstoffe hast du - glaube ich - generell einen Denkfehler. Ich meinte nicht Biokraftstoffe aus Gemüse etc. sondern mittels elektrolyse oder photosynthese hergestellt Kraftstoffe. Das ist ein himmelweiter Unterschied!

Ergänzend: Stickoxide enstehen hier nicht, weil: 1) die Molekühlkette anders ist. 2) die Verbrennungstemperatur "kühler" ist und somit die Oxide nicht entstehen können.

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