Durchrostungsgarantie - ein schlechter Witz!

Mercedes E-Klasse W211

Dass DaimlerChrysler seit Jahren ein Rostproblem bei fast allen Modellreihen hat, ist ja allseits bekannt, aber wird von der Mehrheit der Gesellschaft ignoriert.

Um die treue Stammkundschaft nicht zu verprellen, gibt man seit dem Jahr 1999 auf alle Neufahrzeuge ein Garantie gegen Durchrostung von sage und schreibe 30 Jahren. Ich dachte: „Wau! Eine Wucht! Mercedes macht nun endlich was gegen das Dilemma. Da kann ich mir ja getrost wieder einmal eine neue E-Klasse zulegen, ohne ständig mit der Angst leben zu müssen, bei der nächsten Autowäsche eine weitere Roststelle zu entdecken.“

Aber weit gefehlt, denn die 211-er Baureihe ist –laut verschiedener Erfahrungsberichte hier im Forum- leider wieder betroffen.

Dies ist jedoch kein Problem, denkt der eingefleischte Mercedesfahrer, denn nun greift die 30-Jahre-Garantie.

Aber Vorsicht!! Ich habe nun von verschiedenen Mercedesmitarbeitern gehört, dass die Garantie lediglich bei Durchrostung „von innen nach außen“ in Anspruch genommen werden kann. Das heißt, das Auto müsste vom Fahrzeuginnenraum nach außen durchrosten. Sollte z.B. der Kotflügel von innen nach außen rosten, dann gilt die Garantie nicht. Ein Witz?!?

Meines Erachtens täte DaimlerChrysler gut daran, wieder hochwertiges Material zu verarbeiten und mit offenen Karten spielen - sprich, den Kunden aufzuklären - als so schizophrene, populistische und irrationale Garantieversprechungen zu verbreiten.

Ich wäre froh gewesen, wenn mein Mercedes wenigstens 10 Jahre ohne Durchrostung gehalten hätte, aber leider sind einige Teile schon nach 8,5 Jahren ohne mechanische Fremdeinwirkung durchgerostet. Traurig.

Für alle Mercedesfahrer hoffe ich, dass sie nicht ähnliche leidvolle Erfahrungen mit ihrem Glanzstück machen müssen wie ich.

Ciau
Wahrheit

49 Antworten

Super Beitrag zu dem Thema. Vor allem wegen der unmittelbar nachprüfbaren Quellen! Danke.

Zitat:

Original geschrieben von Mercer-Richie


Deine Fachreputation und die sachliche Richtigkeit des Artikel in "Bild der Wissenschaft" ist für mich unbestritten. Das ist nicht der Punkt.

Vielmehr ist jenseits des wissenschaftlichen Elfenbeinturms die böse Praxis mit ihren nüchternen Zahlen das Thema. Zuerst sollte man sagen, dass die durchschnittliche Leasingvertragsdauer knapp unter 3 Jahre ist.

Die Lebensdauer von Automobilen ist dagegen seit den 60er Jahren stark nach oben gegangen. Ein Auto wird heute im Schnitt 11,9 Jahre in Deutschland gefahren (kann man dieser Veröffentlichung des KBA entnehmen), 7,6 Jahre ist Stand Ende 2004 das durchschnittliche Alter eines in Deutschland zugelassenen Automobils. 1960 war es nur 3,7 Jahre und stieg bis 1995 auf 6,8 Jahre an.

Außerdem altert ein Auto solange es "lebt" - wie ein Mensch. Und zwar an allen Teilen. Rost ist der altersbedingte Schwund von Substanz, also Knochen- und Muskelmasse. Daran stirbt man aber nicht, sondern, wenn man vorzeitig stirbt, dann heutzutage meist an Aufgabe innerer Organe. Ist beim Auto auch so: wenn Motor und Getriebe bei einem älteren Auto hin sind, dann geht der Wagen zum Verwerter. Aber auch ohne vorzeitige Großschäden sieht man, dass Rost niemals ein Thema ist. Das belegt die aktuelle TÜV-Süd Statistik - die vier Hauptkategorien für Mängel sind Fahrwerk, Bremsen, Beleuchtung, Umwelt. Bei "Fahrwerk" ist keinesfalls Rost das Thema, sondern Ölverlust von Antrieb und Motor).

Fazit für mich: Jawoll, die Rostvorsorge kann klar optimiert werden. Aber wofür? Alle anderen Komponenten halten ja auch nicht länger, es sei denn, man investiert massiv in den Erhalt. Das nennt sich dann Liebhaberei oder Restauration und hat mit dem üblichen Fahrzeuggebrauch nichts zu tun.

Was meiner Meinung nach bei vielen Beiträgen in diesem Tread immer noch ungenügend zum Audruck gebracht wird, ist daß Rost in erster Linie ein wirschaftliches und kein technisches Problem für den Besitzer darstellt. Zumindest in den ersten 15 Jahren. Egal ob Erst-, Zweit- oder Drittbesitzer, ungeachtet der Haltedauer.
Ein Auto mit Rost an nichttragenden Teilen fährt sicher noch genauso wie eins ohne Rost, aber der Wertverlust, der sowohl für Leasingnehmer als auch für Privatkäufer gleich relevant ist, leidet erheblich darunter.
Und was interessiert schon den einzelnen Besitzer der volkswirtschaftliche Vorteil, wenn die Automobilbranche durch kürzere Auto-Lebenszeiten angekurbelt wird?

Früher gab es mal den Mythos "nur der erste Mercedes ist teurer als andere Autos, alle weiteren sind billiger "[weil der Wiederverkaufswert unvergleichlich höher ist]. Heut zu Tage gilt das mit Sicherheit nicht mehr und dies beweis auch die Tatsache, daß wir es heute mit 3 Premiumherstellern in D zu tun haben, deren Fahrzeuge auf ein und demselben Niveau stehen. Nicht zuletzt auch was den Wertverlust betrifft. Mercedes hebt sich hier bei weitem nicht mehr so ab wie noch in den 70ern und 80ern. Heute entscheidet vielmehr der Geschmack und rationales Handeln und nicht die Denkweise >ich "INVESTIERE" [Blind] in einen Mercedes, obwohl mir der BMW/Audi eigentlich besser gefällt<

Summa sumarum hat Ferrocen in sofern recht, daß es sich Mercedes schlichtweg nicht leisten darf, in Punkto Rostvorsorge auch nur die geringste Nachlässigkeit zu zeigen, wenn diese Firma ihren Mythos, die besten Autos der Welt zu bauen, nachhaltig aufrecht erhalten will.

Wenn ein verzinkter Golf IV es schafft, 15 Jahre gänzlich Rostfrei zu fahren, dann sollte dies für Mercedes der kleinste Maßstab darstellen! Alles andere belegt, wie kurzfristig Erfolgsorientiert das Management dieser Firma in der letzten Decade gearbeitet hat.

Zitat:

Original geschrieben von E-Klasse-Käufer


Alles andere belegt, wie kurzfristig Erfolgsorientiert das Management dieser Firma in der letzten Decade gearbeitet hat.

Das wollte ich in meinem letzten Beitrag ausdrücken.

Es wurden MC.Kinsey Berater, die kurz,-und mittelfristig riesige Summen in der Produktion eingespart haben, zu den absoluten Heilsbringern erkoren.

Meiner Meinung nach bekommt als nächstes VW die Folgen zu spüren.

Zitat:

Ein Auto mit Rost an nichttragenden Teilen fährt sicher noch genauso wie eins ohne Rost, aber der Wertverlust, der sowohl für Leasingnehmer als auch für Privatkäufer gleich relevant ist, leidet erheblich darunter.

Ist das deine Meinung oder kannst du das belegen? Lies doch einmal Grafik 52

hier.

Dort wird der Anteil u.a. von Schäden in Bezug zum Fahrzeugalter gesetzt. Rostschäden machen auch bei über 8 Jahre alten Autos mit 3% den geringsten Anteil aus. Rost ist also kein Thema.

Unsere interne Leasingliste mit den Kalkulationsparametern darf ich hier nicht zeigen, aber nur soviel: Bei einer Summe für Extras von maximal 25% vom Kaufpreis, wobei Klimaautomatik, Navi und Seitenairbags verpflichtend sind (und der Erfahrung nach die meisten Nutzer Automatik und Metalliklack zusätzlich wählen), ist der Index für Mercedes signifikant günstiger als für BMW und Audi. Der Focus hat eine ähnliche Statistik.

Dass allerdings insgesamt der Anteil des Wertverlusts an den Betriebskosten zugenommen hat, wundert niemanden angesichts der Zunahme wartungsarmer, sparsamer, aber im Kauf hochpreisiger Dieselfahrzeuge...

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von Mercer-Richie


Ist das deine Meinung oder kannst du das belegen? Lies doch einmal Grafik 52 hier. Dort wird der Anteil u.a. von Schäden in Bezug zum Fahrzeugalter gesetzt. Rostschäden machen auch bei über 8 Jahre alten Autos mit 3% den geringsten Anteil aus. Rost ist also kein Thema.

1) Die Tabelle ist nicht speziell auf Mercedes bezogen, sondern widerspiegelt die Gesamtheit aller Fahrzeuge.

2) nur instandgesetzte Rostschäden sind aufgeführt. Es fehlen diejenigen (behaupte Mehrzahl) die der Besitzer in Kauf nimmt, weil er weiß, daß die Instandsetzung teuer ist und es sich i.d.R. nicht lohnt.

Zitat:

Unsere interne Leasingliste mit den Kalkulationsparametern darf ich hier nicht zeigen, aber nur soviel: Bei einer Summe für Extras von maximal 25% vom Kaufpreis, wobei Klimaautomatik, Navi und Seitenairbags verpflichtend sind (und der Erfahrung nach die meisten Nutzer Automatik und Metalliklack zusätzlich wählen), ist der Index für Mercedes signifikant günstiger als für BMW und Audi. Der Focus hat eine ähnliche Statistik.

Glaube ich dir. Dies liegt allerdings nicht nur am mutmaßlichen geringeren Wertverlust von Mercedes. Teilweise werden die Leasingverträge mit Hinblick auf den Wettbewerb und die Marktsituation wesentlich günstiger gestaltet bzw. quersubventioniert, als dies auf Grundlage des Listenpreises zu kalkulieren wäre. Auf gut deutsch: Der Barzahler subventioniert die leasingnehmer.


Zitat:

Dass allerdings insgesamt der Anteil des Wertverlusts an den Betriebskosten zugenommen hat, wundert niemanden angesichts der Zunahme wartungsarmer, sparsamer, aber im Kauf hochpreisiger Dieselfahrzeuge...

D'accord. Aber auch hier wäre es interessant zu wissen, wie der Verlauf sich spezifisch für Mercedes darstellt.

Zitat:

Original geschrieben von Mercer-Richie


Der Focus hat eine ähnliche Statistik.

Kannst Du sagen von wann (aus welchem Jahr) diese Statistik ist?

Weiss jemand mehr zu der bei Mercedes praktizierten Galvanisierung im Tauchbad? Wie funktioniert das genau? Würde mich sehr interessieren.

Im Übrigen denke ich, dass wer ein hundert Prozent rostfreies Auto haben möchte, eben auch mehr investieren muss (in die Prävention).

Zitat:

Original geschrieben von E-Klasse-Käufer


Wenn ein verzinkter Golf IV es schafft, 15 Jahre gänzlich Rostfrei zu fahren, dann sollte dies für Mercedes der kleinste Maßstab darstellen! Alles andere belegt, wie kurzfristig Erfolgsorientiert das Management dieser Firma in der letzten Decade gearbeitet hat.

Das finde ich nun wirklich interessant! Ich dachter der Golf IV wird erst seit 10/97 gebaut!? Ich fahre übrigens selbst einen solchen (BJ 01) und kann berichten, dass trotz Vollverzinkung an der Fahrertür erste Rostansätze sichtbar sind. Natürlich durch mechanische Beanspruchung begünstigt, aber trotzdem, der Rost ist da.

Zitat:

Original geschrieben von Mercer-Richie


Fazit für mich: Jawoll, die Rostvorsorge kann klar optimiert werden. Aber wofür? Alle anderen Komponenten halten ja auch nicht länger, es sei denn, man investiert massiv in den Erhalt. Das nennt sich dann Liebhaberei oder Restauration und hat mit dem üblichen Fahrzeuggebrauch nichts zu tun.

Aus meiner bisherigen eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass die MB-Motoren und die wichtigsten Nebenaggregate durchaus für 400.000 km gut sind. Natürlich bei entsprechender Pflege, Liebhaberei ist dafür allerdings nicht erforderlich und bei den Alltagsautos, über die wir hier sprechen, sicher auch nicht zu erwarten.

Selbst wenn man nun relativ viel fährt dauert es etwa zehn Jahre, bis man auf eine solche Fahrleistung kommt. Und die Frage ist eben, ob es bei den aktuellen MB-Fzgen nicht schon deutlich vor Ablauf dieser zehn Jahre zu erheblichen (auch sicherheitsrelevanten) Rostschäden kommt. Beim W 210 ist genau das der Fall, was ja auch von niemandem bestritten wird. Und beim W 211 scheint es nach den (für mich nach wie vor glaubwürdigen) Ausführungen von ferrocen auch nicht ausgeschlossen. Der 211 roste dann eben nicht wie der 210 nach drei Jahren, sondern nach fünf.

Natürlich kann mir das relativ egal sein, wenn ich Leasingnehmer bin. Es ist aber unzweifelhaft, dass DC nicht allein vom Flotten- und Leasinggeschäft leben kann. Natürlich ist gerade die Marke MB auf die erhebliche Zahl privater Stammkunden angewiesen, die aber inzwischen immer mehr zu ehemaligen Stammkunden werden. Es handelt sich bei diesen eigentlich sehr wichtigen Kunden eben nicht um Großkonzern-Angestellte, die alle drei Jahre einen neuen Wagen zum günstigen All-Inclusive-Leasing abgreifen können. Sondern beispielsweise um Ärzte, Anwälte oder Beamte im höheren Dienst. Alles Leute, die ihr Auto i. d. R. selbst kaufen, bar bezahlen und dabei auch kein Problem damit haben, eine größere Summe dafür auf den Tisch zu legen. Und genau diesen Kunden ist es ganz und gar nicht egal, ob das eigene 50.000 € Auto nach wenigen Jahren rostet. Das Vertrauen ist dann ziemlich schnell weg, da man einfach keine Lust hat, sich vera... zu lassen.

Insgesamt scheint mir die Frage nach dem Rost sehr symptomatisch für die Probleme von DC zu sein: Es wird durch kurzfristige Einsparungen Vertrauen verspielt, dass man später in Jahren wieder mühsam wird aufbauen müssen. Würde man bei DC nicht noch vom legendären Ruf einiger Baureihen zehren (inbesondere BR 124, 126), sähe es heute schon wesentlich düsterer aus.

Wenn die Marke MB zukünftig allein vom Flotten-, Leasing- und Mietwagengeschäft leben soll, ist die beim W 211 gebotene Qualität sicher ausreichend - ich habe nur den Eindruck, dass diese Geschäfte allein nicht ausreichen werden.

Und daraus ergibt sich unproblematisch auch die Antwort auf die Frage von Mercer-Richie: "Warum mehr Rostschutz?" Nun, weil es eine Menge Kunden gibt, die aus guten Gründen nicht bereit sind, sich mit weniger zufrieden zu geben!

Gruß

@peter
schon klar daß der noch keine 15 Jahre läuft, aber von einer Vollverzinkung erwartet man heut zu tage schon 15 Jahre, oder du etwa nicht?
Dein Rost an der Tür fällt wohl auch nicht unter das, was man normalerweise als Durchrostung, verschuldet durch den Fahrzeughersteller, verstehen würde...?

Zitat:

Original geschrieben von h_foster


Wenn die Marke MB zukünftig allein vom Flotten-, Leasing- und Mietwagengeschäft leben soll, ist die beim W 211 gebotene Qualität sicher ausreichend - ich habe nur den Eindruck, dass diese Geschäfte allein nicht ausreichen werden.

Gruß

Und das ist genau der springende Punkt. Hinzu kommt noch daß sehr viele dieser Fahrzeuge irgendwann im Privatbesitz landen. Wenn es dann beim Zweit- oder Drittbesitzer rostet, war das vielleicht der letzte Mercedes den dieser sich gekauft hat. Das wiederum führt dazu, daß die Gebrauchtwagenpreise für Leasingrückläufer auf Alfa-Romeo-Niveau zusteuern, die Leasingraten unbezahlbar werden und die Zulassungszahlen den Bach runter gehen.

Aber nun will ich die Kirche mal wieder im Dorf lassen. 😉
Das alles ist natürlich übetrieben, aber einen Kern von Wahrheit darf man in einem Forum wie diesem schon mal überspitzt darstellen😉

Qh_foster

Zitat:

Original geschrieben von h_foster


.. Der 211 roste dann eben nicht wie der 210 nach drei Jahren, sondern nach fünf...

 

Das ist ja wohl eher eine Prophezeiung als eine Prognose, oder? Wie sollte man das heute schon abschätzen können? Ist mir schleierhaft.

@E-Klasse-Käufer:

Zitat:

Original geschrieben von E-Klasse-Käufer


Dein Rost an der Tür fällt wohl auch nicht unter das, was man normalerweise als Durchrostung, verschuldet durch den Fahrzeughersteller, verstehen würde...?

Gut, da wir also von Durchrostung sprechen scheint mir die von MercerRichie genannte Statistik doch ziemlich aussagekräftig. Nur 3 % der über 8 jährigen Autos mit reparaturbedürftigen Rostproblemen. Dazu zählen sicher auch Durchrostungen. Die bislang beschriebenen "Rostprobleme" beim W211 fallen wohl kaum in diese Kategorie und wurden auch nie (mit Photos) dokumentiert.

Nochmal @E-Klasse-Käufer:

Zitat:

Original geschrieben von E-Klasse-Käufer


Aber nun will ich die Kirche mal wieder im Dorf lassen. 😉
Das alles ist natürlich übetrieben, aber einen Kern von Wahrheit darf man in einem Forum wie diesem schon mal überspitzt darstellen😉

Da kann ich mich nur anschliessen!

@ peter_basel

Wie ich ja schon geschrieben hatte, ist das eine Einschätzung auf der Basis von ferrocens Erläuterungen. Ob Du das jetzt Prognose oder Prophezeiung nennst, ist eigentlich egal da es den Inhalt meines Beitrags nicht wirklich betrifft.

Ich bin von Mercer-Richies Feststellung ausgegangen, dass beim Rostschutz mehr gemacht werden könnte, dies aber nicht erforderlich sei. Diese Frage war Gegenstand meines Beitrages, nicht die Rost-Vorhersage auf 5, 6 oder auch 7 Jahre.

Gruß

Interessant ist doch, wie lange ein Fahrzeug durchschnittlich gefahren wird (ohne Nutzung im Nahen Osten etc). Würde z.B. ein 15 Jahre altes Fahrzeug im Jahre 2020 überhaupt noch gefahren werden, oder sind die gesetzlichen Vorgaben vielleicht (sicher) so, daß das Fahren dieses Fahrzeugs uninteressant (vielleicht zu teuer) ist. Dann wäre eine entsprechende Rostvorsorge ein sinnloser Resourcenverbrauch. Wie ist z.B. unter diesem Gesichtspunkt eine Vollverzinkung zu sehen ?

@ Tamino
Nö, da kann ich dir nicht zustimmen. Ein Rostführsorge macht immer Sinn, auch wenn ein Fahrzeug nach 15 Jahren technologisch und/oder technisch gesehen schrottreif ist.
Der Vorteil ist schlichtweg, daß mit gründlicher Rostvorsorge das Fahrzeug auch im hohen Alter noch ansehlich aussieht.

Oder anders gesagt: Wer würde deiner Theorie zustimmen, wenn Motor und Karosserie (TÜV) nach 15 Jahren den Geist aufgeben, das Auto also 15 Jahre ordentlich seinen Dienst getan hat, aber die letzten 8 Jahre mehr und mehr voller Rostflecken war? Ein perfektes Beispiel ist hier der W210.

Zitat:

...Resourcenverbrauch. Wie ist z.B. unter diesem Gesichtspunkt eine Vollverzinkung zu sehen ?

In einem anderen Beitrag schreibt Ferrocen, das er das Argument NICHT gelten lässt, der Resourcenverbrauch wäre zu hoch. Er hat allerdings gesagt, die Vollverzinkung schlägt sich durchaus (relativ gering) in den Kosten nieder. (Bitte berichtigen, falls ich falsch liege).

Zitat:

Würde man bei DC nicht noch vom legendären Ruf einiger Baureihen zehren (inbesondere BR 124, 126), sähe es heute schon wesentlich düsterer aus.

Genau da liegt der Hase begraben. Mercedes hat sich viele Jahrzehnte ein Image aufgebaut, das in relativ kurzer Zeit kaputtgemacht wird. Durch Rost.

Ich bin der Meinung: Andere Autofirmen haben viel Geld investiert in einen guten Korrosionsschutz. Die hatten eine Durststrecke. Mercedes hat gespart und hat dafür jetzt den ERHEBLICHEN Schaden. Im Endeffekt war nichts gespart. Ich möchte nicht wissen, wieviel Geld jedes Jahr durch Rostkulanz verloren geht. (A-Klasse teilweise, M-Klasse teilweise neue Rahmen am Anfang von der Produktion, 210er, S-Klasse, die V-Klasse, die C-Klasse alt und neu...). Vom Image das verloren ging... Die Firmen, die vor zehn Jahren viel Investiert haben, können sich jetzt zurücklehnen.

Ich bin sicher: Ein Golf IV ist bei ordentlicher Pflege auch in 15 Jahren rostfrei. Seht Euch doch nur alte Audi 80 an, mit Vollverzinkung. Sicher, wenn der Türrahmen immerwieder z. B. gegen die Garagenwand geschlagen wird, dann kann es auch da rosten. Aber: DAS ist doch nicht der Rede wert im Vergleich zu einem maladen Integralträger bei einem Auto, das dreieinhalb Jahre ist.

Ein Mercedes hat immer eine gewisse Würde, wenn er gepflegt ist. Auch ein 190 D von 1986. Sauber und ohne Spoilerwerk. Genau da haben doch meine Vorredner recht, wenn der 210er lauter Rostflecken hat, dann...hat er doch fast keine Berechtigung mehr einen Stern zu tragen. Ich habe schon Modellgepflegte 210er gesehen, da ging der Rost an der Türdichtung schon vorbei nach aussen. (E 320 T von ´99 mit 160 tkm, dunkelblaumetallic).

Egal, ob Rostvorsorge wirtschaftlich ist, oder nicht:
Solange jemand damit herumfährt, auch nach 20 Jahren, sieht es einfach peinlich aus - und schädigt das Ansehen der Marke- überall in der Welt !
Man denke nur an FIAT, denen hängt das negative Rost-Image nach Jahrzehnten... heute immer noch unterbewußt wie ein Klotz am Bein, - egal, wie gut die Autos heut sein mögen.
Und wenn in absehbarer Zeit Chinesen, Inder usw. bei uns Autos zu halben Preis verkaufen, und der Kunde sieht, daß ein MERCEDES auch nur eine (anfällige) Rostkiste ist...
was kauft er dann wohl ???
MERCEDES schaufelt sich h e u t e sein eigenes Grab!

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