Dummheit begangen?
Liebe Q5 community,
Ich habe mir hier in den USA vor 2 Monaten einen Q5 (2.0T) gekauft. Das Auto finde ich einfach nur großartig. Ich will es mit zurück nach Deutschland nehmen, nächsten Sommer ist es soweit.
In meiner Begeisterung für das neue Auto habe ich, nachdem ich es hatte, hier im Forum oft mitgelesen. Aber gerade deswegen schreibe ich nun meinen ersten Beitrag, weil ich eure Meinung oder euren Rat bräuchte.
Ich lebe seit sechs Jahren in New York. Wahrscheinlich bin ich deswegen ein wenig amerikanisiert. Ich habe jedenfalls, als ich meinen Q5 kaufte, „nur“ das Premium-Paket genommen (zusätzliche Extras wie das Panorama-Dach, Home Link und Bluetooth waren auch noch dabei). Die Xenon-Frontscheinwerfer fehlen leider. Xenon ist hier noch nicht so verbreitet wie in Deutschland, nicht wenige Amerikaner verzichten darauf, weil man die Xenons für Blender hält. Was auch wegen der amerikanischen Vorschriften der Fall ist, die für die Autolichter immer den gleichen Leuchtwinkel vorschreiben, diesen aber unabhängig von der jeweiligen Einbauhöhe setzen. Das heisst, man ist hier tatsächlich oft geblendet, vor allem von höheren Autos, von denen es hier sehr viele gibt. Zudem bauen hier die Leute oft selber irgendwelche „Aftermarket“ Xenons ein, die tatsächlich extrem blenden.
Ich muss dazu sagen, dass es in meinem Fall gar nicht nur die „Amerikanisierung“ war, sondern mein persönlicher Geschmack. Es ging nicht um die $2500 Aufpreis für die nächste Ausstattungsline (inklusive Xenons). Mir gefielen die Halogen-Schweinwerfer einfach besser. Blöderweise bin ich auch noch der Fehlinformation aufgesessen, dass man, wenn man ein US-Auto nach D importiert, grundsätzlich die Frontscheinwerfer wechseln muss.
Meine Sorge oder mein Problem ist aber nun, dass ich beim Mitlesen hier im Forum den Eindruck gewonnen habe, dass man einen Q5 ohne Xenon in D praktisch nicht mehr verkaufen kann. Ich will ihn auch nicht sofort verkaufen, sondern erst einmal ein paar Jahre fahren. Macht ja auch unglaublich Spaß!
Trotzdem wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr mir kurz eure Einschätzung sagen könntet: Ist es wirklich sehr wahrscheinlich, dass man ohne Xenons bei einem Wiederverkauf oder Drangeben bei einem Händler große oder gar unüberwindliche Schwierigkeiten haben wird? Sieht man einen Q5 ohne Xenons nur sehr selten auf deutschen Straßen?
Wie auch immer, ich wünsche euch allen gute Fahrt im Q5!
Viele Grüße aus New York (auch hier sieht man Audis immer öfter ...)
Peter
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Amen
@TE: Ok - die Q bewegt sich wohl wirklich im (separaten) Lexus, Acura, MB, BMW Markt. Dennoch glaube ich nicht, dass der Durchschnittamerkikaner nur ansatzweise begreift, welchen Technologievorsprung gegenüber den Detroitern er mit diesen Autos kauft. Und damit ist die Preisbildung auch entsprechend.Amen
Vielen Dank für diese Erklärungen. Ich bin, was die technischen Entwicklungen angeht, leider erst langsam am Aufholen, dank des Forums hier. Übrigens habe ich erst gestern bemerkt, dass die Xenon-Ausführung des Q5 mit dem 2.0 TSFI ohne Scheinwerferreinigung kommt (die gibt es erst ab der 3.2 FSI Vaiante. Da aber in D eine Scheinwerferanlage obligatorisch ist, wenn man Xenons hat, habe ich wohl aus dem Bauch heraus (weil mir eben die Halogen-Scheinwerfer besser gefielen) die richtige Entscheidung getroffen. Die amerikanischen Xenons des Q5 sehen auch etwas anders aus als die europäischen (gilt auch für die Halogenlichter) und haben angeblich auch etwas andere Spezifikationen. Womöglich wäre also sogar die amerikanische Xenon-Variante recht teuer gekommen, wegen des Umbaus in D.
Ich bin mir sicher, dass du recht hast in deiner Annahme, dass die meisten Amerikaner den technischen Vorsprung der deutschen Autos nur ansatzweise begreifen. Wobei man an meinem Beispiel ja sieht, dass das nicht nur auf Amerikaner zutrifft. 😉
Ich kann natürlich nur für das Amerika sprechen, das ich einigermaßen kenne, also die Stadt New York und das Umland, ein wenig auch Boston und Washington. Man sieht hier viele deutsche Autos, die meisten davon sind sicher geleast. Wie gesagt, Audi (holt hier sehr auf), BMW und MB sind nach wie vor die Luxusautos schlechthin (VW spielt hier eine seltsame Rolle: Teurer als die Japaner, aber keine „Premiummarke“, man kann diese Autos schwer einordnen, und deswegen sieht man sie wohl auch nicht so häufig. Außerdem hatten sie lange Jahre eine ganz schlechte Anfälligkeitsstatistik). Aber auch wenn viele Amerikaner die deutsche Technik nicht im Detail kannen: „German Engineering“ ist hier immer noch eine Auszeichnung, nicht nur bei den Autos. Man liebt auch die äußere Ästhetik dieser Autos. Als ich in meinem Neighborhood mit der neuen Kuh (so sagt ihr doch, oder?) ankam, war sie sofort umringt von Bewunderern und ich wurde mit Glückwünschen überhäuft. Und das, obwohl einige von den Gratulanten größere und teurere deutsche Autos fahren.
In meinen Augen gibt es nur eines, was die deutschen Premiumhersteller fürchten müssen (abgesehen von den etwas günstigeren Preisen bei Lexus, Acura oder Infiniti): Unzuverlässigkeit. Ein Amerikaner kontrolliert den Ölstand nicht. Schon gar nicht bei einem Premiumauto. Ein Amerikaner fährt nur dann zum Kundendienst, wenn ihn sein Auto per Symbol oder Warnung sehr deutlich darauf hinweist. Ein Amerikaner schaltet seine Automatik auf D und dann will er von seinem Auto mehr oder weniger luxuriös (ja nach Preis des Autos) gefahren werden. Ein Amerikaner glaubt auch in der Regel nicht an Schnäppchen. „Du bekommst das, was du bezahlt hast“, ist hier der Standardsatz. Das heißt, je teurer das Auto, desto luxuriöser, aber auch zuverlässiger muss es sein.
Zu den Preisen. Bitte nicht vergessen, dass hier alle Preise ohne Taxes sind. Das heißt, man muss zu allen ausgeschriebenen Preisen noch etwa 8% drauflegen, je nachdem, wo man wohnt. Außerdem spielt für einen Amerikaner der Umtauschkurs zum Euro ja keine Rolle, im Gegensatz zu mir. Für einen Amerikaner sind 40000 Dollar 40000 Dollar. Er rechnet nicht in Euro um wie wir. Der Hauptfaktor des Preises ist die (landesspezifische) Kaufkraft und nicht die Stärke der Währung (die spielt eine Rolle für den europäischen Hersteller, nicht direkt für den Kunden).
Keine Frage, die Preise sind dann dennoch (ausstattungsbereinigt) etwas günstiger als in D. Aber das liegt sicherlich auch daran, dass es in Europa keine ernstzunehmende Konkurrenz für die deutschen Luxusmarken gibt. Ich bin mir nicht sicher, ob das mit der Unkenntnis des Technologievorsprungs zu tun hat.
Gruß,
Peter
Sorry für den langen Post, soll nicht wieder vorkommen!
36 Antworten
Die Lackfarbe, Felgen, das große Navi und sicher auch die Xenons inkl. LED Leuchten (!) sind einige der ersten Dinge, auf die viele potentielle Q5 Käufer einen Schwerpunkt legen werden.
Zitat:
Original geschrieben von AKA-Mythos
Die Lackfarbe, Felgen, das große Navi und sicher auch die Xenons inkl. LED Leuchten (!) sind einige der ersten Dinge, auf die viele potentielle Q5 Käufer einen Schwerpunkt legen werden.
Hi,
man kann sicher nicht vom Stimmungsbild in Motor-Talk auf die Allgemeinheit schliessen.
Gefühlt würde ich sagen, dass über 1/3tel der Q5 ohne Xenon unterwegs ist.
Das mit den fehlenden Extras als Wiederverkaufsbremse halte ich für weit weniger dramatisch, als es oft dargestellt wird. Schlimmer sind da sicher sehr ungewöhnliche Farben.
bye
Hallo pjkl,
Erstmal willkommen im Forum und Gratulation zu der Ami-Quh. (also Qow?).
Ich denke das fehlende Xenon wird da nicht zu einem dramatischen Preisverfall führen, auch wenn ich bisher wenige Halogen-Qühe in D gesehen habe. Da sind MMI-Navi, Telefon/Bluetooth, Exterior und Interior, ggf. technische Helferlein (ACC und andere "Assists"😉 und vor allem der "Zustand" bei Verkauf entscheidender. Zumal Nachrüstung von Xenon ohne Scheinwerferreinigungsanlage eh nicht zulässig sein dürfte.
Wenn mich nicht alles täuscht, wollte NMQ5 auch seine "Qow" aus USA mitbringen, ggf. hat der noch ein paar Tipps.
MfG
Q555
Vielen Dank für die schnellen Antworten! Das ist ja toll hier!
Was ihr schreibt, beruhigt mich jetzt schon sehr. Wie gesagt, wenn man so lange weg war, verliert man zwangsläufig das Gespür für das eigene Land.
Ich muss auch sagen, dass es dieser Audi war, der mich richtiggehend Stolz auf mein Herkunftsland machte. Dieser Motor! Was für eine Ingenieursleistung! Das kann man wirklich oft erst ermessen, wenn man längere Zeit von deutscher Technik getrennt war.
Der Q5 wird hier übrigens "Kju five" ausgesprochen, und die Amis finden den extrem schick. Ist er ja auch.
Farben gibt es hier nicht so viele, ich glaube nur 6 oder 7. Ich hatte die Wahl zwischen weiß, silber und quartz. Ich habe mich für Quartz entschieden.
Navi habe ich leider nicht. Ansonsten aber sind die amerikanischen Modelle sehr umfangreich ausgestattet. Ganz toll finde ich diese 8-Gang Automatik. Ein Traum.
Danke noch einmal,
Peter
Wie ? Haben die amerikanischen ,,Kühe" schon die 8-Gang Automatik oder meinst du die 7 - Gang S-tronic ? 🙂
Zitat:
Original geschrieben von sasch85
Wie ? Haben die amerikanischen ,,Kühe" schon die 8-Gang Automatik oder meinst du die 7 - Gang S-tronic ? 🙂
Krass, die 2,0 TFSI haben tatsächlich schon 8-Gang tiptronic !
siehe: http://models.audiusa.com/q5/detailed-specifications?engine=1
Hier haben, meines Wissens nach, ab Modell 2011 alle Q5's 8-Gang "Tiptronic". So hat es mir auch der Audi-Händler gesagt. Siehe auch: http://www.motorauthority.com/blog/1045052_audi-a4-a5-and-q5-to-receive-eight-speed-auto-this-fall
Ist das in D anders?
Sorry, Doppelpost.
Hy Peter,
Ich denke nicht, dass das Fehlen von Xenon-Scheinwerfern nun ein absolutes k.o. Kriterium ist beim Wiederverkauf.
Sicherlich wird es in ein paar Jahren etwas schwieriger sein, gegenüber ähnlichen Q5`s MIT Xenon.
Viel mehr spielt hier die Kilometerleistung, Anzahl der Vorbesitzer, Vorschäden, o.ä. eine erheblich größere Rolle, als ob das Auto nun Xenon Scheinwerfer hat oder nicht. In Ö sieht man immer wieder Q5`s ohne Xenon rumfahren - das sind aber dann meist die "Sparversionen" die neben dem kleinen Motor und den Standard 17" Felgen auch sonst kaum Sonderausstattung an Bord haben.
Mach dir keine großen Sorgen, und freu`dich einfach nur über dein Auto. Und wenn es dann in ein paar Jahren ans Verkaufen geht wirst du schon keine allzugroßen Abschläge haben. Es ist eine relativ gute Wertbeständigkeit des Q5 zu erwarten.
Übrigens, die 8-Gang Automatik wird es im Q5 auch in USA wohl noch nicht geben - oder ? 😉
so long,
MAXQ5
@MAXQ5
Doch, schau in meinen Link 2 Threads weiter oben, und geh auf die Auswahl ,,Chassis" unten links siehst du dann die 8 Gänge aufgeführt, wobei der 8te Gang ganz unten ist !
Es steht ja auch dabei:
Transmission 2.0 TFSI® with eight-speed Tiptronic® transmission and quattro® all-wheel drive
@ pjkl
Das dürfte dann den Wertverfall der fehlenden Xenons wieder wett machen 😉 😁
Die Tatsache, dass der Wagen aus den USA importiert ist, wird den Wiederverkauf mehr beeinflussen. I.d.R. nachteilig, viellleicht findet sich ein Liebhaber, der gerade die Amivariante cool findet. Aber letzlich hast Du ja auch umgerechnet 10 - 15 T€ weniger bezahlt als er in D gekostet hätte. Leider müssen die deutschen Hersteller die state-of-the-art Technik ja gegen die Simpelautos Made/Engineered(!) in USA per Dumping auf den Markt drücken.
Amen
Ich denke auch nicht, dass Du wegen fehlender Xenons ein Wiederverkaufsproblem haben wirst. (Ich habe auch Halogen weil mir die Xenons nicht so gut gefallen.) Problematischer wird da wohl eher die 8-Gang Tiptronic, die zwar einen Gang mehr hat, aber eben keine Doppelkupplung. Aber Du hast Dir das Auto ja nicht zum verkaufen gekauft.
Viel Spass mit der 8-Gang Kiu!
Na ja, so ganz, glaube ich, stimmt das nicht. Die amerikanischen Autos tun sich hier sehr schwer gegen japanische und koreanische Autos (v. a. Honda und Toyota, aber auch Hyundai und Subaru). Und diese "normalen" Autos sind eigentlich keine direkte Konkurrenz für die deutschen Autos (außer eben Lexus oder Acura). Lexus und Acura sind hier die direkten Gegner für Audi, BMW und Mercedes. Und die japanischen Edelmarken sind tatsächlich immer extrem gut ausgestattet. Simpelautos sind das nicht.
Umtauschbereinigt sind die deutschen Autos natürlich hier wesentlich billiger als in D, das stimmt. Und ob ihrs glaubt oder nicht: Ich hatte auch deswegen ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Auf der anderen Seite hätte ich mein japanisches Auto (Honda CRV) hier verkaufen müssen vor dem Umzug. Und da hätte ich mehr Geld verloren (Transfer Dollars nach Europa und umgekehrt heißt immer wesentlich schlechtere Umtauschraten als der eigentliche Kurs vorgibt). Ich habe also meinen Honda drangegeben (der hier einen ausgezeichneten Ruf hat).
Übrigens ist einer der Gründe, warum sich Amerikaner oft "simple" Autos kaufen, der, dass die Straßen hier so schlecht sind, dass einfach nichts kaputt gehen darf. Das glaubt man als Deutscher wirklich erst, wenn man das vor Ort erlebt hat.
Zitat:
Original geschrieben von Amen
Die Tatsache, dass der Wagen aus den USA importiert ist, wird den Wiederverkauf mehr beeinflussen. I.d.R. nachteilig, viellleicht findet sich ein Liebhaber, der gerade die Amivariante cool findet. Aber letzlich hast Du ja auch umgerechnet 10 - 15 T€ weniger bezahlt als er in D gekostet hätte. Leider müssen die deutschen Hersteller die state-of-the-art Technik ja gegen die Simpelautos Made/Engineered(!) in USA per Dumping auf den Markt drücken.Amen
Zitat:
Original geschrieben von Monty M.
Ich denke auch nicht, dass Du wegen fehlender Xenons ein Wiederverkaufsproblem haben wirst. (Ich habe auch Halogen weil mir die Xenons nicht so gut gefallen.) Problematischer wird da wohl eher die 8-Gang Tiptronic, die zwar einen Gang mehr hat, aber eben keine Doppelkupplung. Aber Du hast Dir das Auto ja nicht zum verkaufen gekauft.Viel Spass mit der 8-Gang Kiu!
Da bin ich jetzt überfragt. Ich kann aber schon manuell kuppeln, wenn ich will. Ist das mit "Doppelkupplung" gemeint?