Drehmomentschlüssel richtig anziehen
Hallo,
ich habe vor wenigen Tagen erstmal meine Winterreifen selbst montiert, und mir dazu einen hochwertigen Drehmomentschlüssel gekauft. Mir ist klar, dass ich damit die Radschrauben bis zum ersten Klick, aber nicht weiter anziehen soll.
Jetzt ist mir aufgefallen: Zieht man die Radmuttern bis zu besagtem ersten Klick an, und hält den Druck aufrecht, dann lassen sich die Radmuttern noch ein kleines Stck weiterdrehen. Beim zweinen ansetzen wird dieses kleine Stück, das die Radmuttern quasi weiterrutschen schon kleiner, und nach vier bis fünf Anziehversuchen geht nach dem Klick quasi nichts mehr.
Frage: Habe ich die Muttern damit schon zu fest angezogen? Also was ist richtig: Einmal bis zum ersten Klick, und dann so lassen? Oder darf man ruhig mehrfach ansetzen (z.B. eine zweite oder dritte Runde ums Auto machen, um sicherzugehen, dass alle Schrauben sauber angezogen sind)? Mich wundert halt, dass nach dem ersten Klick des Drehmomentschlüssels noch nicht Schluss ist, und die Radmuttern sich noch etwas weiterdrehen lassen. Oder ist mein Drehmomentschlüssel Schrott?
Wie geht es richtig?
Beste Antwort im Thema
Immerhin kommen bisher keine Tipps wie zwei mal mit 60 Nm statt einmal 120 anzuziehen.
Spass bei Seite - wichtiger als ein oder zwei Klicks ist die Bürste, um die Radaufnahme sauber zu machen. Wenn da Dreck ist - den mit X Newtonmetern zu komprimieren macht gar keinen Sinn. Da steckt viel mehr "Fehler" als in einem billigen Schlüssel, der auch bei korrekter Bedienung sicherlich 5-10 Nm "daneben" liegen wird.
Was ich gar nicht mag - die Schlagschrauberfuzzis, die Schrauben erst mit 200 Nm anwummsen um dann alibimäßig einmal den "Klick" zu machen.
123 Antworten
.... geschmierte Gewinde bei Radbefestigungen kann ich bisher nicht...
Zur größeren Verformung der Felge/Schraube kommt dann hinzu:
zumindest wenn Schrauben verwendet werden und die bei einer Panne mit Sand o.ä. in Berührung kommen, ist das nicht so prickelnd.
Da "schmieren" immer unterschiedlich gehandhabt wird, wäre es bei Trommelbremsen teilweise nicht ausgeschlossen, dass dieser Schmierstoff irgendwo hin kommt, wo er nicht hin soll.
Wo ganz klar kein Schmierstoff hin gehört, ist die Auflagefläche von Felge und Nabe. Die darf (und sollte) nur gesäubert werden.
Bei meinem Winterauto (alter Jeep Grand Cherokee) gibt der Hersteller im Werkstatthandbuch zum Anzugsdrehmoment der Räder 110-150Nm vor, hab mich für 130Nm entschieden.
Man kann ja die erste Schraube dick fetten und mit 110Nm anziehen, die nächste nur ein bisschen und mit 120Nm,dann trocken mit 130Nm und so weiter. So ist für jeden Geschmack was dabei. 😁
Ich wusste doch, mein Wissen über den Radwechsel beim INSIGNIA neulich aufgefrischt zu haben, die S.235 der Bedienungsanleitung im Anhang.
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Mir ist das herzlich egal, was die Hersteller da so empfehlen.
Klein bissl Fett und Probleme beim Lösen rutschen in weite Ferne.
Habe meine Winteschlappen noch nicht aufgezogen, sodass ich beim Wechsel aufs Lösemoment achten kann.
damit man sieht wenn sich was löst.
https://www.germansell.de/.../LKW-Radmutter-Kappen-Stueck::1385.html
ob der Anpressdruck der Felge an die Nabe sich bereits (durch Setzung) verringert hat, zeigen die Dinger nicht an...
im Normalfall verträgt die Verbindung auch "schlampiges" arbeiten. Oder findet man häufig verlorene Räder im graben? 😁
Die Radschrauben werden gar nicht gefettet.
Hier ein BMW Dokument.
Das geht sogar soweit:
Bei Fettrückständen im Bereich der Radschraubenbohrung muss die Bremsscheibe ausgebaut und gereinigt werden.
https://www.newtis.info/.../4E2zA7N
Hatte selber nie ein Problem, dass da was festbackt.
Ich habe das bei mehreren Fahrzeugen gehabt, dass ich die Radbolzen abgerissen habe beim Lösen. Die Eigentümer hatten die anscheinend mit irgendeinem Zeugs eingeschmiert was nicht hitzebeständig war.
Nähmaschinenoel, Margarine - keine Ahnung.
Andererseits hatte ich schon Alufelgen an einer SZM, die mit den größten Hämmern nicht abgingen und erst bei einer 20to-Presse aufgaben. Die waren auf die Radnabe drauf oxidiert. Die Felgen waren danach natürlich Schrott. Seitdem nie wieder Alus auf NFZ. Sieht zwar schön aus und spart auch ein paar Kilos ein, das ist es aber nicht wert.
Zitat:
@Jaden2000 schrieb am 11. November 2019 um 21:20:49 Uhr:
Die Radschrauben werden gar nicht gefettet.
Hier ein BMW Dokument.
Das geht sogar soweit:
Bei Fettrückständen im Bereich der Radschraubenbohrung muss die Bremsscheibe ausgebaut und gereinigt werden.https://www.newtis.info/.../4E2zA7N
Hatte selber nie ein Problem, dass da was festbackt.
Das ist nicht bei allen Autos so! Beim Opel Meriva B z.B. steht folgendes in der Betriebsanleitung:
Zitat:
Die Radschrauben vor dem Eindrehen reinigen und den Konus jeder Radschraube leicht mit handelsüblichem Schmierfett behandeln.
Man beachte dabei: Hier und meistens ist dann aber NUR der Konus beschrieben, NICHT das Gewinde oder Konus UND Gewinde.
@kine050683 In dem Dokument von BMW steht auch drinnen. Nicht mit dem Schlagschrauber anziehen. Alles klar, ich wäre gern mal Mäuschen in der nächsten BMW Werkstatt jetzt zur aktuellen Reifenwechsel Saison. Was bei ATU, Reifendienst & Co. los ist.. eh klar oder!
Zitat:
@Jaden2000 schrieb am 11. November 2019 um 21:20:49 Uhr:
Die Radschrauben werden gar nicht gefettet.
Hier ein BMW Dokument.
Das geht sogar soweit:
Bei Fettrückständen im Bereich der Radschraubenbohrung muss die Bremsscheibe ausgebaut und gereinigt werden.https://www.newtis.info/.../4E2zA7N
Hatte selber nie ein Problem, dass da was festbackt.
Da steht aber auch das die Radmittenzentrierung leicht eingefettet werden soll .
Verallgemeinern lässt sich das Thema wohl kaum.
Wenn die Räder und Schrauben wartungsgemäss und regelmässig behandelt werden backt auch nichts an.