Drehmoment für Rädermontage ?

BMW

Welches Drehmoment soll man denn bei der Montage von zB Winterrädern verwenden? Ich hab nichts in der Anleitung gefunden. Danke!

Beste Antwort im Thema

jetzt aber nicht päpstlicher werden wie der papst 😁

- wenn man von 6/7 Reibungsverlust redet sollte man "losbrechmoment" und "Reibungsverlust" nicht auf einer stufe sehen.
- anziehen mit Schlagschrauber sollte in der regel lediglich dazu dienen, die räder anzulegen und das notwendige Drehmoment, danach über kreuz mit dem drehmomentschlüssel zu erzeugen. (ja ich weiß - wird nicht immer so gehandhabt)
auch eine vorschriftsmäßige Handhabung des drehmomentschlüssels ist vonnöten (grob ausgedrückt - das gewünschte Drehmoment muß aus der Bewegung erzeugt werden, immer wenn ich eine schraube beginne zu bewegen, íst zuerst das losberchmoment zu überwinden, welches ein vielfaches des reibwertes ist)

und nun zum wesentlichen:
radschrauben sichern sich gegen lösen nicht durch zu festes anziehen.
wer bewußt schon einmal eine felge angeschaut hat wird feststellen, daß die felge bei vorschriftsmäßiger Montage, im Bereich der radschrauben überhaupt nicht an der bremsscheibe anliegt.
dieser Bereich ist geringfügig ausgebuchtet, dadurch wird das Metall der felge vorgespannt und erreicht eine relativ hohe eigensicherung , welche die tolleranzen des anziehdrehmomentes noch weiter erhöhen.
eine zu stark angezogene radschraube presst die felge gegen die bremsscheibe und die zusätzliche radsicherung geht verloren.

die unterschiedlichen Drehmometvorgaben einzelner Hersteller,sind lediglich der unterschiedlichen materialwahl/ Legierung und materialstärke der felge geschuldet.

ich weiß - komplexes Thema und schwierig zu beschreiben.

*** ganz nebenbei - welche Werkstatt lässt ihren drehmomentschlüssel regelmäßig eichen 😁😁
was die meißten anzeigen, ist eher ein grober Schätzwert, als eine definierte drehmomentangabe.

**** bei anzug mit winkelgraden liegt auch ein drehmomentwert zugrunde - nur aufgrund dessen, daß lediglich ein geringer NM wert zugrunde liegt, können mit dieser Methode Fehlerquellen weiter minimiert werden - aber keinenfalls eliminiert werden.

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Also drückt eine korrekt mit 130 Nm angezogene 3er-Schraube
mit 1/7 = 18,57 N = 1,89 kg in die Alufelge ? Nur diese Zugkraft muß die M14-Schraube aushalten ?
Das gesamte Rad wird also mit 5 x 1,89 = 9,45 kg an die "Bremstrommel" gedrückt ?

Zitat:

@hansi2004 schrieb am 19. November 2014 um 23:30:12 Uhr:



Zitat:

@TePee schrieb am 19. November 2014 um 15:38:26 Uhr:


120-140 Nm hätte ich auch gesagt.

Tja, die meisten Reifenhändler knallen mit dem Schlagschrauber erst mal fest was nur geht. Danach hat der Drehmomentschlüssel nur noch Alibi-Funktion.

Wenn man selbst schraubt, dann braucht man teilweise einen 1m-Hebel, um den Radbolzen mit einem Riesenknall zu lösen. Sehr gesund für das Material und gar nicht zu denken wie aussichtslos mit Standard-Bordwerkzeug bei einer Panne.

Die Montage mit Schlagschraubern ist bei Alus unzulässig und verantwortungslos.

Das scheint die Werkstätten nicht großartig zu interessieren. Ich habe eigentlich noch so gut wie keine gesehen, die die Schrauben nicht mit Schlagschraubern reindreht.

Wenn man hier auf die kleinste Stufe stellen würde, dann ginge es ja noch, da der Radbolzen dann noch nicht so fest ist und man schön mit dem Drehmomentschlüssel entsprechend festziehen kann,

jetzt aber nicht päpstlicher werden wie der papst 😁

- wenn man von 6/7 Reibungsverlust redet sollte man "losbrechmoment" und "Reibungsverlust" nicht auf einer stufe sehen.
- anziehen mit Schlagschrauber sollte in der regel lediglich dazu dienen, die räder anzulegen und das notwendige Drehmoment, danach über kreuz mit dem drehmomentschlüssel zu erzeugen. (ja ich weiß - wird nicht immer so gehandhabt)
auch eine vorschriftsmäßige Handhabung des drehmomentschlüssels ist vonnöten (grob ausgedrückt - das gewünschte Drehmoment muß aus der Bewegung erzeugt werden, immer wenn ich eine schraube beginne zu bewegen, íst zuerst das losberchmoment zu überwinden, welches ein vielfaches des reibwertes ist)

und nun zum wesentlichen:
radschrauben sichern sich gegen lösen nicht durch zu festes anziehen.
wer bewußt schon einmal eine felge angeschaut hat wird feststellen, daß die felge bei vorschriftsmäßiger Montage, im Bereich der radschrauben überhaupt nicht an der bremsscheibe anliegt.
dieser Bereich ist geringfügig ausgebuchtet, dadurch wird das Metall der felge vorgespannt und erreicht eine relativ hohe eigensicherung , welche die tolleranzen des anziehdrehmomentes noch weiter erhöhen.
eine zu stark angezogene radschraube presst die felge gegen die bremsscheibe und die zusätzliche radsicherung geht verloren.

die unterschiedlichen Drehmometvorgaben einzelner Hersteller,sind lediglich der unterschiedlichen materialwahl/ Legierung und materialstärke der felge geschuldet.

ich weiß - komplexes Thema und schwierig zu beschreiben.

*** ganz nebenbei - welche Werkstatt lässt ihren drehmomentschlüssel regelmäßig eichen 😁😁
was die meißten anzeigen, ist eher ein grober Schätzwert, als eine definierte drehmomentangabe.

**** bei anzug mit winkelgraden liegt auch ein drehmomentwert zugrunde - nur aufgrund dessen, daß lediglich ein geringer NM wert zugrunde liegt, können mit dieser Methode Fehlerquellen weiter minimiert werden - aber keinenfalls eliminiert werden.

Genau. Das hab ich doch alles auch schon geschrieben... mit dem Satz "Hauptsache sie fallen nicht ab..." 🙂

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Das Rad sitzt ja eigentlich auf einem Flansch oder Absatz an der Scheibe. Dort wird es auch zentriert. Nur mit den Schrauben wäre zu viel Spiel und das Rad hätte immer Hochschlag. Die Schrauben mittlerweile fast überall fünf Stück brauchen da gar nicht fest wie blöd zu sein. Wenn die Felge eben (plan) an der Scheibe sitzt und das ist wichtig weil in diesem Bereich immer viel Schmutz ist reicht theoretisch viel weniger als 130-140Nm. Nun die Reifenschuster gucken nie ob sauber ode rostig. Den Rest erledigt Druck und auch an Dreck gepresst etwas schief hält dann das Rad.
Das erinnert mich an meinen RENAULT 14 damals, der hatte nur drei Radschrauben.. Gott sei Dank ist das heute vorbei.

Zitat:

@Rambello schrieb am 20. November 2014 um 09:07:47 Uhr:


Also drückt eine korrekt mit 130 Nm angezogene 3er-Schraube
mit 1/7 = 18,57 N = 1,89 kg in die Alufelge ? Nur diese Zugkraft muß die M14-Schraube aushalten ?
Das gesamte Rad wird also mit 5 x 1,89 = 9,45 kg an die "Bremstrommel" gedrückt ?

So kann man das leider nicht rechnen. Interessant finde ich das schon zu verstehen wie stark eine Schraube drückt. Da muss man die Steigung der Schraube berücksichtigen. Schlimmer noch 5Schrauben sind nicht 5x soviel Druck.

Guck mal da....

http://www.physikerboard.de/...uot%3Banpresskraftundquot%3B-errec.html

Es geht nicht nur um Anpressdruck. Es geht sehr viel um allgemeine Sicherheit durch menschliche Fehler, Schmutz und müdes Material. Technisch fährt man mit drei Schrauben sogut wie mit fünf. Die F1 fährt mit einer. Nur bei fünfen ist die Chance den Zustand eines losen Rades zu erreichen um einen riesen Multiplikator geringer.

Zitat:

@RalphM schrieb am 19. November 2014 um 19:51:11 Uhr:


Bei den "Radschrauben, diebstahlhemmend" für meinen F34 steht beim Drehmoment "140 +/- 10".

Nachtrag: es sind M14-Schrauben.

Zitat:

@Rambello schrieb am 20. November 2014 um 09:07:47 Uhr:


Also drückt eine korrekt mit 130 Nm angezogene 3er-Schraube
mit 1/7 = 18,57 N = 1,89 kg in die Alufelge ? Nur diese Zugkraft muß die M14-Schraube aushalten ?
Das gesamte Rad wird also mit 5 x 1,89 = 9,45 kg an die "Bremstrommel" gedrückt ?

Vollständig falsch!

Du hast das falsch verstanden - das kann man nicht 1:1 umrechnen.
Ich schrieb, dass nur rund 1/7 des aufgebrachten Drehmomentes in die Aufbringung der Spannkraft eingehen, nein, nicht dass das GLEICH ist!

Abgesehen davon, ist das was in jenen zitierten Physikseiten geschrieben wird hanebüchend falsch!
Da wird was von Arbeit aus einem Drehmoment. Oh Gott, wie schlecht waren die Jungs in Physik? Das kann die Katzenberger besser.

Puuh. Doch wieder schwieiger als gedacht. Ich tue mir das nicht mehr an.
Würde mich als Rentner Stunden kosten - die ich nicht habe 🙄

Aber interessant wäre es schon mal zu wissen, wie stark so eine (oder alle 5)
M14-Schraube mit 140 Nm angezogen, die Felge andrückt.

Also,

nehmen wir mal den Umfang (U) eines Gewindes Einfach mal dan äusseren Umfang und nicht den mittleren. Kleiner Fehler aber erstmal gehts hier um das Prinzip ...
U = pi * d

Dann brauchen wir den Keilwinkel aus Umfang und Steigung (S):
tan (alpha) = U / S

Ohne Berücksichtigung der Reibung kommen wir dann zu

sin (alpha) = Fd / Fs

mit Fd als UmfangsKraft durch das Drehmoment und Fs als Spannkraft.
sowie
Fd = M / (d/2)

Fs = 2 × M / (d * sin (alpha))
alpha = arctan (pi * d / S)

also
Fs = 2*M / (d * sin (arctan (pi*d/S))) beachten: Fs ohne Berücksichtigung der Reibung!

So, wer kann kann das bestätigen? Ich habe gerade keinen Stift und Zettel, musste das aus dem Kopf rekapitulieren. Bitte mal prüfen!

Die Kraft, die in die Reibung geht errechnet sich dann nach folgender Formel aus der Normalkraft Fn:
Fr = my * Fn
Fr = 2*my*M / (d * cos (arctan (pi*d/S)))

Fortsetzung folgt ...

Naja, wenn man zu spät in der Nacht nachdenkt, macht man leicht Fehler.
tan (alpha) = S/ U

Fr = 2*my*M / (d * cos (arctan (pi*d/S)))

Wofür steht "my" und "M"?

In den Formeln habe ich, glaube ich, was nicht richtig!
M = Drehmoment
my = Gleitreibungsfaktor

So, vergesst mal bitte meine Ergüsse. Die Materie ist bei den Schrauben doch komplizierter, als ich dachte.
Meine Formeln sind nicht passend - oder wenn dann nur bei einem Gewinde mit quadratischem Gewindegängen.

Aber es gibt ein paar sehr nette Seiten, wo man recht gute Formeln finden kann:
http://www.schweizer-fn.de/.../schraubenverbindung.php#ma

Hier sind klasse Formeln zu Anziehmomenten und Losdrehmomenten. Wenn ihr mit den Formeln rechnet, bitte ingenieurmäßig, also in Radiant! (360° entspr. 2*Pi = 6,283)

Die Radschrauben sind übrigens M14x1,25 - also 1,25mm Steigung, entspr. einem Winkel von ca. 16° bzw. 0,0284 rad.
Der Flankenwinkel des Gewindes beträgt 60° entspr. 1,047 rad

Die Reibwerte Stahl-Stahl sind my=0,12 (Gleitreibung) und
Stahl-Stahl (Haftreibung) my=0,15.
Stahl-Alu (Haftreibung) my=0,19

Alles klaro?
🙂

Dank der tollen www Referenz von UA2 (Lob, Lob Lob) hau ich mal ne Zahl raus.
Rad mit 140 Nm angezogen ist die erste Schraube 5.998kg ... Gewicht welche sie andrückt. Nun sind fünf Schrauben nicht fünf Mal soviel also FALSCH die Annahme dass fünf Schrauben gleich 5*5.998 sind und rechne deshalb minus ( meine) 50% . Aber das sind immer noch 14.999kg und dass so ein Rad mit 15 Tonnen gedrückt werden will um stabil zu sitzen auch beim Knall gegen den Bordstein bei 100km/h macht mir Sinn.
Ich glaub dass meine Zahl realistisch ist.

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