DPF zurücksetzen ohne professionelle Reinigung
Hallo Leute,
ich hab seit 2 Tagen eine Fehlermeldung im Bordcomputer wo drauf steht Antrieb Demnächst Prüfen, weiterfahren Möglich. Habe laut Diagnose System die Fehlermeldung Dieselpartikelfilter: maximale Laufstrecke des Partikelfilters überschritten. Jetzt ist meine Frage, da meine abgasgegendruck bei 15 mbar im Leerlauf und 28 bei 2000 umdrehungen habe, ob ich es zurücksetzen kann ohne es reinigen zu lassen. Die Werte liegen ja im guten bis sehr guten Bereich. Fahre auch seit 5 Jahren über die a8 zur Arbeit. Jetzt ist meine Frage ob ich manuell eine Regeneration führen soll damit die Rußmasse bis auf ca. 3 gramm runtergeht und anschließend die Dpf zurücksetzen kann damit die restlaufstrecke wieder um 200000 km steigt. V max 240kmh ist kein Problem mit dem Auto. Ist ein BMW f10 520d N47 184ps Bj. 10/2012.
Danke für jede Hilfe
43 Antworten
Liebes Forum,
hier wird so oft geschrieben: "wenn die Drücke passen" (bzw. Vergleichbares)...
Kann mal jemand mit Verweis auf eine verlässliche Quelle eine konkrete Angabe zu Drücken machen, die in Ordnung sind. Da wäre mir sehr geholfen - vielen Dank schon mal im Voraus!
...der Abgasgegendruck/Differenzdruck am DPF ist doch abhängig von Abgasdurchsatz und -temperatur.
Um verlässliche Werte festzulegen, müsste der jeweilige Betriebszustand (Momentanleistung) definiert werden.
Das wären dann Prüfstandswerte, die der Nutzer mangels Equipment nicht reproduzieren kann.
Irgendwelche Druckwerte, die man in der heimischen Garage ermittelt, zeigen nur eine Korrelation von Drehzahl und Schleppleistung des Motors im untersten Leistungsbereich.
Im Straßenbetrieb bleibt eine Druckverfolgung ohne jede Erkenntnis, weil man die momentane Leistung des Motors garnicht kennt.
BMW gibt nur den Grenzdruck (750mbar) an, der eine Regeneration auslöst - das wird der Druck bei max. Leistung sein...es steht aber irgendwo.
Ich glaube die Frage kann wie Max sagt niemand beantworten. Der Gegendruck ist eine furchtbar schlechte Referenz, nicht nur wie beschrieben wegen der fehlenden Leistung, sondern auch weil der Sensor ein unheimlich schlechtes Schätzeisen ist.
Ich denke hier muss man das Auto insgesamt betrachten....wir wurde die Laufleistung voll gemacht? Langstrecke oder eher doch eher mal durch die Stadt gefahren? Software Original? Turbolader ersetzt oder noch Original?
Ist das Auto in einem erhaltenswerten Zustand oder fährt man es einfach fertig?
Das Reinigen kostet zwischen 250 und 350Euro, es gibt Angebote für 600Euro mit Montage. Das ist deutlich günstiger als wenn der Turbo wegen nem zu sehr beladenen DPF hoch geht. Allerdings lohnen solche präventiven Aktionen halt nur wenn man insgesamt einen Plan hat was man mit dem Auto macht.
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Zitat:
@Matze_Lion schrieb am 27. Februar 2023 um 13:17:43 Uhr:
Der Drucksensor ist doch kein unheimlich schlechtes Schätzeisen.Wie kommst du darauf?
Wie kommst du drauf das er gut wäre?
Wir reden über eine Blechmembran, welche bei Nulldruck kalibriert und linear ausgelesen wird. Mir fehlen etwas die Argumente um über Genauigkeit zu reden, weil das ja gar nicht gedacht ist genau zu sein.
Welche Art von Drucksensor ist denn deiner Meinung nach Genau?Der OEM Drucksensor wird wohl eher für den Anwendungszweck eine ausreichende Genauigkeit haben.
...der automatische Signalvergleich aller Drucksensoren des Luftmassensystems nach Motorstillstand hat eine Toleranz von 60mbar - sonst gibt es einen Fehlereintrag.
Referenz ist dabei das Signal des Umgebungsdrucksensors im Motorsteuergerät.
Alle Sensoren müssen somit +/- Umgebungsdruck anzeigen, bzw. der DPF-Differenzdrucksensor (EUR6) also +/- "0".
Die Kennlinie des Abgasdrucksensors (EUR5) zeigt bei Umgebungsdruck (ca. 1.000mbar = 100kPa) eine Signalspannung von 2,6V, bei 160kPa = 1.600mbar sind es 3,7V, d.h. die max. Toleranz (60mbar) entspricht einem Zehntel der Spannungsdifferenz, also nur 0,11V.
Wenn die Sensoren so ungenau - und nicht kalibriert wären -, gäbe es dauernd Fehlereinträge.
Zitat:
@Matze_Lion schrieb am 27. Februar 2023 um 13:52:41 Uhr:
Welche Art von Drucksensor ist denn deiner Meinung nach Genau?
Leider sprengt diese Frage komplett den Rahmen hier. Alleine das wäre zu diskutieren:
https://blog.wika.de/.../?...Die einfache Antwort ist doch schon, dass der Sensor nur 5% Genauigkeit bei der Abweichung vom Nullpunkt hat. Und wie er bei mehr Druck arbeitet ist gar nicht definiert. Gibt ja Berichte im Netz die selbst bei Sensoren von BMW deutliche Abweichungen bei Abregeldrehzahl sehen wenn man die durchtauscht.
Zitat:
@Matze_Lion schrieb am 27. Februar 2023 um 13:52:41 Uhr:
Welche Art von Drucksensor ist denn deiner Meinung nach Genau?
Der OEM Drucksensor wird wohl eher für den Anwendungszweck eine ausreichende Genauigkeit haben.
Ja, absolut. Eigentlich bräuchte es ja nicht mal einen Sensor für den Anwendungszweck, sondern es würde ein simpler Druckschalter ausreichen. Der wäre mangels Diagnosefähigkeit aber gefährlich.
Wir reden hier aber über einen anderen Anwendungszweck als seinen eigentlichen Zweck. Für Rückschlüsse auf den DPF ist er schlicht zu ungenau.
Vielen Dank für die kompetenten Antworten! Wenn ich es also richtig sehe, gibt es nicht den EINEN Messwert, anhand dessen man sagen könnte, DPF kann noch weitergefahren werden (sprich Zurücksetzen ist mit gutem Gewissen machbar).
Das macht es natürlich ungemein schwieriger für Leute die einen Gebrauchten gekauft haben und nicht wissen was der/die Vorbesitzer damit "getrieben" haben...
Oder gibts doch noch irgendetwas, das man per digitalen Helfern auslesen könnte, wovon bisher nicht die Rede war?
Zitat:
@leohopper schrieb am 28. Februar 2023 um 09:41:21 Uhr:
Das macht es natürlich ungemein schwieriger für Leute die einen Gebrauchten gekauft haben und nicht wissen was der/die Vorbesitzer damit "getrieben" haben...
Das finde ich sehr schwer bei Euro 5 Autos und das obwohl ich behaupten würde schon einen Funken Ahnung von den Dieseln zu haben. Wir haben ja da bei BMW sogar noch den Luxus das nichts kaputt geht, sondern nur dreckig wird. Nimm da mal das VAG Problem mit der AGR....oder die Kühler die dir Alu Späne in die Zylinder werfen....
ABER: Wir sind hier im 5er Forum und wenn ich meine grob 20 Jahre in der Fahrzeugklasse an Erfahrung anschaue, dann ist das halt kein billiges Auto wenn ich es in nem guten Zustand halten will, da fällt halt ordentlich was an wenn das Auto auf die 200kkm geht.
Wenn ich einen 5er mit 150tkm+ wieder in Top Zustand bringen will, dann muss ich beim Diesel schlicht die ASB abbauen und erstmal rein schauen. Wenn es da dann entsprechend schlimm aussieht ist halt doch die Frage wie man davon ausgehen soll das der DPF in nem super Zustand ist. Beides dann zu reinigen....ist letztendlich im Bereich von Peanuts wenn ich sonst die Kosten anschaue.
Wenn ich diese Kosten scheue mach ich halt nichts....das Paket muss passen und ich muss gut damit leben können.
Zitat:
@Matze_Lion schrieb am 28. Februar 2023 um 10:06:03 Uhr:
Bei BMW geht nichts kaputt.Der war gut.
Man kann das schon in falsche Formen denken...aber ich glaube es ist klar was der Vergleich mit den VAG Katastrophen zu bedeuten hat und das sind doch echt Kleinigkeiten. In der Regel sauber machen, maximal mal nen neuen AGR Kühler...alles kein Drama.
Wie sieht es eigentlich mit Tüv aus, wenn der Fehler mit Dpf abgelegt ist zwecks der Restlaufstrecke? Ansonsten läuft alles wie gewohnt.
Km-Stand 253 tsd km.
Zitat:
@golf3jubi schrieb am 5. Februar 2024 um 15:05:28 Uhr:
Wie sieht es eigentlich mit Tüv aus, wenn der Fehler mit Dpf abgelegt ist zwecks der Restlaufstrecke? Ansonsten läuft alles wie gewohnt.Km-Stand 253 tsd km.
Nicht tüv relevant