Dieselpartikelfilterreinigung

Opel Astra J

Ich fahre demnächst das erste Mal mit einem Diesel. Wie ist das mit dem Dieselpartikelfilter!?
Lt. Anleitung: „Zur Aktivierung des Reinigungsvorgangs
weiterfahren und die Motordrehzahl
über 2000 Umdrehungen
pro Minute halten. Wenn nötig zurückschalten
.“
Aber im Stadtverkehr, wie soll man da immer über 2000 Umdrehung bleiben, bei Stau, etc. !?
und dazu kommt der Hinweis der Anleitung: „Achtung : Wenn der Reinigungsvorgang unterbrochen
wird, können schwere
Motorschäden hervorgerufen werden.
"
Und weiter in der Anleitung: "Je nach Motortyp schaltet sich bei der Reinigung des Diesel-Partikelfilters die Heckscheibenheizung automatisch
ein. Je nach Motortyp schaltet sich bei der Reinigung des Diesel-Partikelfilters die Heckscheibenheizung automatisch ein."

Warum eigentlich ??

Beste Antwort im Thema

Die DPF-Reinigung erfolgt mittels einer Erhöhung der Abgastemperatur durch sogenannte Zwischeneinspritzungen. Das heisst im Augenblick in dem das Diesel-/Luftgemisch "explodiert" wird noch einmal zugespritzt. Diese Verbrennung hat einen sehr schlechten Wirkungsgrad, erzeugt dadurch aber jede Menge "heisse Luft", die direkt in das Abgassystem geht.
Die Heckscheibenheizung erzeugt zusätzliche Last auf dem Motor und hilft dabei die Betriebstemperatur zu erhöhen und den Prozess zu unterstützen.

Grundsätzlich erfolgt die Reinigung bei einer aktuellen Motorsoftware auch bei Drehzahlen unter 2000 U/min, weil die Motordrehzahl etwas angehoben wird. Es dauert nur entsprechend länger. Der routinemäßige Reinigungsvorgang erfolgt dabei nahezu unmerklich, ohne optische Anzeigen. Man bemerkt höchstens einen etwas höheren Momentanverbrauch, höhere/unregelmäßige Leerlaufdrehzahl oder "verbrannte" Geruchentwicklung sowie bei einem Neuwagen möglicherweise auch leichte Rauchentwicklung durch verdampfendes Konservierungswachs. Beim abgestellten Fahrzeug kann man auch helle, knackende Geräusche aus dem Bereich der Auspuffanlage hören, wenn die Reinigung gerade lief.
Die routinemäßige Reinigung wird gestartet, wenn der Differenzdrucksensor eine gewisse Beladung des DPF mit Rußpartikeln feststellt (unterer Schwellwert). Wird diese zu oft abgebrochen, weil das Auto vor Beendigung abgestellt wird und die Beladung erreicht den oberen Schwellwert, wird die Warnlampe (siehe Anlage) angemacht, die dazu auffordert so lange zu fahren, bis sie wieder ausgeht. In diesem Fall empfiehlt sich eine Fahrt mit mehr als 2000 U/min, weil es dann einfach schneller geht. Wichtig ist es aber den Motor nicht abzustellen, bis die Lampe wieder ausgeht. Man kann auch eine Serviceregenerierung in der Werkstatt machen lassen. Wenn es aber häufig dazu kommt, dass die Warnlampe angeht, dann passt das Fahrprofil nicht zum Dieselmotor mit DPF. Es sind dann einfach zu kurze Fahrtstrecken mit zu häufigen Starts/Stopps des Motors (Das Start/Stop System berücksichtigt die Reinigungsprozesse und stoppt dann nicht, bevor die Frage aufkommt 😉 ) Dann wäre ein Benziner die bessere Wahl gewesen.

Mögliche Schäden durch nicht durchgeführte Reinigung sind Verdünnung des Motoröls durch nicht verbrannten Kraftstoff der Zwischeneinspritzungen und Haarrisse im vollbeladenen DPF durch die Temperaturerhöhung.
Beides macht aber nur Probleme, wenn man die Warnlampe chronisch ignoriert.

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Zitat:

Original geschrieben von netvoyager


..... mit hoher Drehzahl durch die Gegend fährt........, .
..... erhöht das nur den Russausstoß des Motors und sättigt den DPF noch mehr....

Sättigt sich der DPF durch hohe Drehzahl den noch schneller ??

Bei der DPF-Reinigung soll man doch mit hohen Drehzahl fahren !?

D.h., wenn man niedrigtourig fährt, sich der DPF nicht so oft reinigt ??

Zitat:

Original geschrieben von harald.tsc


Sättigt sich der DPF durch hohe Drehzahl den noch schneller ??

Ja natürlich. Es verbrennt mehr Diesel, also entsteht mehr Ruß.

Zitat:

Bei der DPF-Reinigung soll man doch mit hohen Drehzahl fahren !?

Dabei befindet sich der Motor im Reinigungsmodus. Es gibt Zwischeneinspritzungen, die die Abgastemperatur erhöhen und den Filter ausbrennen. Höhere Drehzahl hilft hier dabei die Abgastemperatur zu erhöhen.

Zitat:

D.h., wenn man niedrigtourig fährt, sich der DPF nicht so oft reinigt ??

Je weniger Ruß entsteht, desto weniger schnell sättigt sich der Filter, desto weniger oft ist der Differenzdruck im Abgassystem so hoch, dass eine Reinigung durchgeführt wird.

Zitat:

Original geschrieben von Lui1958


Meinen 1.7 l, 125 PS Astra, fahre ich ein Jahr.
Der Wagen selbst ist zwei Jahre alt.
Eine Partikelfiltereinigung von selbst hat mein Astra
nie gemacht. Als ich den FOH darauf angesprochen habe,
meinte er, ich hätte es wahrscheinlich nicht bemerkt.
Bei der letzten Inspektion im Dezember wurde die
Reinigung dann in der Werkstatt gemacht.
Letzten Montag zeigte BC eine Fehlermeldung an,
„Motorleistung wird reduziert“.
In der Werkstatt stellte sich jetzt heraus,
dass der Filter mehr als voll ist und sich nicht von selbst reinigt.
Es wurde eine neue verbesserte Software aufgespielt.
Na ja, ich bin mal gespannt.

Ich bin ca. 2000 km (auch längere Strecken) gefahren, seit der neuen Software.

Leider kann ich nicht festestellen, das es zu einer Partikelfilterreinigung gekommen ist.

Werde wohl wieder mal zum FOH fahren.

Hat jemand die gleichen Schwierigkeiten und woran kann es liegen?

Guten Morgen zusammen. Beim Neuen kann ich noch gar nichts sagen. Der Astra H CDTI hat jetzt knapp 100.000 runter. Ich bin davon ca. 96.000 gefahren und habe kein einziges Mal was von einer Reinigung gemerkt. Allerdings hat der auch keinen BC. Weder die Drehzahl ging merklich hoch, noch hat die Leistung nachgelassen.
Bin neugierig, wie es dann beim Sports Tourer wird. Der Dieselspezialist bei meinem Autohaus meinte, daß es an meinem Streckenprofil (kaum Autobahnanteil) liegt und er da unmerklich regenerieren kann.

Hallo Astra-Fans

Ich bin der Meinung, schon hin und wieder mitbekommen zu haben, wie der Dieselpartikelfilter (DPF) während der Fahrt gereinigt wurde. Einmal fiel mir auf, dass mein Astra bei einem harten Beschleunigsvorgang deutlich mehr qualmte als sonst. Etwa irritiert wiederholte  ich den Vorgang ca. 10 km später wieder und siehe da, alles war wieder normal. Auch lief der Wagen zu diesem Zeitpunkt etwas rauer.

Ein anderes Mal fiel es mir auf, als ich zu Hause ankam. Das ganze Auto knackte aus dem Bereich des Unterbodens deutlich und es roch "heiß". Und das obwohl ich vorher nicht sonderlich schnell gefahren war. An anderer Stelle hier im Forum wurde erwähnt, dass es teilweise nach verbranntem Gummi riecht, da beim Reinigen des DPF´s mit deutlich höheren Temperaturen verbrannt wird.

Eine Warnmeldung über einen verschmutzten DPF haben ich noch nie bekommen. Mein tägliches Fahrprofil begünstigt aber auch das regelmäßige, selbstständige Reinigen, da viele schnelle Streckenabschnitte dabei sind.

Einen schönen Sonntag wünscht

Astramagic

Nun auch noch meine Erfahrungen.

Mein Astra scheint eine Vorliebe dafür zu haben, den DPF kurz vor zu Hause zu regenerieren. Ich nicht. Deswegen fahre ich seit geraumer Zeit nur noch mit der Momentananzeige. Wenn regeniert wird, zeigt die Momentananzeige einen deutlich höheren Verbrauch an als üblich und geht nicht auf null zurück. Das wurde schon mehrfach beschrieben und ist bei meinem Astra nicht anders.

Die Renerierung scheint bei Autobahnfahrt und ruhiger Fahrweise alle 750 bis 800 km stattzufinden, nach einem Werkstattaufenthalt schon einmal eher. Eine Fahrt über Landstraßen, ständig auf und ab, beschleunigen, bremsen, Mitfahrer an Bord und so weiter verkürzt die Regenierungsintervalle offenbar deutlich.

Ich wünsche mir eine Anzeige für den Regenierungsvorgang. Sie würde vermeiden helfen, Regenierungen ungewollt abzubrechen. Auch könnte sie Hinweise geben auf eine "intensive" Fahrweise und mögliche Fehler.

Insgesamt halte ich die heutige Form der DPF-Regenierung für einen Anachronismus. Hat schon einmal jemand die Zusammensetzung der Abgase während der Regenierungsphause untersucht? Warum muß dafür Diesel verbrannt werden - nicht wenig, wie mir scheint? Auch wenn die jetzige Technik "alternativlos" ist, gibt es hoffentlich bald etwas besseres.

Im Winter, wenn die Heckscheibe beschlagen ist, merkt man leicht, wann die DPF-Reinigung aktiviert ist.
Als meine Heckscheibe leicht beschlagen war, sah ich, wie die Heckscheibenheizung die Scheibe abtaut, wobei die Lampe am Schalter nicht brennt.
Durch denn Momentverbrauch wusste ich dann, dass diese automatisch aktiviert wurde,
eben wegen der DPF Reinigung.

???
Was hat denn die DPF-Reinigung mit der Heckscheibenheizung zu schaffen?

Immer wenn eine Reinigung des Filters durchgeführt wird, schaltet sich die Heckscheibe an.

Bei meinem Vectra auch der Kühlerventilator.

Die Heckscheibenheizung wird zugeschaltet um die Motorlast zu erhöhen . Sie zieht viel Strom wodurch der Motor über die Lichtmaschine stärker belastet wird . Dadurch steigt auch die Temperatur was die DPF Reinigung unterstützt .

Das Freibrennprogramm läuft am schnellsten durch wenn man so bei 3000 Umdrehungen liegt . Da bei jeder Regeneration Diesel ins Motoröl gelangt ist es sinnvoll (wenn man das Freibrennen bemerkt...) die fahrt möglichst solange fortzusetzten bis er fertig ist . Stellt man den Motor vorher ab wird er nach kurzer Zeit erneuert Freibrennen was die Öllebensdauer weiter verkürzt .

Zitat:

Original geschrieben von v94


[..] Da bei jeder Regeneration Diesel ins Motoröl gelangt ist es sinnvoll (wenn man das Freibrennen bemerkt...) die fahrt möglichst solange fortzusetzten bis er fertig ist . Stellt man den Motor vorher ab wird er nach kurzer Zeit erneuert Freibrennen was die Öllebensdauer weiter verkürzt .

Woher hast Du denn diese Information? Und wodurch sollte das passieren?

Zitat:

Original geschrieben von Keschnarf


Woher hast Du denn diese Information? Und wodurch sollte das passieren?

Durch die Zwischeneinspritzung kann das passieren. Dabei wird genau dann wenn der im normalen Zyklus eingespritze Kraftstoff explodiert noch einmal eingespritzt. Dieser Kraftstoff verbrennt dann mit einem extrem schlechten Wirkungsgrad und oft unvollständig, erzeugt dabei aber genau die starke Hitze, die nötig ist um die Abgastemperatur zu erhöhen.

Wenn er unvollständig verbrennt, verbleibt er im Brennraum und kann das Motoröl verdünnen.

Zitat:

Original geschrieben von netvoyager



Zitat:

Original geschrieben von Keschnarf


Woher hast Du denn diese Information? Und wodurch sollte das passieren?
Durch die Zwischeneinspritzung kann das passieren. Dabei wird genau dann wenn der im normalen Zyklus eingespritze Kraftstoff explodiert noch einmal eingespritzt. Dieser Kraftstoff verbrennt dann mit einem extrem schlechten Wirkungsgrad und oft unvollständig, erzeugt dabei aber genau die starke Hitze, die nötig ist um die Abgastemperatur zu erhöhen.
Wenn er unvollständig verbrennt, verbleibt er im Brennraum und kann das Motoröl verdünnen.

Was heisst hier kann??? Ist es nun schlecht für das ÖL?

Es kommt immer dazu und je nachdem wie oft er Freibrennen muss ist es halt mehr oder weniger Diesel der da das Öl verdünnt...

Hier mal die Info dazu von Opel :

Wie wirkt sich die Regenration auf die Öllebensdauer aus?

Mit jeder Regenerierung bzw. jedem Regenerierungsversuch kommt es zwangsläufig zu einem Eintrag von Dieselkraftstoff in das Motoröl, wodurch die Öllebensdauer abnimmt. Beim Aufleuchten der „INSP“-Anzeige im Instrument ist das Motoröl erschöpft und muss gewechselt werden. Bei Nichtbeachtung drohen Motorschäden.

Okay, dann hab ich wohl eine völlig falsche Vorstellung vom Aufbau eines Verbrennungsmotors. Dachte bislang immer Motoröl und Brennkammer wären voneinander getrennt.
Mal schauen was das Netz so hergibt. 🙂

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