Dieselmotor und Kurzstrecken

Mir wurde gesagt, dass man sich keinen Diesel holen sollte, wenn man überwiegend Kurzstrecken fährt. Da wäre schnell der Partikelfilter zu.
Außerdem würde man erst Sprit sparen, wenn der Diesel warm ist.
Was Kurzstrecken sind, wurde aber nicht gesagt.
Ich fahre meist eine Strecke von etwa 10 km.
Frage(n):
Bis wann wird ein Diesel warm?
Sind die 10 km noch Kurzstrecke?

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Zitat:

@Captain_Hindsight schrieb am 20. Januar 2015 um 21:20:02 Uhr:


Mein 1.6-Liter Diesel wird jetzt bei 0 Grad Celsius ab 5 km Strecke so warm, dass die Heizung volle Leistung bringt.

Sehr unwahrscheinlich. Du wirst einen elektrischen Zuheizer für den Innenraum haben.

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Doch das stimmt, dein Vergleich ist nämlich völlig unpassend.
Ein 2.0l Saugdiesel ist nicht mit einem 2.0l Saugbenziner vergleichbar.
Für eine annähernd gleiche Leistung bräuchtest du beim Diesel eher 3l Hubraum.
Eben weil der Diesel mehr Luft benötigt als der Benziner.
Siehe z.B. Mercedes 300D W124 mit 113PS und 200E W124 mit 109PS.
Der 200D hatte nur 75PS.

Das Hubvolumen ist auch völlig uninteressant, zumal im Vergleich Benzin und Dieselmotor, diese arbeiten auf völlig unterschiedlichen Drehzahlen, demnach würde der Benziner deutlich mehr Luft durchpusten.
Dazu gehst du von wohl von der Luftdichte bei Normdruck und Normtemperatur aus. Dieser herrscht aber bei keinem der Motoren im Brennraum, vor allem nicht beim Benziner der über die Drosselklappe (oder auch Ventilsteuerung) die Luftmenge für die Zylinder begrenzt. (Schichtlader mal ausgenommen, die verhalten sich da eher wie Dieselmotoren)
Also sorry, deine Betrachtungen sind von vorne bis hinten voll von groben Fehlern.

Interessant ist immer die Leistungsabgabe, denn diese verändert sich nicht wenn wir von dem gleichen Fahrzeug ausgehen. Der braucht nicht auf einmal weniger Leistung für Tempo 50 oder Tempo 100 nur weil ein Diesel-Motor unter der Haube steckt.
Die Leistungsabgabe ist dagegen wieder sehr eng an die verbrannte Luftmenge gekoppelt.
Nicht umsonst gilt die Faustformel Leistung in PS * 0.8 = angesaugte Luftmenge in g/s.
Damit kann man die Funktionsfähigkeit von Luftmassenmessern an Benzinmotoren ganz einfach überprüfen.
Denn die Leistung entsteht durch Verbrennung von Kraftstoff, dabei wird hauptsächlich Kohlenstoff mit Sauerstoff in CO2 umgewandelt. Und bei der Bildung von CO2 wird immer gleich viel Energie frei, egal ob du dazu Diesel, Benzin, LPG, CNG oder Brennholz verwendest.
Da der Diesel nicht alles an Luft verbrennt, sondern im Gegenteil meist nur einen geringen Teil, muss er für die selbe Leistung, und damit die selbe Menge CO2 viel mehr Luft ansaugen.

@mgor:
Zitat:
"Diese 500ccm Volumen kannst du nur mit maximal 500ccm Luft füllen. Das ist beim Benziner und beim Diesel gleich. Diese Luft wiegt pro 500ccm 0,6465 Gramm."

So kannst du nicht rechnen; du kannst, wenn überhaupt, nur mit der Luftmasse rechnen, nicht mit dem Volumen.
Sonst wären Ventilüberschneidungen oder Turbolader witzlos 😉

mfg

In dieser Reihenfolge eigenen sich Autos für Kurzstrecke oder nicht:

- Voll elektrisch / Pug-In
- Hybrid
- CNG
- Benzin/LPG
- Diesel

Zitat:

@Cupkake schrieb am 17. April 2015 um 01:15:35 Uhr:


In dieser Reihenfolge eigenen sich Autos für Kurzstrecke oder nicht:

- Voll elektrisch / Pug-In
- Hybrid
- CNG
- Benzin/LPG
- Diesel

Ich würde da etwas spezifizieren:

- Elektrisch
- Erdgas / Autogas
- Diesel ohne DPF
- Hybrid
- Diesel mit DPF
- Benziner

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Na, dann auch vollständig.

- Brennstoffzelle
- Elektrisch
- Erdgas / Autogas
- Diesel ohne DPF
- Hybrid
- Diesel mit DPF
- Benziner

Wie bitte kommt man darauf, dass ein Diesel für die Kurzstrecke besser ist als ein Benziner.....

Zitat:

@Friesel schrieb am 17. April 2015 um 21:59:54 Uhr:


Wie bitte kommt man darauf, dass ein Diesel für die Kurzstrecke besser ist als ein Benziner.....

Vom Begriff "Ölverdünnung" (die es beim Dieselmotor ohne Partikelfilter nicht gibt) hast Du offenbar noch nichts gehört. Den Dieselmotor mit DPF (Motorölverdünnung bei Kurzstrecken möglich, sofern die Einspritzdüse zur Regeneration des Filters nicht im Abgasstrang sitzt, so wie z.B. bei Toyota) habe ich deswegen vor den Benziner gestellt, weil Dieselkraftstoff im Motoröl eines Dieselmotors ein weitaus geringeres Problem darstellt als Benzin im Motoröl eines Ottomotors.

"Nicht gibt" ist falsch, es gibt ihn, er ist jedoch nicht erheblich.
Diesel im Motoröl ist ein weitaus größeres Problem als Benzin, das liegt nicht am Diesel selbst, sondern an den bis zu 7% RME die enthalten sein dürfen. Diese führen zu einer Polymerisation im Öl, damit Verkokungen und Öl-Schlamm. RME verdampft erst bei ca. 130°C, das wirst du also nichtmehr los.

Ich sehe beim Diesel auch eher das Stromproblem auf lange Sicht. Wenn du einen recht frischen Winter hast musst du bei Kurzstrecke ab und zu mal nachladen oder eine längere Strecke fahren um die Batterie wieder zu laden.
Da ist ein Benziner deutlich pflegeleichter.
Im Moment fahre ich einen 2km Arbeitsweg, bisher keinerlei Probleme mit Öl-Verdünnung.
Wenns wärmer wird fahre ich aber mit dem Fahrrad 😉

Zitat:

@Destructor schrieb am 17. April 2015 um 22:28:36 Uhr:


"Nicht gibt" ist falsch, es gibt ihn, er ist jedoch nicht erheblich.
Diesel im Motoröl ist ein weitaus größeres Problem als Benzin, das liegt nicht am Diesel selbst, sondern an den bis zu 7% RME die enthalten sein dürfen. Diese führen zu einer Polymerisation im Öl, damit Verkokungen und Öl-Schlamm. RME verdampft erst bei ca. 130°C, das wirst du also nichtmehr los.

Die schwerer siedenden Bestandteile von Ottokraftstoff (also die klebrige, honigartige Pampe, welche als Abdampfrückstand übrig bleibt, wenn man ein Einmachglas voll Benzin verdampfen lässt) wird man auch nicht mehr los. Bei einem Dieselmotor ohne Filter hat man keine nennenswerte Ölverdünnung, dort ist das Problem eher die Erhöhung der Viskosität durch Eintrag von Kohlenstoff, das hat aber mit Kurzstrecken nichts zu tun.

Zitat:

@Destructor schrieb am 17. April 2015 um 22:28:36 Uhr:


Im Moment fahre ich einen 2km Arbeitsweg, bisher keinerlei Probleme mit Öl-Verdünnung.

Analysierst Du Dein Motoröl regelmäßig? Der Benzinanteil im Öl steigt linear mit der Anzahl an Kaltstarts an, das kann man fast regelmäßig in der MTZ lesen.

Zitat:

@bbbbbbbbbbbb schrieb am 17. April 2015 um 22:44:33 Uhr:



Zitat:

@Destructor schrieb am 17. April 2015 um 22:28:36 Uhr:


"Nicht gibt" ist falsch, es gibt ihn, er ist jedoch nicht erheblich.
Diesel im Motoröl ist ein weitaus größeres Problem als Benzin, das liegt nicht am Diesel selbst, sondern an den bis zu 7% RME die enthalten sein dürfen. Diese führen zu einer Polymerisation im Öl, damit Verkokungen und Öl-Schlamm. RME verdampft erst bei ca. 130°C, das wirst du also nichtmehr los.
Die schwerer siedenden Bestandteile von Ottokraftstoff (also die klebrige, honigartige Pampe, welche als Abdampfrückstand übrig bleibt, wenn man ein Einmachglas voll Benzin verdampfen lässt) wird man auch nicht mehr los. Bei einem Dieselmotor ohne Filter hat man keine nennenswerte Ölverdünnung, dort ist das Problem eher die Erhöhung der Viskosität durch Eintrag von Kohlenstoff, das hat aber mit Kurzstrecken nichts zu tun.

Zitat:

@bbbbbbbbbbbb schrieb am 17. April 2015 um 22:44:33 Uhr:



Zitat:

@Destructor schrieb am 17. April 2015 um 22:28:36 Uhr:


Im Moment fahre ich einen 2km Arbeitsweg, bisher keinerlei Probleme mit Öl-Verdünnung.
Analysierst Du Dein Motoröl regelmäßig? Der Benzinanteil im Öl steigt linear mit der Anzahl an Kaltstarts an, das kann man fast regelmäßig in der MTZ lesen.

...... oder am Einfüllstutzen schnuppern.

Aber vielleicht ist das mit xW-50-Öl etwas besser kompensierbar.

Naja, beim Diesel spricht man auch nicht von Öl-Verdünnung. Das Gegenteil ist der Fall.
Hier ein Biespiel wie das Öl eines Diesels nach 80.000km aussehen kann:
https://www.youtube.com/watch?v=xvcScMq2SGw
Klar ist ein krasser Fall und in dem Ausmaß im Alltag nicht zu erwarten, es zeigt aber schön was Biodiesel (der auch in fast jedem verkauften Diesel enthalten ist) mit dem Öl anstellt.

Zitat:

Analysierst Du Dein Motoröl regelmäßig? Der Benzinanteil im Öl steigt linear mit der Anzahl an Kaltstarts an, das kann man fast regelmäßig in der MTZ lesen.

Benzin verdampft ruckzuck wieder sobald der Motor warm ist.

Eine nennenswerte Öl-Verdünnung kommt meist nur Zustande wenn der Motor aufgrund eines defekten Thermostats keine Betriebstemperatur mehr erreicht oder wegen eines defekten Temperatursensors dauerhaft viel zu fett läuft.

Zitat:

@Destructor schrieb am 17. April 2015 um 23:06:05 Uhr:


Naja, beim Diesel spricht man auch nicht von Öl-Verdünnung. Das Gegenteil ist der Fall.
Hier ein Biespiel wie das Öl eines Diesels nach 80.000km aussehen kann:
https://www.youtube.com/watch?v=xvcScMq2SGw
Klar ist ein krasser Fall und in dem Ausmaß im Alltag nicht zu erwarten, es zeigt aber schön was Biodiesel (der auch in fast jedem verkauften Diesel enthalten ist) mit dem Öl anstellt.

...............................

Das Video habe ich schon vor ca. 10 Jahren gesehen.

Und ob die Ölfüllung 20W-50 bis zum Dreh auch schon so alt war? 😁.

Zitat:

@Holger-TDI schrieb am 17. April 2015 um 20:15:44 Uhr:


Na, dann auch vollständig.

- Brennstoffzelle
- Elektrisch
- Erdgas / Autogas
- Diesel ohne DPF
- Hybrid
- Diesel mit DPF
- Benziner

Die Brennstoffzelle ist auch ein elektrischer Antrieb. Nur das die Energie aus Wasserstoff in der Brennstoffzelle erzeugt wird, anstatt diese von Akkus zu beziehen.

Davon mal abgesehen haben die Brenstoffzellenautos auch Akkus um die Energie zu puffern!

Stimmt schon so.

- Alle Arten von rein-elektrisch / Pug-In (Verbrennungstmor nicht vorhanden, bei PlugIn wird er nicht gestartet)
- Hybrid (fährt elektrisch los, meist 2-3 km rein-elektrisch)
- CNG (Motor wird schnell warm, da kein kühlender flüssiger Kraftstoff.
Kein Kraftstoffeintrag im Öl, da Kraftstoff gasförmig. Startet sofort auf CNG. Braucht kein Startbenzin)
- Benzin/ Flüssiggas (Mögliche Ölverdünnung durch Kraftstoffeintrag, LPG ist auch ein flüssiger Kraftstoff)
- Diesel (braucht lange um auf Temperatur zu kommen, schlechte Abgaswerte bei Kaltstart, auch hier Wasser- oder Kraftstoffeintrag im Öl möglich)

Bei LPG/CNG Motoren ist Wassereintrag im Öl eher eher unwahrscheinlich, da die Temperaturen wesentlich höher liegen, das Motoröl wird schnell warm und das Kondenswasser kann verdunsten.

Während der Warmlaufphase enstehen 75% des Motorverschleiß.
Quelle: http://www.castrol.com/.../castrol-magnatec.html

Zitat:

@Destructor schrieb am 17. April 2015 um 23:06:05 Uhr:


Benzin verdampft ruckzuck wieder sobald der Motor warm ist.

Erstens verdampft es nicht "ruckzuck", und zweitens verdampfen nur die leichtsiedenden Bestandteile, die schwereren bleiben dauerhaft im Öl.

Und wie ist das mit dem Wasser?

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