Dieseleinspritzpumpe nach längerer Standzeit defekt/verharzt?
Wir versuchen gerade einen alten Dieselmotor von Mercedes in Betrieb zu nehmen. Leider ohne Erfolg, er will einfach nicht anspringen. Die Dieseleinspritzpumpe fördert einfach kein Diesel. Es handelt sich um den (ur-)alten Vorkammer-Saug-Diesel OM604 mit vier Zylindern und 95 PS aus einer C-Klasse vom Typ W202 aus dem Baujahr 1995. Das Empfängerfahrzeug ist eine E-Klasse vom Typ W210 Baujahr 1996. Der Motor war in beiden Modellreihen völlig baugleich.
Vor drei Jahren wurde der Motor komplett mit allen Nebenaggregaten inkl. der Einspritzanlage ausgebaut. Zum damaligen Zeitpunkt lief der Motor völlig unauffällig rund und zeigte keinerlei Auffälligkeiten auch aufgrund der geringen Laufleistung von 160 tKM.
Nach Aussage eines hinzugezogenen Bosch Dienst würde die Einspritzpumpe (elektronisch geregelte Verteilereinspritzpumpe von Lucas ER0046) zwar Druck aufbauen aber nicht fördern, da die Mechanik (Magnetventile usw.) verrottet bzw. verharzt wären. Die ausgelesenen Parameter wären alle unplausibel und außerhalb der Toleranzen und ein Instandsetzungsversuch sei technisch sinnlos. Die Erklärung für die ganze Misere sei natürlich der Biodieselanteil im Diesel, der hygroskopisch sei, also Wasser zieht und zur Verrottung/Verharzung bis hin zur Verrostung führen würde.
Diese generelle Problematik ist mir auch bekannt und ich will die Aussagen des Kfz-Meisters von Bosch nicht gänzlich in Frage stellen aber sie ist vielleicht doch etwas voreilig getroffen. Nur eine ausgebaute auf dem Arbeitstisch zerlegte Pumpe läßt eine genaue Ursachenforschung zu. Dennoch viele andere Diesel springen nach Jahren problemlos wieder an und laufen dann ohne jede Auffälligkeit.
Der Aufwand und die Kosten für einen Reparaturversuch sind in Anbetracht des schon sehr alten Fahrzeugs nicht mehr vertretbar. Auch der Kauf und Einbau einer anderen gebrauchten ESP ist ebenso vom Aufwand, Kosten und Risiken nicht sinnvoll. Es wäre halt der letzte Versuch einem mittellosen Rentner auf dem Lande die Mobilität und seinen alten Mercedes, an dem der nette Mann so hängt, zu erhalten.
Nun meine Frage: Wer hat, vielleicht aus der Vergangenheit, konkrete Erfahrungen mit dieser speziellen Problematik der Verharzung durch lange Standzeiten?
Beste Antwort im Thema
Ja die Situation ist etwas verfahren. Aber ich muß leben, mit dem was ich vorfinde leben und wenn nötig irgendwie improvisieren.
Da steht ein sehr gepflegter W210'er mit schöner Ausstattung und ohne jeden Rost vor mir. Weil die Kurbelwelle brach und die ESP extrem leckte, wurde die Entscheidung getroffen einen ganzen Motor zu tauschen. Der benachbarte Autoverwerter hat einen Motor mit 130.000 Kilometern locker gemacht und verschenkt, nachdem er die Lebensgeschichte des alten Mannes erfuhr. Die örtliche Dorfwerkstatt schenke ihm den Einbau, da sie seine Situation kennt, auch im Hinblick auf seine Finanzen.
Aus Respekt vor der gesamten Lebensleistung, der bedingungslosen Hilfsbereitschaft des Mannes gegenüber Notleidenden und Hilfesuchenden und dem Wissen um die privaten Tiefschläge, die er erleben mußte, kann ich die Situation beim derzeitigen Status Quo nicht auf sich beruhen lassen. Gleichgültigkeit und schnell aufgeben gehört nicht zu meinen Stärken.
Wahrscheinlich ist nur die Wegfahrsperre der Übeltäter, aber an diesem Punkt komme ich einfach nicht weiter.
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17 Antworten
Erstmal Respekt für deinen Einsatz. Leider kann ich dir nicht weiter helfen, diese Diesel kenne nicht.
Mein Ansatz bei baugleichen Motoren wäre nach und nach die elektronischen Anbauteile mit denen des alten zu wechseln, also KWS, Pumpensteuerung, NWS,.... denn die Komponenten sind ja alle verheiratet. Wäre ja so, als wenn dir einfach jemand deine Frau austauscht ;)
Bau den Sch..... Spiegel ein!
Ja, der Spiegel muß wieder rein. In den kommenden Tagen wird es erledigt sein.