Diesel Skandal am Endverbraucher, Wieso?
Hallo. Ich möchte jetzt mal Fragen, was VW und Co. abgezogen hat ist mir klar. Die Abgaswerte so manipuliert dass Ihr Motor sauberer rüberkommt und die Wert nach unten treibt.
ABER! Was ich nicht verstehe, warum ärgert es uns Kunden so? Wenn ich ein Diesel Euro6 gekauft habe, dann bleibt der doch auch Euro6 wegen den "kommenden" Fahrverbote in den Städten.
Oder ärgern wir uns alle weil die dann nun alle zurückgestuft werden auf Euro5 oder Euro4? Weil nun die wahren Abgaswerte bekannt sind.......das würde mir einen Sinn ergeben warum der Ärger so gross ist.
Also worauf ich hinausmöchte, die Diesel Fahrverbote wären so und so gekommen, aber wenn ich doch ein Euro6 habe (trotz Abgasfälschung) darf ich doch wieder rein fahren. Da kann es mir doch egal sein wieviel der Diesel ausspuckt.
Also bitte, klärt mich auf.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@derbeste44 schrieb am 6. Oktober 2018 um 23:41:51 Uhr:
...In dieser Woche bin ich einmal quer durch Deutschland gefahren, so wenige E-Tankenstellen und noch nicht einmal alle Betriebsbereit.
...
Noch fragen?Dann glaube ich schon eher an den Wasserstoff.
Ja eine.
Wie viele betriebsbereite Wasserstoff-Tankstellen hast du gesehen?
Ich glaube an das Pferd.
😮
116 Antworten
Hi,
das ist eindeutig falsch. Gerade für die Einführung von Euro 5 mit strengeren Grenzwerten wurde die Harnstoffeinspritzung (AdBlue) entwickelt, die Hersteller haben sich aber entschlossen diese nicht einzusetzen oder falls doch verbaut so sparsam einzusetzen das sie im Alltag kaum Wirkung hat.
AdBlue hätte ab Euro 5 für alle Diesel eingesetzt werden müssen im Dauerbetrieb. Das ist genau das was heute für die neue Euro 6d gemacht wird und siehe da die Fahrzeuge halten auch im Alltagsbetrieb die Grenzwerte halbwegs ein.
Bosch hat kürzlich ja damit geprahlt das auch die hälfte der Aktuellen Grenzwerte machbar ist, ebenfalls nur mit einer nochmals leicht optimierten Harnstoffeinspritzung.
Im LKW Bereich wird AdBlue schon länger eingesetzt und zwar auch im Alltag da die Regelungen da strenger sind. Mit dem Ergebnis das ein 40t Euro 6 LKW in den letzten Jahren weniger Stickoxide ausgestoßen hat als ein PKW.
Die Hersteller (alle) haben sich bewusst dafür entschieden die das die Abgase im Alltag um ein vielfaches höher sind als auf dem Prüfstand obwohl es technisch Problemlos anders gegangen wäre. Die Kosten für die Abgasanlage wären nur etwas höher gewesen und die Kunden hätten sich daran gewöhnen müssen regelmäßig AdBlue Nachzufüllen.
Gruß Tobias
Zitat:
@Bloedbaer schrieb am 1. Oktober 2018 um 07:40:58 Uhr:
...
Seit jeher werden die Normen für Schadstoffausstoß am Schreibtisch gemacht, ohne sich darum zu kümmern ob die Umsetzung in der vorgegebenen Zeit mit dem vorhandenen Stand der Technik zu einem vertretbaren Aufwand möglich war. Spätestens mit der Euro 5 Norm war man an einen Punkt gelangt, wo die Autoindustrie die Vorgaben nicht mehr so einfach erfüllen konnte. Der Verbraucher macht zwar mit bei der Forderung nach sauberen Abgasen, aber es darf nicht viel mehr Kosten und vor allem darf der Verbrauch und die Leistung nicht nennenswert schlechter werden.Nun stellt sich die Frage was da passiert ist. Man sagt der Autolobby ja erheblichen Einfluss nach. Daher müsste es dieser wohl möglich gewesen sein, unrealistische Gesetzesvorgaben zu verhindern. Aber vielleicht reicht die Macht der Autokonzerne - zumindest auf europäischer Ebene - doch nicht so weit?
...
Man hat naiver Weise in grenzenloser Selbstüberschätzung nicht im Traum daran gedacht, dass einem irgendeiner ans Bein pinkelt und einfach frech mit einem mobilen Messgerät den realen Schadstoffausstoß überprüft. Die offiziellen Stellen konnte man in dieser Hinsicht ja jahrelang erfolgreich davon abhalten.
Der Gesetzgeber hat einen Standard definiert und Grenzwerte festgelegt. Dazu hat er Messverfahren unter Laborbedingungen entwickelt und diverse Schlupflöcher gelassen um Motoren bzw. die Teile der Abgasreinigung zu schützen und dafür zu sorgen, dass diese auch langfristig funktionieren.
Das Thema Motorschutz und Ausnahmen ist von den Herstellern sehr weit ausgelegt worden um Geld zu sparen und der Gesetzgeber hat lange Zeit die Augen und Ohren verschlossen weil man das Thema nicht angehen wollten.
Dann kamen VW und einige andere Hersteller (vor allem aber VW) und haben auch noch dreist betrogen.
Das hat die Hysterie um NOX Schadstoffe so weit angeheizt, dass nun die vom Gesetzgeber in der Vergangenheit verabschiedeten Standards plötzlich nicht mehr gelten sollen. Die Zeche bezahlt der Wähler dem wieder einmal mit Anlauf in den Allerwertesten getreten wird.
Wenn ich mir ein Fahrzeug kaufe das zum Kaufzeitpunkt die geltenden Abgasbestimmungen einhält, dann erwarte ich dass ich diese nicht unbedeutende Investition für einen gewissen Zeitraum nutzen kann. Heuzutage wird ein 4 oder 5 Jahre altes Fahrzeug als "schmutziger Diesel" bezeichnet der als "Stinker" möglichst schnell von der Straße muss.
Dabei wird es dann als Erfolg verkauft, wenn die Hersteller, die alle Lücken genutzt haben die der Gesetzgeber aufgemacht hat oder sogar noch dreist betrogen haben, dem Kunden 5000 Euro nachlässt wenn er sich ein neues Fahrzeug kauft und den jungen Gebrauchten abgibt. Dieser wird dann ins Ausland verschifft wo er dann noch jahrelang entsprechend seiner Bestimmung eingesetzt werden wird. Nur nicht mehr von denen, die viel Geld dafür ausgegeben haben.
Gegenfrage:
Was hat der Dieselskandal um die Manipulation von VW anno 2015 mit den angekündigten Fahrverboten zu tun?
Antwort: nix, es wird von den Kunden nur immer wieder unzulässigerweise vermischt.
Die Entdeckung der verbotenen Abschalteinrichtung war nur der Aufhänger, um die Sau "Diesel" durchs Dorf zu treiben, wenn auch die DUH im rechtlichen Sinne richtig gehandelt hat (im moralischen halt nicht, ist aber ein anderes Thema).
Durch das Zwangsupdate von VW nach dem Skandal hat jeder VW-Käufer das Auto, was er gekauft hat. Der Schaden der Kunden ist jetzt derjenige, dass sie trotzdem einen Wertverlust hinnehmen müssen. DAS regt sie auf. Dummerweise ist für den Wertverlust aber nicht VW verantwortlich, sondern die angekündigten Fahrverbote für "alte" Diesel < Euro6. Die Fahrverbote wären auch dann gekommen, wenn VW von Anfang an keine Manipulationssoftware eingespielt hätte.
Ich habe einen Euro5-VW. Ich rege mich bei aktuellem Stand der Dinge jedoch gar nicht auf (und habe es nie getan), weil wir das Fahrzeug nach bisheriger Planung solange behalten, bis er technisch wertlos ist.
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Mal abwarten, ob den Dieselfahrern jetzt das Geld in den Rachen geworfen wird, um sich ein sauberes Auto zu kaufen. Keinen Pfennig dürfte es geben, sondern ein kostenloses Zwangsupdate, sei es hard- oder softwareseitig. Denn dann hat jeder genau das Auto, was er auch gekauft hat!
Zitat:
@Mobileme schrieb am 1. Oktober 2018 um 15:36:00 Uhr:
Mal abwarten, ob den Dieselfahrern jetzt das Geld in den Rachen geworfen wird, um sich ein sauberes Auto zu kaufen. Keinen Pfennig dürfte es geben, sondern ein kostenloses Zwangsupdate, sei es hard- oder softwareseitig. Denn dann hat jeder genau das Auto, was er auch gekauft hat!
Kann es sein das Du da etwas missverstehst?
Das aktuell in zu Debatte stehende Update hat nicht mit dem Betrug durch z.B. Prüfstandserkennung zu tun!
Die Fahrzeuge um die es hier geht (EURO 4 und EURO 5) entsprechen den gesetzlichen Zulassungsvorschriften zu 100% und sind legal und genau das was der Kunde auch bezahlt hat.
Allerdings ist ihr Schadstoffausstoß zu groß um das Luftreinhaltungsgesetz zu erfühlen , deswegen Hochrüstung mittels z.B. SCR Kat.
Und Geld wird einem da schon garnicht in den Rachen geworfen. Im Gegenteil, man wird da ganz langsam vom Amts wegen des eigenen Fahrzeugs enteignet. Wer nicht umrüstet oder neukauft, wird ausgesperrt. Selbst, wenn es Nachrüstungen an der Hardware geben sollte, wer zahlt diese? Wenn Autos getauscht werden, wo gehen dann die gebrauchten Autos hin? Schrottplatz oder Ausland? Ins Ausland, da gibt's so ein Firlefanz um Abgasnormen nicht.
Genau. Deshalb anstatt einer Art Abwrackprämie einfach den Hardwareumbau kostenlos machen und gut ist. Jeder darf sein Auto behalten und gut ist.
Aber anscheinen wurde wohl doch entschieden den Besitzern eine Wahl zwischen Prämie beim Eintausch des Wagens oder einer Nachrüstlösung zu lassen.
Schade und der absolut falsche Weg!
Zitat:
@ttru74 schrieb am 2. Oktober 2018 um 08:53:44 Uhr:
Und Geld wird einem da schon garnicht in den Rachen geworfen. Im Gegenteil, man wird da ganz langsam vom Amts wegen des eigenen Fahrzeugs enteignet. Wer nicht umrüstet oder neukauft, wird ausgesperrt. Selbst, wenn es Nachrüstungen an der Hardware geben sollte, wer zahlt diese? Wenn Autos getauscht werden, wo gehen dann die gebrauchten Autos hin? Schrottplatz oder Ausland? Ins Ausland, da gibt's so ein Firlefanz um Abgasnormen nicht.
Warum "enteignet"? Gehört dir das Auto nicht mehr? Hat das Auto nicht sowieso einen Wertverlust, weil es neuere bessere Fahrzeuge gibt?
Dieses Gejammere wegen ein paar Straßen, die man nicht mehr fahren darf, kann ich nicht mehr hören!
Wie oft werden in D Straßen zu Fußgängerzonen umgewandelt, da darf dann keiner mehr fahren! Sollen wir darüber vielleicht auch jammern?
Du fährst eben ein altes Auto und wirst für die Diesel-Dreckschleuder auch noch mit billigem Sprit subventioniert. Das sollte man als erstes mal abschaffen!
Ich weiß schon was kommt: Pendler, teuer, kann sich keiner mehr leisten .... (*würg*)
Es helfen nur neue Konzepte, denn alle wollen in den Städten leben, aber keine eure dreckigen Abgase atmen. Ihr selbst doch wohl auch nicht, oder?
Zitat:
@coolhh schrieb am 2. Oktober 2018 um 11:39:34 Uhr:
... und wirst für die Diesel-Dreckschleuder auch noch mit billigem Sprit subventioniert. Das sollte man als erstes mal abschaffen!
Hmm, und ich dachte immer, dass ueber die Haelfte des Kraftstoffpreises Steuern sind...
Abschaffen?
Ja, klar!
Ciao
Ratoncita
Zitat:
@coolhh schrieb am 2. Oktober 2018 um 11:39:34 Uhr:
Zitat:
@ttru74 schrieb am 2. Oktober 2018 um 08:53:44 Uhr:
Und Geld wird einem da schon garnicht in den Rachen geworfen. Im Gegenteil, man wird da ganz langsam vom Amts wegen des eigenen Fahrzeugs enteignet. Wer nicht umrüstet oder neukauft, wird ausgesperrt. Selbst, wenn es Nachrüstungen an der Hardware geben sollte, wer zahlt diese? Wenn Autos getauscht werden, wo gehen dann die gebrauchten Autos hin? Schrottplatz oder Ausland? Ins Ausland, da gibt's so ein Firlefanz um Abgasnormen nicht.
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Du fährst eben ein altes Auto und wirst für die Diesel-Dreckschleuder auch noch mit billigem Sprit subventioniert.
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Um mal bei Euro5 und dem z. B. EA-189-Diesel zu bleiben, also dem "Betrugsmotor", mit dem das ganze wohl ins Rollen kam.
Ein Weltkonzern betrügt wissentlich - und der Endverbraucher soll dann auch noch (früher als vllt. nötig) ein neues Auto kaufen bzw. muss evtl. Hardware-Umrüstungen z. T. selbst mitzahlen.
Und dazu sage ich eindeutig NEIN.
Das kann auch wieder nur geschehen, weil es ein großer Konzern ist. Jeder kleine Heiopei würde im Knast sitzen und mit Schadenersatzforderungen ohne Ende überzogen (und auch dazu verurteilt!). Oder begehe du mal einen Betrug und versuche hinterher, dir den Schadenersatz mit dem Geschädigten zu teilen ...
Zitat:
@Bernd_Clio_III schrieb am 2. Oktober 2018 um 14:23:48 Uhr:
Um mal bei Euro5 und dem z. B. EA-189-Diesel zu bleiben, also dem "Betrugsmotor", mit dem das ganze wohl ins Rollen kam.Ein Weltkonzern betrügt wissentlich - und der Endverbraucher soll dann auch noch (früher als vllt. nötig) ein neues Auto kaufen bzw. muss evtl. Hardware-Umrüstungen z. T. selbst mitzahlen.
genau solcher Unfug wird immer wieder erzählt. So einfach ist es aber nicht. Man muss drei unterschiedliche Problemkreise unterscheiden:
1. VW-Betrugsmotoren werden mittels Softwareupdate auf einen Stand gebracht, dass sie die gültigen Grenzwerte einhalten und keine illegalen Abschaltvorrichtungen mehr enthalten. Damit ist das Thema an der Stelle durch und dafür muss der Verbraucher auch nichts zahlen.
2. Dann gibt es noch die legalen Tricks wie Thermofensterm, etc. Da haben alle getrickst, das ist aber kein Betrug, denn dabei wurden legal Schlupflöcher in den Vorschriften ausgenutzt. Da die Autos nach den Prüfnormen die Grenzwerte einhalten sind sie legal und es besteht keine Umrüstpflicht.
3. Da die legalen Autos aber immer noch zu viele Schadstoffe ausstoßen, sollen sie aus den Innenstädten verbannt werden. Genau wie es mit den Umweltplaketten schon einmal gemacht wurde. Dem entgeht man durch Nachrüsten oder Neukauf, aber das ist streng genommen nicht das Problem der Automobilhersteller, schließlich bekommt man ein besseres Produkt. Oder zahlt Apple das Upgrade von iPhone 6 auf 8 jetzt auch, wenn der Akku schlapp macht?
Ein Auto ist nunmal eine Anschaffung, die man nicht jedes Jahr tätigt. Gerade die Euro5 Fahrzeuge, bis vor kurzem noch Standard und nun eine Dreckschleuder? Der ganze Hindergrundgedanke liegt doch darin, dass das E Auto Geschäft nicht in Gang kommt. Da wird der Diesel verteufelt, welcher noch nicht vor allzu langer Zeit mal als Zukunftstechnologie hochgelobt wurde. Als nächstes geht's dann den Euro 4 Benzinern an den Kragen. Deutschland als Retter des Weltklimas..... Hurra.
Tja, @ttru74, Eigentum verpflichtet nun mal. Wie lange gibt es jetzt Euro 6 schon und wie lange gibt's schon Fahrverbote für Euro 5 und älter? Der Abstand ist wohl doch erheblich größer als 1 Jahr, auch wenn ich es trotzdem nicht toll finde 🙁