Diesel Fahrverbote ab 2018 in Stuttgart

Hi,

in Stuttgart wird es ab 2018 Fahrverbote für Dieselfahrzeuge geben die nicht die Euro 6 Norm erfüllen.

Zunächst auf einigen stark belasteten Straßen während des Feinstaubalarm.

Beschlossen heute von der Grün/Schwarzen Landesregierung die gleichzeitig die Bundesweite Einführung der blauen Plakette fordert.

Stuttgarter Zeitung

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 14. März 2018 um 07:00:01 Uhr:


...
Du solltest dich besser mit Daten und Fakten beschäftigen, anstatt unentwegt mit ad hominem Scheinargumenten zu operieren.

Das würde der Diskussion insgesamt gut tun. Allerdings sehe ich da durchaus eine Ungleichverteilung. Schön aber, dass zumindest die (punktuelle) Verwendung des besagten "Stilmittels" ins Bewusstsein gelangt ist.

Nach wie vor bleibt festzuhalten:

Es existieren Studien, die einen Zusammenhang zwischen NOx und/oder Feinstaub und einem möglichen (!) Frühableben exponierter Personen nahelegen. Dann gibt es noch Interpretationen, die dies als unumstößliches Faktum in die Welt hinausposaunen und sofortige radikale bis radikalste Maßnahmen fordern.

Und es gibt Studien, die die Methodik dieser vorgenannten Studien mit beachtlichen Argumenten in Zweifel ziehen oder sie sogar für vollständig unbrauchbar erklären. Darunter sind auch welche, die die Methodik der Zuordnung von Umwelteinflüssen zu Erkrankungen mit guten Argumenten als unseriös darstellen, und dies bereits vor gut 20 Jahren (etwa in Science).

Die Fahrverbotsbefürworter negieren alle Studien und Ansätze, die die eigenen Standpunkte in Zweifel ziehen könnten, verlangen aber mit der Inbrunst der Überzeugung, dass alle Zweifler gefälligst die (teils nur punktuell aus dem Kontext herausgepickten) Ergebnisse der ihrer Sicht günstigen Studien als für alle verbindlich ansehen.

Nur letztere seien von ernst zu nehmenden Wissenschaftlern und nach allgemein akzeptierter wissenschaftlicher Methodik zustande gekommen, alle Zweifel seien (bezahlte und/oder interessengeleitete) Ansätze; teils wird solchen Zweiflern auch noch die Nähe zu bestimmten Parteien unterstellt, ohne dass dies irgend etwas zur Sache täte (ja, da ist es wieder, das argumentum ad hominem). Und überdies habe ja das BVerwG nach dem VG Stuttgart ebenso entschieden.

Naja. Das kann man natürlich so machen. Muss man aber nicht.

Und das Wesen der Wissenschaft ist der Zweifel, nicht irgend ein Alarmismus oder authority bias. Nur wer zweifelt, kann die Wahrheit finden. Dazu gehört sicher auch der (irgendwann erkannte) Irrtum. Wissenschaft besteht nicht darin, so lange zu suchen, bis man eine Bestätigung für (s)eine Hypothese gefunden hat, sondern darin, ihre Widerlegung zu suchen. Tausende von Bestätigungen sind nichts gegen eine einzige Widerlegung.

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Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Ökos MotorTalk schon für sich entdeckt haben....

Zitat:

@Matsches schrieb am 28. Februar 2018 um 20:19:17 Uhr:



Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 28. Februar 2018 um 18:16:08 Uhr:


Pendler würden in Stuttgart sicher umsteigen, über kurz oder lang in jedem Fall.
Doch was ist mit denen, die zum Durchfahren gewzungen werden, weil es keine sinnvollen Alternativrouten gibt?

Wenn man quer durch nicht mehr darf, kann vielleicht auch die heute sinnloseste Alternativroute plötzlich sinnvoll werden.

Na toll, und was macht jemand der Sammel mal eine tägliche Strecke von 80 km zum Arbeitsplatz fahren muss, und auch 80 km wieder zurück, der ist mit dem Auto circa jeden Tag 2 Stunden unterwegs....

Möchte er die gleiche Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeitsstrecke zurücklegen braucht er locker mal 2-3 Stunden für eine Strecke, zusammen, da kommen durch aus mal 4-5 Stunden, vielleicht auch 6 Stunden zusammen, also circa das doppelte An fahr-Zeit

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 28. Februar 2018 um 23:54:23 Uhr:



Willkommen in der Demokratie: "Die Richter urteilten klipp und klar: Der Schutz der Rechtsgüter Leben und Gesundheit für die von den überhöhten Schadstoffkonzentrationen betroffenen Einwohner rangiere über dem Schutz der Rechtsgüter Eigentum und allgemeine Handlungsfreiheit von betroffenen Autoeigentümern." (Stuttgarter Zeitung, 28.07.2017 zum Urteil der Vorinstanz)

Vielleicht ist ja auch bald das rechtsgut Arbeit mit von Bedeutung, Nämlich wenn die Arbeitgeber in der Stadt die Arbeitnehmer aus der Stadt entlassen müssen, weil deren Läden & Geschäfte , die die sich in der Stadt befinden nicht mehr von Autofahrern frequentiert werden.

Ich als Autofahrer werde dann doch die Städte meiden wo ist nur geht.

Das Ergebnis wird folgendes sein: die Geschäftsleute werden das rechtsgut Stadtrand für sich entdecken,
Und dort ihre Geschäfte aufmachen.

Und das endErgebnis wird sein, dass ich die Geschäfte aus den Städten zurück ziehen an die Peripherie der Stadt, und die Städte in sich ausdünnen und irgendwie sterben.

Zitat:

Das Urteil konnte auch jetzt nicht anders lauten. Sonst hätte man erst recht fragen müssen, ob dieses Land nicht vielleicht doch schon aus Wolfsburg und Untertürkheim regiert wird.

MfG, Tazio1935

Wenn Wolfsburg, als relativ kleine Stadt mit circa 123.000 Einwohnern eines der höchsten Bruttosozialprodukte in der Bundesrepublik Deutschland hat, dann kann die Stadt so viel nicht falsch machen.

Auch hat Wolfsburg als relativ kleine Stadt eines der höchsten pro Kopf Einkommen in Deutschland.

Gut, München ist schon seit Jahrzehnten unantastbar die Nummer eins, was das pro Kopf Einkommen anbetrifft, aber dieses wird durch die Höhen mieten ja wieder alles aufgefressen, so dass für die Münchner von dem vielen Geld nichts bleibt, weil sie Auch viel Geld zum Lebensunterhalt bezahlen müssen.

Zitat:

@Linksfahrer64 schrieb am 1. März 2018 um 06:13:06 Uhr:



Na toll, und was macht jemand der Sammel mal eine tägliche Strecke von 80 km zum Arbeitsplatz fahren muss, und auch 80 km wieder zurück, der ist mit dem Auto circa jeden Tag 2 Stunden unterwegs....

Möchte er die gleiche Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeitsstrecke zurücklegen braucht er locker mal 2-3 Stunden für eine Strecke, zusammen, da kommen durch aus mal 4-5 Stunden, vielleicht auch 6 Stunden zusammen, also circa das doppelte An fahr-Zeit

Ja ich kann’s leider auch nicht ändern. Warten wir doch erst mal ab ob’s je dazu kommt.

Ganz abgesehen davon: Wer täglich 80 km einfachen Arbeitsweg hat, und dabei auch noch 2x täglich quer durch Stuttgart muss, hat ohnehin nicht alles richtig gemacht, in seiner Lebensplanung.

Aber das nur am Rand.

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Zitat:

@Linksfahrer64 schrieb am 28. Februar 2018 um 20:16:32 Uhr:



(...)
Das Wohnen in der Stadt wird dann so richtig Scheiße werden, man verzeihen mir meine Wortwahl, aber ein anderes Wort ist mir nicht eingefallen, und es werden in der Stadt überwiegend nur grüner und sonstige Umweltspinner wohnen. Das ist meine Zukunftsversion so ungefähr für das Jahr 2030, wenn die Politik so weitergeht.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Wohnen - besser gesagt das Leben - in der Stadt so richtig super ist, wenn nicht alles auf das Auto ausgerichtet ist, sondern so, dass man das Auto so wenig wie möglich braucht. Dazu gehört u.a., dass die Geschäfte für den täglichen Bedarf in Wohnnähe zu Fuss erreichbar sind und nicht, wie es leider heute schon fast ausschliesslich der Fall ist, Einkaufszentren am Stadtrand sind.

Leider wohne ich dort nicht mehr, und es war auch keine Stadt in Deutschland. Hier ist alles auf das Auto ausgerichtet und deswegen fehlt vielen die Vision wie es anders und auch besser gehen kann.

Zitat:

@Matsches schrieb am 1. März 2018 um 06:38:21 Uhr:



Zitat:

@Linksfahrer64 schrieb am 1. März 2018 um 06:13:06 Uhr:



Na toll, und was macht jemand der Sammel mal eine tägliche Strecke von 80 km zum Arbeitsplatz fahren muss, und auch 80 km wieder zurück, der ist mit dem Auto circa jeden Tag 2 Stunden unterwegs....

Möchte er die gleiche Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeitsstrecke zurücklegen braucht er locker mal 2-3 Stunden für eine Strecke, zusammen, da kommen durch aus mal 4-5 Stunden, vielleicht auch 6 Stunden zusammen, also circa das doppelte An fahr-Zeit


Ja ich kann’s leider auch nicht ändern. Warten wir doch erst mal ab ob’s je dazu kommt.
Ganz abgesehen davon: Wer täglich 80 km einfachen Arbeitsweg hat, und dabei 2x täglich quer durch Stuttgart muss hat ohnehin nicht alles richtig gemacht, in seiner Lebensplanung.
Aber das nur am Rand.

Versicherungsvertreter von durch aus mal 80 km zum Kunden, und auch wieder 80 km zurück, um einen Vertrag abzuschließen.

Sollen die jetzt etwa dieser 160 km mit Bus und Bahn zurücklegen?

Auch Rechtsanwälte müssen mal 80 km zu einem Gericht fahren, wenn es sich jetzt zum Beispiel um ein Landgericht handelt, was ja auch nicht jeder Stadt hat.

Sollen die dann auch mit Bus Bahn fahren, nur weil sie die Fahrtkosten mit dem eigenen Fahrzeug nicht von der Steuer absetzen können?

Wie gesagt das wird sowieso noch lustig werden, wenn man gefahrene Kilometer nicht mehr von der Steuer ab setzen kann. Da werden so einige um denken, und andere werden dann auch viel schwarz machen, wenn sie die gefahrenen Kilometer nicht mehr von der Steuer absetzen können, aber die Einnahmen versteuern sollen.

Gerade auf diesem Gebiet wird sich dann noch sehr viel tun, und es könnte zum Bumerang werden.

Zitat:

@Catwiezle schrieb am 1. März 2018 um 07:28:13 Uhr:



Zitat:

@Linksfahrer64 schrieb am 28. Februar 2018 um 20:16:32 Uhr:



(...)
Das Wohnen in der Stadt wird dann so richtig Scheiße werden, man verzeihen mir meine Wortwahl, aber ein anderes Wort ist mir nicht eingefallen, und es werden in der Stadt überwiegend nur grüner und sonstige Umweltspinner wohnen. Das ist meine Zukunftsversion so ungefähr für das Jahr 2030, wenn die Politik so weitergeht.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Wohnen - besser gesagt das Leben - in der Stadt so richtig super ist, wenn nicht alles auf das Auto ausgerichtet ist, sondern so, dass man das Auto so wenig wie möglich braucht. Dazu gehört u.a., dass die Geschäfte für den täglichen Bedarf in Wohnnähe zu Fuss erreichbar sind und nicht, wie es leider heute schon fast ausschliesslich der Fall ist, Einkaufszentren am Stadtrand sind.

Leider wohne ich dort nicht mehr, und es war auch keine Stadt in Deutschland. Hier ist alles auf das Auto ausgerichtet und deswegen fehlt vielen die Vision wie es anders und auch besser gehen kann.

Na dann hast du die Monopolstellung der Geschäfte in der Stadt, und so werden die auch entsprechend Preise anpassen, nämlich nach oben.

Dein Modell mit Geschäfte für den täglichen Bedarf in wohnen Nähe zu Fuß erreichbar kann nur funktionieren, wenn der Staat ähnlich wie in der alten DDR Preise vor gibt, und sich auch der kleine Einzelhändler daran halten muss, dann funktioniert das.

So lange aber der zu Fuß zu erreichen der Einzelhändler eine Monopolstellung hat, weil niemand in der Nähe ist, beziehungsweise es umständlich ist diesen zu erreichen, wird auch seine Preise entsprechend seines Monopols nach oben hin anpassen, und schon funktioniert dein Phone Leber Modellstadt schon nicht mehr.

Man könnte es so machen wie in den USA:
Dort erhält ein Einzelhändler nur eine Erlaubnis, eine so genannte Business Licence, ein Geschäft zu führen, wenn er auch entsprechende Parkplätze nachweisen kann. Kann er diese Geschäft Parkplätze nicht nachweisen, so erhält keine Genehmigung für sein Geschäft.

Ich finde diese Regelung recht gut und praktisch für Kunden, als wir auch für den Unternehmer.

Was nützt mir als Unternehmer ein Geschäft, wenn ich keine Parkmöglichkeiten für meine Kunden habe, und die deswegen fern bleiben, und ein Geschäft krachen geht.

Ich selber würde in der Innenstadt einer Stadt mir ein Geschäft aufmachen, weil ich um die Parkplatzprobleme Bescheid weiß, und das wird ja auch nicht besser, sondern immer schlimmer.

Von daher sind diese Einkaufszentren am Stadtrand schon sehr gut, denn dort findet man wenigstens alles wie in einer Kleinstadt, wobei diese kleine Stadt Nur aus Geschäften besteht

Hat mal jemand darüber nachgedacht, daß man seine volle Kfz-Steuer bezahlt, auch wenn man seinen Diesel aufgrund von Fahrverboten nicht mehr nutzen darf ?

Wäre doch mal interessant, wie das unsere dilettantischen Richter sehen, wenn jemand dagegen klagen würde. Zumindest müsste man für die Ausfallzeit auch die Steuer erlassen bekommen !

Was mir sonst noch einfällt... Hier wird nur eine Sau durchs Dorf getrieben und alle schimpfen über die Dieselstinker. Die Benziner sind aber an der schlechten Luft genauso beteiligt und stinken noch viel ekliger.
Schädliche Abgase entweichen aber zu einem hohen und bedenklichen Anteil auch aus Ölheizungen und Holzöfen. Und das wird zu Lasten des Diesels gerne unter den Teppich gekehrt...

Wenn Fahrverbote, dann für ALLE Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, sofortige Stilllegung aller Heizungen mit festen und flüssigen Stoffen sowie die Einstellung des Flugverkehrs. Vorher werden wir keine saubere Luft haben. Der Diesel allein ist nicht der Verursacher !

Zitat:

@Schneggabeisser schrieb am 1. März 2018 um 09:45:41 Uhr:


Hat mal jemand darüber nachgedacht, daß man seine volle Kfz-Steuer bezahlt, auch wenn man seinen Diesel aufgrund von Fahrverboten nicht mehr nutzen darf ?

Hast du schon mal drüber nachgedacht das du die Haushaltsabgebe löhnen mußt, auch wenn du weder Radio, Fernsehen, Computer, Smartphone oder ein sonstwie genanntes mögliches Empfangsgerät besitzt?

Bei aller Polemik die in diesem Thread vorherscht, sollte ein nüchterner Blick auf die Hintergründe trotzdem möglich sein. Lobbyisnmus ist meiner Meinung nach das Gewschwür unserer Zeit, dabei wird diese Masche von Industrieverbänden wie von Umweltschutzverbänden fleissig betrieben, anders lässt sich in unserer Druchreglementierten und teilweise schon basisdemokratischen Entscheidungsprozessen wohl auch keine echte Umwälzung mehr erreichen. Beides führt zu massiven Einschnitten für unser tägliches Leben oder Innovationsbremsen. Die Ziele des VDA sollte hier weitgehend bekannt sein. Ein Blick auf die homepage z.B. der DUH ist interessant. Deren gute Lobbyarbeit hat ihr erstes Ziel erreicht. Dem geneigten Leser wird auch die Agenda offengelegt die zukünftige Vorhaben aufzeigt. Benziner stehen genauso auf der Liste. Die Entwicklung war absehbar.

Zitat:

@Schneggabeisser schrieb am 1. März 2018 um 09:45:41 Uhr:


Hat mal jemand darüber nachgedacht, daß man seine volle Kfz-Steuer bezahlt, auch wenn man seinen Diesel aufgrund von Fahrverboten nicht mehr nutzen darf ?

Natürlich darfst du deinen Diesel trotz Fahrverbots nutzen, nur nicht auf der verbotenen Strecke. Aber das werden so viele nicht sein. Und Ausnahmeregeln dürfte es auch noch geben.

Zitat:

@Matsches schrieb am 28. Februar 2018 um 20:19:17 Uhr:



Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 28. Februar 2018 um 18:16:08 Uhr:


Pendler würden in Stuttgart sicher umsteigen, über kurz oder lang in jedem Fall.
Doch was ist mit denen, die zum Durchfahren gewzungen werden, weil es keine sinnvollen Alternativrouten gibt?

Wenn man quer durch nicht mehr darf, kann vielleicht auch die heute sinnloseste Alternativroute plötzlich sinnvoll werden.

Sorry, aber das ist doch eben genau das totalitäre Geschwätz des "Push-and-Pull". Und nun erklär mir freundlicherweise, was daran ökologisch und umweltverträglich ist, Verkehrsströme riesige Umwege fahren zu lassen.

Wie oben schon geschrieben wurde: Einige hundert haben es nun besser, und ganz ganz viele eben schlechter.

Hauptsache, eine Position wurde durchgedrückt.

Und diese Position ist sogar unter Medizinern umstritten bis konträr:

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/...-498a-9298-4d74640d7a62.html

https://www.wp.de/.../...-schlimmeres-als-dieselautos-id211615677.html

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/...-498a-9298-4d74640d7a62.html

Im letzten Beitrag (aktuell von Ende Februar 2018) heißt es u.a.:

Zitat:

Kürzlich war er in Ludwigsburg. Ein zweitägiges Symposium zum Thema Autoabgase. Dieter Köhler (69) hat dort einen Vortrag gehalten, die offiziellen Gesundheitsstudien zu Feinstaub und Stickoxiden in Grund und Boden geredet. „Diese Studien“, sagt er, „sind eine der größten Seifenblasen, die es gibt.“
(...)
Professor Dr. med Köhler war unter den deutschen Lungenexperten mal eine große Nummer. Fünf Jahre lang, von 2002 bis 2007, war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, er lehrte an den Universitäten Marburg und Freiburg und war fast 28 Jahre lang ärztlicher Direktor des Fachkrankenhauses Kloster Grafschaft in Schmallenberg. Seit 2013 ist er im Ruhestand, was ihm nach eigenen Angaben vor allem eines gebracht hat: vollständige Unabhängigkeit.
(...)
Köhler muss nichts mehr werden, hat keinen Job mehr zu verlieren. Deshalb sei er einer der ganz wenigen, sagt er, die sich erlauben könnten, die Studien zu Feinstaub und Stickoxiden zu kritisieren. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte sich der Chefarzt der Klinik für Pneumologie am Krankenhaus vom Roten Kreuz in Stuttgart, Martin Hetzel, getraut, Kritik an der Aufregung um die Feinstaubbelastung zu üben. Laut Köhler ist Hetzel ein kluger Mann. Ansonsten hält er von seiner Zunft und den Wissenschaftlern, die die Ergebnisse der Studien interpretieren, nicht mehr viel. Bei der Debatte um Autoabgase geht es seiner Ansicht nach in Wahrheit gar nicht um die Gesundheit der Bevölkerung. Es gehe um Arbeitsplätze und Forschungsgelder, um Opportunismus und um Ideologie. „Meine Kollegen bestätigen mir unter der Hand, dass ich Recht habe“, sagt Köhler. „Aber sie sagen dann: Das ist die falsche Botschaft.“
(...)
Die Gesundheitsgefahren durch Feinstaub und Stickoxide werden bewusst aufgebauscht. Die bisherigen Studien hätten allenfalls eine minimale Erhöhung des Gesundheitsrisikos an vielbefahrenen Straßen festgestellt, sagt er. Da aber der Einfluss von Feinstaub und Stickoxid auf die menschliche Gesundheit minimal sei im Vergleich zu Faktoren wie Rauchen und Alkohol und Sport. Die beiden letzten Faktoren seien in den Studien aber gar nicht berücksichtigt worden, sagt Köhler. Deshalb könne man aus diesen Werten keine verlässlichen Schlüsse ziehen – nur Trugschlüsse. „Laut den Studien leben die Leute in Sevilla an vielbefahrenen Straßen länger“, sagt er. „Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass Feinstaub das Leben verlängert, wäre genauso unsinnig wie das, was jetzt behauptet wird.“ Es sei auch kein Nachweis erbracht worden, dass Feinstaub in höherer Dosis mehr Schäden verursache als bei niedriger Dosis. „Daran hätte man schon merken müssen, dass etwas faul ist“, so Köhler. Im Übrigen gebe es auch keine biologische Erklärung dafür, „warum der Feinstaub das alles im Körper anrichten soll“.
(...)
Methodisch seien die Studien in Ordnung, sagt Köhler, sie würden aber von der Wissenschaft völlig falsch interpretiert. „Das finde ich moralisch verwerflich“, sagt er. Der Politik gibt er an der Entwicklung weniger Schuld als der eigenen Zunft. „Man hat das Thema Stück für Stück aufgeblasen, bis die Politik nicht mehr anders konnte und irgendwelche Grenzwerte und Verordnungen erließ“, meint er.
(...)
Kritik wird totgeschwiegen
Die Welt hat übrigens kaum davon Notiz genommen, dass Köhler kürzlich in Ludwigsburg war. Über das Symposium findet sich im Internet so gut wie nichts, Köhler selbst kam immerhin in einem Radiobeitrag vor. In der Regel werde seine Kritik einfach totgeschwiegen, sagt Köhler. Dass Stickoxide und Feinstaub das Leben verkürzen, hat sich in der öffentlichen Wahrnehmung von der bloßen Vermutung zur unumstößlichen Tatsache entwickelt. Köhler selbst will die Dinge weiter kritisch hinterfragen, macht sich über seinen Einfluss aber keine Illusionen. „Wenn alle in eine Richtung laufen“, sagt er, „dagegen kommst du nicht mehr an.“

(Hervorhebungen von mir)

Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 1. März 2018 um 10:24:32 Uhr:



Sorry, aber das ist doch eben genau das totalitäre Geschwätz des "Push-and-Pull". Und nun erklär mir freundlicherweise, was daran ökologisch und umweltverträglich ist, Verkehrsströme riesige Umwege fahren zu lassen.

Das kann ich nicht, da ich daran auch nichts ökologisches und umweltverträgliches erkennen kann.

Es ging aber auch gar nicht die Frage, ob ein Umfahren einer Umweltzone "ökologisch und umweltverträglich" ist. "Ökologisch und umweltverträglich" ist Autofahren schon an sich nicht.

Es ging (dir) um die Sinnhaftigkeit:
"Doch was ist mit denen, die zum Durchfahren gewzungen werden, weil es keine sinnvollen Alternativrouten gibt"

Und wenn es mir nun verboten ist, direkt von "a" nach "b" zu fahren kann es - wenn ich unbedingt nach "b" muss - durchaus sinnhaft sein, von "a" über "c" nach "b" zu fahren, denn ansonsten kann ich "b" ja logischerweise nicht erreichen.
Zur Durchfahrt "gezwungen" wird dadurch niemand.
Obs immer das Optimum für die Umwelt, für die vergeudete Lebenszeit oder für den Geldbeutel ist, steht auf einem anderen Blatt, war aber auch nicht deine Frage.

Abgesehen davon:
Z. B. in Hamburg besteht die nun ausgerufene und ab April geltende Umweltzone aus dem Teilabschnitt EINER Straße.
Ob daher nun "riesige Umwege" in Kauf zu nehmen sind?
Ich glaubs eher weniger.
Wir sollten vielleicht nicht immer gleich alles dramatisieren.

Zitat:

@Matsches schrieb am 1. März 2018 um 11:10:01 Uhr:



Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 1. März 2018 um 10:24:32 Uhr:



Sorry, aber das ist doch eben genau das totalitäre Geschwätz des "Push-and-Pull". Und nun erklär mir freundlicherweise, was daran ökologisch und umweltverträglich ist, Verkehrsströme riesige Umwege fahren zu lassen.

Das kann ich nicht, da ich daran nichts ökologisches und umweltverträgliches sehe.

Es war auch gar nicht die Rede davon, ob ein Umfahren einer Umweltzone "ökologisch und umweltverträglich" ist.
Es gib um die Sinnhaftigkeit:
""

Und wenn es mir verboten ist von "a" nach "b" zu fahren kann es durchaus sinnhaft sein, von "a" über "c" nach "b" zu fahren, denn ansonsten komme ich na nicht an "b" an.

Jau. Das ist ein Glasperlenspiel ohne Sinn. 😉

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 28. Februar 2018 um 23:54:23 Uhr:


...
Willkommen in der Demokratie: "Die Richter urteilten klipp und klar: Der Schutz der Rechtsgüter Leben und Gesundheit für die von den überhöhten Schadstoffkonzentrationen betroffenen Einwohner rangiere über dem Schutz der Rechtsgüter Eigentum und allgemeine Handlungsfreiheit von betroffenen Autoeigentümern." (Stuttgarter Zeitung, 28.07.2017 zum Urteil der Vorinstanz)

Das Urteil konnte auch jetzt nicht anders lauten. Sonst hätte man erst recht fragen müssen, ob dieses Land nicht vielleicht doch schon aus Wolfsburg und Untertürkheim regiert wird.

MfG, Tazio1935

Die Richter plappern Ergebnisse von Studien nach, die sie nicht verstehen. Siehe weiter oben.

Rein rechtlich ist das Ergebnis des BVerwG sicherlich in Ordnung (ich warte mal das Urteil im Volltext ab, dann äußere ich dazu meine Meinung). Es fußt aber auf ganz falschen Annahmen. Nur hat man leider verschlafen, diesen umgehend entgegenzuwirken.

Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 1. März 2018 um 11:16:21 Uhr:


Die Richter plappern Ergebnisse von Studien nach, die sie nicht verstehen. Siehe weiter oben.

Die Richter des Bundesverwaltungsgerichtes hatten gar nicht über die Gültigkeit oder Richtigkeit von EU-Grenzwerten oder deren Basis (div. Studien) zu urteilen. Sondern nur darüber, auf welchem Wege die Grenzwert-Einhaltung in den Kommunen erreicht werden kann.

Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 1. März 2018 um 11:16:21 Uhr:


Rein rechtlich ist das Ergebnis des BVerwG sicherlich in Ordnung (ich warte mal das Urteil im Volltext ab, dann äußere ich dazu meine Meinung). Es fußt aber auf ganz falschen Annahmen.

Ah ja, falsche Annahmen. Und welche noch höhere Instanz bestimmt, dass die Annahmen der BVerwG-Richter falsch sind? Immerhin handelt es sich um das höchste deutsche Gericht für solche Rechtsfragen.

Wenn es sich um ein so offensichtliches Fehlurteil handelt, dann kann man ja noch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anrufen, nech? Ob das Erfolg haben wird und dort das Recht auf Diesel-Mobilität höher eingestuft werden wird als das Recht auf Gesundheit und Leben? Meine Prognose: eher nicht.

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