Diesel, eine Alternative?

Moin,

momentan fahre ich noch einen Benziner, und obwohl er nun doch beinahe 2 Jahrzehnte auf dem buckel hat, halte ich ihn bei einem Verbrauch von ca. 6 - 6,5L/100km. Da die Politiker allerdings immer lauter darüber nachdenken und es wohl auch durchziehen, wird mein alter Stinker wahrscheinlich künftig steuerlich zu teuer werden.
Daher bin ich am überlegen, ob ich nicht auf Diesel umsteige. Nun ist es aber so, dass mir dabei immer noch die Aussagen von "damals" im Kopf rumschwirren, wo es hieß, dass sich ein Diesel erst ab einer Fahrleistung von ca. 20k km im Jahr lohnt und natürlich nur, wenn man täglich einige Kilometer zurücklegt (bedingt dadurch, dass der Diesel ja erst warmlaufen muß etc etc).
Momentan fahre ich allerdings nur ca. 40km am Tag und zusätlich ab und an Kurzstrecken unter 5km.

Daher meine Frage, lohnt sich für mich überhaupt ein Umstieg auf Diesel? Mir ist schon klar, dass ich beim Diesel höhere Anschaffungskosten habe, dennoch dürfte es in Punkto Verbrauch und Spritkosten ein Gewinn sein. (Sofern sich der Dieselpreis hält...)

26 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von LordExcalibur



Zitat:

Original geschrieben von Gaswart


Servus!

Ein Diesel rechnet sich fast nie. Hab schon öfter gerechnet als ein Autokauf anstand. Selbst bei 40.000 km im Jahr war ich erst bei plusminus Null. Erst danach hätte sich ein Diesel gerechnet.

Steuer ist teurer, Versicherung meistens auch, die Wartung sowieso.

Desweiteren Probleme mit Turboladern, Injektoren, Partikelfiltern und Hochdruckpumpem die an der Zuverlässigkeit des Diesels ernome Zweifel aufkommen lassen und für äußerst teure Reparaturen sorgen können.

Da würde mich mal interessieren mit welchen Zahlen du gerechnet hast. Das mag vielleicht auf nen 6 Zylindermotor zutreffen, kleine Dieselfahrzeuge lohnen sich aber häufig schon bei deutlich geringeren Laufleistungen.
Turbolader hast du bei neueren Benzinern auch, Hochdruckpumpen ebenso.

Wobei es immer noch einen Unterschied zwischen 100 bar eines Benzin-DI und 2000 bar eines Diesels gibt. Der Benziner ist verglichen mit dem Diesel noch auf dem Druckniveau eines Vorkammer-Modells. Aber prinzipiell gebe ich dir recht: Das Hochdruck-Geraffel mag ich nicht. Lieber nen halben Liter mehr Verbrauch wie 2000€ Reparatur.

....wenn nicht schon bekannt, anbei ein "Amortisationsrechner" zum Vergleichen.... Ich finde, er ist gar nicht so schlecht gemacht, die Farbgebung mal ausgeschlossen : http://www.amortisationsrechner.de/

Gruß

Man sollte vielleicht hier einen ethisch moralischen Aspekt der Dieselfahrerei nicht verschweigen, wie dies die sch... Politiker und Massenmedien leider tun:

moderne Dieselmotoren stossen Unmengen von feinsten (~nm) und damit hochgradig krebserregenden Rußpartikel aus. Dass die neueren Modelle durch die Bank grüne Plaketten erhalten weil die partikel so fein sind, dass mit den optischen Messverfahren einfach keine Trübung feststellbar ist verbessert dies in keinster Weise.

Hatte 17 Jahre einen 91er Essi mit 60PS Diesel und zum Schluss fast 400tkm ohne jegliche Probleme mit dem Motor (4,5l/100km auf Landstrasse). Musste mich von dem Trennen wegen Umweltzonen-Unfug und Plakettenwahn. Da er große, schwere und rel. ungefährliche Russpartikel ausstieß bekam er nur EURO1/2 durfte also nicht mehr fahren. Jetzt fahre ich einen Benziner mit LPG und bekomme jedesmal den Hass wenn ein moderner Diesel mit grüner Plakette vorbeifährt und der beißende Gift-Gestank in die Nase sticht

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Zitat:

Original geschrieben von wavezone


...bekomme jedesmal den Hass wenn ein moderner Diesel mit grüner Plakette vorbeifährt und der beißende Gift-Gestank in die Nase sticht

Das müssten Turbo-Diesel ohne Partikelfilter sein, fällt mir vor allem bei VW-TDIs auf, andere Marken seltener, ich verstehe nicht, warum solche Stinker nicht nachgerüstet wurde. Das hat sich mit dem Förderunggeld richtig gelohnt.

Nur bei statistisch wenigen alten Modellen gibt es keine nachrüstbaren DPF, die stossen sowieso mehr groben Russ aus, der weniger gefährlich ist, sog. Lungengängigkeit, aber genauso unangenehm beim Einatmen. Betroffen sind vom Feinstaub meist Kinder, Ältere und Atemwegserkrankte, wenn ich dann Eltern mit ihren Kindern in so einem Diesel-Stinker fahren sehen, DANN krieg ich einen Hals. 😠

Diesel ohne DPF sehe ich als echtes Problem an, aber die Nachrüstung wurde jahrelang gefördert, wenn der Wirkungsgrad auch deutlich schlechter sein dürfte als bei den serienmäßigen.

Sich ethisch-moralisch darüber aufregen bedeutet auch, den LKW-Verkehr für Lebensmitteltransporte etc. ins Spiel zu bringen, bei Aldi & Co einzukaufen statt auf dem Wochenmarkt fördert mit seinem Konsumverhalten den Transportverkehr und damit den hohen Feinstaubanteil in der Luft. Nur auf die Technik schimpfen greift zu kurz, wie mit der Technik umgehen, sollte mehr in den Blick geraten.

Unser Diesel mit DPF stinkt jedenfalls nicht. Der Wirkungsgrad moderner DPFs und Katalysatoren wird i.d.R. mit 99,x Prozent so hoch geschätzt, dass nicht mehr der Feinstaub sondern die Stickoxide (NOx) zum Hauptproblem werden. Mit Euro 5/6 werden gesetzlich die NOx -Werte verbessert, mit GtL -Treibstoffen wird in Zukunft ein sauberer Sprit zu Verfügung stehen.

Letzten Endes zählt nicht der relative Anteil der Abgase, sondern der absolute Beitrag jedes Fahrzeuges am Strassenverkehr, der Vielfahrer mit Benzin/Autogas erzeugt absolut mehr Abgase als der Wenigfahrer Diesel. Das ist jedoch - Thema des Threads - mit der Wirtschaftlichkeit wenig zu tun, solange die Anschaffungskosten beim Diesel höher sind (Neuwagen), die Betriebskosten von den gefahrenen km umgekehrt sinken, wird jeder Autofahrer die Grenzkostenanalyse machen müssen. Ob sich da jeder an den Abgasen orientiert, bezweifle ich, an den Besteuerungen nach Gesetzeslage kommt niemand vorbei. Weniger Autofahren, mehr Alternativen nutzen dient in jedem Fall der Umwelt, bis hin zum Grenzfall, dass sich das Autofahren finanziell nicht mehr lohnt. Das Dieselfahren lohnt sich rechnerisch früher nicht mehr als Erdgas/Autogas, eine Umrüstung von Benzinern auf Gas muss sich aber genauso wenig lohnen, weil es von der Fahrleistung abhängt.

Jeder muss deshalb genau rechnen und entscheiden, welche Antriebsart oder welches alternative Verkehrsmittel er wählt. Diesel als Feindbild wäre vor allem für die deutsche Autoindustrie schlecht, weil die ihren Flottendurchschnitt die letzten Jahre und die nächsten vermutlich auch, einzig durch sparsame Dieselmotoren retten konnten. Da spielen Feinstaub-Anteile in der Diskussion nur über die Normwerte CO2/km eine Rolle, leider nicht die Praxiswerte dieser Angaben. Darüber regen sich selten mal die Verbraucherverbände auf, geändert hat das nichts.

Das mit dem Diesel der stinkt und den bösen Feinstaubpartikel ist doch ein altbekannte und gern zittierte Geschichte.
Natürlich ist da was dran.
Grundsätzlich darf man aber, wenn man es so streng nimmt, überhaupt kein eigenes Auto besitzen oder betreiben, denn die Primärenenergie, die Verschmutzung und der Resourcenverbrauch, alleine bei der Herstellung, verbietet umweltbewußten Menschen das Thema Auto sofort. Hinzukommen diverse Abgase, Flüssigkeitsverluste, Altlasten, schwer zu entsorgende Bauteile, flüchtiges Klimaanlagenkühlmittel, Abrieb von Bremsen, Kupplung und Reifen und vieles mehr.
Wer A sagt, muß auch B sagen und auf alle Dinge verzichten, die durch die Verbrennung oder den Verbrauch fossiler Rohstoffe hergestellt oder transportiert werden. Sich ein kleines Fragment, wie den Feinstaub privater Diesel-PKWs auszusuchen und darauf loszugehen ist in meinen Augen zu kurz gesprungen und läßt wesentliche Dinge unter den Tisch fallen. Das erscheint mir etwa so sinnig, wie das Abschaffung der simplen Glühbirne und das Verordnen von quecksilberhaltigen Energiesparlampen, obwohl bekannt ist, daß nur etwa 1% des Energiebedarfs eines Privathaushaltes in die Beleuchtung fließt.
Ich habe mir beispielsweise 2006 einen Neuwagen bewußt ohne DPF gekauft, weil einerseits die Technik noch relativ anfällig war, das vergleichbare Fahrzeug mit DPF bis zu 0,5 l /100 km mehr verbraucht hat und dazu noch schlechteren Durchzug hatte. Davon mal abgesehen kann man über die tatsächliche Wirkung dieser Filter vortrefflich streiten und die Herstellung, der Austausch und die Entsorgung dieser Teile, sowie möglichen Mehrverbrauch sollte man auch in die Betrachtung der Umweltbilanz mit einbeziehen.
Argumente gegen den Diesel, ob mit oder ohne Filter, sind das jedenfalls nicht und somit auch als Aussage zum dem Thema "Diesel, eine Alternative" nicht wirklich brauchbar.

@Mazout

Mit der Verarschung in Richtung DPF muss ich Dir Recht geben. Der Mehrverbrauch ist ein Thema und aus diesem Grund kann nicht von Ressourcen Schonung gesprochen werden. Dieses Problem ist beim Kat auch vorhanden - Mehrverbrauch bis zu einem Liter oder 10% Leistungsverlust. Filtertechnik und Kat verteuern ein Fahrzeug drastisch. Nur der Gesetzgeber profitiert davon! Je teurer ein Fahrzeug wird, desto größer ist der Anteil der Mehrwertsteuer. .........Auch der Soli wurde bis heute nicht abgeschafft. Statt dessen will man überflüssiges Geld im Pleiteland Griechenland "verbrennen".

Diese Verarschung der Ressourcen kann man auch bei den Strompreisen beobachten. In Deutschland hat es sehr viele Stromüberkapazitäten gegeben. Aus diesem Grund hätten die Strompreise gesenkt werden müssen, bzw. Kraftwerke hätten abgeschaltet werden müssen - Ressourcen schonen. Hat man aber nicht. Statt dessen wurden alle Kraftwerke auf Maxium gefahren und die Überkapazitäten wurden für teures Geld ins Ausland verkauft.

Hallo,
rein Rechnerich ist Gasfahren noch am billigsten.
Bin früher auch viel Diesel gefahren.
lohnt sich aber nicht.
gruss
Alexander

Rein rechnerisch ist ERDGAS-Fahren (CNG) am günstigsten. Preislich musst Du immer mit dem Energiegehalt rechnen.

Mein Beitrag hierzu vom 03.03.2011 am Beispiel des VW Caddy mit 100 - 110PS mit den damaligen Daten von Spritmonitor und Benzinpreis.de:
"Nochmal zur Erklärung für die LPG-Fahrer hier: die unterschiedlichen Verbräuche beruhen auf den unterschiedlichen Energiegehalten der Treibstoffe. Im Endeffekt braucht ein Auto genau die selbe Energie für 100km, abgesehen vom Diesel, der höher verdichtet. Hier die Energieverbräuche des Fahrzeugs mit den Antriebsarten:

Diesel 7.18L/100km a 9.9 kWh/L = 71.1 kWh/100km
Benzin 8.94 L/100km a 8.6 kWh/L = 76.9 kWh/100km
LPG 10.52L/100km a 7.3 kWh/L = 76.8 kWh/100km (oh Wunder!)
CNG 6.13 kg/100km a 12.5 kWh/kg = 76.6 kWh/100km (oh Wunder!)

Oder umgekehrt: 10kWh Energie kosten an der Tankstelle:
Diesel 1.416 Euro für 9.9 kWh = 1,430 Euro für 10kWh
Benzin 1.538 Euro für 8.6 kWh = 1,788 Euro für 10kWh
LPG 0.765 Euro für 7.3 kWh = 1,047 Euro für 10kWh
CNG 0.958 Euro für 12.5 kWh = 0.766 Euro für 10kWh

Der Eindruck, dass LPG billger als CNG sei, herrscht nur bei Leuten, die den Dreisatz nicht beherrschen (und bei Leuten, die nur auf die Anzeigetafel schauen).

Gruß

SparAstra"

Zitat:

Original geschrieben von ator300


Hallo,
rein Rechnerich ist Gasfahren noch am billigsten.
Bin früher auch viel Diesel gefahren.
lohnt sich aber nicht.
gruss
Alexander

Ich hab bis Juni 2010 einen 6 Zylinder Biturbo Diesel mit 205PS gefahren, ein wunderbares Fahrzeug. Aber nur solange, wie ich ihn auch auf Langstrecke bewegt habe.

Beruflich bedingt wurde der Diesel fast ein Jahr lang nur rd. 10.000 km gefahren und meist dann nur Kurzstrecke/Stadtverkehr. Insebesondere im Winter ist mir der Wagen öfters ausgegangen weil der Rußpartikelfilter sich zugesetzt hatte. Wurde richtig zur Paranoia, alle 400km mußte man ne halbe Stunde über die Autobahn, damit der Partikelfilter frei wurde, ansonsten konnte man damit rechnen das der Wagen an der Ampel stehen geblieben ist. Angeblich hatte der Peugeot ein Additiv wo man diese Freibrenntouren nicht machen mußte, aber die Praxis sah anders aus. 🙁

Habe den Diesel aus diesem Grund verkauft. Und eben auch, weil ein 6 Zylinder Diesel im reinen Kurzstreckenverkehr in der Stadt sich gerne 12Liter nimmt.

Ansonsten war es ein wunderbares Fahrzeug, auf langen Urlaubs- oder Dienstreisen lief der Wagen anstandslos und der Verbrauch lag auf Langstrecke zwischen 7,5 und 8 Liter. Und das Fahrvergnügen bei 440NM/1.900Umin war schon toll. 🙂

Aber es kommt - wie gesagt - nicht darauf an wievie km man im Jahr unterwegs ist. Höchstens vom rechnerischen Nutzen. In der Praxis macht ein Diesel auch bei 10.000km Spaß, aber das sollten dann Langstrecken sein und nicht andauernde Kurzstrecken und lange Stillstände dazwischen. Das mögen die Partikelfilter gar nicht gerne.

Zitat:

Original geschrieben von EierFanta©


Angeblich hatte der Peugeot ein Additiv wo man diese Freibrenntouren nicht machen mußte, aber die Praxis sah anders aus. 🙁

Was heißt hier angeblich? Das Additiv von PSA sorgt in der Tat dafür, dass keine Freifahrfahrten erforderlich sind.

Zitat:

Original geschrieben von 206driver



Zitat:

Original geschrieben von EierFanta©


Angeblich hatte der Peugeot ein Additiv wo man diese Freibrenntouren nicht machen mußte, aber die Praxis sah anders aus. 🙁
Was heißt hier angeblich? Das Additiv von PSA sorgt in der Tat dafür, dass keine Freifahrfahrten erforderlich sind.

Das hat mir die Werkstatt auch gesagt, aber als ich dann beim dritten mal bei denen war weil mir der Wagen an der Ampel ausgegangen war, wurde lapidar gesagt: "Sie müssen den Wagen auch mal freifahren, das Additiv kann nur unterstützen, wenn der Wagen nach 15min abgestellt wird, wird der ja nie frei."

Und da ich keine Lust hatte gerade dann wieder eine "Ehrenrunde" zu drehen zu müssen, wenns zeitlich gar nicht paßt, hab ich den Diesel verkauft. 🙂

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