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Die Motorleistungen der US - Limousinen

Themenstarteram 3. Januar 2012 um 15:00

Hallo,

mir ist aufgefallen, dass die Motorleistungen der US - Limousinen in den 50er Jahren eklatant höher waren als z.B. in den 70 er und 80er Jahren. Ich nehme mal an, dass das an der Ölkrise liegt.

Wie war aber die technische Realisierung? Wurden da einfach zahmere NW und durchsatzarme Vergaser verbaut? Wurde auch die Höchst, - und/oder Nenndrehzahl begrenzt?

Wie ist es z.B. um die Drehfreudigkeit der teilweise arg gedrosselten V8 (ich denke da speziell an den 5.0 V8 des AMC Pacer, der mit gerade mal 128 PS angegeben war) bestellt? Wie hoch liegt die Maximaldrehzahl?

Hat jemand technische Daten eines solchen (vermutlich enorm langlebigen) Aggregates?

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Außerdem wurde ab Beginn der 70er bei der Leistung auch gern gelogen, daß soch die Balken bogen - sprich untertrieben - um die Versicherungskonzerne gnädig zu stimmen, die dem PS-Wettrüsten der Hersteller den Riegel vorschieben wollten. Das war hauptsächlich bei leistungsstarken Autos wie Mustang, Camaro und Co. der Fall.

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Das liegt im wesentlichen daran, dass Anfang der Siebziger die Berechnungsmethode der Motorleistungen von Brutto PS auf SAE PS umgestellt wurde.

Dabei ging es um die angebauten Nebenaggregate, die zuvor bei den Brutto PS weggelassen wurden.

Die eigentlichen Leistungen sind selbst in den späteren Siebzigern nur langsam gesunken. Die Katastrophe kam erst in den Achtzigern.

Themenstarteram 3. Januar 2012 um 15:41

Aber ein paar Nebenaggregate können doch nicht so viel vernichten, oder?

Anscheinend doch.

Der 472cui jedenfalls verlor von 1972 auf 1973 nominell so um die 170 PS, real waren es aber nur ~ 25-30.

Verändert wurde lediglich die Form des Kolbenbodens um die Verdichtung etwas zurückzunehmen.

Jedenfalls wüsste ich keinen unfrisierten 72er deville, der meinem 73er massiv davonziehen würde.

Die "Nominal Horse Power" jedenfalls wurden mehr oder weniger ausgewürfelt und große Zahlen machten sich immer gut. ;)

Die später dann bis 1972 verwendeten "Brake Horse Power nach J245 / J1995" waren etwas genauer, aber immer noch "schief".

Erst die "SAE net Horsepower" nach SAE J1349 / SAE J2723 waren dann ab 1973 realistischer.

Infos.

Die typische Antwort auf die Frage nach der Motorleistung von Autos im Jahre 1976 in El Paso war dann auch "enough" bzw. "plenty".

Die Frage an sich wies uns bereits als Nicht-Amis aus, mag unser Englisch auch noch so gut gewesen sein.

Außerdem wurde ab Beginn der 70er bei der Leistung auch gern gelogen, daß soch die Balken bogen - sprich untertrieben - um die Versicherungskonzerne gnädig zu stimmen, die dem PS-Wettrüsten der Hersteller den Riegel vorschieben wollten. Das war hauptsächlich bei leistungsstarken Autos wie Mustang, Camaro und Co. der Fall.

In dieser Zeit kamen sowohl das bleifreie Benzin als auch die Emission Controls auf.

Um den Einsatz von bleifreiem Benzin zu ermöglichen, mussten die Motoren weniger hoch verdichtet und generell "de-tuned" werden, da ohne Blei die Oktanzahl des Benzins sinkt (aus diesem Grund war ja das Blei im Sprit).

Und die ganzen frühen Abgasreinigungsmassnahmen kosteten ebenfalls deutlich Leistung.

am 3. Januar 2012 um 17:16

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb

Aber ein paar Nebenaggregate können doch nicht so viel vernichten, oder?

Na ja, es ist nicht die Masse aber trotzdem beachtlich; Hatte vor ein paar Tagen einen kleinen Trecker auf der Bremse, da waren es bei allen eingeschaltetene Vebrauchern rund 4 kW weniger Leistung, wobei die Klimaanlage den Löwenanteil davon ausmacht.

... Also wenn man, theoretisch, alle Nebenaggregate (auch Wasserpumpe etc.) wegnehmen würde, wäre es natürlich noch mehr.

Gemessen wurde meines Erachtens damals der reine Motor ohne Luftfilter, Abgasanlage, LiMa und sonstigen Pumpen direkt an der Kurbelwelle.

Das macht schon erheblich was aus, zumal ja - wie Spechti schon sagte - an den Ergebnissen im Nachhinein noch mächtig in jede gewünschte Richtung geschraubt wurde.

Als: Die nominellen Motorleistungen der früheren US Cars dürfen nicht allzu ernst genommen werden. ;)

am 3. Januar 2012 um 21:13

Hallo

In den USA wurde die Motorleistung bis 1970/71 nach der SAE (Society of Automotive Engineers) Methode angegeben, die die Brutto-PS (SAE gross horsepower) ausgewiesen hat, also die reine Motorleistung ohne Nebenaggregate.

Ab dem Modelljahr 1972 verpflichtend wurde dann nach SAE net horsepower (Netto PS) gemessen, was in etwa unserer DIN Messung entspricht, also mit Nebenaggregate an der Kupplung unter "normalen Betriebsbedingungen".

Umrechnungsfaktoren gibt es zwar nicht, man kann aber von 15 - 20% Unterschied ausgehen. Anfang der 70iger Jahre wurde aber auch die Kompression der Motoren deutlich reduziert, um die Verträglichkeit mit Normalbenzin zu gewährleisten. Deshalb sanken die ausgewiesen Motorleistungen zum Teil dramatisch, bei Lincoln zum Beispiel von 365 auf 212 PS.

Gruß

Hanns

am 5. Januar 2012 um 7:04

Komisch finde ich aber auch, dass Autos aus den 50er, 60er und 70er Jahren oft eklatant viele PS gehabt haben und in der Beschleunigung dann aber komischerweise trotzdem wesentlich langsamer waren, als nachfolgende Jahrgänge. Woran lag denn das? Nur am höheren Gewicht oder am Getriebe? Oder war eben doch mit der Motorleistungen masslos übertrieben worden? ;)

am 5. Januar 2012 um 9:12

Eine Wasserpumpe kann locker mal 20 PS brauchen.

Ich denke das die früheren Autos aus den 50er 60er nie ihre PS erreichten welche angeben waren. Denn der PS Hype begann doch erst mitte der 60er und vorher wollte jeder doch nur enough acceleration haben. Die Powerglides bzw. die 2. Gang Automaten waren in der beschleunigung auch nicht gerade förderlich und dies kombiniert mit einen etwas höheren Fahrzeuggewicht...

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