Mercedes S-Klasse W140: Gebrauchtwagen-Kaufberatung
- Gute Basisausstattung
- Sehr ausladende Abmessungen
- Viel Platz und sehr gute Verarbeitung
- Probleme mit Klimaanlage, Fahrwerk und Getriebe
Berlin –
Was haben sie damals gelacht, als Mercedes die S-Klasse mit dem internen Code W140 vorstellte. Die passte ja nicht mal auf den Autoreisezug nach Sylt! Sie kam also nicht ohne Weiteres dorthin, wo die Schönen und Reichen mit ihren dicken Autos hinwollten. Die dritte Generation des Dickschiffs war zu breit und musste auf Lkw-Waggons. Was für eine Schmach. Die "Taz" schrieb über den neuen Benz damals: „Ausgeburt von Ingenieurswahn und Klimakiller-Instinkt“, die "Auto, Motor und Sport" allerdings „vom besten Auto der Welt“.
1991 kam der W140 zu einer denkbar schlechten Zeit auf den Markt. Der zweite Golfkrieg drehte gerade indirekt den Kraftstoffhahn zu, Deutschland war frisch wiedervereinigt und machte sich auf magere Jahre gefasst.
Der BMW 7er (E32) wirkte im Vergleich zum wuchtigen Benz schmal, der ab 1994 gebaute E38 geradezu filigran.
Mercedes entwickelte am W140 schon seit Anfang der 1980er-Jahre und packte alles hinein, was gut und teuer war.
Zum ersten Mal waren bei Mercedes mehrere Steuergeräte über das CAN-BUS vernetzt, es gab eine Einparkhilfe (Peilstäbe und später Parktronic), doppeltverglaste Seitenscheiben und eine Sprachsteuerung fürs Autotelefon. Ab 1991 arbeitet unter der Haube des S 600 ein Zwölfzylinder – man musste auf den
BMW 750ireagieren.
Nur 400.000 W140 wurden verkauft
Mercedes fräste die Karosserie quasi aus dem Vollen. Dennoch konnte der W140 an die Erfolge des beliebten Vorgängers W126 nicht anknüpfen.
Zwischen 1991 und 1998 wurden nur rund 400.000 Autos verkauft. Beim Vorgänger waren es innerhalb von rund zwölf Jahren mehr als das Doppelte.
Der Nachfolger W220 verkaufte sich deutlich besser als der W140.
Dennoch ist der Dicke ein Tipp, zumindest für Langstreckenfahrer und Genießer. Denn mit 140 bis 160 km/h gleitet er mit dem Serienfahrwerk über den Asphalt wie eine Sänfte, durch die Doppelverglasung bleiben lästige Störgeräusche draußen.
Von den rund 400 W140, die auf mobile.de derzeit angeboten werden, sind rund 70 Autos scheckheftgepflegt und haben weniger als 200.000 Kilometer auf dem Tacho. Das klingt erstmal nach viel Laufleistung, aber:
Die S-Klasse hält bei anständiger Pflege und regelmäßiger Wartung locker das Doppelte aus,
wie einige MOTOR-TALKer beim Motortest zeigen. Es gilt, die guten Fahrzeuge herauszupicken, denn es gibt einige Macken am W140. Einen tiefen Überblick gibt das
Mercedes S-Klasse-Forum. Wir gehen hier auf die häufigsten Fehler ein.
Historie/Modellwechsel
Der W140 löste 1991 den W126 ab. Eigentlich sollte der kantige Benz schon 1989 auf den Markt kommen, aber wegen technischer Änderungen am fast fertigen Auto verstrichen noch zwei Jahre.
Anfangs stimmte die Qualität nicht. Die Türen zischten, die Außenspiegel flatterten. Die Zuladung beim 600er war zunächst zu gering. Mit der Mindestbreite von 1,88 Meter hatte der Benz Mühe in engen Parkhäusern. Mercedes sah sich genötigt,
eine Art Rechtfertigung für ihr neues Wunderauto zu veröffentlichen. So etwas gab es bis dato noch nicht.
1994 ändert Mercedes per Modellpflege vor allem die Optik. Stoßfänger, Seitenplanken (die sogenannten Sacco-Bretter), Kühlermaske und Räder zeichneten die Designer neu.
Ab Baujahr 1995 gibt es für die V8- und V12-Motoren eine neue, elektronisch gesteuerte Fünfgang-Automatik. Die Peilstäbe am Heck weichen ab 1995 Parksensoren, zeitgleich gibt es auch ESP.
Die nach ihrem Designer Bruno Sacco benannten Seitenplanken wurden bei der zweiten Modellpflege 1996 farblich dem Blech angepasst. Außerdem änderte sich das Design der Rückleuchten und, die Bedienung der Klimaanlage.
Optional war seitdem Xenonlicht an Bord. Seitenairbags zählten nun auch bei Sechszylindern zum Standard. 1996 gab es aber auch eine Rückrufaktion für etwa 70.000 Fahrzeuge: Die vorderen Bremsschläuche mussten mit Abstandshaltern versehen werden.
Karosserie
Die S-Klasse wurde mit zwei Längen gebaut.
Der Kurze misst 5,11 Meter, der Lange 5,21 Meter. Daneben verkaufte Mercedes das Coupé C140 unter den Namen SEC, Coupé und CL-Klasse zwischen 1992 und 1998 an. Und der
SL der Baureihe R129gehört ein bisschen zur W140-Familie: Cockpit und Motoren sind identisch.
So kantig die Karosserie aussieht, so praktisch ist sie:
Das getönte Isolierglas der Seitenscheiben verhindert das Beschlagen und dämmt den Schall. Im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeugen liegen die Scheiben flächenbündig an der Karosserie an, was Windgeräusche minimiert.
Typische Schwachpunkte der 1990er-Jahre sind beim W140 wie beim W124 die Wagenheberaufnahmen.
Hinter den Kunststoffklappen können die Rohre in Ruhe vor sich hinrosten, wenn sie nicht anständig versiegelt oder gefettet sind. Auch die weiße Eintrübung der Heckscheibe an den Kanten ist ein bekanntes Problem.
Seit der Umstellung auf wasserlösliche Lacke 1994 hat auch der W140 an manchen Stellen mit Rost zu kämpfen, vor allem rund um das Heckschloss, unten am Heckdeckel, rund um die Sacco-Bretter und am Unterboden des hinteren Achsträgers.
Motoren/Getriebe
Der W140 setzte von Anfang an auf Sechszylinder mit 2,8 und 3,2 Liter Hubraum oder V8-Motoren mit 4,2 oder 5,0 Liter Hubraum.
Damals modern: variable Einlassnockenwellen und Vierventiltechnik sowie eine LH-Jetronic-Steuerung in allen Ottomotoren. 1994 kam ein 6,0-Liter-V12 dazu. Die kleineren 300 SE 2.8 (1992-1993) und S 280 (1993-1998) mit 193 PS sind für den Dicken aber weniger ratsam. Der Motor hat mit den mehr als zwei Tonnen Leergewicht seine Mühe und muss sich hörbar anstrengen – ganz gleich, ob mit manuellem Fünfganggetriebe oder der optionalen Automatik mit vier oder fünf Gängen.
Die 300 SE (1991-1993) und S 320 (1993-1998) mit 231 PS passen schon besser zum schweren Auto, vor allem mit der ab 1995 serienmäßigen Fünfgangautomatik. Bei gemächlicher Fahrt bleibt der Verbrauch bei rund zehn Liter auf 100 Kilometer.
Am häufigsten wurden die Sechszylinder gekauft.
Besser zur S-Klasse passen aber die V8-Motoren des 400 SE (286 PS), S 420 (279 PS), 500 SE (326 PS) oder S 500 (320 PS). Sie bieten noch mehr Laufruhe und Drehmoment bei nicht viel mehr Verbrauch.
Die 6,0-Liter-V12-Motoren mit 408 PS und ab 1993 mit 394 PS fahren souveräner, sind aber in Unterhalt und Wartung deutlich teurer. Die Selbstzünder in 300 SD Turbo und S 350 Turbodiesel (150 PS) sowie dem S 300 Turbodiesel ab 1996 (177 PS) sollten ebenfalls nicht die erste Wahl sein. Außerdem fressen die Diesel gerne Zylinderkopfdichtungen.
Von Problemen sind die Motoren nicht befreit.
Vor allem die 500er und 600er. Hier kann mit der Zeit die Drosselklappe verschleißen, erkennbar an einem unruhigen Motorlauf.
Interessenten sollten auch nach dem letzten Wechsel der Duplexkette und der Gleitschiene fragen. Die halten zwar beide lange, aber nicht ewig. Experten raten zum Wechsel der Kunststoff-Gleitschiene nach rund 180.000 Kilometern oder 15 Jahren, da sie porös werden kann. Zersplittert sie, kann die Kette überspringen und den Motor zerstören.
Teuer wird ein Kabelbruch unter der Motorhaube.
Wegen organischer Weichmacher können die Kabel nach Jahren verspröden. Einige Experten behaupten, dies würde bei Reimporten aus Japan häufiger auftreten, da diese Fahrzeuge viel im Stau stehen und die Kunststoffummantelung der Kabel schneller austrocknet und brüchig wird.
Die Sechszylindermotoren neigen mit der Zeit zur Inkontinenz.
Entweder tritt vorn am Simmerring Öl aus oder hinten kurz vor dem Getriebe. Auch die Zylinderkopfdichtung neigt zum Schwächeln. Nichts Wildes, aber bei der Probefahrt sollte die Abgasfarbe beobachtet werden. MOTOR-TALKer
Mike 69hält die 320er „für super Motoren, an sich sehr haltbar, die Peripherie außenrum ist etwas empfindlicher.“
Oft empfohlen:
Ein Getriebeölwechsel mit Filter alle 60.000 Kilometer – auch wenn Mercedes von einer Lebensfüllung spricht. Sollte es bei den Automaten im Rückwärtsgang rattern oder wechseln die Gänge nur ruckartig, besser die Finger davon lassen - oder eine Getrieberevision für rund 3.000 Euro einplanen. MOTOR-TALKer V8-STGT hatte
Probleme mit den Lagerbuchsenim Getriebe.
TV-Ghost schreibt, dass man den Fehler erkennt, wenn „beim Ausrollen der Schaltvorgang von 3 nach 2 hart wird und es ruckt.“ Für MOTOR-TALKer
dummefrageist das Getriebe eine tickende Zeitbombe.
Blau Baer meint, dass das ein Problem der 722.6-Fünfgang-Automat - ab ca. 07/1995 ist. „Hier löst sich irgendwann ein Lager und dreht mit... Das betrifft früher oder später alle 722.6.“
Fahrwerk
Das Serienfahrwerk der S-Klasse hat schwer zu schleppen an mindestens zwei Tonnen Leergewicht. Kein Wunder, dass
Dreieckslenker, Dämpfer und Lager mit der Zeit ausschlagen. Bei Knarzgeräuschen sind es meist Traggelenke, poltert es auf schlechten Straßen, sind es oft die Spurstangenköpfe.
Auch Fahrwerksfedern können durch die hohe Last nach 20 Jahren brechen. Das kann man zwar nicht direkt sehen, aber oft am Ablaufbild der Reifen erkennen oder beim Fahren spüren. Zieht das Auto zu einer Seite oder flattert beim Bremsen, stimmt etwas am Fahrwerk nicht. Die Raumlenker-Hinterachse arbeitet in der Regel auch nach Jahren zuverlässig. Nur Rost an den Fahrschemeln kann die Freude trüben.
Vor einem Kauf sollten Interessenten den W140 auf jeden Fall auf eine Hebebühne stellen.
Ausstattung/Sicherheit
Je nach Jahrgang war die Basisausstattung sogar aus heutiger Sicht üppig.
Dazu zählten immerhin Klimaanlage, Lederausstattung, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, höhenverstellbarer Fahrersitz, Armlehne und elektrisch einstellbare Außenspiegel. Die Optionsliste der S-Klasse war aber schon damals sehr lang. Die Verarbeitung ist auch nach 20 Jahren gut, die Schalter greifen sich nicht ab, das Leder ist haltbar.
Ein großes Problem hat der dicke Benz mit der Elektronik.
Erlöschen nach dem Start nicht alle Kontrollleuchten im Cockpit, kann der Wurm im CAN-Bus stecken. Funktionieren nicht alle elektrische Bauteile einwandfrei, also auch Innenbeleuchtung und Fensterheber, sollten Interessenten besser weiterziehen. Probleme, die auch
MOTOR-TALKer Piniehatte.
Und falls die Klimaanlage nicht funktioniert und der Verkäufer etwas von „da muss nur die Klimaflüssigkeit aufgefüllt werden“ faselt, besser Finger vom Auto lassen. Oft ist der Klima-Verdampfer defekt, der hinter dem Armaturenbrett sitzt. Dafür muss einen Tag lang das ganze Auto ausgeräumt und später wieder eingeräumt werden, was sehr zeitaufwändig und teuer ist. Das gilt auch, wenn der EC-Klimaanlagen-Knopf keine Funktion mehr hat und immer rot leuchtet, wie
MOTOR-TALKer Jason300tderklärt.
Marktsituation/Preise
In Deutschland sind heute noch rund 6.000 Fahrzeuge des Typs W140 angemeldet.
Obwohl der W140 mindestens 20 Jahre alt ist, gibt es ihn günstig. In den vergangenen Jahren stiegen die Preise kaum bis gar nicht. Wer also jetzt noch ein gutes Modell ergattert, sollte zugreifen. Billiger wird es nicht mehr, eine S-Klasse zu fahren. Bei
mobile.dewerden derzeit noch ein paar gepflegte Autos ab rund 6.000 Euro angeboten, nach der Modellpflege kosten 320er rund 10.000 Euro.
Fazit/Empfehlung
Die S-Klasse des Typs W140 ist besser als ihr Ruf. Klar, das Auto ist schwer und behäbig, kein Racer. Dafür aber ein grundsolides Auto, das bei anständiger Pflege als Langstreckenauto begeistert.
Ideal als S 320 oder S 500 nach der zweiten Modellpflege, mit den moderneren Klimabedienteilen und Parksensoren. Ab Baujahr 1995 sorgt im S 320 eine Fünfgang-Automatik für ein niedriges Drehzahlniveau, was aber auch sehr problematisch sein kann. Davon gibt es noch
ein paar Autos für rund 10.000 Euro.
Das Beste aber ist: Heute fällt die kantige Karosserie bei den ganzen SUV überhaupt nicht mehr auf. Und auch auf den Sylt-Autozug passt der Benz wieder – indem man die Außenspiegel bei neueren Fahrzeugen einfach einklappt.
Beste Antwort im Thema
Neulich rief ein morgens W / C 140-Kollege an. Er sah einen grauen C 140 und hat mit dem Fahrer Kontakt aufgenommen, u. a. da der C 140 in einem Traumzustand war. Es stellte sich heraus, dass der mit den grauen C 140 absoluter W 140-Fan ist und ...
- Jetzt kommt es!!! Bitte alle festhalten, anschnallen und vorher tief Luft holen!!! -
30 [in Worten dreißig] W 140 besitzt!!!
Weitere Kontaktaufnahme erfolgt. Und bitte!!! Erzählt mir nie wieder, dass ich zu W 140-verstrahlt bin. Es gibt weit stärker W 140-Positive.
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
251 Antworten
Mercedes muss in den 80ern und 90ern furchtbar gewesen sein,
Mein Opa hatte 1987 einen 500 SEL gekauft, der damals schon knapp 100.000 DM kostete. Aus irgendwelchen Gründen hat der Wagen andauernd Theater gemacht, sprang häufig nicht an, ging einfach aus.
Stand die ersten 6 Wochen mehr in der Werkstatt als zuhause - Mercedes hat nichts gefunden.
Ihm wurde dann durch die Blume zu verstehen gegeben, die Probleme könnten ja letztlich nur durch Bedienfehler hervorgerufen werden, ein Mercedes sei ein hochwertiges Auto und wenn die Niederlassung Hamburg keinen Fehler finde, könne es nur der Fahrer sein.
Mein Opa hat daraufhin dem Serviceleiter wutentbrannt Fahrzeugbrief und Zweitschlüssel vor die Füße geworfen und die Niederlassung verlassen.
Aber wie das unter hanseatischen Familienunternehmern damals noch mehr als heute eben Sitte war - man hält zusammen. Und merkwürdigerweise riefen tags drauf zwei der damals größten Fuhrunternehmer Norddeutschlands bei Mercedes an und stellten in Aussicht, die Fuhrparks bestehend aus einer dreistelligen Anzahl LKWs ab sofort bei MAN zu erneuern, wenn der Fall nicht binnen 24 Stunden gelöst ist.
Tags drauf rief dann das Serviceteam im Betrieb meiner Großeltern an und legte einen „Teppich aus Schleim“ in Richtung der heiligen Hallen, ein großes Missverständnis sei das ja alles gewesen.
Am Ende ging der Wagen zurück zu Mercedes und wurde gegen Erstattung der Preisdifferenz durch einen 300 SE ersetzt. Der läuft heute noch bei einem entfernten Teil der Familie in Österreich.
Heute ist der Service besser, dafür sind die Autos Müll.
Hallo,
ich hatte ein paar Jahre lang einen 600 SE, ein souveränes Auto, schon allein das Geräusch des Anlassers war eine Wucht! Astreines Fahrwerk übrigens und sehr handlich, selbst meine Frau meinte, der fährt sich ja wie ein 190er! Da ich mich um mehrere Mercedes S Klassen kümmern muss, kam der 600 SE immer ein wenig zu kurz. Er verzeiht aber lange Standzeiten nur ungern. Deshalb habe ich ihn schließlich verkauft. Da ich jeweils einen 116er, einen 126er und einen 220er selbst neu gekauft und selbstverständlich bei Neuanschaffung im Bestand behalten habe, liegen mir diese etwas näher am Herzen. Übrigens war mein 600 SE mal in einer Geschichte des Mercedes-Benz Classic Magazins abgebildet, das Thema war Maybach bzw. Mercedes Topmodelle.
Gruß
Ralf
Zitat:
@S Klasse Fan schrieb am 31. Oktober 2020 um 17:31:47 Uhr:
Zitat:
@sampleman schrieb am 31. Oktober 2020 um 13:38:45 Uhr:
Und das mit den Trotteln von der Presse ist unter deinem Niveau.
Was hat das denn mit Niveau zu tun? Das Statement ist doch völlig richtig...
Ich weiß ja nicht, ob von euch schon mal einer bei einer Mercedes-Presse-Fahrzeugpräsentation dabei war, ich hatte schon ein paarmal das Vergnügen (in den 90ern), und wenn die S-Klasse damals elektrisch anklappbare Rückspiegel gehabt hätte, dann hätte man das der Presse genauestens erklärt. Solch absonderliche Lösungen wie die Peilstäbe am Heck, die Doppelverglasung, der Türzuzeher oder der Gurtanreicher in den Coupés wurden ja auch sofort überall veröffentlicht.
Und was deine Einschätzung der Richtigkeit dieses Statements angeht: Kannst du als Hartgeldlude das überhaupt beurteilen? Ich meine, dass die Hartgeldluden dumm wie Brot sind, weiß doch jeder, gell. (Solltest du dich jetzt beleidigt fühlen, dann denk' mal nach)
Zitat:
@sampleman schrieb am 02. Nov. 2020 um 12:25:08 Uhr:
Solch absonderliche Lösungen wie die Peilstäbe am Heck,
Stimmt. Diese verkrampften Versuche Terrain zurückzugewinnen hatten lächerliche Züge angenommen. Heute kann man das alte Schiff noch gut ansehen, verkäuflich und irgendwie begehrt ist es aber nicht.
Ähnliche Themen
Zitat:
@sampleman schrieb am 2. November 2020 um 12:25:08 Uhr:
Ich weiß ja nicht, ob von euch schon mal einer bei einer Mercedes-Presse-Fahrzeugpräsentation dabei war, ich hatte schon ein paarmal das Vergnügen (in den 90ern), und wenn die S-Klasse damals elektrisch anklappbare Rückspiegel gehabt hätte, dann hätte man das der Presse genauestens erklärt. Solch absonderliche Lösungen wie die Peilstäbe am Heck, die Doppelverglasung, der Türzuzeher oder der Gurtanreicher in den Coupés wurden ja auch sofort überall veröffentlicht.
Hat / hatte sie seit 1991 definitiv. Aber die Presse und sonstige Medien berichten halt oft / gern "tendenziell" - siehe auch aktuell die Medien z. B. heute-Sendung ZDF mit Zahlen und Statistiken.
Absonderlichen Lösungen? Die waren und sind (immer noch) genial, vielleicht abgesehen von den Peilstäben.
Aber auch hier:
https://www.motor-talk.de/.../...se-w108-haltbarkeit-t6750394.html?...Zitat:
Läßt in einem nach Mopf W 140 (ggf. trotz Abstandssensoren) die Peilstäbe nachrüsten (nicht, nicht ich)...
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Neulich rief ein morgens W / C 140-Kollege an. Er sah einen grauen C 140 und hat mit dem Fahrer Kontakt aufgenommen, u. a. da der C 140 in einem Traumzustand war. Es stellte sich heraus, dass der mit den grauen C 140 absoluter W 140-Fan ist und ...
- Jetzt kommt es!!! Bitte alle festhalten, anschnallen und vorher tief Luft holen!!! -
30 [in Worten dreißig] W 140 besitzt!!!
Weitere Kontaktaufnahme erfolgt. Und bitte!!! Erzählt mir nie wieder, dass ich zu W 140-verstrahlt bin. Es gibt weit stärker W 140-Positive.
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Zitat:
@Blau Baer schrieb am 2. November 2020 um 16:01:51 Uhr:
Neulich rief ein morgens W / C 140-Kollege an. Er sah einen grauen C 140 und hat mit dem Fahrer Kontakt aufgenommen, u. a. da der C 140 in einem Traumzustand war. Es stellte sich heraus, dass der mit den grauen C 140 absoluter W 140-Fan ist und ...
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Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Klar warum auch nicht
Der Mann sollte einen Orden bekommen
Zitat:
@Blau Baer schrieb am 2. November 2020 um 15:22:35 Uhr:
Aber die Presse und sonstige Medien berichten halt oft / gern "tendenziell" - siehe auch aktuell die Medien z. B. heute-Sendung ZDF mit Zahlen und Statistiken.
Nicht alles, was nicht in dein Weltbild passt, ist tendenziell. Und, sorry, jemand, der solche Pauschalurteile raushaut, ist einfach dumm.
Zitat:
@Ha-Pe-85570 schrieb am 2. November 2020 um 13:43:21 Uhr:
Stimmt. Diese verkrampften Versuche Terrain zurückzugewinnen hatten lächerliche Züge angenommen. Heute kann man das alte Schiff noch gut ansehen, verkäuflich und irgendwie begehrt ist es aber nicht.Zitat:
@sampleman schrieb am 02. Nov. 2020 um 12:25:08 Uhr:
Solch absonderliche Lösungen wie die Peilstäbe am Heck,
Ach, ich will das gar nicht so negativ bewerten. Ich erinnere mich an Zeiten, in denen Mercedes Autos mit Heckflossen gebaut hat, sich aber zu g'schamig war, diese auch so zu bezeichnen, das waren dann im Mercedes-Sprech "Peilkanten". Mein W123 hatte auch ganz leicht angedeutete "Peilkanten" am Heck, und siehe da, man konnte tatsächlich aus dem Innenraum sehen, wo das Auto zu Ende war. Insofern waren die Peilstäbe am W140 gar nicht blöd. Was mir an den Mercedes-Autos der 70er und 80er Jahre so gut gefallen hat, das war dieser Eindruck, dass jedes einzelne Detail an den Autos einen Zweck hatte (okay, bis auf die Holzvertäfelung).
Eins allerdings habe ich neulich auf Wikipedia gelesen, von dem ich nicht weiß, ob es stimmt. Angeblich, so geht die Sage, hätte der W140 bereits ein Jahr früher auf den Markt kommen sollen, doch dann brachte Toyota 1989 den Lexus LS 400 auf den Markt, und der war besser als der damalige W140-Prototyp. Wikipedia behauptet, das habe zu Kostenüberschreitungen geführt, und der damalige Projektleiter sei entlassen worden. Ich hatte vor einer ganzen Weile schon einmal woanders gelesen, dass Technikvorstand Werner Breitschwerdt sich in der Entwicklungsphase angeblich einen Citroen XM als Dienstwagen besorgen ließ, und im Vergleich soll er mit dem Federungskomfort des W140 nicht zufrieden gewesen sein. Das soll angeblich zu kostenspieligen Umkonstruktionen des Vorderwagens geführt haben, der nachträglich einen Fahrschemel bekam.
Ob das alles stimmt? Ich würde meine Unschuld nicht darauf verwetten.
Mein Wissensstand war, dass das nix mit der Konkurrenz zutun hatte, sondern der W140 für den Anspruch damals noch nicht fertig genug war. Modelleinführung war für 1989 geplant.
Z.B war das Fahrwerk in Teilen unzureichend ausgelegt, was wohl erhebliche Änderungen nach sich zog. Für hohe Tempi mit Beladung nicht stabil genug. Dann gab es ewig Theater mit der Zuladekapazität, die war, soweit ich weiß anfangs auch nach Einführung recht gering. Auch war der V12 soweit ich weiß erst später fertig, als geplant.
Auch wenn heute die meisten W124/126/140 über einen Kamm scheren, darf man ja nicht vergessen, dass der W126 ein großer /8er und technisch einer Heckflosse sehr viel ähnlicher ist, als seinem Nachfolger.
Der W124 hatte zwar die moderne Hinterachse, kommt aber ohne CAN Bus aus.
Der W140 ist schlicht ein Raumschiff. Es gab nie wieder eine derartige technische Revolution innerhalb eines Baureihenwechsels, wie 1991.
Und das lief zeitlich eben nicht ganz nach Plan.
Zitat:
@S Klasse Fan schrieb am 2. November 2020 um 23:36:41 Uhr:
Mein Wissensstand war, dass das nix mit der Konkurrenz zutun hatte, sondern der W140 für den Anspruch damals noch nicht fertig genug war. Modelleinführung war für 1989 geplant.
Z.B war das Fahrwerk in Teilen unzureichend ausgelegt, was wohl erhebliche Änderungen nach sich zog. Für hohe Tempi mit Beladung nicht stabil genug. Dann gab es ewig Theater mit der Zuladekapazität, die war, soweit ich weiß anfangs auch nach Einführung recht gering. Auch war der V12 soweit ich weiß erst später fertig, als geplant.
Auch wenn heute die meisten W124/126/140 über einen Kamm scheren, darf man ja nicht vergessen, dass der W126 ein großer /8er und technisch einer Heckflosse sehr viel ähnlicher ist, als seinem Nachfolger.
Der W124 hatte zwar die moderne Hinterachse, kommt aber ohne CAN Bus aus.
Der W140 ist schlicht ein Raumschiff. Es gab nie wieder eine derartige technische Revolution innerhalb eines Baureihenwechsels, wie 1991.
Und das lief zeitlich eben nicht ganz nach Plan.
Hallo,
dies ist ein Beitrag, wie er mir gefällt, sachlich und ohne dümmliche Sprüche, einfach freundlich und weiterführend.
Davon abgesehen, auch zutreffend, die Probleme beim Fahrwerk standen auch im Zusammenhang damit, dass der Wagen (W und V 140) fast 10 cm höher wurde, weil man Angst hatte, dass nach dem Parken die riesigen Katalysatoren das Gras bzw. die Vegetation in Brand stecken würden. Durch diese 10 cm höher bekam der Wagen auch die unelegante Erscheinung, die den Designern nicht recht war.
Gruß
Ralf
W126 ist noch deutscher Maschinenbau. W124 und 140 sind Übergangsmodelle. Ab W210/202 und 220 wurde es gruselig "kostenoptimiert"
Da würde ich. nur begrenzt zustimmen.
Bau mal nen 1990er W124 auseinander und stell ihn neben einen auseinandergebauten W124 von 1995. Das sind eklatante Unterschiede.
Zitat:
@S Klasse Fan schrieb am 3. November 2020 um 11:01:22 Uhr:
Da würde ich. nur begrenzt zustimmen.
Bau mal nen 1990er W124 auseinander und stell ihn neben einen auseinandergebauten W124 von 1995. Das sind eklatante Unterschiede.
Ja vor allen was Motor Einspritzanlage und Elektrik an geht
Ist beim 140er aber auch nicht viel anders 1991 und 1998 sind auch deutlich anders von der Elektrik und Innenausstattung
Schön ist dabei immer das Beispiel R129 500er aus 1989 oder 1990 mit KE Jetronik und dann ein 1996 mit ME das ist schon deutlich anders selbst bei dem einen Typ
Zitat:
@W140 420 schrieb am 3. November 2020 um 11:55:28 Uhr:
Zitat:
@S Klasse Fan schrieb am 3. November 2020 um 11:01:22 Uhr:
Da würde ich. nur begrenzt zustimmen.
Bau mal nen 1990er W124 auseinander und stell ihn neben einen auseinandergebauten W124 von 1995. Das sind eklatante Unterschiede.
Ja vor allen was Motor Einspritzanlage und Elektrik an geht
Ist beim 140er aber auch nicht viel anders 1991 und 1998 sind auch deutlich anders von der Elektrik und Innenausstattung
Schön ist dabei immer das Beispiel R129 500er aus 1989 oder 1990 mit KE Jetronik und dann ein 1996 mit ME das ist schon deutlich anders selbst bei dem einen Typ
Ähm ja und die einhunderttausend Kleinigkeiten, die einem nach 10 Jahren W124 so auffallen.
Das fängt an mit dem Warnblinkerschalter, der bei einem Mopf 1 auch nach 30 Jahren noch so dunkelrot knallig aussieht wie an Tag 1, während der des Mopf 2 bereits nach 20 Jahren ausbleicht.
Oder der wesentlich billigere Wischerarm des Mopf 2.
Oder die wesentlich sparsamere Verwendung von Holhraumkonservierung beim Mopf 2.
Spannend war auch, dass ich weder beim W126 noch beim 230 E trotz eklatanter Laufleistungen das Problem rostiger Muttern / Schrauben usw hatte, während die beim Mopf 2 in der Regel bereits nach 15 Jahren so aufgerostet sind, dass man keinen Schlüssel mehr drüber bekommt. (Ok ein Ford Fiesta braucht dafür nur fünf Jahre, trotzdem).
Und irgendwie ist das ganze "Feeling" der alten Varianten auch anders. Der Mopf 1 300 E - 24 wirkt trotz vergleichbarer Laufleistung vom Innenraum her irgendwie noch ein Quäntchen ursolider.