Der Traum des Oberlehrers: Überholverbot + Versetzt Fahren
Hurra, zwischen Offenburg und Appenweier ist in der Bausetelle jetzt Überholverbot + Versetzt Fahren angeordnet (siehe angehängtes Bild). Bei sehr hohem Verkehrsaufkommen mag das ganze ja noch eine gewisse Berechtigung haben, heute mittag um 13:30 Uhr eher nicht.
Akteure: 1 LKW, drei PKW. Situation: LKW rechts, PKW 1 (Oberlehrer) linke Spur, brav versetzt hinter dem LKW, Ich: rechte Spur, versetzt hinter PKW 1. PKW 3 kommt von hinten, überholt mich und möchte nun auch PKW 1 überholen. PKW 1 fährt allerdings seelenruhig weiter und deutet jedesmal auf das neue Verkehrszeichen, wenn wir dran vorbeifahren... Das ganze über ca. 5 km.
Also liebe Oberlehrer von Deutschland: Kommt nach Offenburg, hier könnt Ihr Euch richtig austoben...
Beste Antwort im Thema
Wenn ich an die Überholmanöver mancher überbreiter SUV in Baustellen mit nur 2 m Breite auf der Überholspur denke (natürlich die rechten Räder auf oder rechts neben der Fahrstreifenmarkierung, dann muß ich leider sagen:
Ich begrüße das als Beitrag zur Verkehrssicherheit !
Gruß SRAM
700 Antworten
Zitat:
@hellcat500 schrieb am 2. November 2017 um 06:51:24 Uhr:
Selbst mit einem VW-Bus ist es üblicherweise kein Problem, bei 2m-Spuren ganz locker LKW in der Baustelle zu überholen.
...während der LKW-Fahrer schwitzt / zittert / betet, dass es bloß nicht knallt. Bei solcher Unvernunft braucht man sich nicht zu wundern, wenn LKW-Fahrer in einer Baustelle beide Spuren generell dicht machen.
Ich hatte mehrere derartige Situationen, einmal -Baustelle ohne feste Mittelleitplanke, nur diese aufgeklebten Kunstoffwarnfähnchen- hätte ich fast einen Sprinter in den Gegenverkehr geschickt, als ich die 30-50cm, die er von meiner Spur mitbenutzt hat wegen einer rechts auf mich zukommenden Betonplanke selbst benötigt hab - siehe Photo von der Stelle auf einer späteren Fahrt.
Der hat sich damals dann seinen Spiegel an meinem Trailer zerdeppert...
Ein anderes Mal - VW Bus oder MB Vito, irgendwas in der Größe-... ich hab den Zug nur noch irgendwie auf meiner (sau-)engen Spur gehalten. Selbst ein Blick in den Außenspiegel war da nicht mehr drin. Ich hab gleich im Anschluß, noch während der Fahrt die Polizeidienststelle angerufen und den Vorfall gemeldet, da ich nicht ausschließen konnte, ob es eine Feindberührung gegeben hat. Quasi als Vorsorge falls sich dieser Depp den Spiegel zerdeppert hat und womöglich noch eine Anzeige wegen Fahrerflucht macht - war alles schon da!
Ein anderes Mal bei einem Kollegen... da hat sich in der Fahrbahnverschwenkung einer den Spiegel von seinem VW Passat am Trailer zerdeppert. Der ist dann aufm nächsten Parkplatz noch frech geworden und wollte dass der Kollege das auf seine Kappe nimmt, dass er den Spiegel von der Haftpflicht vom LKW bekommt.
Der Kollege hat mich damals angerufen und ich hab ihm geraten die Polizei dazuzuholen. Auf die Äußerung des PKW-Fahrers das würde ihm zu lange dauern, hab ich den Kollegen rausgeschickt er soll den PKW und den Fahrer fotographiern und ihn darauf hinweisen, dass er ihn -sollte er zwischenzeitlich wegfahren- wegen Fahrerflucht anzeigen wird.
Das Ergebnis war... die Polizisten haben am PKW nachgemessen und sind auf 2,03m gekommen, der verblüffte PKW-Fahrer hat von den Polizisten erklärt bekommen, dass dass die angebenen Maße im Schein ohne Spiegel ist.
Auf den Hinweis falls einer der beiden Fahrer eine Anzeige machen würde, würde die Polizei jedem erst einmal 35,- EUR abnehmen, weil sie von einer Teilschuld beider ausgehen ist der PKW-Fahrer vor den Augen der Polizisten stinksauer mit quietschenden Reifen abgerauscht.
-Doppelpost, kann gelöscht werden. Danke!-
@gast356
Wie sieht es denn bei starkem Seitenwind aus? Wie weit läuft die Fuhre dann nach Deiner Schätzung ungefähr nach links oder rechts aus dem Ruder? Es gab ja einige heftige Sturmtage in den vergangenen Wochen.
Das kommt auf die Beladung an, mit 25 Tonnen hinten drauf also 40Tonnen Gesamtgewicht steht so ein Zug fast bombenfest auch bei der Fahrt im Seitenwind. Auch permanenter Seitenwind ist weniger das Problem, problematisch wirds bei Windböen.
Sind bei einem üblichen Sattelzug mit 16,5m x 4m hoch immerhin 66m² Angriffsfläche... vergleicht man das mal mit einem Segelboot / Segelyacht, dann landet man mit 66m² Segelfläche nicht mehr bei den kleinen Segeljollen sondern bei Yachten mit i.d.Regel mehreren Tonnen Verdrändung.
Aber zurück, es kommt immer darauf an wie schnell der Fahrer reagiert / reagieren kann um den Seitenwind mit Gegenlenken auszugleichen, aber ich sag mal 1/2m bis im worst case zu 1m können drin sein, wenn eine Windböe auf einen leeren Trailer trifft und der vielleicht ungünstigerweise in dem Moment gerade noch durch eine Bodenwelle ausgehoben / ausgefedert ist.
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Hi!
Zitat:
@tazio1935 schrieb am 4. November 2017 um 14:01:06 Uhr:
Zitat:
@hellcat500 schrieb am 2. November 2017 um 06:51:24 Uhr:
Selbst mit einem VW-Bus ist es üblicherweise kein Problem, bei 2m-Spuren ganz locker LKW in der Baustelle zu überholen.
Wirklich? Ein T5 ist insgesamt 2,28 m breit. Die linke Spur vieler Baustellen ist 2,50 m breit. Folglich hat man mit einem T5 nach links und rechts je eine Handbreit Spielraum, genau 11 cm. Wenn man behauptet, dass das Überholen unter solchen Bedinungen kein Problem sei, hat man null Ahnung. Vielmehr ist erwartbar, dass es irgendwann zum Crash kommt. Deshalb auch das Verbot, mit Überbreite die linke Spur zu nutzen.MfG, Tazio1935
Nun, ich habe mit unserem Firmen-T6 damit überhaupt kein Problem.
Wer nicht überholen will, kann ja rechts fahren. Insbes. bei wenig Verkehr. Wie die offizielle Regelung an dieser Stelle ist, sollte erst mal egal sein, wenn man ganz einfach Platz machen kann, ohne selbst langsamer als gewünscht fahren zu müssen (was ja bei Leuten, die das versetzte Fahren gut finden, der Fall ist).
Zum Crash kam es bei mir auf den letzten 2 Mio. Km nicht.
HC
Zitat:
@hellcat500 schrieb am 8. November 2017 um 11:30:28 Uhr:
Nun, ich habe mit unserem Firmen-T6 damit überhaupt kein Problem.
Sicher. VOR dem Unfall glauben die Leute immer an sich und ihre Fahrkünste.
Ansonsten: Du bist nicht der einzige auf der Straße und nicht der alleinige Maßstab. Überholen in der Baustelle mit nur 11 cm Platz auf jeder Seite ist schlicht unfallträchtig und deshalb verboten. Darüber sollte man eigentlich nicht mit jemand diskutieren müssen, der sich als erfahrener Fahrer sieht.
Weiterhin: Solche Unfälle im Baustellenbereich passieren genau durch die Leute, die bei zu hohem Tempo überholen und dabei irgendwann feststellen, dass es diesmal mit dem Platz leider doch nicht gereicht hat. Dieser Fall kann auch nach 2 Mio. Kilometern eintreten.
Wenn gast356 schreibt, dass sein Lastzug bei Seitenwind-Böen 1/2 m bis 1 m seitlich ausschwenken kann, ergibt sich bei einer linken 2,5-m-Spur zwangsläufig, dass es zum Crash mit einem dort überholenden T5 kommt. Dabei kannst Du auch gerne 5 Mio. Kilometer Fahrpraxis haben, das ändert gar nichts.
Auf die Selbsteinschätzung von Risikofahrern muss man ohnehin nichts geben. Extremfall: Sogar der Anfang des Jahres zu lebenslänglich verurteilte Kudamm-Raser hat sich "für einen technisch guten Fahrer gehalten habe und angenommen, dass er auch mit riskantem Fahrstil keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährden würde", so die Gerichtsgutachterin. Er sei ein derart guter Fahrer, dass er im Straßenverkehr kilometerweit vorausschauen könne, sagte er der Gutachterin. - Bei den "Ich-hab-alles-im-Griff"-Fahrern, die sich trotz gefährlicher Fahrweise gegen Unfälle immun glauben, gehen bei mir immer die Alarmglocken an.
MfG, Tazio1935
Amen!
Fährst Du, Tazio, eigentlich ab und an mal selbst auf deutschen Autobahnen?
Des Weiteren führte ich ja aus, dass niemand gezwungen wird, zu überholen. Einfach rechts fahren. Mache ich auch oft, wenn die Situation mir unsicher erscheint.
HC
Zitat:
@hellcat500 schrieb am 8. November 2017 um 13:49:20 Uhr:
Amen!Fährst Du, Tazio, eigentlich ab und an mal selbst auf deutschen Autobahnen?
Ja, tue ich. Seit 1983. Unfallfrei und ohne Flensburg-Punkte.
Hast Du, Hellcat500, Dich jahrelang beruflich mit schweren Verkehrsunfällen auseinandersetzen müssen? Das Blut der Opfer aus nächster Nähe gesehen oder mit Angehörigen geredet? Und die Rechtfertigungen/Ausreden der Verursacher gehört? Risikofahrer glauben vorher immer, dass es auch diesmal gutgehen wird.
Zitat:
@hellcat500 schrieb am 8. November 2017 um 13:49:20 Uhr:
Des Weiteren führte ich ja aus, dass niemand gezwungen wird, zu überholen. Einfach rechts fahren. Mache ich auch oft, wenn die Situation mir unsicher erscheint.
In der Situation, um die sich dieser Thread dreht, fährt man aber links, ohne zu überholen. Überholen ist verboten und das Rechtsfahrgebot ist aufgehoben. Darum dreht sich´s hier.
Selbstverständlich sollte man bei wenig Verkehr rechts fahren. Die StVO sagt auch, dass beim Überholen ein "ein ausreichender Seitenabstand zu anderen Verkehrsteilnehmern" eingehalten werden muss. Eine Handbreit Platz nach jeder Seite im Bereich einer BAB-Baustelle ist damit sicher nicht gemeint.
MfG, Tazio1935
Daher weht der Wind!
Ein Polizist, Rettungssani oder Notarzt!
Nun ist alles klar.
Die Häufung der schweren Unfälle in Deinem Blickfeld verstellt Dir natürlich den Blick dafür, dass auf deutschen Autobahnen relativ gesehen so gut wie nichts passiert.
Ich habe bislang 2 Todesfälle auf der Straße als erster an der Unfallstelle miterlebt. Beide auf Landstraßen, beide auf dämliche Fahrfehler zurückzuführen.
Trotzdem würde ich mich nicht dazu versteigen, ein ATL auf Autobahnen oder ein generelles Überholverbot auf Landstraßen zu fordern.
Ebensowenig wie Unsinn wie "versetztes Fahren in Baustellen". Weiters sieht man heute meist nur noch "2,2m" als Breitenangabe, was für den T6 ganz locker ausreicht auch wenn man ein weniger erfahrener Autofahrer ist als ich.
HC
Zitat:
@hellcat500 schrieb am 8. November 2017 um 11:30:28 Uhr:
Hi!
Zitat:
@hellcat500 schrieb am 8. November 2017 um 11:30:28 Uhr:
Zitat:
@tazio1935 schrieb am 4. November 2017 um 14:01:06 Uhr:
Wirklich? Ein T5 ist insgesamt 2,28 m breit. Die linke Spur vieler Baustellen ist 2,50 m breit. Folglich hat man mit einem T5 nach links und rechts je eine Handbreit Spielraum, genau 11 cm. Wenn man behauptet, dass das Überholen unter solchen Bedinungen kein Problem sei, hat man null Ahnung. Vielmehr ist erwartbar, dass es irgendwann zum Crash kommt. Deshalb auch das Verbot, mit Überbreite die linke Spur zu nutzen.MfG, Tazio1935
Nun, ich habe mit unserem Firmen-T6 damit überhaupt kein Problem.
Wer nicht überholen will, kann ja rechts fahren. Insbes. bei wenig Verkehr. Wie die offizielle Regelung an dieser Stelle ist, sollte erst mal egal sein, wenn man ganz einfach Platz machen kann, ohne selbst langsamer als gewünscht fahren zu müssen (was ja bei Leuten, die das versetzte Fahren gut finden, der Fall ist).Zum Crash kam es bei mir auf den letzten 2 Mio. Km nicht.
HC
Die anderen haben gut aufgepasst, oder? Man muss keine Fahrfehler machen, damit es zu Unfällen kommt. Es reicht auch schon eine Verkettung unglücklicher Umstände. Und gerade in Baustellen reicht es schon, wenn auf der Gegenseite jemand leicht in die Bande fährt und verschiebt. Genau wie der Windstoß von der Seite. Ob der LKW 40 Tonnen oder 6 Tonnen wiegt kannst du nicht sehen.
Du bist nicht alleine.
Zitat:
@hellcat500 schrieb am 8. November 2017 um 14:24:45 Uhr:
Daher weht der Wind!
Ein Polizist, Rettungssani oder Notarzt!
Nun ist alles klar.
Die Häufung der schweren Unfälle in Deinem Blickfeld verstellt Dir natürlich den Blick dafür, dass auf deutschen Autobahnen relativ gesehen so gut wie nichts passiert.
Was für ein Unsinn. Hier nochmal die Angaben des ADAC:
"2012 kamen bei Unfällen in Autobahnbaustellen zwölf Menschen ums Leben, die Zahl der Unfälle mit Personenschäden belief sich auf rund 1100."
Man muss kein Polizist, Rettungssani oder Notarzt sein, um zur Erkenntnis zu gelangen, dass jährlich 1100 VU mit Verletzten 1100 VU zu viel sind. Diese Berufsgruppen haben auch kein "verstelltes Blickfeld" auf das Unfallgeschehen. Vielmehr haben sie im Gegensatz zum Normalfahrer eine sehr konkrete Vorstellung davon, was Verkehrsunfälle mit Verletzten und Toten wirklich bedeuten. Außerdem haben Autobahnpolizisten doch wohl den besten Blick darauf, was auf der BAB so abgeht.
Wenn man meint, dass auf Autobahnen "so gut wie gar nichts passiert", sieht man in Unfallopfern vermutllich nur den unvermeidlichen Kollateralschaden unserer Mobilität. Im Übrigen gibt es noch mehr Berufsgruppen, die mit Unfällen beruflich befasst sind. Ich könnte auch Abschleppwagenfahrer, Feuerwehrmann oder Unfallforscher sein. Tut aber nichts zur Sache.
MfG, Tazio1935
Eben!
12 Tote in Autobahnbaustellen!
Furchtbar und schlimm, natürlich.
Aber die Zahl ist eigentlich vernachlässigbar, zumal in den meisten Fällen Fahrfehler von LKW-Fahrern die Ursache sein dürften. Beim Überholen zerquetscht wurde wahrscheinlich kein einziger.
Es dürfte sich eher um überfahrene Arbeiter, Crashs in Pannenfahrzeuge und LKW-Auffahrunfälle gehandelt haben.
HC
Zitat:
@tazio1935 schrieb am 8. November 2017 um 12:41:30 Uhr:
Ansonsten: Du bist nicht der einzige auf der Straße und nicht der alleinige Maßstab. Überholen in der Baustelle mit nur 11 cm Platz auf jeder Seite ist schlicht unfallträchtig und deshalb verboten. Darüber sollte man eigentlich nicht mit jemand diskutieren müssen, der sich als erfahrener Fahrer sieht.
Nun, fairerweise muss man sagen, dass die Fahrbahnen erstens mindestens 2,5m breit sind bei der äußerst linken Spur die linke Begrenzung unterhalb des Seitenspiegels liegt. Der Außenspiegel kann damit etwas über die Fahrbahn hinausragen.
Gleichwohl haben diese Beschränkungen natürlich ihren Sinn und es sollte im Sinner aller sein, dass sie eingehalten werden. Allein wegen der Personenschäden, aber auch aus purem Egoismus: Wenn es vor mir in der Baustelle zum Kontakt kommt, geht erstmal sehr lange nichts.
Ich habe letztens übrigens per Zufall ein Youtube-Video gesehen, aufgenommen mit der Dashcam eines Fahrers, der sich über viele Kilometer eine hochgefährliche und emotionale "Debatte" mit einem anderen Autofahrer auf der Autobahn geleistet haben. Schneiden, drängeln, abdrängen, Weg versperren, das ganze Programm. Manchmal fragt man sich schon, was "in denen ihre Hundehirne vor sich geht".
Zitat:
@tazio1935 schrieb am 8. November 2017 um 14:11:35 Uhr:
... Risikofahrer glauben vorher immer, dass es auch diesmal gutgehen wird....
Darin liegt sicher ein großer Teil des Problems. Und darin, dass selbst die schlimmsten Risikofahrer sich häufig gar nicht bewusst sind, dass sie (zumindest im Moment) Risikofahrer sind.
Zitat:
@hellcat500 schrieb am 8. November 2017 um 14:57:19 Uhr:
Eben!
...zumal in den meisten Fällen Fahrfehler von LKW-Fahrern die Ursache sein dürften. .....HC
Das beruhigt mich ungemein .
Ansonsten, wenn du wirklich soviel unterwegs bist wie du angibst, wüsstest du auch das schwere Unfälle nicht unbedingt, ja eher sogar selten, in folge grober Fahrfehler entstehen , sondern zumeist die Folge eines einfachen Fahrfehlers in Verbindung mit unglücklichen Zufällen entstehen. Würde jeder Fahrfehler ein Unfall bedeuten hätten wir täglich Hunderttausende Unfälle.