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defensives Fahren "defensive driving"

Themenstarteram 12. September 2012 um 21:02

Da das in letzter Zeit (hier im Forum) aufkommt, stelle ich hier mal defensives Fahren vor.

 

Das beruht im Prinzip auf US Vorstellungen (also Angst - vor Klagen und Geldverlust, nicht vor der Angst oder Verkehr selbst).

Die Hintergründe sind:

1. verletzte Angestellte kosten Geld/klagen

2. Unfälle kosten Geld/klagen

3. Versicherungsprämien

(vielleicht) 4. Sprit sparen - aber US? nichtmal tertiär, nein viertrangig.

5. Angestelltenzufriedenheit

 

Wie sieht das aus?

1. Regeln wie schnell man fährt

das ist meist 80-100 außerorts und 100-130 auf der Autobahn.

Nachts bei Abblendlich 60-80.

2. Ganz wichtig, der Abstand - nichts ist so wichtig wie der Abstand.

Man geht dabei von 3-4 Sekunden Mindestabstand aus.

3. Klare Anzeigen was man tut. Blinken mehr als die üblichen 0-3x sondern eher 5x.

4. Sich der Umgebung bewußt sein - mit Fehlern anderer rechnen.

 

Das sieht dann so aus, man kombiniert eine Geschwindigkeit die noch gut beherrschbar ist mit einem größeren Abstand.

Damit gewinnt man im Falle eines Falles vor allem Zeit.

Und Zeit ist eigentlich das Wichtigste.

Zeit zum Reagieren und Bremsen.

z. B. hatten wir hier schon ein oder zweimal den Abstand wenn man nicht viel mehr als den Vordermann sehen kann...

Mit 180 und 2 Sekundenabstand hinterm Kleintransporter und der überfährt mittig ein Holzbrett (ungebremst) und das taucht auf - tja dumm, daß man nicht die gleiche Bodenfreiheit hat, durch den Kleintransporter nicht durchsehen konnte und 2 Sekunden keinesfalls reichen werden, da der gesetzliche Mindestabstand davon ausgeht, daß der Vordermann bremst - man selbst bremst also dort wo kurz vorher noch der Vordermann war - nur gibts keinen Vordermann sondern ein stationäres Hinderniss... :D

 

Ich weiß natürlich, daß hier im Forum viele unglaublich gute Fahrer sind die die Straße riechen können und genau wissen was jeder tut usw...

Aber stellen wir uns mal vor, diese unglaublichen Fahrer fahren nur noch 80 außerorts und halten 4 Sekunden Abstand!

Dann dürfte eigentlich gar nix mehr passieren.

Wer will kanns ja mal eine Woche ausprobieren.

 

Es ist wirklich einfach.

Geschwindigkeit, Abstand, klares Anzeigen was man tut, Umgebung sehen, mit Fehlern anderer rechnen.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 12. September 2012 um 21:02

Da das in letzter Zeit (hier im Forum) aufkommt, stelle ich hier mal defensives Fahren vor.

 

Das beruht im Prinzip auf US Vorstellungen (also Angst - vor Klagen und Geldverlust, nicht vor der Angst oder Verkehr selbst).

Die Hintergründe sind:

1. verletzte Angestellte kosten Geld/klagen

2. Unfälle kosten Geld/klagen

3. Versicherungsprämien

(vielleicht) 4. Sprit sparen - aber US? nichtmal tertiär, nein viertrangig.

5. Angestelltenzufriedenheit

 

Wie sieht das aus?

1. Regeln wie schnell man fährt

das ist meist 80-100 außerorts und 100-130 auf der Autobahn.

Nachts bei Abblendlich 60-80.

2. Ganz wichtig, der Abstand - nichts ist so wichtig wie der Abstand.

Man geht dabei von 3-4 Sekunden Mindestabstand aus.

3. Klare Anzeigen was man tut. Blinken mehr als die üblichen 0-3x sondern eher 5x.

4. Sich der Umgebung bewußt sein - mit Fehlern anderer rechnen.

 

Das sieht dann so aus, man kombiniert eine Geschwindigkeit die noch gut beherrschbar ist mit einem größeren Abstand.

Damit gewinnt man im Falle eines Falles vor allem Zeit.

Und Zeit ist eigentlich das Wichtigste.

Zeit zum Reagieren und Bremsen.

z. B. hatten wir hier schon ein oder zweimal den Abstand wenn man nicht viel mehr als den Vordermann sehen kann...

Mit 180 und 2 Sekundenabstand hinterm Kleintransporter und der überfährt mittig ein Holzbrett (ungebremst) und das taucht auf - tja dumm, daß man nicht die gleiche Bodenfreiheit hat, durch den Kleintransporter nicht durchsehen konnte und 2 Sekunden keinesfalls reichen werden, da der gesetzliche Mindestabstand davon ausgeht, daß der Vordermann bremst - man selbst bremst also dort wo kurz vorher noch der Vordermann war - nur gibts keinen Vordermann sondern ein stationäres Hinderniss... :D

 

Ich weiß natürlich, daß hier im Forum viele unglaublich gute Fahrer sind die die Straße riechen können und genau wissen was jeder tut usw...

Aber stellen wir uns mal vor, diese unglaublichen Fahrer fahren nur noch 80 außerorts und halten 4 Sekunden Abstand!

Dann dürfte eigentlich gar nix mehr passieren.

Wer will kanns ja mal eine Woche ausprobieren.

 

Es ist wirklich einfach.

Geschwindigkeit, Abstand, klares Anzeigen was man tut, Umgebung sehen, mit Fehlern anderer rechnen.

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toller vergleich.

1) war damals weniger verkehr

2) kann ich mich zufällig daran auch erinnern und es war abartig. zudem hatte sich kaum jemand daran gehalten. man brauchte unendlich viel zeit für die wege.

Zitat:

Original geschrieben von trouble01

 

Hatte seinerzeit einen Granada Kombi mit 2,8 L und sparte dabei noch jede Menge Sprit und somit Geld, das ich für andere Dinge ausgeben konnte. Liter Sprit kostete damals ja auch schon um 1,80 DM.

Das ist nicht ganz richtig. Der Sprit lag ´92-´93 bei 95 Pfennig.

MFG Thomas

Zitat:

Original geschrieben von trouble01

@TE

An deinen Ausführungen ist viel Wahres dran.

Ich erinnere mich noch an die Geschwindigkeitsbeschränkungen Anfang der neunziger Jahre bei dem sogenannten Ozonalarm. 90 km/h auf der Autobahn und 80 km/h auf den Bundes- und Landstraßen war das Limit.

In dieser Zeit bin ich viel Freitags von Frankfurt nach Thüringen gefahren.

Ohne Limit war es ein böser Stress und viel Stau, Unfälle und man hat viel Zeit gebraucht.

Mit dem Limit war es stressfrei, keine Unfälle und ich war schneller am Ziel.

Hatte seinerzeit einen Granada Kombi mit 2,8 L und sparte dabei noch jede Menge Sprit und somit Geld, das ich für andere Dinge ausgeben konnte. Liter Sprit kostete damals ja auch schon um 1,80 DM.

Aber das kapiert keiner, der die Erfahrung halt nicht gemacht hat. Es ist halt leichter sich über seinen Fahrstil und das Autochen zu definieren, als einfach mal Vernunft walten zu lassen und sich über andere, wichtigere Dinge als so eine Blechbüchse und wie man sie bedient, zu definieren.

Komisch, heute ohne Limit bin ich entweder schnell am Ziel, oder ich fahre langsam und spare Sprit, ich kann beides, das ist doch gut so.

Und Limit = Unfallfrei ist ein Trugschluss...

Damals war wohl die Verkehrsdichte auch geringer und gerade bei "Ozonalarm" haben vermutlich auch viele die Autos stehen lassen, dass es so dann kaum Staus gibt ist wohl klar...

am 13. September 2012 um 9:53

Zitat:

100-130 Autobahn - etwas tief gegriffen, dafür würden auch gut ausgebaute Bundesstraßen reichen, man könnte sich die riesigen Wartungskosten für das Autobahnnetz sparen und die geringe Durchschnittsgeschwindigkeit würde zu verdichtung des Verkehrs führen. Evtl mal 150-170 anpeilen...

Das ist falsch:

eine Autobahn hat bei 130 einen höheren möglichen Maximaldurchsatz vor Stau wie bei 170. Der höchste mögliche Durchsatz wird bei 80 km/h erreicht.

Defensives Fahren wie beschrieben VERMINDERT daher die Staugefahr ganz erheblich :)

 

Gruß SRAM

Zitat:

Original geschrieben von Archduchess

Da das in letzter Zeit (hier im Forum) aufkommt, stelle ich hier mal defensives Fahren vor.

 

Das beruht im Prinzip auf US Vorstellungen (also Angst - vor Klagen und Geldverlust, nicht vor der Angst oder Verkehr selbst).

...

Diese - vorsichtig formuliert - merkwürdige Theorie habe ich ja noch nie gehört :rolleyes: ? Wo hast Du das denn her ?

 

Für mich ist defensives Fahren ganz einfach der Gegensatz zu offensivem, d.h. in der Praxis rücksichtslos-aggressivem fahren.

@Archduchess

 

Vielen Dank für das Einbringen dieses interessanten Themas. Die Zustimmung vieler Foristen zeigt, dass ein Umdenken im Sinne aller VT ratsam wäre. Auch wenn ein kleines Grüppchen mit immer gleichen Worten trötet, dass ein geruhsamerer Verkehrsablauf zu Staus führt: SRAM hat es ihnen aufgezeigt. Vielen Dank an dich!! Das heisst ja mit anderen Worten, dass je höher die Geschwindigkeit ist, sich die Sicherheitsabstände vergrößern müssen, aber der verfügbare Raum bleibt derselbe.

Aber es ist eben für einige schwer sich vorzustellen, nicht immer am oberen Limit zu fahren und Vernunft walten zu lassen. Genau diese Vernunft fehlt den Leuten, die auf der linken Spur der BAB mit halbem Si-Abstand dahinjagen mit dem Anspruch, die linke Spur ist für freie Durchfahrt von anderen (langsameren) Fahrern zu meiden.

Defensiv, sich zurücknehmen, den eigenen Stress abbauen, Partner sein: Das wird sich mit der Zeit wohltuend auf die eigene Psyche auswirken und wegführen vom Egoismus und der Aggressivität, die sich immer mehr breit gemacht haben in unserem Land.

Zitat:

Original geschrieben von Diabolomk

Und Limit = Unfallfrei ist ein Trugschluss...

RISCHTISCH! da gibts aus jede menge studien aus den staate und österreich z.b.

Vor kurzem hier im ...Amt geschehen:

2 Beamtinnen des gehobenen Dienstes fuhren in einem Dienstfahrzeug zu einer Besprechung in die Nachbarstadt. Die Fahrerin fuhr nach Meinung der Beifahrerin NICHT defensiv genug. Sie wurde nach der Rückkehr von der Beifahrerin (diese war pikanterweise die Frauenbeauftragte des Amtes) beim Amtsleiter angezeigt und verlor die Berechtigung zur Benutzung des Dienstfahrzeuges.

Man sieht: die Arbeitgeber achten heutzutage auf das Wohl ihrer Mitarbeiter.

Zitat:

Original geschrieben von Handschweiß

Vor kurzem hier im ...Amt geschehen:

2 Beamtinnen des gehobenen Dienstes fuhren in einem Dienstfahrzeug zu einer Besprechung in die Nachbarstadt. Die Fahrerin fuhr nach Meinung der Beifahrerin NICHT defensiv genug. Sie wurde nach der Rückkehr von der Beifahrerin (diese war pikanterweise die Frauenbeauftragte des Amtes) beim Amtsleiter angezeigt und verlor die Berechtigung zur Benutzung des Dienstfahrzeuges.

Man sieht: die Arbeitgeber achten heutzutage auf das Wohl ihrer Mitarbeiter.

Ich bin eigentlich ganz vorsichtig mit solchen Ergebnissen. Wer weiß was da wirklich war.

Wir fassen zusammen:

Langsam : Gut

Schnell : BÖÖÖÖÖSSEEEE :)

Raum-Zeit wurde auch schön erklärt; Ist so ähnlich wie der durchschnittliche Kopf eines Lebewesens:

Begrenzter Raum -> Zu viele Informationen behindern den Datenfluß -> wenig Informationen sind Optimal ... Ähm irgendwie hab ich grad den Faden verloren :)

Ah ja, jetzt hab ich ihn wieder:

Admin!!!! Schließen, bitte! oder wennigsten ins Tempolimit- Thread verbannen :)

HTC

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010

@Archduchess

Vielen Dank für das Einbringen dieses interessanten Themas. Die Zustimmung vieler Foristen zeigt, dass ein Umdenken im Sinne aller VT ratsam wäre. Auch wenn ein kleines Grüppchen mit immer gleichen Worten trötet, dass ein geruhsamerer Verkehrsablauf zu Staus führt: SRAM hat es ihnen aufgezeigt. Vielen Dank an dich!! Das heisst ja mit anderen Worten, dass je höher die Geschwindigkeit ist, sich die Sicherheitsabstände vergrößern müssen, aber der verfügbare Raum bleibt derselbe.

Deutsche Studie und defensives fahren widersprechen sich dann ja.

Ich kann 80 fahren um den max. Durchsatz zu haben oder ich kann defensiv 80 fahren und brauche genau so viel platz wie bei 177 km/h. Weil 4 Sekunden Abstand zum Vordermann sind 88,88 Meter bei 80 km/h.

Da passt doch was nicht........

Themenstarteram 13. September 2012 um 11:39

Ja, das widerspricht sich.

Der maximale Durchsatz geht von 2 Sekundenabständen aus. :)

Da bei defensiv 4 Sekunden und 170 km/h (das widerspricht sich ja nur im Tempo) die Strecke aber auch länger ist bleibt es sich eigentlich gleich. ;)

 

Also, es geht hier nicht um optimalen Durchsatz, es geht auch nicht um ein allgemeines Tempolimit (dafür haben wir nen anderes Thema).

 

Es geht vorrangig um Sicherheit:

 

Nehmen wir deine 170 km/h. Und 2 Sekunden Abstand.

Dagegen 120 km/h und 4 Sekunden Abstand.

 

Sollte etwas passieren/auftauchen, wer hat mehr Zeit zu reagieren und wo - sollte etwas passieren wären die Folgen wahrscheinlich geringer?

 

OT?

170 und 4 Sekunden Abstand wäre auch mal etwas zum Ausprobieren...

Der Abstand ist ja meist sowieso zu gering - also geringer noch als 2 Sekunden.

Zitat:

Original geschrieben von Archduchess

 

OT?

170 und 4 Sekunden Abstand wäre auch mal etwas zum Ausprobieren...

Der Abstand ist ja meist sowieso zu gering - also geringer noch als 2 Sekunden.

Der Mensch will gefordert werden. ;)

Kenne mich gut genug. Bei 80 und dem Abstand würde ich nach spätestens einer Stunde anfangen nebenbei mein Handschuhfach zu optimieren und halbwegs brauchbare Sender auf die freien Stationstasten des Radios zu legen.

Es ist unglaublich wie schnell jedes Thema bei V&S nach ein paar Beiträgen in den pro/kontra aTL auf Autobahnen - Sumpf hineingezogen wird :rolleyes: :mad:. Im Eröffnungsbeitrag war doch gar nicht von Tempolimits sondern von - so habe ich es verstanden - freiwilligen Regeln die Rede. Tobt Euch doch bitte im Tempolimit-Thread aus. Alles was hier jetzt kommt, steht da irgendwo schon drin.

Zitat:

Original geschrieben von Schraubermeister Tom

Zitat:

Original geschrieben von trouble01

 

Hatte seinerzeit einen Granada Kombi mit 2,8 L und sparte dabei noch jede Menge Sprit und somit Geld, das ich für andere Dinge ausgeben konnte. Liter Sprit kostete damals ja auch schon um 1,80 DM.

Das ist nicht ganz richtig. Der Sprit lag ´92-´93 bei 95 Pfennig.

MFG Thomas

Stimmt nicht.

1994 lag der Preis bei 86,6 cent, das ca. 1,73 DM entspricht.

http://www.verivox.de/.../...ung-der-benzinpreise-seit-1950-10442.aspx

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