Defekte geschlossene Bahnschranken vor den Augen der Polizei umfahren.

Hallo Zusammen,

fünf Autofahrer haben eine defekte Bahnschranke vor den Augen der Polizei umfahren. Die Strafe kam prompt:
https://www.nn.de/.../...fenbergbahn-trotz-warnsignalen-1.12957343?...

Warum macht man so was nur und begibt sich in Lebensgefahr? Unverständlich...

Wie sind Eure Meinungen dazu?

Grüße,

diezge

59 Antworten

Ich wohne direkt an einer Bahnstrecke, in dem kleinen Abschnitt von einem Kilometer kein Unfall, aber drei getötet Fußgänger, zwei davon mit Absicht. Kurioserweise nahe am Bahnhof.

Zitat:

@63er-joerg schrieb am 8. Februar 2023 um 10:51:57 Uhr:


Unfassbar, aber alltäglich...

Kannst Du Dir vorstellen, was an diesem Bahnübergang im Berufsverkehr teilweise abgeht? Dazu muss man wissen, dass die Oranienstraße / Auweg eine abknickende Vorfahrt bilden und dass die Frohnhäuser Straße eine beliebte Abkürzung aus dem Gewerbegebiet westlich ist.

Dieser Bahnübergang liegt in einem Problemviertel. Dort ist es anscheinend für viele uncool, vor den Halbschranken zu warten. Dummerweise fährt da auch der ICE in Richtung Berlin durch. Dort hat es schon zigmal gekracht. Naja, die Evolution tut halt ihre Pflicht.

Zitat:

@63er-joerg schrieb am 8. Februar 2023 um 10:51:57 Uhr:



Zitat:

@Schmopsi schrieb am 8. Februar 2023 um 09:05:51 Uhr:


Doch, auch wegen der Autofahrer. Aber nicht zu deren Zeitersparnis, sondern wegen den wenigen Wahnsinnigen, die geschlossene Halbschranken plus rotem Blinklicht lediglich als Empfehlung zum Anhalten auffassen.

Bei mir in der Gemarkung fährt die Bahn quasi mitten durch den Hauptort, schneidet ihn in 2 hälften. Da haben wir dann mal 4 beschrankte Übergänge. Die Eingeborenen wissen, wenn die Schranke runtergeht dauert es min noch 2 - 3 Minuten, bevor da überhaupt ein Schienenfahrzeug kommt.

Dann sollten diese Eingeborenen beachten, dass da auch mal technisch oder auch mal betrieblich bedingte Unregelmäßigkeiten auftreten können. Erinnert mich entfernt an die Karikatur mit dem Crash gegen das Verkehrsschild, bei der in der Sprechblase des Verursachers steht "Gestern stand da aber noch kein Schild".
Andererseits, der Blick über ferne Landesgrenzen (Indien, Nepal) ergibt ein noch markanteres Bild...

Für mich liest sich der Artikel arg aufgebauscht.

Wenn sich da schon ein Stau bildet, der normalerweise nicht dort wäre und der Stau so lang ist dass die Polizei schon vorfährt weils merkwürdig ist, dann standen die Autofahrer wohl da schon etwas länger als 5 Minuten. Und wenn sich nach längerer Wartezeit immernoch nichts tut, dann würde ich als Autofahrer auch irgendwann durchfahren wenn das Ganze gefahrlos Überschaubar ist. Jeder Mensch weiß doch dass der Zug innerhalb relativ kurzer Zeit kommt wenn die Schranken unten sind.
Wir hatten hier in der Stadt auch vor Jahrzehnten eine Ampel die Abends öfter mal auf rot hingen blieb weil Sensor defekt - da standen die Leute teils 20 Minuten und haben gewartet. Zumindest hat die Polizei in diesem Fall immer ein Auge zu gedrückt weil eben ein defekt vorlag.

Ähnliche Themen

.... die Polizisten hätten ja auch den Verkehr mal Regeln können, wenn sie schon da standen 😉 😁
Ich wäre allerdings auf jeden Fall nicht vor deren Augen bei Rot drüber gefahren, sondern hätte sie angesprochen was sie vorschlagen um den offensichtlichen und durch den Defekt entstandenen Stau aufzulösen.

Zitat:

Das war einmal. Ich kenne keine Strecke mehr, an denen die Streckenfernsprecher vorhanden sind und/oder funktionieren. Entweder ist das "F" durchkreuzt, oder der Kasten wird inzwischen anderweitig benutzt (z.B. zur Sicherung von Weichenschlüssel). Als Rückfallebene ist das Diensthandy zu nutzen (selbst auf ZLB Strecken)

Kommt wohl sehr auf die örtlichen Gegebenheiten bzw. auch den Infrastrukturbetreiber an. In manchem Sub-Netz wird nach wie vor ein Streckenfernsprechnetz gepflegt, selbst bei Ausbauten. Gern in Verbindung mit VZF95 zu finden... man weiß da wohl um die besch...eidene Netzabdeckung im Mobilfunk.

@Fellnasentaxi Aus eigenem Interesse, kennst Du so eine Strecke wo die noch aktiv sind?

Zitat:

@Mosel-Manfred schrieb am 8. Februar 2023 um 16:44:48 Uhr:


.... die Polizisten hätten ja auch den Verkehr mal Regeln können, wenn sie schon da standen

"Normale" Polizisten dürfen das nicht, weil sie keine direkte Verbindung zum Fahrdienstleiter der Bahn hätten. Da muss schon die Bahnpolizei herkommen oder ein anderer Mitarbeiter der Bahn, um den Verkehr zu regeln.

Um als Polizist den Verkehr über den signalisiert gesperrten BÜ zu gestatten muss der Polizist zunächst die Bestätigung haben, dass die Strecke gesperrt ist oder dass verkehrende Fahrten einen entsprechenden Befehl erhalten. Das wiederum kann nur der zuständige Fahrdienstleiter bestätigen. Meist läuft das über die BuPol.

Theoretisch könnte man stattdessen Sicherungsposten entsenden, die im Bremswegabstand zum BÜ ankommenden Fahrten mit Kreissignal den erforderlichen Halt signalisieren - das macht man aber nur als vorübergehende Maßnahme bis zur Sperrbestätigung, wenn sich tatsächlich ein Hindernis im Gleisbereich befindet.
Btw. in einem Streifenwagen sitzen meist nur 2 Polizisten, ist dann schon min. einer zu wenig...

Im vorliegenden Fall stand der Zug 100m vom Bahnübergang entfernt am Bahnhof bzw. Haltepunkt.
Wo wäre dann der Sicherungsposten zu plazieren?

Das kommt darauf an...
Für den Zug, der vor dem Bahnübergang am Bahnhof hält, muss der Sicherungsposten sicher nicht weit weg stehen 😉
Sind auf der Strecke noch weitere Züge unterwegs, die NICHT am Bahnhof halten und mit Höchstgeschwindigkeit durchfahren, dann muss der Sicherungsposten entsprechend weiter vor dem Bahnhof stehen. Und nicht vergessen die Züge, die aus der anderen Richtung kommen (sobald der oben genannte Zug den Abschnitt verlassen hat).

Die Strecke ist eingleisig, auch am Bahnhof kein zweites Gleis für Begegnungsverkehr. Weitere Züge, evtl. sogar mit Höchstgeschwindigkeit, sind m.E. nicht zu erwarten - wenn doch, gibt es einen Zusammenstoß zweier Züge.

Ein Zug aus der Gegenrichtung hat schon manche Leute an Bahnübergängen übel überrascht 😁
Ab Heroldsberg könnte der Gegenzug starten. Und für den brauchts nen Sicherungsposten.

Aber wir driften langsam ins OT...

Im Gegenteil, endlich sind wir wieder beim eingangs konkret verlinkten Sachverhalt. Da stand ein Zug 100m vom Bahnübergang entfernt so lange (mit 0km/h), dass die Polizisten wegen des Staus schon nachschauen wollten. Einen Zug aus der Gegenrichtung wollte der auf der eingleisigen Strecke nicht abwarten.

OT waren Beiträge zwischendurch, wo auf einmal RE und ICE vorgebracht wurden - ein User hat so einen mit 160km/h fahren lassen und ein anderer sogar mit 80m/s.

Natürlich, verboten bleibt verboten, aber ich sehe durchaus Abstufungen bei Verbotsverletzungen.

Es gibt durchaus Bahnübergänge die durch Sensoren überwacht werden. Die sollen nämlich verhindern dass sich, meinetwegen ein Pannenfahrzeug, dumerweise auf den Gleisen, zum stehen gekommen ist.

Kurzum: Wenn dann solche Honks meinen sie müssten über einen geschlossenen Übergang drüberfahren weil sie ja selbstverständlich alles einsehen können und ja überhaupt keine zeit haben weil sie superwichtig sind und eine solche Überwachungseinrichtung schlägt an steht dann auf dem Streckenabschnitt so ziemlich jeder Zug ;-).

Da können die Erwischten froh sein dass sie derart spotbillig aus der Nummer rausgekommen sind

Deine Antwort
Ähnliche Themen