Datenschutzauskunft - Umengen von persönlichen Daten gespeichert

BMW 5er G31

Hallo!
Hat jemand von Euch schon eine Datenschutzauskunft beantragt? Ich habe eine Auskunft beantragt, und nach genau 3 Monaten von meinem Händler / meiner Werkstatt einen riesigen Datensatz erhalten. Am meisten (negativ) überrascht hat mich eine Datei BMW_MINI_Connected_Subject_Access_Request_**.pdf: Die Datei hat über 330 Seiten und in ihr sind Unmengen von persönlichen Daten gespeichert:
- 10 Seiten vom System gelernte oder manuell eingegebene Fahrziele (über viele Monate zurück), mit meinem eingegebenem Zielnamen, Adresse und geographische Koordinaten. Die Daten werden offenbar auch direkt von meinem Smartphone-Kalender übernommen
- ca. 20 Einträge für aktuell geplante Fahrten mit oben angeführten Daten
- Standortdaten: ca. 320 Seiten mit Standortdaten (Datum, Uhrzeit und geographische Koordinaten). Diese werden tw. im 10-Minuten-Takt erfasst und bei mir zumindest über ein halbes Jahr zurück gespeichert. Die Info dazu im Dokument ist "Die folgende Übersicht enthält Standortdaten. Positionsdaten von Nutzer und Fahrzeug werden je nach Einstellung bei Betrieb der App erfasst. Diese Daten werden genutzt, um regelmäßige Fahrziele zu lernen."

Dass BMW Daten und auch Standortdaten absaugt, war mir klar. Aber dass diese einen derartigen Detailumfang haben und viele Monate lang gespeichert werden, war mir nicht bewusst.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@ChrisM550 schrieb am 15. Juli 2019 um 11:02:16 Uhr:


"Alexa, wer war George Orwell?"

😁

... „Alexa, ich bin Dein Vater: George!!!“
😁😁😁

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Zitat:

@KaiMüller schrieb am 15. Juli 2019 um 14:31:48 Uhr:


Ob unserer strengen europäischen Datenschutzregeln werden wir entweder beneidet oder ausgelacht. Je nach dem.

In der Praxis gilt jedoch, dass es wie immer nicht nur schwarz und weiß gibt.
Der tatsächliche Umgang ist eine Frage des Ausgestaltung bzw. Ausfüllung der bestehenden Regeln.

Im Fall BMW ist die Information gut und es ist sehr leicht an Auskünfte zu kommen (wie der TE) oder eben zu widersprechen.
Ja, dann gibts eben kein remote 3D, oder connected oder RTTI.
Die Entscheidung muss man dann eben fällen.

Du kannst nicht sagen, dass du Regenschirme grundsätzlich ablehnst und dich dann beschweren, dass du im Regen nass wirst.
Oder auch:
You can't have the cake and eat it.

BMW macht mir diesbezüglich auch keine grossen Sorgen 😉

Eben, meine Worte.
Aber nur davon handelt(e) ja dieser thread hier.

Zitat:

@G30-Sophisto schrieb am 15. Juli 2019 um 14:17:52 Uhr:



De jure ist heute ein Schützen der privaten Daten möglich und zwar vollumfänglich. De facto bedeutet dies auf wesentliche technologische Hilfsmittel und Medien verzichten zu müssen. Quasi das Einkaufen von Lebensmittel, welche nicht mit Plastik in Berührung gekommen sind - viel Spass beim Suchen und Finden im Supermarkt.
Die Gesetze müssten sich schon grundlegend ändern, bzw. aufdatiert werden, dass Firmen und auch Staaten nicht mehr so leicht an diese Daten herankommen könnten. Stichwort Einwilligungserklärungen im Format eines Kleinstadttelefonbuchs und monopolähnliche Anbieter für Suchmaschinen (G...) und soziale Medien (F...).

Die Schwierigkeit für den Einzelnen besteht in der fehlenden Übung, aus den seitenlangen Erklärungen, die man entweder im Ganzen unterschreibt und damit „alles Sammeln erlaube ich!“ deklariert, oder eben nicht (und damit fast alle Services „abbestellt“) abzuleiten, was das für Auswirkungen an sich und im Zusammenspiel mit anderen Datensammlern bedeutet. Das zu simulieren ist ja selbst für in dem Bereich Tätige nicht ohne.

Mir wäre schon geholfen, wenn die Kiste erst dann meinen Standort übermitteln KANN um DARF, wenn ich einen Unfall über den Notrufknopf absetze. Oder ggfls. wenn die Sensoren einen Unfall melden. Oder gar nicht. Man sieht: allein dafür 3 Varianten. Und für die Funktion „Lüften“ muss BMW nicht wissen können, WO mein Auto steht. Reicht, wenn der SIM-Karten-Betreiber das weiß, die Zwangskopplung ist also technisch nicht notwendig. —> so viele Möglichkeiten, die eine Selbst-Bestimmung über die Daten alleine durch den Umfang fast unmöglich machen.

Wäre trotzdem schön, ich hätte wenigstens ETWAS mehr Gestaltungsspielraum bei dem, was ich preisgeben will.

Ja, und andere wünschen sich mehr Farben.
Oder Wankausgleich kombiniert mit Aktivlenkung beim 540d.
Oder 550d ohne xDrive.
Oder einen 545e touring.

Aber man kann halt nur das kaufen, was der Verkäufer verkauft.

Im Fall "connected" verkauft er das Gesamtpaket.
Take it or leave it.

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Richtig. Und der Verkäufer kann nur verkaufen, was der Markt verlangt. Und dem ist es offensichtlich wurscht, weswegen der Verkäufer tut, was für ihn am Einfachsten ist, um seinen Kunden möglichst viel Service und den Investoren möglichst viel Marge anbieten zu können. Die Logik ist mir auch klar - aber muss das deswegen so bleiben? Oder könnte eine genügend große Käuferzahl nicht doch einen Sinneswandel herbeiführen? Oder anders: wer, wenn nicht wir als Käufer?
Illusion, ich weiß...

Könnte, hätte, wäre, wenn.

Mein Alltag zumindest findet leider nicht im Konjunktiv statt 😁

Der Konjunktiv ist genau genommen nur eine sprachliche Feinheit. Ersetze „könnte“ durch „kann“, und die Frage wird nur konkreter...
Sind u.a. Foren wie dieses nicht auch dazu da, Trends zu setzen? Neben direktem Feedback an den Hersteller, YouTube-Videos und sonstigem SM-Gedöns (oder wie kürzt Ihr „Social Media“ ab...?)

... und ich möchte erst ein Auto kaufen, bei dem defaultmäßig einmal GAR NIX übermittelt wird. Leider ist es ja umgekehrt: erst muss man mal allem zustimmen und wird alles übermittelt - und mit Glück kann man sich davon bei Gelegenheit (zum Teil) wieder abmelden.

Früher hat es einem ja auch gestört, wenn einem in der Schule der Nachbar neugierig ins Heft geschaut hat - heute stört's kaum jemand, wenn jeder Furz in irgend einer Datenbank landet?

Zitat:

@rogemax schrieb am 15. Juli 2019 um 14:53:23 Uhr:


Der Konjunktiv ist genau genommen nur eine sprachliche Feinheit. Ersetze „könnte“ durch „kann“, und die Frage wird nur konkreter...
Sind u.a. Foren wie diese nicht auch dazu da, Trends zu setzen? Neben direktem Feedback an den Hersteller, YouTube-Videos und sonstigem SM-Gedöns (oder wie kürzt Ihr „Social Media“ ab...?)

SOMEGE

Zitat:

@Eisvogel17 schrieb am 15. Juli 2019 um 14:59:52 Uhr:


erst muss man mal allem zustimmen und wird alles übermittelt

Das ist so falsch.
Du musst garnichts.
Du kannst von Anfang an Zustimmung verweigern und jegliche Übertragung von Daten vermeiden. Dazu erhältst du auch eine schriftluche Datenschutzinformation.
Alles andere wäre auch Datenschutzrechtswidrig.
Und Glück brauchts für eine Abmeldung auch nicht.
Das ist ein Standardvorgang.

Also wirklich, wieso muss das Ganze immer so unsachgemäß dramatisiert werden?

...mit der EU-Verpflichtung zur Notrufmöglichkeit ist der Käs' gegessen.
Welche Daten dann zusätzlich fließen, war den D & H bei der Entscheidung mutmaßlich egal...oder vielleicht auch nicht.
Die disziplinierende Wirkung, die mit Kontrolle - besonders, wenn man den Umfang nicht kennt - einhergeht, ist jedem schon aus Kindertagen bekannt.

Zitat:

@G30-Sophisto schrieb am 15. Juli 2019 um 14:34:03 Uhr:



Zitat:

@KaiMüller schrieb am 15. Juli 2019 um 14:31:48 Uhr:


Ob unserer strengen europäischen Datenschutzregeln werden wir entweder beneidet oder ausgelacht. Je nach dem.

In der Praxis gilt jedoch, dass es wie immer nicht nur schwarz und weiß gibt.
Der tatsächliche Umgang ist eine Frage des Ausgestaltung bzw. Ausfüllung der bestehenden Regeln.

Im Fall BMW ist die Information gut und es ist sehr leicht an Auskünfte zu kommen (wie der TE) oder eben zu widersprechen.
Ja, dann gibts eben kein remote 3D, oder connected oder RTTI.
Die Entscheidung muss man dann eben fällen.

Du kannst nicht sagen, dass du Regenschirme grundsätzlich ablehnst und dich dann beschweren, dass du im Regen nass wirst.
Oder auch:
You can't have the cake and eat it.

BMW macht mir diesbezüglich auch keine grossen Sorgen 😉

Ich möchte "auch" durch "noch" ersetzen.

Zitat:

@Eisvogel17 schrieb am 15. Juli 2019 um 14:59:52 Uhr:


... und ich möchte erst ein Auto kaufen, bei dem defaultmäßig einmal GAR NIX übermittelt wird. Leider ist es ja umgekehrt: erst muss man mal allem zustimmen und wird alles übermittelt - und mit Glück kann man sich davon bei Gelegenheit (zum Teil) wieder abmelden.

Also bei meinem 5er waren sämtliche Übertragungen bei der Auslieferung deaktiviert.

Erst nachdem ich bei der Hotline angerufen habe, und nachgefragt habe, warum Funktion XY nicht funktioniert wurde ich darauf hingewiesen, dass ich dazu die Einwilligung zur Erhebung der Daten geben muss.

Bei wem es andersherum gelaufen ist:
Ihr könnt mit ein paar Klicks im Auto euer Einverständnis widerrufen.
Dann ist es aber eben auch mit einigen (m.E. recht nützlichen) Funktionen im Auto vorbei.

Es ist jedoch keineswegs so, dass man nur ganz oder gar nicht wählen kann. Denn der Wagen fährt tatsächlich auch noch, ohne dass solche Unmengen an Daten gesammelt werden.. 😉
Ein Mindestmaß an Daten wird dann natürlich nach wie vor erhoben. Wer nicht möchte, dass überhaupt irgendwelche Daten gesammelt werden, der muss sich einen Youngtimer kaufen und Handy sowie EC- und Kreditkarten zuhause lassen..

Wobei BMW hier tatsächlich ziemlich transparent vorgeht im Vergleich zu manch anderen Unternehmen am Markt (damit meine ich nicht zwangsläufig andere Autohersteller).

Zitat:

@flosen23 schrieb am 15. Juli 2019 um 08:57:29 Uhr:



Zitat:

@Eisvogel17 schrieb am 15. Juli 2019 um 07:21:06 Uhr:


Kann man jetzt nur mehr ein Auto kaufen, wenn man dem Daten-Missbrauch im Kleingedruckten des Kaufvertrages zustimmt? Ich finde diese Ausspioniererei einen Skandal!

Das zwangsweise Ausspionieren, die totale Vernetzung über 5G, Überwachung ... möchte das der Kunde überhaupt? Ich hoffe, dass sich da mal eine Gegenbewegung formiert, d.h. dass sich die Autohersteller ihre Kisten 'an den Hut stecken können', solange diese Ausspioniererei betrieben wird.

Wieder ein Grund, den alten weiter zu fahren.


Da musst du dir schon einen E34 oder E39 kaufen, denn zumindest der F1x und (teilweise) auch der E60 hat diese Daten schon abgegriffen.
Ist ja auch nur logisch, wie AgentMax schon geschrieben hat.

Wie sollen Dienste personalisiert und Routen optimiert werden, wie soll die App das Auto orten können, etc. wenn keine Daten gesammelt werden dürfen?

Und dann schön auf "die Autobauer" schimpfen, während man Alexa das Lied wechseln lässt und man am Handy nach der schönsten Urlaubsroute sucht... 🙄

Deswegen habe ich keinen FB Account und die Google Standortdienste ausgeschaltet ;-).... wer Alexa nutzt ist selber schuld...

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