Datenschutz / Datenkrake
Hallo,
durch einen Bericht über den neuen Chevrolet bin ich noch einmal auf das Thema Datenschutz beim PKW aufmerksam geworden. Ist hier bei der neuen C-Klasse eigentlich irgendwas bekannt im Hinblick auf den "gläsernen Bürger"?
Viele Grüße und ein schönes Wochenende.
Beste Antwort im Thema
Also ich weiß deine Beiträge hier zu schätzen, aber bei dem Spruch:
Zitat:
Original geschrieben von Der_Landgraf
Ich habe da keinerlei Angst und Bedenken, denn ich habe nichts zu verbergen.
kommt mir die Galle hoch...
http://www.datenschutz.fu-berlin.de/.../...-datenschutz-bielefeldt.pdf
Gruß,
Martaeng
68 Antworten
Zitat:
@DavidMoss schrieb am 26. August 2015 um 10:45:14 Uhr:
Also, frage an den Datenschutz-Enthusiasten: Jetzt wo das für alle lesbar im Internet steht, welche negative Konsequenzen muss ich erwarten? - und wie lange muss ich warten, bis ich das erlebe? Oder was habe ich falsch verstanden?
Ganz verstanden hast du es noch nicht.
1. Viele Daten bleiben, auch wenn sie erfasst sind, harmlos oder ohne Folgen. Nur wenige Daten können negative Folgen haben. Du weißt aber nicht im Voraus, welche Daten negative Konsequenzen haben werden.
2. Oft sind Daten für sich genommen harmlos. Erst die Verknüpfung mit anderen Daten erlauben umfassendere Profile über dich, die negative Folgen haben können.
Beispiele:
- Du sagst deiner Frau, du musst abends noch mal in die Firma. In der Zeit fährst du aus irgendeinem Grunde an einem Restaurant vorbei. Bei Mercedes arbeitet jemand, der dich nicht leiden kann oder der für deine Frau schwärmt oder die beste Freundin deiner Frau, welche Klatsch will, greift die Daten ab und gibt die Info an deine Frau weiter. Wenn mehrere derartige Vorfälle da sind, könnte deine Frau vermuten, du hättest ein Verhältnis mit einer anderen => Belastung eurer Beziehung.
- Ein Hacker erbeutet die Daten bei Mercedes und erstellt daraus umfangreiche Bewegungsprofile, welche Rückschlüsse darauf zulassen, wann du nicht zu Hause sein wirst. Diese verkauft er über dunkle Kanäle im Internet. Ein Einbrecher besorgt sich diese Informationen, um zu wissen, wann er in Ruhe deine Wohnung ausräumen kann.
Hi,
Zitat:
@DavidMoss schrieb am 26. August 2015 um 10:45:14 Uhr:
OK - ich halte vieles was ich hier lese über die bedrohliche Aspekte von Connect Me für unbegründete Hysterie. Aber ich bin Naturwissenschaftler von Beruf und daher immer offen für Meinungsänderungen aufgrund von Beweisen. Also machen wir das Experiment. Hier die letzte Ziele aus meiner Navi-History:Strasse am Forum 2, 76131 Karlsruhe
Ochsentorstrasse 24, 76227 Karlsruhe
Hermann-von-Helmholtz-Platz 1, 76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Karlsruher Strasse 50, 76275 Ettlingen
Römeracker 5, 76351 Linkenheim-Hochstetten
Nördliche Hildapromenade 3, 76133 Karlsruhe
Ober-Liebersbach 1, 69488 Birkenau
Rudolf-Diesel-Strassse, 76356 Weingarten
Schoemperlenstrasse, 76185 KarlsruheAlso, frage an den Datenschutz-Enthusiasten: Jetzt wo das für alle lesbar im Internet steht, welche negative Konsequenzen muss ich erwarten? - und wie lange muss ich warten, bis ich das erlebe? Oder was habe ich falsch verstanden?
vielleicht etwas konkreter: obige und andere Infos führen zur ANKA. Diese soll demnächst geschlossen werden. Ein Banker könnte auf die Idee kommen, dir keinen Kredit zu geben, oder nur zu schlechteren Konditionen. Nur mal so fantasiert...
Gruß
Fr@nk
@Anthracite:
Zu Punkt 1: Nach Abschluss der Kauf- und Leasingverträge zu meinem neuen S205 hat die Fa. Daimler AG meine Name, Anschrift, Alter, Staatsangehörigkeit, Arbeitgeber, Gehalt, monatliche Ausgaben, Bankverbindung, Wohneigentum, Bonität, uvm. Daher finde ich es ziemlich lächerlich, mir sorgen zu machen, ob ich sie mit Infos zum Standort meines Autos vertrauen kann.
Zu Punkt 2, erstes Beispiel: Warum soll der Bösewicht sich die Mühe machen, meine Bewegungsdaten zu klauen? Er kann sie einfach erfinden, da meine Ehefrau die Echtheit sowieso nicht prüfen kann.
Zu Punkt 2, zweites Beispiel: Wie kann der Einbrecher aus dem Bewegungsprofil meines Autos irgendwelche Schlüsse ziehen, ob und wann mein Haus leer steht? Ich wohne nicht alleine, und ich bin auch nicht der einzige Fahrer.
Einen Beweis, dass die "Datenkrake"-Ängste begründet sind, sehe ich hier nicht.
Stichwort Rasterfahndung..
wer war zur bestimmten Uhrzeit am Ort X
Natürlich sehr erfunden, aber man es kann alles passieren...
Zu Zeiten als die RAF noch aktiv war, hat sich die Bevölkerung gegen so Sachen wie Rasterfahndung gewehrt.... jetzt würde der Großteil sogar eine Dauerhafte Überwachung akzeptieren. 🙂
Wer damit kein Problem hat - gut!
Wer damit ein Problem hat - auch gut!
http://web.archive.org/.../skype100.html
http://www.spiegel.de/.../...nd-aufsichtsraeten-erfassen-a-556398.html
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Zitat:
@Fr@nk schrieb am 26. August 2015 um 18:17:59 Uhr:
vielleicht etwas konkreter: obige und andere Infos führen zur ANKA. Diese soll demnächst geschlossen werden. Ein Banker könnte auf die Idee kommen, dir keinen Kredit zu geben, oder nur zu schlechteren Konditionen. Nur mal so fantasiert...
Hi Fr@nk,
nicht schlecht! Aber, mit kurzem Googeln findet man sowieso hier, dass ich bei ANKA arbeite, und hier, dass die Anlage geschlossen werden soll. Die Infos sind also bereits im Public Domain und daher auch keine Argument gegen Connect Me.
Zitat:
@Bad Al schrieb am 26. August 2015 um 18:40:33 Uhr:
Stichwort Rasterfahndung..
wer war zur bestimmten Uhrzeit am Ort X
Gesetzt dem Fall, es gab einen Terroranschlag an der Ochsentorstrasse in Karlsruhe zu der Zeit, als ich da war. Sollte ich das als Unschuldiger von der Polizei geheim halten wollen? Und extra dazu den Ortungsdienst meines Autos abschalten wollen? Wäre das eine schlaue Vorgehensweise, um nicht in Verdacht zu geraten?
Ehrlich gesagt, in dieser Situation würde ich mir denken, vielleicht habe ich was wichtiges gesehen, und mich freiwillig als potentielle Zeuge bei der Polizei melden. Du etwa nicht?
Zitat:
@Anthracite schrieb am 26. August 2015 um 15:51:58 Uhr:
Ganz verstanden hast du es noch nicht.Zitat:
@DavidMoss schrieb am 26. August 2015 um 10:45:14 Uhr:
Also, frage an den Datenschutz-Enthusiasten: Jetzt wo das für alle lesbar im Internet steht, welche negative Konsequenzen muss ich erwarten? - und wie lange muss ich warten, bis ich das erlebe? Oder was habe ich falsch verstanden?1. Viele Daten bleiben, auch wenn sie erfasst sind, harmlos oder ohne Folgen. Nur wenige Daten können negative Folgen haben. Du weißt aber nicht im Voraus, welche Daten negative Konsequenzen haben werden.
2. Oft sind Daten für sich genommen harmlos. Erst die Verknüpfung mit anderen Daten erlauben umfassendere Profile über dich, die negative Folgen haben können.
Beispiele:
- Du sagst deiner Frau, du musst abends noch mal in die Firma. In der Zeit fährst du aus irgendeinem Grunde an einem Restaurant vorbei. Bei Mercedes arbeitet jemand, der dich nicht leiden kann oder der für deine Frau schwärmt oder die beste Freundin deiner Frau, welche Klatsch will, greift die Daten ab und gibt die Info an deine Frau weiter. Wenn mehrere derartige Vorfälle da sind, könnte deine Frau vermuten, du hättest ein Verhältnis mit einer anderen => Belastung eurer Beziehung.- Ein Hacker erbeutet die Daten bei Mercedes und erstellt daraus umfangreiche Bewegungsprofile, welche Rückschlüsse darauf zulassen, wann du nicht zu Hause sein wirst. Diese verkauft er über dunkle Kanäle im Internet. Ein Einbrecher besorgt sich diese Informationen, um zu wissen, wann er in Ruhe deine Wohnung ausräumen kann.
UMFRAGE: Wer hat das schon erlebt?
Erste Antwort: Ich nicht.
Das ist so ein Thema zu dem jeder seine tolle Meinung abgeben kann. Wer verknüpft denn schon die Daten direkt mit David Moss? Oder ist dein Autokennzeichen mit den Daten verknüpft? Ich habe schnell David Moss gegoogelt. Hei, was da alles kommt. Ich verstehe nicht, warum du hier als David Moss postest. Und wenn du sagst das sei nur ein Pseudonym, ist dir klar welche Rückschlüsse sich daraus ziehen lassen?
Stell dir mal vor, du sagst deiner Frau, du gehst rasch ins Büro. Nur fährst du an einer Kneipe vorbei und wirst geblitzt. Und dann bekommt deine Frau Post während du im Büro bist. Das bedeutet bei dir wohl die Scheidung.😁
Natürlich poste ich hier unter meiner eigenen Namen - ich stehe zu meiner Meinungen und sehe kein Grund, mich hinter einem Pseudonym zu verstecken.
Ich habe auch einige wissenschaftliche Veröffentlichungen geschrieben und ein Buch herausgegeben, alles ebenfalls unter meiner eigenen Namen. Ausserdem bin ich in der Jazzmusik tätig und werde regelmässig in Presseberichte erwähnt und zitiert. Ein paar Leserbriefe in Tageszeitungen gab es auch noch. Alles in allem ist es ein bisschen zu spät, um aus meiner Name ein Geheimnis machen zu wollen!
Aber Vorsicht beim googeln - meine ist keine seltene Name, ich habe eine ganze Reihe von Namensvettern.
Zitat:
@Phaetischist schrieb am 22. August 2014 um 21:01:19 Uhr:
Hallo,zum nachvollziehen:
http://www.spiegel.de/.../...ette-big-brother-faehrt-mit-a-987189.html
Diese Entwicklung finde ich erschreckend, deshalb war meine Frage, ob die C-Klasse, aufgrund des neuen Baujahrs, ähnliche Tendenzen hat.
Ich will hier auch kein Fass aufmachen, aber ich bin an der C-Klasse interessiert und das wäre ggf. ein Grund gegen den Wagen.
Gruß
das kannst du dir aussuchen, für die Telemetrie brauchst du das COMAND Online. Musst dein Auto initiativ registrieren und dann auch noch die Services die du möchtest freischalten. Also wenn von dir nicht gewünscht wird da nichts übertragen.
Zitat:
@DavidMoss schrieb am 26. August 2015 um 19:07:38 Uhr:
Gesetzt dem Fall, es gab einen Terroranschlag an der Ochsentorstrasse in Karlsruhe zu der Zeit, als ich da war. Sollte ich das als Unschuldiger von der Polizei geheim halten wollen? Und extra dazu den Ortungsdienst meines Autos abschalten wollen? Wäre das eine schlaue Vorgehensweise, um nicht in Verdacht zu geraten?Zitat:
@Bad Al schrieb am 26. August 2015 um 18:40:33 Uhr:
Stichwort Rasterfahndung..
wer war zur bestimmten Uhrzeit am Ort X
genau das ist das Problem, du hast nicht zu begründen warum du nicht willst dass irgendwer deine Daten hat sondern die Polizei hat zu begründen warum sie die Pauschal haben möchte. Und sorry das mit den Strafzetteln funktioniert wirklich schon ausreichend gut.
Wenn mich jemand fragen würde ob ich mit etwas mit einer Straftat zu tun habe weil ich ja am xyz in dieser Gegend war würde ich den so etwas von durch die Gerichte ziehen bis er nicht mehr aus den Augen sehen kann...
Das gehört zu unseren eigentlich wirklich gut durchdachten Rechtsprinzipien.
und btw. C-Klasse Fahrer passen seltenst in das Profil Terrorverdächtiger.....😉
Zitat:
@sPeterle schrieb am 27. August 2015 um 08:11:55 Uhr:
Wenn mich jemand fragen würde ob ich mit etwas mit einer Straftat zu tun habe weil ich ja am xyz in dieser Gegend war würde ich den so etwas von durch die Gerichte ziehen bis er nicht mehr aus den Augen sehen kann...Das gehört zu unseren eigentlich wirklich gut durchdachten Rechtsprinzipien.
Aber warum? Das verstehe ich einfach nicht. Z.B. 5 Autos am Tatort, 1 gehört dem Täter: Also wenn die Polizei die 4 Unschuldigen identifiziert, ist der Fall gelöst. Was soll ich dagegen haben, mit der Polizei zu reden und eliminiert zu werden? Wo ist da den Nachteil für mich? Und wenn's z.B. um Kindesentführung handelt, wäre ich auch selber sehr dafür, dass der Täter geschnappt und das Kind gerettet wird - ist das etwa falsch?
grundsätzlich nein, nur sind die potentiellen Auswirkungen derart groß dass es fataler wäre wenn du auf deine Grundrechte verzichtest.
Wenn grundsätzlich die Standorte und Aktivitäten von jedem erfasst werden muß nur noch einer den Knopf drücken und du hast einen Staat gegen den die Stasi und "George Orwell 1984" ein kuscheliger Kindergarten sind. Und sorry aber das mit der Überwachung der Politik durch die Judikative funktioniert jetzt schon nur noch halblebig (BND Affäre z.B.). Was nicht da ist kann auch keinen in Versuchung führen.
Man braucht sich nur die Kommentare manch eines Union Politikers anhören in dem er sich darüber beschwert dass er immer wieder vom Bundesverfassungsgericht gebremst wird... eigentlich sollten da sämtliche Alarmglocken angehen....
Zitat:
@DavidMoss schrieb am 26. August 2015 um 18:21:53 Uhr:
Einen Beweis, dass die "Datenkrake"-Ängste begründet sind, sehe ich hier nicht.
Ein Beweis war das nicht und hat das nicht sein sollen. Einen Beweis hast du erst, wenn es zu spät ist.
Was bei dir ein passendes Beispiel ist, weiß ich nicht, da ich dich nicht kenne.
Anderes Beispiel: An Hand der Bewegungsdaten lässt sich vermuten, in welchem Hotel du vor einer Woche warst. Ein Betrüger schickt dir eine E-Mail, welche scheinbar eine Rechnung von dem Hotel enthält. Da du tatsächlich dort übernachtet hast, scheint dir alles in Ordnung, und du öffnest den Anhang, womit du dir ein bösartiges Schadprogramm auf deinem Rechner einfängst. Wäre die Mail von einem dir unbekannten Hotel, hättest du schneller Verdacht geschöpft. (Durchaus ein realistisches Szenario. Ich erhalte z. Zt. viele angeblich von Paypal stammende Betrugsmails, in denen ein falscher Name steht. Stünde dort der korrekte Name, wäre die Mail gleich viel gefährlicher.)
Ich hatte schon einen Fall, wo mein Gegenüber mehr von mir wusste, als mir lieb war. Das war im Umfeld meiner Arbeit, und das was dann nicht schön. (Und nein, es waren keine Bewegungsdaten.)
Nach Rücksprache mit meiner (deutschen) Ehefrau liegen hier wohl Kulturunterschiede vor.
Wir Briten glauben gerne, dass wir wegen unserer wunderbaren Polizei von der ganzen Welt beneidet werden. Zumindest in meiner Generation wurden wir zu der Glaube erzogen, dass die Polizei immer garantiert 100% vertrauenswürdig ist. Diese Grundeinstellung wird mir wohl weiterhin in den Knochen sitzen, bis ich irgendeine schlechte Erfahrung mit der Polizei habe - was bisher nie geschah.
Hier in Deutschland ist das anders, sagt meine Anna: Vor allem wegen NS- und DDR-Zeit herrscht ein grundsätzliches Mistrauen der Polizei gegenüber und vor allem gegen übermäßiges Überwachen. Unwichtig, ob das bei der deutschen Polizei von heute verdient ist oder nicht - hier sitzt eben das den Leute in den Knochen.
So wird's mir langsam klar, warum manche hier das Ablehnen von Datenübertragung aus dem Auto für dermaßen selbstverständlich halten, dass es nicht begründet werden muss - und entsprechend irritierend, wenn ein Brite nach der Begründung fragt.
Cheerio!
Andere Kultur, andere Ansichten 🙂 Wobei "andere Kultur" bei Engländer etwas komisch ist 🙂
Beim letzten Besuch in England war ich schockiert wie viele Kameras es da wirklich gibt... ich hab mich nicht wohl gefühlt.
Die Ironie, uns wurde auf gut Glück (man sah von außen nicht, ob da was drin wäre) das Auto aufgebrochen. In einer Tiefgarage, die vermutlich der einzige Platz in Barnslay ist, die nicht Kameraüberwacht wird. Der Lift zum Hotel hatte aber wieder eine Kamera. 😰
Was noch komisch ist, die Polizei hat sich das nicht angesehen, außerdem vergingen sicherlich 3, 4 Stunden bis wir endlich mit einem telefonisch reden konnten. Eine Warteschlange beim Anruf der Polizei war mir bis dahin völlig unbekannt.