Datenschutz beim Autokauf? Kein Einblick in den Brief erlaubt?

Ich habe gestern einen Gebrauchtwagen angeschaut (einen Audi bei einem Audivertragspartner) und es gab leider Unstimmigkeiten bzgl. Erstzulassung und Auslieferungsdatum. Daraufhin bat ich darum, dass ich mir eine Kopie vom Brief anschauen dürfte (also physisch vor Ort, nicht per E-Mail o.ä.). Dies wurde mir verweigert auf Grund von Datenschutz, weil der Vorbesitzer da drin stehen würde. Ist das wirklich so? Kommt mir sehr komisch vor, wenn ich das Auto kaufen würde, würde ich das doch auch sehen können, es wird ja nicht gelöscht vor Kauf? Mir wurde dann nur gesagt, dass das Auto ein Werkswagen war und danach von privat gefahren wurde.

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Zitat:

@windelexpress schrieb am 10. Februar 2022 um 19:19:20 Uhr:



Erst letztens hat mir ein Verkäufer von einem großen AH erzählt, er wisse nicht warum, aber ein paar LackAusbesserungen seien gemacht worden.
Das Heckdeckel, Seitenteil und A Säule instand gesetzt wurden,hat er dabei schön unterschlagen.
Das Front- und Heckschürze getauscht wurden, fand ebenfalls keine Erwähnung.
Angepriesen war der Wagen als unfallfrei

So einen ähnlichen Fall hatte ich letztes Jahr auch.

Großes AH (mit mehreren Niederlassungen in verschiedenen Städten) hatte ein Fahrzeug auf Moble inseriert.
Nach einem Telefonat mit dem Verkäufer stand ich ihm 30 Minuten später gegenüber.
Seine erste Aussage: "Das Fahrzeug hat einen reparierten Unfallschaden!" (das "konnte" er mir vorher am Telefon natürlich nicht sagen.....stand auch nichts davon in dem Inserat)
Und warum das nicht gleich im Inserat erwähnt wurde? "Das machen wir nie!"
Auf Frage konnte (oder wollte) er mir weder den Unfallschaden benennen, noch hatte er eine Rechnung über die Reparatur. Und ein Gutachten habe er nicht, das sei noch beim Gutachter!

Zitat:

@bug99 schrieb am 10. Februar 2022 um 22:56:33 Uhr:


dann sagst du das eben dem Kaufinteressenten und beendest das Gespräch

Nenne mich spiessig oder altmodisch - aber allein das fände ich schon belästigend oder zumindest nervig.

dann ist es für dich bestimmt auch belästigend, wenn es jemand wagt, dich auf der Straße nach dem Weg zu fragen.

Beide Seiten versuchen zu betrachten, dann kann man über seine Spießigkeit hinwegsehen und den Anrufer auch freundlich keine Auskunft erteilen.

Wenn man nur Neuwagen kauft/least kommt man natürlich nicht in die Bredouille sich Gedanken über das Objekt der Begierde zu machen,um sich nicht übern Tisch ziehen zu lassen.

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Zitat:

@windelexpress schrieb am 11. Februar 2022 um 07:46:11 Uhr:


Wenn man nur Neuwagen kauft/least kommt man natürlich nicht in die Bredouille sich Gedanken über das Objekt der Begierde zu machen,um sich nicht übern Tisch ziehen zu lassen.

Genau das ist es, ich habe schon soviele Gebrauchtwagen gekauft und habe soviele schlechte Erfahrungen... persönliches Highlight war ein Gebrauchtwagen, der als erste Hand verkauft wurde, nach Probefahrt usw. usf. war ich kurz vor der Unterschrift und habe dann damals doch noch den Brief sehen wollen...
War ein Vorführwagen auf BMW, dann auf zwei unterschiedliche Personen zugelassen, also 3. Hand. Daraufh angesprochen sagt der Verkäufer (von einem Autohaus!). Erste Zulassung war ja auf BMW, das zählt nicht, dann kommt die erste Hand und dann der jetzige Besitzer, also war das Auto 1. Hand.

Jeder Haltereintrag zählt, schon lustig auf was ein scheiß Verkäufer kommen

Wenn mir der Händler komisch vorkommt, dann kommt kein Geschäft zustande.
Ich drücke dem viel von meinem sauer verdienten Geld in die Hand. Und im Garantiefall möchte nicht im Regen stehen.
Datenschutz, ok....aber beim Kauf bekommt man den Brief doch sowieso.

Beispiele für Vertrauen: ich habe einen Volvo bei einem Volvo AH Probe gefahren. Laut Anzeige Unfallfrei. Bei der Probefahrt zog er nach rechts. (oder war es links? Egal)
Die Akte wies dann 2 unabhängige Unfallreparaturen für 10.000 Euro aus. "Den Wagen habe ich von einem Kollegen übernommen, ich wusste nichts davon." Aber bei meinem eigenen Auto jeden Kratzer monieren, soso.
Diesen Wagen habe ich nicht gekauft - kein Vertrauen.

Als ich ein Cabrio kaufen wollte, war der (freie) Händler mit roten Kennzeichen damit unterwegs. Er hätte den Wagen seiner Frau geschenkt, die ihn jedoch nicht haben wollte. So blieb er bei ihm zu seiner Verfügung.
Den Wagen hätte ich von seiner Frau kaufen müssen, da er schon aus den Büchern raus geschrieben sei.
Aha, ein verdeckter Privatkauf. Auch hier habe ich es sein lassen.

Zitat:

@Driv3r schrieb am 10. Februar 2022 um 12:17:43 Uhr:


In der Situation geht es um einen 3 1/2 Jahre alten Wagen, inkl Werksgarantie, scheckheftgepflegt beim Hersteller bzw. sogar bei dem Händler, wo das Auto zum Verkauf steht, es gibt eine genaue Liste, welche Reparaturen (optisch) durchgeführt wurden, weil das seit 1.1. gesetzlich so geregelt ist. Ich habe keine Idee, weswegen ich den Vorbesitzer kontaktieren sollte.
Ich würde den Brief auch nicht sehen wollen, wenn es nicht Unstimmigkeiten bzgl der Erstzulassung und des Auslieferungsdatums geben würde.

Die Idee mit dem Namen verdecken ist mir ehrlich gesagt in der Situation nicht eingefallen, ich war einfach etwas "überrumpelt", weil ich bisher immer den Brief einsehen durfte, der Verkäufer hat es aber auch nicht angeboten.

Beim Satz "ich konnte die Daten doch bis jetzt immer einsehen" muss ich immer schmunzeln. Der Datenschutz wird immer strenger, und dadurch auch immer seltsamer. Die letzte größere Verschärfung des Gesetzes gab es erst im November 2021.

Du warst bei Audi... Einer großen deutschen Firma, die bestimmt einen Datenschutzbeauftragten hat, der alles ganz genau nimmt, und sich sehr wichtig vorkommt. 😉 Ein Käufer bekommt die die Unterlagen, denn sie gehen ja in seinem Besitz über, und der Vorbesitzer wusste beim Verkauf, dass seine Daten an den neuen Käufer gehen... Aber hier bist du nur ein interessent, der kein Recht auf die Daten des Vorbesitzers hat. Leider stehen diese Daten aber auf den Papieren, die zum Fahrzeug gehören.

Also nochmal neu fragen, mit der Bitte alle personenbezogenen Daten zu schwärzen.

Deswegen ja die Frage, ob/wann das tatsächlich eingeführt wurde.
Ich fand es schon lächerlich, als ich im Jahr 2018 nicht erfahren durfte, was bei meinem (auf mich zugelassenen) Audi früher für Arbeiten in der Werkstatt durchgeführt wurden... So wird Betrügern doch Tür und Tor geöffnet, wenn man sogar von Audi nicht erfahren darf, ob der Vorbesitzer einen großen Schaden in einer Audiwerkstatt hat reparieren lassen...

Ist der Audi Händler zufällig im Duisburger Süden, und hat früher VW verkauft???

Es gab vor vielen Jahren mal jemanden, der einen Wagen (VW Jetta) von Privat gekauft hat, mit vielen Rechnungen aus der Werkstatt. Das Problem war, dass der Vorbesitzer vor dem Verkauf ein teures Neuteil durch ein Gebrauchtteil ersetzt hat, was kurz nach dem Kauf kaputt ging. Der Gebrauchtwagenkäufer wollte eine kostenlose Reparatur, und die Werkstatt hatte den Salat.

Und jetzt denk mal einen Schritt weiter... Was ein Kunde denkt, wenn man ihn sagt, dass die Werkstatt keine Garatnie gibt, dass ein Neuteil verbaut ist, obwohl dies auf der Rechnung steht. Hat man vielleicht bei der Reaparatur schon ein Gebrauchtteil verbaut, und ein Neuteil berechnet? So fangen Spekulationen an. 😉

Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, was du dir von den Rechnungen vesprichst. Wenn ein Unfallschaden in einer Hinterhofwerkstatt repariert wird, weiß der Audi-Händler nichts davon. Wie beim Jetta geben Rechnungen einem das Gefühl von sicherheit, die es aber nicht wirklich gibt. Du hättest jedoch gezielt erfragen können, ob der Wagen dort regelmäßig alle Inspektionen hatte, inklusive dem damaligen Kilometerstand.

Was du auch machen könntest ist den Verkäufer unterschreiben lassen, dass du alle extern gespeichernten Daten einsehen darfst.

Zitat:

@MvM schrieb am 12. Februar 2022 um 12:34:08 Uhr:



Und jetzt denk mal einen Schritt weiter... Was ein Kunde denkt, wenn man ihn sagt, dass die Werkstatt keine Garatnie gibt, dass ein Neuteil verbaut ist, obwohl dies auf der Rechnung steht. Hat man vielleicht bei der Reaparatur schon ein Gebrauchtteil verbaut, und ein Neuteil berechnet? So fangen Spekulationen an. 😉

Ist doch völlig schnuppe. Mit dem Kauf des Gebraucht fängt der GWL-Zähler an ... ganz unabhängig davon was vorher verbaut wurde. Und was soll der verkäufer garantieren? Der war bei der (keiner) Reparatur dabei - der kann selbst nur einem dummen Stück Papier vertrauen.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 12. Februar 2022 um 12:40:59 Uhr:


Ist doch völlig schnuppe. Mit dem Kauf des Gebraucht fängt der GWL-Zähler an ... ganz unabhängig davon was vorher verbaut wurde. Und was soll der verkäufer garantieren? Der war bei der (keiner) Reparatur dabei - der kann selbst nur einem dummen Stück Papier vertrauen.

Beim Fall des VW-Händlers gab es keine Gewährleistung, da der Wagen zuvor von Privat gekauft wurde.

Beim Beispeiel von Driv3r aus 2018 kann es auch sein, dass der Wagen bei ATU gewartet wurde, und es einfach keine Unterlagen bei Audi gab.

Zitat:

@MvM schrieb am 12. Februar 2022 um 12:46:58 Uhr:



...
Beim Fall des VW-Händlers gab es keine Gewährleistung, da der Wagen zuvor von Privat gekauft wurde.
...

das spielt keine Rolle!
nur wenn es der Händler im Namen des "Vorbesitzers" verkauft/vermittelt, dann kann man die Gewährleistung ausschließen/beschränken.

Bei derartigen Praktiken ist es oftmals vorteilhafter, einen Gebrauchtwagen mit belegter und nachvollziehbarer Historie von privat zu kaufen.

Zitat:

@MvM schrieb am 12. Februar 2022 um 12:34:08 Uhr:



Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, was du dir von den Rechnungen vesprichst. Wenn ein Unfallschaden in einer Hinterhofwerkstatt repariert wird, weiß der Audi-Händler nichts davon. Wie beim Jetta geben Rechnungen einem das Gefühl von sicherheit, die es aber nicht wirklich gibt. Du hättest jedoch gezielt erfragen können, ob der Wagen dort regelmäßig alle Inspektionen hatte, inklusive dem damaligen Kilometerstand.

Was du auch machen könntest ist den Verkäufer unterschreiben lassen, dass du alle extern gespeichernten Daten einsehen darfst.

Ja, das ist natürlich möglich, aber je mehr Unterlagen zur Verfügung stehen, desto kleienr ist die Chance. Nur weil die Chance besteht dass was in einer freien Werkstatt gemacht wurde, kann man ja trotzdem das kontrollieren, was man zur Verfügung hat.

Durch die Rechnungen kann ich sehen, ob Inspektionsintervalle überzogen wurden, dadurch vielleicht die Garantie (und Kulanz) abgelehnt werden könnte usw.

Meinst du den Vorbesitzer? Den kenne ich ja nicht.

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